Gesetz der Freiheit

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Helmuth
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Re: Gesetz der Freiheit

Beitrag von Helmuth »

Lea hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 12:43 Fazit: ich gab eine Antwort - du erkennst keine Antwort ... okay, lassen wir es dabei.
Ich habe doch dazu Stellung genommen. Kannst du dazu etwas sagen?
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Spice
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Re: Gesetz der Freiheit

Beitrag von Spice »

Helmuth hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 19:33
Lea hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 12:43 Fazit: ich gab eine Antwort - du erkennst keine Antwort ... okay, lassen wir es dabei.
Ich habe doch dazu Stellung genommen. Kannst du dazu etwas sagen?
Vielleicht kennt Lea das Gesetz der Freiheit besser als du?
Zippo
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Re: Gesetz der Freiheit

Beitrag von Zippo »

frank hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 13:43
Helmuth hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 13:04 Du irrst, weil du nicht differenzierst. Der Begriff Gesetz hat eine größere Bedeutungsbreite, wie ihn Jakobus hier gebraucht. Es gibt aber kein Gesetz des Jakobus nach dem wir gerichtet werden.
Du irrst
Jakobus 2,12 Redet und handelt als Menschen, die im Begriff stehen, durch das Gesetz der Freiheit gerichtet zu werden.
13 Denn das Gericht wird erbarmungslos mit dem verfahren, der kein Erbarmen gezeigt hat. Barmherzigkeit aber ist dem Gericht überlegen.
Dein subjektives Verhalten als Christ - liebe deinen Nächsten - wird dich richten = und nicht deine intellektuellen Spielchen auf einem Forum
Wenn du im realen Leben nicht Barmherzig bist - dann wirst du unbarmherzig gerichtet.
Das herzliche Erbarmen, wie könnte das aussehen ? Was muß ich da machen ?

Und wenn ich dieses Erbarmen gezeigt habe, dann will mir der Herr Jesus auch meine Sünden verzeihen ?

Das klingt natürlich ganz anders, als was das Gesetz des Mose aussagt. Und obwohl Helmuth so darauf beharrt. Ich glaube auch nicht, daß ich durch das Gesetz des Mose gerichtet werde, denn in diesen Bund bin ich gar nicht eingetreten. Also habe ich auch die Forderungen und Verpflichtungen aus diesem Bunde nicht zu erfüllen.

Paulus spricht dagegen von dem Gesetz des Glaubens. Ein Gesetz enthält Forderungen und die Forderung des Glaubens ist dadurch erfüllt, daß ich dem Heiligen Geist gehorsam leiste und tue, was er sagt. Das wird durch die Lehre der Apostel auch noch mal in schriftlicher Form festgehalten.

Dann gibt es die Forderung der Nächstenliebe und die Liebe zu Gott. Letzteres ist außerordentlich schwierig, zumal man als Christ in der Welt viel Leid haben kann.
Darüber hinaus, werden durch diese Forderung aber auch alle Gebote abgedeckt, die nichts mit Nächstenliebe. zu tun haben. Lk 10,27-28

Die Forderung der Nächstenliebe geht in die Richtung Barmherzigkeit zu üben. Und die Barmherzigkeit triumphiert über das Gericht.
Und mit welchem Maß ich messe, wird mir Gericht gehalten werden. Das finde ich auch ganz interessant, in diesem Zusammenhang. Mt 7,1-2

Mit dem Gesetz des Mose hat das allerdings nicht viel zu tun. Das könnte höchstens Anhaltspunkt sein, wenn es um das gesittete Zusammenleben geht. Ein Mensch, der gemordet hat oder die Ehe gebrochen hat, der hat das Gebot der Liebe zu Gott nicht erfüllt und fällt in Ungnade.
Das würde doch auch durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden ?

Und auch diese falschen sexuellen Betätigungen, die Gott verurteilt, auch das würde doch von Gott nicht übersehen werden ? 1 Kor 6,9-11

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Helmuth
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Re: Gesetz der Freiheit

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 19:48 Das herzliche Erbarmen, wie könnte das aussehen ? Was muß ich da machen ?
Du hilfst z.B. Menschen in Notlagen, leistest Erste Hilfe, pflegst kranke Wunden, besuchst Inhaftierte, verteidigst jemand vor unstatthaften Angriffen, beherbergst Verfolgte, so was in der Art. Ich denke, es sind damit immer Taten (Werke) verbunden. Nur beten oder Segensworte aussprechen wäre zu wenig.
Zippo hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 19:48 Und wenn ich dieses Erbarmen gezeigt habe, dann will mir der Herr Jesus auch meine Sünden verzeihen ?
Nein, das ist ja der Irrtum, aber das Gericht wird sich dann auch deiner erbarmen und mildernde Umstände geltend machen. Du solltest aber wissen, dass durch Werke keiner gerecht werden kann. Werke tilgen keine Sünde, das ist eine Grundlehre des christlichen Glaubens, dass nur Jesu Blut unsere Sünde tilgt.
Zippo hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 19:48 Das klingt natürlich ganz anders, als was das Gesetz des Mose aussagt. Und obwohl Helmuth so darauf beharrt.
Ich beharre auf biblischer Grundlehre. Oder stelle sie richtig. Es gibt nun mal keinen anderen Maßstab. Wenn doch, dann lege ihn vor. Ich denke aber eher, es nicht jeder juristisch begabt für die entsprechende Judikatur des Gesetzes Gottes.

Das täte auch nichts zur Sache. Man kann trotz alledem ein barmherziger Mensch sein. Ein solcher braucht sich auch um das Gesetz nicht weiter kümmern. Jesus wird sich aber damit ausführlichst auseinandersetzen, da er zum obersten Richter ernannt ist, der eines Tges über Leben und Tod zu entscheiden hat. Und welchen Maßstab soll er dann anlegen? Er richtet nicht willkürlich, sondern wie ihn der Vater anweist.

Aber wie gesagt, darum musst du dich nicht kümmern. Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst, glaube an Jesus und der Fall ist für so gut wie gelaufen, und dann erwartet dich nach dem Gericht das ewige Leben.
Zippo hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 19:48 Paulus spricht dagegen von dem Gesetz des Glaubens sagt. Das wird durch die Lehre der Apostel auch noch mal in schriftlicher Form festgehalten.
Hast du gelesen, was ich zum Gesetzesbegriff geschrieben habe? Ist das alles nur falsch? Was sagst du dazu? Oder ignorierst du das?
Zippo hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 19:48 Ein Mensch, der gemordet hat oder die Ehe gebrochen hat, der hat das Gebot der Liebe zu Gott nicht erfüllt und fällt in Ungnade.
Das würde doch auch durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden ?
Das da wäre? Zitiere bitte. Wie lautet das Gesetz der Freiheit für Mord? Ich könnte aber die mosaischen Bestimmungen dazu zitieren. Und du übrigens auch.
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Re: Gesetz der Freiheit

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 13:04
Zippo hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 11:32 Ja, der Herr Jesus spricht zu dem Volk Israel von dem, was das Gesetz und die Propheten lehren. Und er nimmt sich sogar das Recht heraus, mit einem "Ich aber sage euch" das Gesetz zu verschärfen.
Jesus tritt falschen Auslegungen entgegen, damit verschärft er nichts, sondern stellt richtig, was falsch verstanden wurde.
Das stimmt nicht. Durch die Rede Jesu wird z. Bsp. schon der gedankliche Ehebruch verurteilt. Mt 5,28 Oder wer seinem Bruder ohne Grund zürnt ist dem hohen Gericht verfallen. Wer seinen Bruder einen Narr nennt, ist dem höllischen Feuer verfallen. Mt 5,22 usw.
Hast du die Bergpredigt eigentlich noch mal gelesen ?
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 11:32 Den Christen des neuen Bundes ist aber dieses Gesetz nicht gegeben, sondern das Gesetz der Freiheit, nach dem sie auch gerichtet würden, sagt Jak 2,12.
Du irrst, weil du nicht differenzierst. Der Begriff Gesetz hat eine größere Bedeutungsbreite, wie Jakobus hier gebraucht..
Das Gesetz wurde damals dem Volk Israel gegeben und sie haben feierlich erklärt, daß sie alles tun wollten, was darin geschrieben steht. 2 Mo 24,....7...
Mir hat man das Gesetz vorgelegt, damit ich es lese, aber nicht, damit ich dadurch verurteilt werde. Es war ein Zuchtmeister auf Christus, vergleiche es mit der Erziehung eines unmündigen Kindes. Als dann der neue Bund kam, sollte Israel erwachesen sein und nun sollten sie verstehen, wie man mit den Geboten des Glaubens und der Liebe dem Herrn Jesus nachfolgt. Und zusätzlich wurde die Lehre der Christenheit von den Aposteln festgelegt. Eph 2,20
Paulus freut sich immer, daß er durch das Gesetz dem Gesetz gestorben ist. Gal 2,19 Was bedeutet das für dich ? Siehe auch Rö 7,6
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 11:32 Nach welchem Gesetz werden wir vor dem Richterstuhl Christi gerichtet werden ?
Zum Beispiel nach den dem Gesetz des Mose, weil es dafür auch dient. Es ist dafür das ultimative Gesetz.
Wo steht es im NT geschrieben ?
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 11:32 Das Gesetz des Mose wird es nicht sein, aber wenn wir unsere Mitmenschen auf irgendeine Art lieblos behandeln, dann haben wir das Gesetz schon gebrochen.
Das z.B. steht in 3 Mose 19:18 und Jesus referenziert auch genau darauf.
Siehst du, wenn wir also verstehen wie Gott und der Nächste zu lieben sind, dann erfüllen wir das Gesetz.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 11:32 Paulus spricht interessanterweise in Vers 27 von dem Gesetz des Glaubens. Rö 5,20-2
Siehst, eine weitere Bedeutung. Du verwendest den Begriff zu eingeschränkt.
Was heißt, eine weitere Bedeutung ? Es geht um die Forderung, die der Glaube an den Herrn Jesus Christus an uns richtet. Es geht um Buße, um Taufe, um den Eintritt in den neuen Bund, der mit dem Blute Jesu besiegelt ist. Es geht um Nachfolge und Gehorsam dem Heiligen Geist, der einen jeden Gläubigen gemäß seiner Gabe im Leib der Gemeinde einsetzen will usw. Es geht nicht darum, das Gesetz des Mose einzuhalten.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 11:32 Nach dem Gericht durch das Gesetz der Freiheit werden manche Christen verworfen und manche Christen werden wie durch das Feuer hindurch gerettet werden, weil Gott wenig Gefallen an den Werken gefunden hat.
Das Gesetz der Freiheit richtet dich nicht wie das Gesetz des Mose. Das ist ein Auffassungsirrtum.
Das will ich doch die ganze Zeit sagen. Das Gesetz des Mose sollen wir im Hinterkopf haben, aber wir werden nicht durch das Gesetz des Mose gerichtet.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 11:32 Den Christen des neuen Bundes ist aber dieses Gesetz nicht gegeben, sondern das Gesetz der Freiheit, nach dem sie auch gerichtet würden, sagt Jak 2,12.
Du irrst, weil du nicht differenzierst. Der Begriff Gesetz hat eine größere Bedeutungsbreite, wie ihn Jakobus hier gebraucht. Es gibt aber kein Gesetz des Jakobus nach dem wir gerichtet werden.
Christus ist des Gesetzes Ende, hast du das mitbekommen ? Rö 10,4 Seitdem sind auch Israeliten frei von dem Gesetz.
In Rö 8,2 spricht Paulus von dem Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christo Jesu. Dieses Gesetz des Geistes hat ihn frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Was hälst du davon ?
Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit 2 Kor 3,17. Wir sollen allein durch diese Freiheit nicht dem Fleisch Raum geben sagt Gal 5,13-19
Paulus sprich sehr viel von der Freiheit und er meint immer die Freiheit von dem Gesetz. Wieso sollten wir dann nach dem Gesetz des Mose verurteilt werden ?
Nein, das Gesetz der Freiheit ist eine Forderung, wo Menschen freiwillig den Geboten Gottes folgen und danach von ihm beurteilt werden. 2 Kor 5,10
Und es werden am Ende nicht nur gute Noten verteilt und es gibt auch Nachfolger Jesu, die das Klassenziel leider nicht erreichen. Für die gibt es dann Heulen und Zähneknirschen.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Helmuth
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Re: Gesetz der Freiheit

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Sa 29. Okt 2022, 11:58 Wo steht es im NT geschrieben ?
Ich würde darauf verweisen:
Röm 2,12 hat geschrieben: Denn so viele ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen; und so viele unter Gesetz gesündigt haben, werden durch Gesetz gerichtet werden.
Ich finde noch klarer könnte man es nicht ausdrücken. Wer gesetzeskundig ist, hat damit noch weniger eine Ausrede. Auch dass hier Paulus das Gesetz anspricht womit er den gesamten Tanach (das AT) anspricht. Anderes Schrifttum außer seinen Briefen gab es noch nicht, und seine Briefe stellt er nie als "Gesetz" dar. Er redete und lehrte aber darüber, was der Tanach schon lehrt.

Das Gesetz Mose und das Gesetz der Freiheit ist nicht dasslebe, es sind zwei paar Schuhe und stehen einander sogar diametral gegenüber. Das Gesetz des Mose dient in erster Linie zur Strafbestimmung, da es die Übertreungen in Form vieler Verbote beschreibt oder Gebote, denen du nicht nachgekommen bist. Das Strafausmaß entscheidet das Gericht.

Das Gesetz der Freiheit könnte man als das Gesetz zur Lohnbemessung für deine guten Werke betrachten und setzt Jesus erst im Zuge der Auferstehung fest. Wir kennen es heute noch nicht, außer dass es dieses Lohnprinzip geben wird

Durch das Gericht in der Aufersthung wird es dazu kommen, dass du Lohn erhältst oder auch einbüßt, wie du deine Talente eingesetzt hast. Auch das hat ein Gesetz zur Grundlage: Was man sät, wird man ernten. Dazu erzählt Jesus Gleichnisse, wie er abrechnet, auch dass er damit manche aus dem Reich Gottes komplett ausgrenzen wird, weil sie keine Früchte hervorgebracht haben.

Thomas, es kann sein, dass wir vieles durchaus gleich meinen, lediglich die Begriffssetzungen und deren Verständnis sind unterschiedlich.
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Re: Gesetz der Freiheit

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Sa 29. Okt 2022, 09:04
Zippo hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 19:48 Das herzliche Erbarmen, wie könnte das aussehen ? Was muß ich da machen ?
Du hilfst z.B. Menschen in Notlagen, leistest Erste Hilfe, pflegst kranke Wunden, besuchst Inhaftierte, verteidigst jemand vor unstatthaften Angriffen, beherbergst Verfolgte, so was in der Art. Ich denke, es sind damit immer Taten (Werke) verbunden. Nur beten oder Segensworte aussprechen wäre zu wenig.
Ja, das kann ich einsehen. Es ist ein herzliches Erbarmen mit den Menschen, von denen ich Kenntnis habe. Aber warum triumphiert diese Barmherzigkeit über das Gericht ?
Es hängt vielleicht auch ein wenig mit dem Ausspruch Jesu zusammen, daß uns mit dem Maße gemessen wird, mit dem wir selber messen. Sind wir barmhetzig, ist Gott auch barmherzig mit uns. Sind wir dagegen hartherzig, wird es vor dem Richterstuhl Christi keine Milde geben.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 19:48 Und wenn ich dieses Erbarmen gezeigt habe, dann will mir der Herr Jesus auch meine Sünden verzeihen ?
Nein, das ist ja der Irrtum, aber das Gericht wird sich dann auch deiner erbarmen und mildernde Umstände geltend machen. Du solltest aber wissen, dass durch Werke keiner gerecht werden kann. Werke tilgen keine Sünde, das ist eine Grundlehre des christlichen Glaubens, dass nur Jesu Blut unsere Sünde tilgt.
Sünden verzeihen kann man es nicht nennen. Aber vielleicht wäre der Herr Jesus bereit einiges Versagen zu verzeihen. Mildernde Umstände, was ist denn darunter zu verstehen. Doch nicht etwa die üblichen Ausreden ?

Es scheint so, daß einige Christen nur durch eine läuternde Strafaktion gerettet werden können. Es heißt z. Bsp. das manche Christen wie durchs Feuer gerettet werden und Schaden erleiden. Das wäre so eine Art Fegefeuer. 2 Kor 3; Es ist sogar von Streichen oder Schlägen die Rede, wenn man den Willen Gottes nicht getan hat. Lk 12,47-48 Diese Strafe könnte natürlich etwas milder ausfallen, wenn der durch Gott Beurteilte barmherzig gewesen ist.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 19:48 Das klingt natürlich ganz anders, als was das Gesetz des Mose aussagt. Und obwohl Helmuth so darauf beharrt.
Ich beharre auf biblischer Grundlehre. Oder stelle sie richtig. Es gibt nun mal keinen anderen Maßstab. Wenn doch, dann lege ihn vor. Ich denke aber eher, es nicht jeder juristisch begabt für die entsprechende Judikatur des Gesetzes Gottes.
Keinen anderen Maßstab als das Gesetz des Mose ? Sicherlich gibt es den, denn der Heilige Geist wird dich beurteilen, denn er hat dich ja die ganze Zeit begleitet und beobachtet. Es geht bei dem Gesetz der Freiheit nicht um Mose, sondern um die Forderungen, die der Heilige Geist an uns stellt.
Israel hatte unter dem Gesetz gelebt, wie ein Kind unter der Vormundschaft der Eltern.
Dann kam die Volljährigkeit und Israel wurde aus dem Gesetz des Mose entlassen und durfte freiheitlich in den neuen Bund eintreten.
Hier herrscht nicht mehr das Gesetz des Mose. Aber Gott erwartet natürlich, daß Israel bis dahin gelernt hat, sich so in der Welt zu bewegen, wie Gott es erwartet. Da werden natürlich z. Bsp. die 10 Gebote eingehalten.
Darüber hinaus hat der gläubige Christ noch eine Reihe anderer Verpflichtungen, die der Heilige Geist von ihm erwartet.
Helmuth

Das täte auch nichts zur Sache. Man kann trotz alledem ein barmherziger Mensch sein. Ein solcher braucht sich auch um das Gesetz nicht weiter kümmern. Jesus wird sich aber damit ausführlichst auseinandersetzen, da er zum obersten Richter ernannt ist, der eines Tges über Leben und Tod zu entscheiden hat. Und welchen Maßstab soll er dann anlegen? Er richtet nicht willkürlich, sondern wie ihn der Vater anweist.
"Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten" , das sollte gelernt sein. Aber darüber hinaus beurteilt der Heilige Geist, ob man den Willen Gottes getan hat. Lk 12,47 Das kann bei jedem Menschen anders sein. Ein herzliches Erbarmen wird in jedem Fall eine der Triebfedern sein, aber auch Gehorsam.

Und auch die Aussage Jesu, wer Gott liebt der hält seine Gebote. Joh 15,10-12 Da steht auch etwas von einem Weinstock, der Frucht bringt. Das sind die Früchte des Geistes, die er hervorbringen will.

Es wird doch nicht einfach nur geschaut, ob die Gebote eingehalten wurden ? Das ist im neuen Bund anders. Unser Herz soll ein lebendiges Herz sein und nicht ein steinernes.

Ansonsten würde ich dich auch fragen: Was hast du eigentlich für Gebote aus dem Gesetz des Mose eingehalten ? Hast du auch immer den Sabbat geachtet und den Zehnte an die Priesterschaft entrichtet ? Hast du die Feiertage alle eingehalten ?

Helmuth

Aber wie gesagt, darum musst du dich nicht kümmern. Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst, glaube an Jesus und der Fall ist für so gut wie gelaufen, und dann erwartet dich nach dem Gericht das ewige Leben.
Das kommt der Sache schon näher, aber es ist nicht ganz so einfach. Denn das Gesetz ist nicht unnötigerweise dazwischengekommen und kann dir gute Hinweise geben, Gott und der Nächste zu lieben sind.
Aber bitte nicht danach handeln, sonst müßtest du Ehebrecher steinigen und angebliche Gotteslästerer. Das gäbe Verhältnisse, wie im Mittelalter. Wenn wir so etwas tun, werden wir von Gott eher strafend angesehen und wahrscheinlich verworfen.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 19:48 Paulus spricht dagegen von dem Gesetz des Glaubens sagt. Das wird durch die Lehre der Apostel auch noch mal in schriftlicher Form festgehalten.
Hast du gelesen, was ich zum Gesetzesbegriff geschrieben habe? Ist das alles nur falsch? Was sagst du dazu? Oder ignorierst du das?
Ich hatte vor, es zu ignorieren, aber ich habe dann doch geantwortet. Wer nach dem Gesetz des Glaubens und des Geistes beurteilt wird, der wird vom Heiligen Geist beurteilt. Je nachdem, ob er ihm gehorsam war oder nicht.
Er tut das nicht mehr in der Knechtschaft des Gesetzes, sondern als mündiger Sohn Gottes und weiß, wie er das Gesetz zu verstehen hat. Gal 4,1-5
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 19:48 Ein Mensch, der gemordet hat oder die Ehe gebrochen hat, der hat das Gebot der Liebe zu Gott nicht erfüllt und fällt in Ungnade.
Das würde doch auch durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden ?
Das da wäre? Zitiere bitte. Wie lautet das Gesetz der Freiheit für Mord? Ich könnte aber die mosaischen Bestimmungen dazu zitieren. Und du übrigens auch.
Das Gesetz der Freiheit lautet, du bist frei von dem Gesetz des Mose, aber du wirst als erwachsener, mündiger Sohn Gottes wohl gelernt haben, es recht zu gebrauchen. 1 Tim 1,8

Gruß Thomas
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Re: Gesetz der Freiheit

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Sa 29. Okt 2022, 12:33
Zippo hat geschrieben: Sa 29. Okt 2022, 11:58 Wo steht es im NT geschrieben ?
Ich würde darauf verweisen:
Röm 2,12 hat geschrieben: Denn so viele ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen; und so viele unter Gesetz gesündigt haben, werden durch Gesetz gerichtet werden.
Ich finde noch klarer könnte man es nicht ausdrücken. Wer gesetzeskundig ist, hat damit noch weniger eine Ausrede. Auch dass hier Paulus das Gesetz anspricht womit er den gesamten Tanach (das AT) anspricht. Anderes Schrifttum außer seinen Briefen gab es noch nicht, und seine Briefe stellt er nie als "Gesetz" dar. Er redete und lehrte aber darüber, was der Tanach schon lehrt.
Wer war denn unter dem Gesetz ? Das Volk Israel. Die Heiden waren sich selbst Gesetz, steht einige Verse weiter. Die kann Gott nur nach ihrem Gewissen aburteilen und natürlich auch ihre aufrichtige Bitte um Gnade zur Kenntnis nehmen.
Denn warum sollten die Christen, die nun unter der Gnade leben dürfen Joh 1,14-17 irgendeinen Vorzug haben ?

Wenn wir vor dem Richterstuhl Christi durch das Gesetz gerichtet werden, dann sollten wir uns bemühen, das Gesetz einzuhalten.
Gegen solche Bestrebungen hat sich Paulus aber vehement gewehrt. Er sagt den Galatern, daß sie nicht aus der Gnade fallen sollen. Gal 5,4
Die Gerechtigkeit Gottes kommt nicht durch die Gesetzeswerke, sondern aus dem Glauben. Werft die Gnade Gottes nicht weg sagt Gal 2,21

Also werden wir vor dem Richterstuhl Christi auch nicht durch das Gesetz des Mose verurteilt.
Das Gesetz der Freiheit muß was anderes sein. Denn wir sind von dem Gesetz frei.
Heiden waren sowieso nie unter dem Gesetz und das Volk Israel wurde durch das Werk Jesu aus dem Bundes des Gesetzes befreit.
Alle Nachfolger Jesu sollen zwar durch die Gebote gelernt haben, wie Gott und und der Nächste zu lieben ist, aber ansonsten können wir uns als mündige Kinder Gottes ganz frei bewegen, es sei denn der Heilige Geist ermahnt uns.
Denn wir sollen unsere Freiheit nicht nutzen um böse Dinge zu treiben, sondern dem Heiligen Geist dienen mit der Gabe, die uns von ihm gegeben ist. Kol 3,24

Und der Heilige Geist wird uns mal beurteilen, nicht nach dem Gesetz des Mose, sondern umfassender, nach dem Gesetz des Glaubens und des Geistes. Haben wir die Forderungen des Heiligen Geistes erfüllt ? Und natürlich wird er auch fordern, daß wir nicht töten dürfen und auch niemand die Ehefrau wegnehmen dürfen usw. Das sind ja viele Dinge, die auch im Gesetz des Mose stehen, die der Heilige Geist gegebenenfalls in Erinnerung ruft und anmahnt.
Helmuth

Das Gesetz Mose und das Gesetz der Freiheit ist nicht dasslebe, es sind zwei paar Schuhe und stehen einander sogar diametral gegenüber. Das Gesetz des Mose dient in erster Linie zur Strafbestimmung, da es die Übertreungen in Form vieler Verbote beschreibt oder Gebote, denen du nicht nachgekommen bist. Das Strafausmaß entscheidet das Gericht.
Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde und der Heilige Geist ermahnt. Jetzt habe ich die Möglichkeit um Vergebung zu bitten. Durch starke Versuchung kommen mir z. Bsp. immer mal wieder böse Worte über die Lippen, die der Heilige Geist als Lästerung betrachten könnte. Da ich unter der Gnade stehe, könnte der Heilige Geist mir diese Worte vergeben.
Nach dem Gesetz des Mose würde ich gesteinigt werden.
Und auch vor dem Richterstuhl Christi hätte ich kaum eine Chance, wenn Gott nicht durch das Werk Jesu, die Möglichkeit hätte, die Strafe von mir abzuwenden und auf den Herrn Jesus umzulenken.
Insofern passiert erstaunlicherweise, daß trotz meiner Vergehung, das Gesetz durch den Glauben aufgerichtet wird. Rö 3,21
So stelle ich mir das Gesetz der Freiheit vor. Durch das Gesetz des Mose kannst du nicht gerecht werden. Das hat noch keiner geschafft, deswegen wird niemand nach dem Gesetz des Mose gerichtet. Aber du bemühst dich natürlich, dem Heiligen Geist zu folgen und wo du versagst, da wird dir Gnade gewährt, wenn der Heilige Geist einsieht, daß es zu schwer für dich war.
Dem Hiob hat Gott auch manches böse Wort verziehen. Hiob 9,22-23
Helmuth

Das Gesetz der Freiheit könnte man als das Gesetz zur Lohnbemessung für deine guten Werke betrachten und setzt Jesus erst im Zuge der Auferstehung fest. Wir kennen es heute noch nicht, außer dass es dieses Lohnprinzip geben wird
Wieso soll denn das Gesetz der Freiheit nur etwas mit Lohn zu tun haben ? Es wird Lohn und Tadel geben, manche Werke verbrennen und das wird ein Schaden sein, aber nicht nur für die verbrannten Werke, sondern es wird auch Schläge geben, je nachdem wir den Willen Gottes gekannt haben oder nicht. Lk 12,47-48
Helmuth

Durch das Gericht in der Aufersthung wird es dazu kommen, dass du Lohn erhältst oder auch einbüßt, wie du deine Talente eingesetzt hast. Auch das hat ein Gesetz zur Grundlage: Was man sät, wird man ernten. Dazu erzählt Jesus Gleichnisse, wie er abrechnet, auch dass er damit manche aus dem Reich Gottes komplett ausgrenzen wird, weil sie keine Früchte hervorgebracht haben.

Thomas, es kann sein, dass wir vieles durchaus gleich meinen, lediglich die Begriffssetzungen und deren Verständnis sind unterschiedlich.
Ich habe dir recht gegeben, wo du sagtest, daß uns Gott nach den Geboten bzw. Forderungen des Glaubens und der Liebe beurteilen und richten wird.
Aber ich glaube auf keinen Fall, daß wir nach dem Gesetz des Mose gerichtet werden, auch wenn da einige Gebote enthalten sind, die wir als Christen natürlich auch achten müßen.

Ich glaube, daß der Heilige Geist uns beurteilen wird und es wird Lohn und Strafe geben. Und das Gesetz des Mose wird dazu sicher mit eingebunden werden, aber wir werden nicht nach dem Gestz des Mose gerichtet werden.

Durch des Gesetzes Werke wird niemand gerecht. Wir tun sie ja auch nicht, als Christen, warum sollen wir darüber gerichtet werden, was dem Volk Israel abverlangt wurde ?

Wir finden nur einige Gebote sinnvoll, die eigentlich auch in aller Welt bekannt sind, zumal unser Gewissen sie bezeugt. Und daran wird uns der Heilige Geist erinnern und auch abstrafen und auch verwerfen, wenn es ihm nicht einleuchtet, warum wir das getan haben.
Aber durch das Gesetz des Mose werden wir nicht gerichtet, da bin ich nicht deiner Meinung, denn dann würden wir ja alle verloren gehen.

Dagegen gibt es solche Geschichten, wo z. Bsp. die betrogene Ehefrau ihren Mann tötet, und sie sagt, daß Gott ihr verziehen hat.
Das halte ich für denkbar. 1 Petr 4,6 Nach dem Gesetz des Mose wäre sie für diese Selbstjustiz getötet worden und das menschliche Gericht hat diese Frau in Amerika auf den elektrischen Stuhl gesetzt.
Aber nach dem Gesetz der Freiheit könnte der Heilige Geist entscheiden, daß diese Frau begnadigt wird und sogar daß sie vor Gott weiterleben darf. Je nachdem, wie ihr übriges Leben ausgesehen hat. Das Gesetz des Mose würde nicht aufgehoben, sondern aufgerichtet. Das ist das Gesetz der Freiheit aus der Sicht Gottes, denn er hat ja nun auch Freiheit, von Strafe zu befreien und ewiges Leben zu bescheren, wie es ihm recht erscheint. Er ist durch das Werk Jesu nicht mehr zur Strafe verpflichtet.

Gruß Thomas
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