ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 7. Nov 2022, 17:58
Wie würdest du es denn übersetzt haben wollen ?
Das ist was ich hier mit euch diskutieren möchte, was bedeutet denn "Gott der Götter" Die Leseart darf man nicht immer als "Götter" interpretieren wie schon erläutert. Dazu müssen wir erfassen, was der dem zugrundeliegende Begriff Elohim bedeutet. Er wird für Gott, also dem einem, der sich auch als JHWH offenbart, als Name gebraucht, aber eben nicht nur.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 7. Nov 2022, 17:58
Übrigens 2. Mose 22,27 haben wir auch so einen Fall.
Danke für die Stellenangabe. Hier sehen wir eine für meine Begirffe korrekte ÜS und damit wissen wir, dass Elohim nicht nur der Gottesbegriff ist, sondern auch in der Bedeutung für ein Richteramt verwendet wird, und zwar eines, das Gott JHWH dem Menschen übertragen hat. Diese sind dann sog. "Elohim" über die Gmeinde. So ergibt "Richter" auch einen sinnvollen Plural.
Was ein Richter und Gott gemeinsam haben ist, dass sie jeweils zu einer Sache das letzte Wort haben. Es hat damit Kraft ihrer Autorität oberste Geltung und wir wissen, dass Jesus zum Höchstrichter über alle Menschen ernannt ist.
So ist dann Psalm 82:1 m.E. klarer zu lesen und auch zu verstehen wo wir auch das Verb "richten" (Hebr. shaphat) vorfinden und durch den HG eindeutig Menschen angesprochen werden. Aber die ÜS:
Psalm 82:1 hat geschrieben:
Gott steht in der Gemeinde Gottes, inmitten der Götter richtet er.
ist demnach sinnlos und sollte an der Stelle lauten: "inmitten der Richter richtet er." Ich lege das so aus, dass auch die ernannten Richter gerichtet werden, weil sie dafür auch getadelt werden, dass sie ungerecht gerichtet haben (Vers 2).
Mich interessiert aber etwas anderes, und zwar wie nun Jesus den Vers Psalm 82:6 tatsächlich vor den Juden in Jerusalem zitiert hat. Der Autor des Jh-Ev hat in Johannes 10:34 "Ihr seid Götter" wohl 1:1 auf Koine mit "theoi" übertragen hat, was ja denselben Nonsens ergibt.
Wir haben es mit der hebräischen Eigenart zu tun, dass Elohim grammatikatisch ein Pluralwort ist, das aber gerade hier mit Sicherheit nicht für einen Götterplural steht, sondern für Menschen verwendet wird, weil Jesus das ebenso so auslegt: "an die das Wort Gottes ergangen ist", womit er sich selbst damit ja miteinschließt.
Was meint ihr? (zur Info: Jesus hat dieses Wort m.E. sicher nicht auf Koine gesprochen). Wie könnte man das auf Deutsch sinnvoller wiedergeben?