Gott, ein ungerechter Richter ?

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Oleander
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Re: Gott, ein ungerechte Richter ?

Beitrag von Oleander »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 19. Dez 2022, 22:36 und ich kann mich nicht daran erinnern, dich um Belehrung gebeten zu haben.
Hilf mir mal auf die Sprünge, wo ich DICH denn belehrt hätte? :denken:
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Reinhold
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Re: Gott, ein ungerechter Richter ?

Beitrag von Reinhold »

Magdalena61 hat geschrieben:Wenn die Nachrichten wieder Drohnenbeschuß in der Ukraine verkünden --- was soll man dazu sagen.
Was man dazu sagen könnte? :roll: z.B. das wie folgt in Prediger 8:9 steht:
9 Das alles habe ich gesehen und richtete mein Herz auf alles Tun, das unter der Sonne geschieht. Ein Mensch herrscht zuzeiten über den andern zu seinem Unglück.
Das war damals z.Z. King Salomos so-und das ist auch heute noch so. :cry: Jesus der o. Aussage seines Vorfahren ganz bestimmt kannte sagte deshalb gem. Markus 2:21,22 folgendes zu seinen Nachfolgern:
21 Niemand näht doch ein neues Stück Stoff auf ein altes Gewand, sonst reißt das neue Stück aus und der Riss im alten Stoff wird noch größer. 22 Und niemand wird doch neuen Wein, ‹der noch gärt›, in alte Schläuche füllen. Der junge Wein würde die Schläuche zum Platzen bringen. Dann wären Wein und Schläuche verdorben. Nein, neuen Wein füllt man in neue Schläuche."
Alle Bemühungen von Menschen-mögen diese noch so edel sein-sind Flickwerk-sprich (s.o.) zum scheitern verurteilt-weil die Grundprobleme von Menschen nicht gelöst werden können. Das kann und wird nur Gottes Königreich auch wirklich tun- um dessen Kommen Jesus seine Nachfolger gem. Matth. 6:9 aufforderte zu beten:
9 Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. 10 Dein Reich komme.
Bis es aber wirklich so weit ist-sprich das Reich Gottes gem. Daniel 22:44 alle anderen vom Teufel beherrschten Reiche von der Erde weg gefegt hat-müssen wir gem. den Worten Jesu in Matth.26:11 leider mit folgender Realität Vorlieb nehmen. Zunächst aber die (hoffentlich) auch für dich gute Botschaft aus Daniel 2:44:
44 Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das ewig nicht zerstört werden wird. Und das Königreich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird all jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber wird es ewig bestehen
und jetzt zu der (leider) momentanen Realität gem. Matth. 26:11,
11 Denn ihr habt allezeit Arme bei euch
Zum Glück nicht mehr lange-gell Magda?
Zuletzt geändert von Reinhold am Mo 19. Dez 2022, 23:51, insgesamt 2-mal geändert.
Reinhold
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Re: Gott, ein ungerechter Richter ?

Beitrag von Reinhold »

Magdalena61 hat geschrieben:Wenn die Nachrichten wieder Drohnenbeschuß in der Ukraine verkünden --- was soll man dazu sagen. "Das muß aufhören", sage ich zu Gott.
:shock:
Römer 9:14-21
Gott schenkt sein Erbarmen, wem er will
14 Heißt das nun, dass Gott ungerecht ist? Auf keinen Fall! 15 Er sagte ja zu Mose: "Ich schenke mein Erbarmen dem, über den ich mich erbarmen will, und mein Mitleid dem, den ich bemitleiden will." 16 Es kommt also nicht auf das Wollen und Bemühen eines Menschen an, sondern allein auf Gott und sein Erbarmen. 17 Denn die Schrift sagt zum Pharao: "Gerade deshalb habe ich dich als Herrscher auftreten lassen, um dir meine Macht zu demonstrieren und meinen Namen in der ganzen Welt bekannt zu machen." 18 Wir sehen also: Gott handelt ganz nach seinem Ermessen: Über den einen erbarmt er sich, den anderen lässt er starrsinnig sein. 19 Nun wirst du einwenden: "Wie kann er uns dann noch Vorwürfe machen? Es kann sich doch niemand seinem Willen widersetzen!" 20 So? Wer bist du eigentlich? Du Mensch willst anfangen, mit Gott zu streiten? Sagt das Werk denn zu seinem Meister: "Warum hast du mich so gemacht?" 21 Ist der Töpfer nicht Herr über den Ton und kann aus derselben Masse ein Gefäß für die Festtafel machen und ein anderes für den Abfall?
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Helmuth
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Re: Gott, ein ungerechte Richter ?

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 19. Dez 2022, 22:36 Es ging jedoch um die Frage, ob man für alle und jeden um Gnade bitten soll, auch für Könige mit dem Charakter eines Herodes, die ihre eigenen, Interessen (des Fleisches) über die Gesetze Gottes stellen und denen Menschenleben offenbar ziemlich egal sind. Und da habe ich so meine Zweifel.
Ich denke, du verwechselst da was. Nicht alle Menschen, die einer Obrigkeit angehören, bilden deswegen deine Obrigkeit, sondern immer die von Gott dir persönlich übergeordneten. Und diese habe alle auch Namen. Das beginnt z.B. schlicht bei deinem Vater und deiner Mutter, solange sie leben. Wir sollen sie ehren, solange sie in dieser Stellung sind, und das unabhängig welchen Charakter sie haben. Das schult unsere eigene Gerechtigkeit und damit Heiligung.

Putin, Selenskyj, Joe Biden etc. gehören dabei nicht zu meiner Obrigkeit und auch nicht Olaf Scholz, für sie bete ich nicht, letzterer hingegen gehört zu deiner. Für deine Obrigkeit sollst du beten. Doch wäre es lächerlich, wenn ich mir einbilden würde, ich könnte für die ganze Menscherheit beten. Das wäre nur nutzloses religiöses Gehabe.

Man sollte seine Obrigkeiten mit Namen kennen. Und es gibt da eine Hierarchie. D.h. ich kann mir nicht einbilden für den Bundespräsidenten einzutreten, das ist Selbstüberschätzung, aber ich kann für meinen Bezirksvorsteher eintreten oder den Bürgermeister, die man meist sogar persönlich kennt. Jeder auf seiner Ebene, dann ist das Gebet auch effizient und bewegt etwas im Geiste.

Für diese meine Obirgkeit bete ich, soll heißen danke für die Erinnerung, habe es schon länger nicht getan. Es spielt aber deren Charakter keine Rolle. Solange Kurz unser Kanzler war, habe ich auch für ihn von Herzen gebet, bis Gott ihn abgesetzt hat. Es zeigte sich sein wahrer Charakter wie es scheint erst danach, aber für mich spielt das keine Rolle. Nur jetzt ist er nicht mehr Obrigkeit, sondern Bürger wie ich.

Ich denke, sich für seine unmittelbare Obrigkeit einzusetzen, und sie beginnt schon beim Bürgermeister eines kleinen Dorfes, schärft unsere Sinne für Gottes Gerechtigkeit. Denn falls jener ein schlechtes Vorbild ist, so kann gerade mein Gebet für Gott mehr bewirken, als zu sagen, nein für den bete ich nicht, denn er ist ein schlechter Mensch.

Denn was tut man dann? Im Grunde genommen spielt man so an Gottes Stelle den Richter und folgt nicht der apostolischen Anordnung, wie sie Paulus gegeben hatte für alle Menschen in Obrigkeit zu beten. Aber nochmals: "Alle" ist nicht alle, sonderen alle für die jeweilige Person.

Paulus schränkt das nicht auf die Guten ein. Wer das tut, der will also gerechter sein als Gott und widerspricht damit seinem Willen. Jetzt könnten man lediglich diskutieren, ob Paulus Wille auch Gottes Wille ist, aber ich denke in dem Fall eindeutig ja. Die Fürbitte ist zutiefst biblisch. Einschränkungen machte hier nur Gott für spezifischen Einzelfälle, die man nicht verallgemeinern darf.

Doch mehr zum Thema: Man kann auch dieses beobachten: So manche, die meinen gerecht zu sein und sich dabei aber einbilden gerechter sein zu können als Gott, genau diese bezeugen ein falsches Bild der Gerechtigkeit Gottes, indem sie ihre eigene Rechtsauffassung darüber stellen. Und das tun auch Christen, wie ich hier bei so manchen lese.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Zippo
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Re: Gott, ein ungerechter Richter ?

Beitrag von Zippo »

Travis hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 16:47
Zippo hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 11:00 Hallo zusammen,

kingdom brachte einen Vers aus Lk 18,8. "Wenn des Menschen Sohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden ?"

Vorher kommt diese Geschichte mit dem ungerechten Richter, der die Witwe nur rettet, weil,sie so hart auf ihn eindringt.
Ist Gott denn ein ungerechter Richter ? Und rettet er nur Menschen, die in unermüdlicher Weise auf ihn eindringen ?
Der Richter in dem Gleichnis wird in den Gegensatz zu Gott gesetzt. Wenn also schon ein solch ungerechter Richter Recht spricht wenn ihn jemand wegen einer berechtigten Rechtsache bedrängt, obwohl es ihm nicht nur an Menschenfurcht (positiv) sondern auch an Gottesfurcht (negativ) mangelt, wie sehr wird dann Gott Gerechtigkeit dem zukommen lassen, der darum bittet. Denn bei Gott ist keine Ungerechtigkeit.
Diese Auskegung leuchtet mir ein, Magdalena hat etwas ähnliches gesagt. In einem Punkt sind Gott und der Richter gleich, sie lassen sich nämlich drängen. Der Richter von der nervigen Witwe und Gott läßt sich von seinen Auserwählten drängen. Lk 18,7

Und wenn Menschen richtig Probleme haben, dann kann es passieren, daß sie unablässig immer wieder das Gleiche vor Gott bringen. Es geht einem nicht mehr aus dem Kopf und eigentlich ist das ganz normal, daß dann unablässig das Gleiche gebetet wird. Das passiert mir auch schon mal.

In dem Kontext geht es um die Wiederkehr Jesu. Sind die Worte Jesu vielleicht auch speziell in diese Situation gesprochen ?
Travis

Die Wesenszüge Jesu/Gottes haben mir in meinem Leben schon bei vielen offenen Fragen und in vielen schweren Lebenslagen Halt gegeben. Denn das Gott gerecht ist, daran lässt die Schrift keinen Zweifel. Darauf kann ich mich verlassen. Vielleicht ist das der Glaube, den der Menschensohn (Jesus) bei seinem Kommen sehen möchte?
Das finde ich auch sehr wichtig. Die Wesenszüge Gottes sollten über aller Auslegung stehen. Gott ist gerecht, also hat es keinen Zweck eine Auslegung zu wählen, die Gott als ungerecht darstellt.
Es fehlt uns nur oft das Wissen. Und darüber hinaus hat Gott eine himmlische und irdische Schöpfung geschaffen, und hat ihnen die Möglichkeit gegeben, das Leben frei zu gestalten.

Der Mensch ist dabei sehr stark in den Einfluß Satans geraten und man liest, wie schnell der es schafft, daß Menschen Gebote übertreten.
Ist ein gerechter Gott nicht auch verantwortlich, was er geschaffen hat ? Und ich möchte wetten, daß Satan und seine "Herren der Welt" Eph 6,12 für das meiste Unrecht auf Erden mitverantwortlich ist. Daß alle Menschen sterben, geht schon mal sein Konto und das Gott sich aus dem Leben der Menschen zurückgezogen hat. Und auch sonstwie hat Satan die Menschen immer wieder verführt, um sie anschließend bei Gott zu verklagen. Off 12,9-11

Kann man nicht auch aus dieser Sicht das Evangelium verstehen und das Gott nach Möglichkeiten sucht, den Menschen aus dieser verhängnisvollen Lage herauszuhelfen ?
Hat Gott nicht auch eine Verantwortung für das, was er schafft ? Wenn wir Menschen etwas schaffen und damit Schaden anrichten, sind wir doch auch verantwortlich.

Gott hätte ja Satan auch beseitigen können, aber er hat es eben nicht getan.
Er hat es als gerechter empfunden, die Strafe, die der Verkläger für uns Menschen fordert, im selbst erschaffenen Leib an sich abstrafen zu lassen.
Damit hat er das Problem nicht bei der Wurzel gepackt, aber damit hat er die Konsquenzen der, durch die Verführung Satans ausgelösten Mißetaten des Menschen, abgemildert. Die Strafe Adams wird gesühnt und die versehentliche Sünde des Menschen auch und so wird unser Herr Jesus zu unserem Heiland und Retter, so, wie er in vielen Weihnachtsliedern besungen und gefeiert wird.

Alle Welt ist zunächst einmal verständnislos, weil ihr Denken von Gerechtigkeit so ganz anders ist, wie das Gerechtigkeitsdenken, daß das Evangelium liefert. Die Juden würden auch am liebsten mit dem Gerechtigkeitssystem des Gesetzes weiterleben.
Aber sie beziehen Satan nicht mit ein in ihre Rechnung, seine Verführungsmacht, die auch nicht alle Menschen in gleicher Weise trifft, macht Gnade nötig. Joh 1,17

Menschen kriegen von klein auf gesagt, tue Gutes, dann wirst du belohnt, tue Schlechtes, dann wirst du bestraft und nun hängt da ein Gerechter, der nur gute Werke hatte und den Menschen die Wahrheit gesagt hat am Kreuz ! Was für eine Gerechtigkeit ist das ?

Er tat es für gläubige Menschen, die auf seine Stimme gehört haben und haben um Gnade gebeten, weil ihnen ein Unrecht leidgetan hat oder weil sie spätestens zum Ende ihres Lebens von ihrem Leben nicht ganz überzeugt waren. Es kommt ja kein Mensch durchs Leben, ohne mal Unrecht getan zu haben. Pred 7,20
Aber dem Menschen wird hier gewaltig viel Glaube abgenötigt und vielleicht soll es auch nicht jeder begreifen. Mt 13,13
Und natürlich soll sich das Leben des Menschen nach seiner Hinwendung zu dem Herrn Jesus Christus auch so verändern, daß Gott daran Gefallen hat.

Glaube war immer nötig, um Gott zu gefallen, es ist insgesamt eine Haltung des Menschen, die trotz aller Umstände immer noch bei Gott etwas erwartet.
Und die Umstände werden ziemlich häßlich sein, wenn der Menschensohn kommt. Mt 24,6-30
Ich nehme an, daß es auch damit zusammenhängt, weshalb der Herr ermahnt, sich auch in diesen Zeiten auf Gott zu besinnen und beharrlich zu beten.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Abischai
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Re: Gott, ein ungerechter Richter ?

Beitrag von Abischai »

Zippo hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 11:27 In dem Kontext geht es um die Wiederkehr Jesu. Sind die Worte Jesu vielleicht auch speziell in diese Situation gesprochen ?
Das war ja Kingdoms Eingangsfrage. Die Witwe hatte "Glauben", was ihre Hartnäckigkeit ja deutlich macht. Das war zwar nicht der Glaube an Gott, sondern an den Richter, aber das ist ja eben das Bild.

Wenn wir "diesen" bzw. "solchen" Glauben haben, dann lassen wir nicht nach, sondern auch wenn nicht gleich was sichtbares geschieht, zweifeln wir nicht sofort an Gott, seiner Treue, seinen Absichten und seiner Existenz.

Als Elisa im Sterben lag,
Spoiler: anzeigen
befahl er dem König, mit seinem Bogen nach Osten zu schießen. Das ist eine edle Pose, die der König sich nicht zweimal sagen ließ (ähnlich Naemans Vorstellung von Elisas Auftreten), er schoß also unter dem Beifall seiner Großen. Doch dann forderte Elisa mit den Pfeilen auf den Boden zu schlagen. Das ist absolut crazy und kein bisschen "edel", sowas tut nur ein Irrer, das ist sowas von peinlich!! Der König aber tat es dennoch einmal, auch ein zweitesmal, dann ein drittesmal und dann hielt er aber inne, weil es ihm doch wohl wie ein Gag erschien und peinlich war (denke ich mir). Genau das war seine persönliche Demonstration geringen Glaubens, denn Elisa schimpfte: befohlen war, 5-6 mal zu schlagen! (habe das jetzt nicht nachgelesen, kann sein daß die Erinnerung verblaßt ist).
Fester Glaube erzeigt sich also nicht in der anfänglichen Qualität, sondern im "Langzeittest", was auch eine wesentliche Komponente des "Glaubens" ist, nämlich das Treusein.
Wenn Jesus also von "diesem" bzw. "solchem" Glauben spricht, so meine ich, daß er nicht den oberflächlichen, sondern den gründlichen und ausdauernden und trotzenden Glauben meint.
Wird der Herr Jesus solchen Glauben bei seiner Wiederkehr vorfinden?
Das ist ein Aufruf an uns, daß wir dafür sorgen, darum bitten, daß es so sein werde. Und wir üben uns darin, oder eben nicht.

Was meinst Du, welcher Qualität der Glaube der Geschwister war, die um Ihr Leben den Herrn nicht verleugnet haben und als Märthyrer starben?
Wenn es uns gutgeht, ist es schwer wirklich zu glauben. Wir (also zumindest ich) brauchen Druck und Verfolgung, damit uns alles andere wirklich ****egal ist und wir nur noch und ganz allein wirklich an Gott glauben.
Es stelle sich mal jeder die (derzeit noch) hypothetische Frage: Jemand stellt sich mit Waffe vor dich und befiehlt: <verleugne Jesus oder stirb!>
Was tätest du?
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Ziska
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Re: Gott, ein ungerechter Richter ?

Beitrag von Ziska »

Abischai hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 11:59 Es stelle sich mal jeder die (derzeit noch) hypothetische Frage: Jemand stellt sich mit Waffe vor dich und befiehlt: <verleugne Jesus oder stirb!>
Was tätest du?
Ganz einfach! Ich werde Gott mehr gehorchen, als einer Regierung!

Vor dieser Entscheidung, wo es um Leben und Tod ging, kam es während des Hilter Regimes.

Jehovas Zeugen sind eher ins KZ gegangen oder haben sich erschießen lassen, anstatt ihren Glauben zu verleugnen.
Interessant ist, dass jedem Zeugen Jehovas eine Erklärung vorgelegt wurde, die sie einfach hätten unterschreiben müssen…. Und sie wären frei gekommen u d sie wären am Leben geblieben….

Warum taten sie das nicht?
Was stand in dieser Erklärung?

https://alst.org/geschichte/zeitzeugeni ... r-frage-1/


Und es geschieht heute schon wieder.
Z.B Russland. Da braucht man nur seinen Glauben verleugnen und man käme frei.
Man würde auch seinen Arbeitsplatz zurück bekommen, wenn man kein Zeuge Jehovas mehr sein würde.
https://www.jw.org/de/nachrichten/recht ... -20200110/
https://www.jw.org/de/nachrichten/jw/re ... -dastehen/
Zeugen Jehovas, die gegenwärtig wegen ihres Glaubens im Gefängnis sind – nach Ländern
https://www.jw.org/de/nachrichten/recht ... efaengnis/

Der allmächtige Gott sieht alles! Und er wird sehr bald für Gerechtigkeit sorgen. Weltweit!
LG Ziska
Kriege und Konflikte – ist ein Ende in Sicht? Was die Bibel sagt.
Bald wird es keine Kriege mehr geben. Die Bibel erklärt, wie es dazu kommen wird.
https://www.jw.org/de/bibliothek/artike ... nde-bibel/
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Oleander
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Re: Gott, ein ungerechter Richter ?

Beitrag von Oleander »

Abischai hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 11:59 Jemand stellt sich mit Waffe vor dich und befiehlt: <verleugne Jesus oder stirb!>
In mir käme erst mal die Frage auf, warum mich jemand (nur weil ich etwas bestimmtes für mich glaube)töten sollte....
Und dann würde ich vielleicht ein "diplomatisches" Gespräch mit der Person in Erwägung ziehn(mit innerlichem Seufzgebet gen Himmel um Hilfe) ...
Wie die Person dann darauf reagiert, weiß man im Vorraus ja ned...
Aber ein Versuch wärs auf jedem Fall wert.
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Abischai
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Re: Gott, ein ungerechter Richter ?

Beitrag von Abischai »

Ziska hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 15:54 Jehovas Zeugen sind eher ins KZ gegangen oder haben sich erschießen lassen, anstatt ihren Glauben zu verleugnen.
Das ging und geht weltweit nicht nur Jehovas Zeugen so, sondern allen, die man "auf dem Kieker" hat. Die Frage lautet aber ganz konkret nicht irgendwie nach dem Willen Gottes, sondern nach Jesus Christus; ihn zu verleugnen. Da geht es nicht um Festhalten an der Lehre, sondern um das ganz innige und rein persönliche Bekenntnis für oder gegen Jesus Christus.

Wenn ein Moslem den Koran mit seinem Leben verteidigt, habe ich Respekt davor, aber das ist ein völlig anders Thema, genauso wenn ein Proselyt oder genealogisher Jude die Kabbala mit seinem Leben verteidigt. Da sinkt mein Respekt schon deutlich, aber egal, es hat mit der konkreten Frage nach Jesus Christus gar nichts zu tun.
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Reinhold
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Re: Gott, ein ungerechter Richter ?

Beitrag von Reinhold »

Abischai hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 16:29
Ziska hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 15:54 Jehovas Zeugen sind eher ins KZ gegangen oder haben sich erschießen lassen, anstatt ihren Glauben zu verleugnen.
Das ging und geht weltweit nicht nur Jehovas Zeugen so, sondern allen, die man "auf dem Kieker" hat.
Mit Verlaub-Ziska nahm aber auf ZJ im 3. Reich Bezug-gell? ;) ZJ hatte man aber nicht nur bei den Nazis auf dem "Kieker". Ob in den angloamerikanischen oder in von Despoten regierten Ländern-man behandelte ZJ dort damals genauso wie sie von Hitler in Nazi-Deutschland nebst Schergen behandelt worden sind.

Aber bleiben wir bei Nazi-Deutschland. Hier haben sich die beiden Staatskirchen Deutschlands nachweislich als Steigbügelhalter des damaligen Regimes erwiesen:
Aus dem Netz gefischt:
Reichskonkordat der katholischen Kirche
Die katholische Kirche paktierte mit den Nationalsozialisten offiziell bereits seit deren Machtergreifung 1933. Das Gesetzeswerk, welches das Nebeneinander von Kirche und Staat regelt, nennt sich "Reichskonkordat" und hat heute noch Bestand.

In diesem Konkordat zwischen dem Reich und dem Heiligem Stuhl sichert die Kirche zu, sich aus politischen Belangen herauszuhalten. Die deutschen Bischöfe schwören dem Land die Treue und verpflichten sich die Entscheidungen der Regierung zu achten. Im Gegenzug dazu erklärt das Deutsche Reich die Aufgabenbereiche der Kirche nicht zu beschneiden und die Ausübung der Religion weiter zu gewährleisten. Religionsunterricht an Schulen und Universitäten konnte so weiter stattfinden, das Beichtgeheimins blieb unangetastet, die Kirchensteuer wurde bestätigt.

Mit diesem Konkordat ist der politische Flügel der katholischen Kirche - die Zentrumspartei - gekauft worden um die Ermächtigunsgesetze, die de facto die Demokratie aushebelten und den Grundstein für die Diktatur legten, durchzudrücken. Mit Hilfe des katholischen Zentrums wurde die dafür notwendige 2/3 Mehrheit erreicht. Nach der Gesetzesänderung war es dann nur eine Frage der Zeit, dass das Zentrum, wie die anderen Parteien auch, verboten wurde. Bis auf wenige Ausnahmen, haben die Katholiken gekuscht und sind schön gradlinig mit dem System mitgelaufen.


Protestanten und Deutsche Einheitskirche

Die evangelischen Kirchen versuchte Nazichefideologe Alfred Rosenberg mit der Schaffung einer Deutschen Einheitskirche auf Kurs zu bringen. In seinem Buch "Der Mythos des 20. Jahrhunderts" definiert er eine "Religion des Blutes", die das Christentum abschaffen und durch eine "Metaphysik der Rasse" ersetzen sollte. In Jesus sah Rosenberg die "arischen Rassenseele" verkörpert. Der Sohn Gottes wird zum Arier stilisiert, der von Juden ans Kreuz genagelt wurde. Aus dieser Idee leiteten die Nazis das Eheverbot zwischen Juden und Christen ab, sowie die Einführung der Todesstrafe bei nachgewiesenem Geschlechtsverkehr zwischen Christen und Juden. Die Idee der deutschen Einheitskirche hat es zwar nie geschafft die Protestanten zu überrollen, allerdings sind auch die evangelischen Kirchen nicht sonderlich an einem Widerstand gegen Hitler interessiert gewesen und schweigend mitgeschwommen.


Jehovas Zeugen

Die "Bibelforscher", die in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts "Zeugen Jehovas" genannt wurden, zeichnen sich nicht nur durch ihre unübersehbare Missionarstätigkeit aus, sondern auch immer schon durch einen ausgeprägten Pazifismus.* Im Gegensatz zu Staat, Kirche und dem größten Teil der politischen Parteien in Deutschland, boykotierten die Bibelforscher bereits die Teilnahme am ersten Weltkrieg, weshalb sie verachtet und verurteilt wurden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde ihre Situation dadurch zusehends dramatisch. Die Zeugen Jehovas widersetzen sich dem Führerkult, verweigerten den Hitlergruss und den Dienst in der Wehrmacht, weil Krieg mit ihren christlichen Vorstellungen nicht vereinbar ist.
Am 9. Juni 1933 fand eine Zusammenkunft zwischen Vertretern der Ministerien, der Gestapo und mit Vertretern der katholischen und der evangelischen Kirche in Berlin statt, um Maßnahmen für das Verbot der Zeugen Jehovas in Preußen zu besprechen. Der katholische Domkapitular Piontek bat um strenge staatliche Maßnahmen gegen diese Gemeinschaft, und der evangelische Oberkonsistorialrat Fischer wollte ein Verbot der Zeugen Jehovas wegen der Gefahr für das „deutsche Volkstum“ erwirken.
1936 wird die erste Sondereinsatztruppe der Gestapo zur Bekämpfung der Zeugen Jehovas gebildet. Im August 1937 rufen die Bremischen Evangelischen Kirche dazu auf, Aktivitäten von Zeugen Jehovas umgehend an die Gestapo zu melden.
BildKZ Häftlingskleidung mit dem Lila Winkel der Zeugen Jehovas
Mit der Erteilung eines Religionsverbotes werden die Zeugen Jehovas in den Untergrund getrieben. Trotzdem werden viele von ihnen erkannt, verraten und in Konzentrationslager gebracht. Man nimmt ihnen die Kinder weg und ihre Haftstrafen werden durch zusätzliche Schutzhaftmaßnamen verlängert. Durch die Einführung der Todesstrafe für Kriegsdienstverweigerer nach Beginn des Krieges wird der Glaube für viele Zeugen Jehovas zum tödlichen Schicksal. Bereits zwei Wochen nach dem Überfall auf Polen wird der erste Kriegsdienstverweigerer exekutiert.

Ein paar Zahlen:
11.300 Zeugen Jehovas werden in der Zeit zwischen 1933 und 1945 inhaftiert, 2.000 davon in Konzentrationslager gesteckt, von denen ca. 500 überlebten. 1.500 starben durch ihren Arbeitseinsatz oder durch Exekution.

Quellen:
Die Zahlen und ein großer Teil der Informationen stammen aus "Die NS -Verfolgung der Zeugen Jehovas in Köln (1933 – 1945)" herausgegeben vom NS-Dokumentationszentrums Köln im Zusammenarbeit mit der Geschichtsforschung Jehovas Zeugen Köln und kann als pdf-Datei unter folgendem Link von der Seite der Mussen Köln herunter geladen werden:
* hier irrt obiger mir bekannter Verteidiger der ZJ-(der selbst aber keiner ist) diese sind nämlich keine Pazifisten
und:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zeugen_Je ... ozialismus
Zeugen Jehovas in der Zeit des Nationalsozialismus
KZ-Kennzeichnung „Bibelforscher“
Die Geschichte der Zeugen Jehovas in der Zeit des Nationalsozialismus ist geprägt von den Konflikten mit den nationalsozialistischen Staatsorganen, unter anderem wegen ihrer Verweigerung des Kriegsdienstes und des Hitlergrußes. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Zeugen Jehovas (früher „Bibelforscher“ genannt) vor allem deswegen verfolgt.
Dir noch einen schönen Abend
:wave:
Zuletzt geändert von Reinhold am Mi 21. Dez 2022, 01:02, insgesamt 1-mal geändert.
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