Weil der Satz: "Wenn Gott etwas für rein erklärt hat, dann nenne du es nicht unrein", wenn er ohne Vers 28 alleine stehen bleibt, den Eindruck erweckt, Gott habe unreine Speisen für rein erklärt.
Das könnte man tatsächlich denken, wenn man nur bis zum Vers 15 liest.
Petrus hat es dann aber erklärt:
In Diskussionen über die biblischen Speisegebote drängt sich mir immer wieder der Eindruck auf: Im Bereich der Nahrungsauswahl sind da auch bei Gläubigen noch reichlich Bindungen an die Welt und an deren Sitten existent. Was wäre denn so schlimm daran, das, was Gott Israel verboten hat, wegzulassen? Es bleibt doch noch genügend übrig, das wir guten Gewissens essen können.Apg. 10, 28 (LUT): Ihr wisst, dass es einem jüdischen Mann nicht erlaubt ist, mit einem Fremden umzugehen oder zu ihm zu kommen; aber Gott hat mir gezeigt, dass ich keinen Menschen gemein oder unrein nennen soll.
Als Nächstes kommt das Argument: Das Gesetz des Mose wurde dem Volk Israel gegeben, nicht den Christen.
Ja, das ist richtig.
Antwort: Wer sich zu Jesus bekennt--- der bekennt sich auch zum Ratschluß Gottes, welcher sich ein Volk erwählte, aus dem der Erlöser kommen sollte und diesem Volk seine Regeln aufdrückte. "Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich." Röm. 11,18
Christen werden aus Glauben errettet und nicht etwa, weil sie alttestamentarische Prinzipien befolgen. Was ich denke und erfahren habe ist: Wer sich mit Jesus identifiziert, der identifiziert sich irgendwann auch mit seinem Gesetz. Freiwillig, aus Überzeugung. Unter anderem, weil er erlebt hat: Das tut mir gut.
Die Freiwilligkeit der Entscheidung ist wichtig.
Gemeinden, die ihren Mitgliedern bestimmte Verhaltensnormen aufdrücken, sind in Gefahr, das Wirken des Heiligen Geistes vorweg nehmen zu wollen. Es ist gut gemeint, das bezweifele ich nicht. Es geht aber zu weit. Man kann den Menschen nicht Werke des Glaubens abverlangen, wenn sie innerlich noch nicht so weit sind. Denn dann folgen sie nur Anweisungen, ohne wirklich von der Richtigkeit derselben überzeugt zu sein. Was nicht aus der Überzeugung kommt, kostet viel Kraft und Überwindung und produziert reichlich Versagen-- und Heuchler.
Das Gegenteil, nämlich Beliebigkeit zu lehren, "tue, was du willst, was kümmert uns das Gesetz des Mose, wir berufen uns auf das Apostelkonzil und lassen Mose und die Synagoge weg"-- ist auch nicht richtig.
LG