Konfrontatio und Flucht des Elia !

Themen des alten Testaments
Zippo
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Konfrontatio und Flucht des Elia !

Beitrag von Zippo »

Hallo zusammen,

gestern las ich eine Broschüre über Depressionen und da wurde Elia genannt. Erst war er vor dem König Ahab geflohen und wurde von Raben und der Witwe in Zarpath versorgt 1 Kö17,6-14, während im restlichen Israel eine Hungersnot ausgebrochen war.

Dann wurde Elia von dem HERRN auf Konfrontationskurs geschickt, um sich mit den Baalspriestern auf dem Berg Karmel ein Duell zu liefern. 1 Kö 18,24
Danach war Elia Mordrohungen der Königin Isebel ausgesetzt, weil er alle Baalspriester umkommen ließ. 1 Kö 18,40; 1 Kö 19,1-2

Und Elia floh in großer Furcht 1 Kö 19,4. Der Engel des HERRN findet ihn unter einem Wacholder.
Elia wir mit geröstetem Brot und einer Kanne Wasser gestärkt und schickt ihn dann zu dem Berg Horeb, also dem Berg, wo Mose das Gesetz von Gott erhalten hat. 40 Tage und 40 Nächte konnte er hinternanderweg gehen. Aber als er dort ankommt und in einer dem HERRN begegnet, fragt dieser: " Was machst du hier Elia ?"

Gott hatte ihn doch auf diese Reise geschickt, wieso fragt er dann so etwas ?

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Oleander
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Re: Konfrontatio und Flucht des Elia !

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 12:36 Gott hatte ihn doch auf diese Reise geschickt, wieso fragt er dann so etwas ?
Vielleicht, weil er die Antwort von Elia hören wollte, im Sinne, wie Elia darüber denkt? (was wird Elia antworten ?)

Ähnlich war es ja in Eden..
Gott fragte Adam. Wo bist du?
9 Und der HERR, Gott, rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du?
10 Da sagte er: Ich hörte deine Stimme im Garten, und ich fürchtete mich, weil ich nackt bin, und ich versteckte mich.
11 Und er sprach: Wer hat dir erzählt, dass du nackt bist?
Ich nehm an, Gott wußte sehr wohl, aber die Antwort Adams interessierte ihn...genau so wie Gottes Frage: WARUM hast du das getan....
Es kommt ihm auf die Antwort an?

Wie siehst DU es selber?
Wie siehst du in deinem eigenen Leben die Dinge?
Oder: Wie rechtfertigt man Begebenheiten?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Lea
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Re: Konfrontatio und Flucht des Elia !

Beitrag von Lea »

Zippo hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 12:36 Aber als er dort ankommt und in einer dem HERRN begegnet, fragt dieser: " Was machst du hier Elia ?"

Gott hatte ihn doch auf diese Reise geschickt, wieso fragt er dann so etwas ?
Ich denke, das ist vergleichbar damit, wenn Jesus einen Kranken fragte, was er denn wolle, das Jesus ihm tun könnte. Damit der Hilfesuchende sich erst einmal selbst bewusst wird, was er denn wirklich will.
Als Gott ihn am Berg Horeb fragt, bringt Elia zunächst nur die Klage vor, die seine Angst vor den Folgen seiner Tat ausdrückt. Diese Angst hatte ihn zuvor schon lahmgelegt, und der Herr (durch den Engel) hat ihm neue Kraft gegeben. Nun war der nächste Schritt, den Elia tun musste, erst einmal den Blick von dem, was geschehen ist, und seine Angst vor dem, was daraus folgen könnte, wieder neu auf Gott zu richten, der ihm neue Aufgaben geben will.
So schickte Gott Elia auf den Berg, um dort durch eine besondere Begegnung mit Gott dem Elia wieder auf den Kern seiner Aktionen: Gott selbst, zu richten. Erst dadurch, dass Elia Gott erkennt, kommt er wieder zum Kern seiner Aufgabe zurück und ist bereit, sich weiterhin von Gott gebrauchen zu lassen.


Oft erlebe ich es auch so, dass ich Gott bitte um Veränderung. Weil mir die momentane Situation nicht gefällt oder ich einfach leide. Dabei bin ich mir manchmal nicht einmal bewusst, was ich denn wirklich erwarte, was Gott bei mir verändern sollte - und wie genau ich mir das vorstelle.

Manchmal komme ich auch dadurch, dass ich selbst darüber nachdenke und mich frage, zu einem ganz anderen Ergebnis, als vorher, bevor ich mich an Gott gewandt habe. Manchmal sogar so, dass ich merke, dass das, was ich gerade gefühlsmäßig ablehne, eigentlich auch eine Chance für einen Neubeginn in eine ganz andere Richtung sein kann. Und dann klingt vielleicht auch mein erneutes Beten zu Gott ganz anders, und mehr zielgerichtet - auf das, was Gott für mich vorbereitet hat.
.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Oleander
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Re: Konfrontatio und Flucht des Elia !

Beitrag von Oleander »

Lea hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 13:05 Damit der Hilfesuchende sich erst einmal selbst bewusst wird...
Meine persönliche Ansicht dazu wäre noch:
A-Gott gibt dem Menschen die Chance, selber zu erkennen oder erklären, warum der Mensch...
B- Gott zeigt Interesse, was in dem Menschen vorgeht in einer bestimmten Situation....

Und ebenfalls einer meiner Sichtweisen: Jesus (der Gottessohn)wurde Mensch(Menschensohn)= denn aus der Perpektive(eigenem Erleben) versteht man oft besser, als würde man nur auf einem "Berg" stehn als Beobachter....
In den Schuhen meiner Schwester gehn, um "Schwächen", Versuchungen etc.besser zu verstehn...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Spice
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Re: Konfrontatio und Flucht des Elia !

Beitrag von Spice »

Zippo hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 12:36 Gott hatte ihn doch auf diese Reise geschickt, wieso fragt er dann so etwas ?

Gruß Thomas
Man muss das alles in unser Bewusstsein übersetzen, genau wie bei den "Dämonen". Das, was da Elia erlebte, hat sicher schon jeder Mensch nicht nur einmal erlebt. Man ist mit irgendetwas beschäftigt, geht irgendwohin und fragt sich dann "was mache ich eigentlich hier?" Es ist also die Ebene des unwillkürlichen, oft gewohnten Handelns und dann wird man seiner selbst bewusst und fragt sich so.
Der Mensch zur Zeit des Elia war aber noch nicht selbstbewusst, deshalb fragt "Gott" ihn.
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Oleander
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Re: Konfrontatio und Flucht des Elia !

Beitrag von Oleander »

Spice hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 13:57 Das, was da Elia erlebte, hat sicher schon jeder Mensch nicht nur einmal erlebt.
:clap:
Genaus so die Situation in Eden...
Oder wie Rotkäppchen sich durch Äusserlichkeiten, falsche Aussagen täuschen lies...oft nicht gleich duchschaubar...= wie wars bei mir?

Was bringt es die Story von Elia auszulegen( es war mal vor langer, langer Zeit ein..)und der....und...
Was kann ich daraus für mein eigenes Leben lernen...
Was aus der Story des Salomo sprach mich persönlich an, was einem anderen?

Muss ich den selben Weg gehn, wie....

Vielleicht habe ich mit anderen Situationen zu "kämpfen ", als...xxxx oder ccc
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Zippo
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Re: Konfrontatio und Flucht des Elia !

Beitrag von Zippo »

Oleander hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 12:56
Zippo hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 12:36 Gott hatte ihn doch auf diese Reise geschickt, wieso fragt er dann so etwas ?
Vielleicht, weil er die Antwort von Elia hören wollte, im Sinne, wie Elia darüber denkt? (was wird Elia antworten ?)
Das wäre einfach so eine Gesprächseröffnung, die eine ganz bestimmte Antwort herauslockt. Dann schüttet Elia sein Herz aus. 1 Mo 19,14 Meinst du, daß Gott mit der Flucht des Elia zufrieden war ?
Oleander

Ähnlich war es ja in Eden..
Gott fragte Adam. Wo bist du?
9 Und der HERR, Gott, rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du?
10 Da sagte er: Ich hörte deine Stimme im Garten, und ich fürchtete mich, weil ich nackt bin, und ich versteckte mich.
11 Und er sprach: Wer hat dir erzählt, dass du nackt bist?
Ich nehm an, Gott wußte sehr wohl, aber die Antwort Adams interessierte ihn...genau so wie Gottes Frage: WARUM hast du das getan....
Es kommt ihm auf die Antwort an?
Eine gewisse Ähnlichkeit ist da. Vielleicht hat es in diesem Fall auch eine tiefere Bedeutung, denn Menschen verstecken sich gern und wollen Gott etwas verheimlichen.
Der Herr Jesus dagegen mahnt zur Ehrlichkeit. Joh 3,19-20
Oleander

Wie siehst DU es selber?
Wie siehst du in deinem eigenen Leben die Dinge?
Oder: Wie rechtfertigt man Begebenheiten?
Ich habe grundsätzlich immer die Wahl gehabt, Konfrontation zu suchen, oder auszuweichen. Konfrontation ist nicht immer gut und manchmal anstrengend. Flucht ist einfacher. Aber was ist besser ?
Meistens bete ich ja, bevor ich etwas unternehme und das ist auch wichtig, weil ich weiß, daß ich nicht nur mit Fleisch und Blut zu kämpfen habe.

Meistens hat mir Gott auf verschiedene Weise empfohlen, auszuweichen. Man liest das z. Bsp. auch in der Geschichte mit Isaak, der immer wieder Brunnen gräbt, bis ihm der Brunnen nicht mehr streitig gemacht wird. 1 Mo 26,22

Gruß Thomas
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Spice
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Re: Konfrontatio und Flucht des Elia !

Beitrag von Spice »

Oleander hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 14:53
Spice hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 13:57 Das, was da Elia erlebte, hat sicher schon jeder Mensch nicht nur einmal erlebt.
:clap:
Jq, ich finde man sollte sich nicht so viel mit dem A.T. beschäftigen. Das raubt nur Zeit, da die meisten, die sich damit beschäftigen, sowieso nicht die Voraussetzungen mitbringen, da etwas zu verstehen und für das eigene Leben zu nutzen. Viel mehr sollte man an der persönlichen Veränderung arbeiten. Aber dazu hat man gewöhnlich keine Lust, obwohl es das Gewinnbringendste ist.
Zippo
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Re: Konfrontatio und Flucht des Elia !

Beitrag von Zippo »

Lea hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 13:05
Zippo hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 12:36 Aber als er dort ankommt und in einer dem HERRN begegnet, fragt dieser: " Was machst du hier Elia ?"

Gott hatte ihn doch auf diese Reise geschickt, wieso fragt er dann so etwas ?
Ich denke, das ist vergleichbar damit, wenn Jesus einen Kranken fragte, was er denn wolle, das Jesus ihm tun könnte. Damit der Hilfesuchende sich erst einmal selbst bewusst wird, was er denn wirklich will.
Es geht um die Geschichte mit dem Blinden, der nach dem Meister ruft und natürlich hat er sich Hoffnung gemacht, sein Augenlicht wiederzubekommen. Mk 10,51
Der Herr Jesus, tut erst mal so, als wüßte er nicht. Vielleicht fragt er auch wegen der umgebenden Menschenmenge.
Lea

Als Gott ihn am Berg Horeb fragt, bringt Elia zunächst nur die Klage vor, die seine Angst vor den Folgen seiner Tat ausdrückt. Diese Angst hatte ihn zuvor schon lahmgelegt, und der Herr (durch den Engel) hat ihm neue Kraft gegeben. Nun war der nächste Schritt, den Elia tun musste, erst einmal den Blick von dem, was geschehen ist, und seine Angst vor dem, was daraus folgen könnte, wieder neu auf Gott zu richten, der ihm neue Aufgaben geben will.
So schickte Gott Elia auf den Berg, um dort durch eine besondere Begegnung mit Gott dem Elia wieder auf den Kern seiner Aktionen: Gott selbst, zu richten. Erst dadurch, dass Elia Gott erkennt, kommt er wieder zum Kern seiner Aufgabe zurück und ist bereit, sich weiterhin von Gott gebrauchen zu lassen.
Elia hörte zunächst nur ein Wort, als er auf den Weg geschickt wurde und auch später, als er,in der Höhle war. Und er fängt in der dritten Person an zu reden: Ich habe für den Herrn Zebaoth geeifert..., erst später geht es in das vertraute "dein Volk" über. Mag sein, daß er es bis dahin gar nicht mit dem HERRN zu tun hatte, sondern erst im Anschluß, als er vor die Höhle treten soll, um dem HERRN zu begegnen. Aber wieder wird er gefragt: "Was hast du hier zu tun, Elia ?" 1 Kö 19,11-14
Dann bekommt er neue Anweisungen, läßt sich neu ausrichten. Angst kann bisweilen kopflos machen, aber jetzt weiss Elia wieder, was er tun soll.
Es ist vielleicht manchmal ganz gut, eine Auszeit zu haben, um sich innerlich sammeln zu können.
Lea


Oft erlebe ich es auch so, dass ich Gott bitte um Veränderung. Weil mir die momentane Situation nicht gefällt oder ich einfach leide. Dabei bin ich mir manchmal nicht einmal bewusst, was ich denn wirklich erwarte, was Gott bei mir verändern sollte - und wie genau ich mir das vorstelle.

Manchmal komme ich auch dadurch, dass ich selbst darüber nachdenke und mich frage, zu einem ganz anderen Ergebnis, als vorher, bevor ich mich an Gott gewandt habe. Manchmal sogar so, dass ich merke, dass das, was ich gerade gefühlsmäßig ablehne, eigentlich auch eine Chance für einen Neubeginn in eine ganz andere Richtung sein kann. Und dann klingt vielleicht auch mein erneutes Beten zu Gott ganz anders, und mehr zielgerichtet - auf das, was Gott für mich vorbereitet hat.
.
Ja, das kann ich einsehen. Menschen brauchen ihre Zeit, um zur Besinnung zunkommen. Hat es wohl eine besondere Bewandtnis, daß Elia 40 Tage und 40 Nächte ausgerechnet zum Berg Horeb geflohen ist ?

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Zippo
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Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: Konfrontatio und Flucht des Elia !

Beitrag von Zippo »

Spice hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 15:33
Oleander hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 14:53
Spice hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 13:57 Das, was da Elia erlebte, hat sicher schon jeder Mensch nicht nur einmal erlebt.
:clap:
Jq, ich finde man sollte sich nicht so viel mit dem A.T. beschäftigen. Das raubt nur Zeit, da die meisten, die sich damit beschäftigen, sowieso nicht die Voraussetzungen mitbringen, da etwas zu verstehen und für das eigene Leben zu nutzen. Viel mehr sollte man an der persönlichen Veränderung arbeiten. Aber dazu hat man gewöhnlich keine Lust, obwohl es das Gewinnbringendste ist.
Das finde ich eigentlich nicht. Da sind doch grundlegende seelische Probleme und Zusammenhänge im AT und in so eindrucksvoller und rührender Art und Weise geschildert.
Es geht grundsätzlich um Konfrontation mit dem damit verbundenen Wagnis oder um Flucht bzw. Ausweichmanöver. Kannst du das nicht auf dein eigenes Leben anwenden ?

Im Weiteren geht es auch um Umkehr und Ausharren. Also ich kann diesen Geschichten sehr viel abgewinnen. Ps 33,20 Elia sollte natürlich auch zurückkehren und ausharren, bis seine Ablösung durch Elisa kam. 2 Kö 2,11, den er nun zu seinem Nachfolger ernennen sollte. 1 Kö 19,16...

Gruß Thomas
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