Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

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Helmuth
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Re: Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Beitrag von Helmuth »

Hans-Joachim hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 19:01 Im Grunde kommt es nicht drauf an, ob man mit einer oder mehr Frauen verheiratet ist. Entscheidend ist, ob es von Gott abgesegnet ist. Die Regel ist die Monogamie, die Ausnahme ist die Polygamie.
Dem stimme ich zu. Aber du machst nun aus der Ausnahme eine Regel, oder wie ist das bei den Mormonen? Falls die Polygamie erlaubt ist, dann ist es ja eine Regel und keine Ausnahme, also wie regelt ihr das?

Eine Ausnahme kommt zustande, wenn man, wie ich schon sagte, z.B. vor vollendete Tatsachen gestellt wird (Fall Jakob). Auch im Fall Abram war es nicht der Wille Abrams, dass er Hagar nehmen sollte. Seine Frau drängte ihn dazu.

Es unterliegt aber keiner Regel, bzw. gab es das Gesetz Moses damals auch noch nicht. Die Erkenntnis war noch nicht so fortgeschritten, wie wir heute das vollständige Gesetz haben. Sarah setzte schlicht ihren Willen durch.

Ein anderer Fall ist König David. der m.E. nicht den Willen Gottes dazu erfragt hatte. Nachdem man ihm Michal entzogen hatte meinte er, er könne sich eine andere Frau zueigen machen. Und er nahm sich dann noch weitere. Hatte er Gott dazu gefragt? Ich denke, da war sein Eigenwille stärker und dafür gibt es ja mehrere Beispiele aus seinem Leben.

Wenn du dich auf 2 Sam. 12 berufst, wo Gott David sagen lässt "ich habe dir gegeben" so erfolgt das nicht durch ein zuvor ergangenes Wort. Das ist der springende Punkt, und darum sage ich, dass es ein Akt der Toleranz war, aber WIlle?

Die Frau Bathseba hatte er ihm mit Sicherheit so nicht gegeben. Es ist Fakt, dass Gott sie ihm nach dem Ehebruch und Ableben des Ehemanns gegeben hat, aber willentlich geplant? Diese Auslegung wäre grotesk. Vielmehr versündigte sich David damit und musste auch die Konsequenzen dafür tragen, womit klar ist, dass dies keinen Segen erhielt. Es starb auch sein erstes Kind mit ihr.

Hebräische Zeitformen muss man aber auch verstehen. Zwischen "ich habe gegeben" und "ich werde geben" als Willensakt wird unterschieden. Details dazu vielleicht woanders. Und wenn Gott noch hinzugefügt hätte, was er auch gesagt hatte und damit einen Willen ausdrückt, dann denke ich nicht, dass er dabei an Frauen dachte. Zugegeben, das war nun spekuliert, aber man beweise das Gegenteil. ;)

Auch bei dir stelle ich fest, der Eigenwille steht über dem Willen Gottes. Für dich ist es demnach scheinbar Gottes Wille, für mich bloß deiner. Wenn etwas dezidiert Gottes Wille ist, dann wird das auch dezidiert kundgetan. So wäre mein Ansatz der Auslegung, den man aber gut belegen kann.

Ansonsten spreche ich mehr vom Rahmen. Also solange ich mich in einem gewissen Rahmen bewege, toleriert Gott viele Dinge, weil es nicht für alles ein dezidiertes Wort gibt. Dann muss man sehen, ob man sich im Segen damit bewegt. Und gerade an dem Beispiel Abram oder Jakob sehen wir nicht wirklich immer den Segen.

Der Zwist zwischen Josef und seinen 10 Brüdern entstand, weil sie wussten, dass er der Sohn der Herzensliebe ihres Vaters Rahel war. Und so hassten sie ihn. Aber dazu hatte Gott einen Plan, sprich eine Ausweg. Ist Gott aber ein Gott, der zuerst ein Problem schafft um dann dafür einen Ausweg zu schaffen? Dann wäre er nicht vollkommen. Die Probleme verursacht schon der Mensch.

Die Zwist zwischen Ismael und Jakob (Israel) hält bis heute an. Hier denke ich Sarah hatte eindeutig nicht Gott gefragt, so wurde Gott vor vollendete Tatsachen gestellt, an deren Folgen er bis heute arbeitet. Gott sei Dank hat er auch dafür einen Plan als Ausweg.

Ich sehe aber ehrlich gesagt für die Vielehe diesen Rahmen nicht, da dies mit dem Wort aus der Genesis klar mit "und die zwei" auf genau zwei damit beschränkt ist. Gott sagt an keiner Selle: "Und die vielen werden ein Fleisch sein".
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Hans-Joachim
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Re: Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Beitrag von Hans-Joachim »

Hans-Joachim hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 19:01 Im Grunde kommt es nicht drauf an, ob man mit einer oder mehr Frauen verheiratet ist. Entscheidend ist, ob es von Gott abgesegnet ist. Die Regel ist die Monogamie, die Ausnahme ist die Polygamie.
Dem stimme ich zu. Aber du machst nun aus der Ausnahme eine Regel, oder wie ist das bei den Mormonen? Falls die Polygamie erlaubt ist, dann ist es ja eine Regel und keine Ausnahme, also wie regelt ihr das?
Ich weiß nicht, wie es bei den Mormonen gehandhabt wird. Ich bin ein Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Und bei uns wurde die Vielehe bereits 1890, also vor 133 Jahren offiziell abgeschafft. Wie es bei den Mormonen so läuft weiß ich nicht. Ich bin keiner, denn seit wenigen Jahren ist bei uns nur der offizielle Name der Kirche die Regel.
Die Frau Bathseba hatte er ihm mit Sicherheit so nicht gegeben. Es ist Fakt, dass Gott sie ihm nach dem Ehebruch und Ableben des Ehemanns gegeben hat, aber willentlich geplant? Diese Auslegung wäre grotesk. Vielmehr versündigte sich David damit und musste auch die Konsequenzen dafür tragen, womit klar ist, dass dies keinen Segen erhielt. Es starb auch sein erstes Kind mit ihr.
Richtig. Hier hatte er die Grenze überschritten.
Auch bei dir stelle ich fest, der Eigenwille steht über dem Willen Gottes. Für dich ist es demnach scheinbar Gottes Wille, für mich bloß deiner. Wenn etwas dezidiert Gottes Wille ist, dann wird das auch dezidiert kundgetan. So wäre mein Ansatz der Auslegung, den man aber gut belegen kann.
Es geht um die Entscheidungsfreiheit des Menschen. Die ist von Gott so gewollt. Es gibt keinen Zwang und niemand wird in den Himmel gepeitscht. Jeder darf sich entscheiden, wem oder was er folgen will.
Ansonsten spreche ich mehr vom Rahmen. Also solange ich mich in einem gewissen Rahmen bewege, toleriert Gott viele Dinge, weil es nicht für alles ein dezidiertes Wort gibt. Dann muss man sehen, ob man sich im Segen damit bewegt. Und gerade an dem Beispiel Abram oder Jakob sehen wir nicht wirklich immer den Segen.
Sowohl Abraham als auch Isaak und Jakob haben, aus der Sicht der Ewigkeit gesehen, großen Segen empfangen. Sie gehören zu den ganz Großen im Reich Gottes.
Der Zwist zwischen Josef und seinen 10 Brüdern entstand, weil sie wussten, dass er der Sohn der Herzensliebe ihres Vaters Rahel war. Und so hassten sie ihn. Aber dazu hatte Gott einen Plan, sprich eine Ausweg. Ist Gott aber ein Gott, der zuerst ein Problem schafft um dann dafür einen Ausweg zu schaffen? Dann wäre er nicht vollkommen. Die Probleme verursacht schon der Mensch.
Nicht Gott schafft die Probleme. Es sind die Menschen, die Probleme schaffen, weil sie einen freien Willen haben. Gott kann diese Probleme aber zum Guten wenden. Manchmal braucht das Zeit, viel Zeit.
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Re: Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 06:18
Magdalena61 hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 17:22 Das hat Er selbst getan, zumindest im Gesetz des Mose für Israel.

2. Mose 21, 7-11
5. Mose 21, 15-17
5. Mose 25, 5-6
Es stehen hier dreimal Wenn-Bestimmungen. Gott steht bei jeder vor vollendeten Tatsachen
Adam und Eva hatten JHWH "vor vollendete Tatsachen gestellt", und Er hatte darauf weder nachsichtig noch "tolerant" reagiert.

Das hätte Er auch tun können, z.B., nachdem Abraham mit der Magd den Sohn Ismael gezeugt hatte. Abraham aussortieren und einen anderen Mann zum Stammvater des geplanten Volkes berufen.
Oder Jakob aussortieren, nachdem Jakob nicht nur zwei Schwestern heiratete, sondern auch noch mit deren Mägden Kinder zeugte.

Auch Mose hatte eine Nebenfrau, die Kuschiterin, die, wie Zippora, keine Israelitin war: 4. Mose 12,1.
Deswegen gab es sogar Streit mit Mirjam und Aaron, den der HERR höchstpersönlich schlichtete, und zwar zugunsten des Mose.
Hätte Mose sich durch die Heirat mit der Nebenfrau für das Amt des Führers disqualifiziert, dann wäre die Geschichte Israels anders weitergegangen. Ein Mann wie Mose --- mit dem der HERR von Angesicht zu Angesicht sprach... sollte in einer so wichtigen Frage etwas tun, das dem HERRN mißfiel?
Helmuth hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 06:18Ein Zustand ist schon da, nicht dass aber Gott den so durch sein Wort herbeigeführt hätte.
Die Schwagerehe ist eindeutig eine Weisung der HERRN.
Und die anderen beiden der verlinkten Bibelstellen sind Regelungen, die von einem Ist- Zustand ausgehen, von Bräuchen, die dem HERRN bekannt sind und die Er nicht kritisiert/ verbietet.
Helmuth hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 06:18Es steht aber nirgendwo: Du sollst mehrere Frauen haben.
Es steht auch nirgends: Du darfst nur eine einzige Ehefrau haben.
Helmuth hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 06:18 Du legst das m.E. falsch aus. Prüfe dazu deinen Eigenwillen.
So langsam NERVST du mit der ständigen Erwähnung (m)eines "Eigenwillens".
Weil du nicht einsehen willst, dass die Aussage der Schrift nicht die ist, die du gerne hättest.

Ich habe NICHT die Absicht, die "Nebenfrau" eines verheirateten Mannes zu werden; ein solches Leben könnte ich mir auch nicht ansatzweise vorstellen.
Ist das jetzt deutlich genug?
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Magdalena61
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Re: Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 06:18Ja, es steht auch nicht: Trenne dich von den Zweitfrauen, das stimmt, aber das ist was ich gesagt habe, dass Gott gewisse Dinge toleriert.
Nach dem Turmbau zu Babel geht es gleich mit Abraham weiter. Was dazwischen war, das wissen wir schlicht und einfach nicht. Und Abraham lebte in einer Zeit, in der es "Sitte" war, im Falle der Unfruchtbarkeit der Ehefrau mit deren Sklavin Kinder zu zeugen, die dann als die Kinder der Ehefrau galten.

Gott sprach mit Abraham.
Als Sarai von ihrem Mann verlangte, ihr durch die Magd Nachkommen zu schaffen, hätte JHWH einschreiten können. Er tat es aber nicht, sondern stellte sich voll zu Hagar, als diese den Repressalien ihrer Herrin entflohen war und segnete sie außerdem noch mit einer Verheißung:
1. Mose 16

Es waren eben andere Zustände damals.
Helmuth hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 06:18Unser Gott ist ja ein gnädiger Gott und solange du in seiner Gnade stehst, toleriert er auch gewisse Dinge. Er kooperiert sozusagen mit dir. Nur funktioniert das nur in einer aufrechten Beziehung. Und das muss der Ehemann gegenüber seiner Frau auch sehr oft. Er steht vor vollendeten Tatsachen, was die Frau mit ihm nicht abgesprochen hat und muss nun aber einen gemeinsamen Weg weiter finden. Aber ob Gott solches damit segnet, das denke ich nicht.
Über die Ehen mit zwei oder mehr Frauen im AT können wir uns kein negatives Urteil erlauben.
Es ist doch vollkommen verkehrt, von heute auf damals zu schließen.
Wie leben unter völlig anderen Voraussetzungen.
Helmuth hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 06:18Samuel konnte das nicht sofort sehen
Übrigens: Samuels Vater hatte auch zwei Ehefrauen. 1. Sam. 1,2 Und den Sohn eines solchen, deiner Meinung nach in (lediglich tolerierter) Bigamie lebenden Vaters beruft Gott zu einem der größten Propheten und Richters des AT ?
Helmuth hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 06:18Jetzt stell dir mal folgenden Situation vor. Ein Mann kommt mit gleich drei Frauen vor den Traualtar und beruft sich wie du auf das AT und erklärt diese Zustände für Gottes Willen, der das ohne weiteres erlaubt. Was soll der Pastor deiner Meinung nach tun?
Wenn die Gesetze der Obrigkeit, denen auch die Gemeinde Jesu verpflichtet ist, so lange sie den Vorgaben der Bibel nicht widersprechen, die Mehrehe zulassen, kommt es dann darauf an, wie der Pastor darüber denkt.

Der Mann, der heiraten will, braucht keinen "Traualtar". Das Standesamt oder die kirchliche Heirat sind kultur- bzw. auslegungsbedingt. Ein Treueversprechen vor Gott und eventuell in der Gegenwart von Zeugen ist völlig ausreichend.
Die rechtliche Situation ist eine andere Sache. Da so viele Eheversprechen irgendwann nichts mehr wert sind, würde ich jeder Frau raten, kein Risiko einzugehen. Vor allem auch dann nicht, wenn sie noch Kinder haben möchte.
LG
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Helmuth
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Re: Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 17:54 So langsam NERVST du mit der ständigen Erwähnung (m)eines "Eigenwillens".
Der Eigenwille ist aber das Grundproblem, unabhängig von der Person. Wenn dir das gegen den Strich geht, dann musst du aus der Diskussion aussteigen. Ich bespreche es aber weiter, und zwar ohne Ansehen der Person. Ich hab ja auch einen eigenen Willen. Der ist nichts Verwerfliches, er ist auch nicht das Urproblem. Er wird dann zum Problem, wenn er sich in unseren Taten gegen Gott richtet und das auf Dauer. Diese Haltung nennt man Widerspenstigkeit bzw. Widerstreben. Mose sagte auch Halsstrarrigkeit.

Ich könnte mir vorstellen mehrere Frauen zu haben, ich geb's zu, aber das wäre mein Eigenwille. Nun muss ich mich fragen: Was will ich? Was will Gott? Und dann muss ich entscheiden: Welchen Weg möchte ich gehen?

Bei der Erforschung dieser Frage muss man objektiv bleiben und darf nicht nach Argumenten suchen, um das Ergebnis "Gott will es" von vornherein zu erzielen, sprich mein Ergebnis steht schon fest, weil ich das so wollte. Ich suche nur mehr noch nach den Stellen die das befürworten, andere ignoriere ich. Gottes Wille ist mir also egal. denn ich (!) will das so.

Aufgrund meiner Erforschung des Wort Gottes komme ich aber zum Ergebnis, dass Gott das nicht will, sondern nur als Zugeständnis duldet. Für mich steht mittlerweile fest: Nein, Gott wollte nie die Vielehe, das will eher der Mann, wenn ihn seine erste Frau nicht mehr befriedigt. Und die Fälle, in denen er vor vollendete Tatsachen gestellt wird, wo es also gar nicht sein Wille ist, habe ich schon dargelegt.


Ein Vergleich mit dem Scheidebrief

Wessen Wille wird dabei durchgesetzt? Der Wille Gottes oder der des Mannes? Wird der Mann seiner Frau überdrüssig wird, versucht er sie loszuwerden oder er begehrt eine andere. Jesus nimmt dazu recht klar Stellung und führt es auf die Herzenshärte zurück. Das Herz müsste sich ja nicht verhärten, wenn eine Scheidung grundsätzlich im Willen Gottes geschehen würde.

Nun nahmen sich die Juden, die sich scheiden lassen wollten, Mose zum Anlass um ihre Ehescheidung zu legitimieren. Sie nahmen dieses Wort, was eher als Ausnahmeregelung gedacht war, weil Mose gegen die Herzenshärte so mancher Männer nicht angekommen ist, und formten daraus ein Gesetz, als wäre es klar von Gott so gewollt und via Scheidebrief geregelt. Ergo, sie wollten ihren Willen, der Wille Gottes wurde nicht weiter gefragt. In der Sache klärt uns Jesus aber auf und gibt mir m.E. damit auch den Auslegungsschlüssel.

Dieser Eigenwille ist, wie ich das nun analysiere, das Grundproblem. Lässt er sich nicht mehr zügeln führt das zur Herzenshärte, weil man nicht mehr einsieht, dass Gottes Wille eigentlich etwas anderes geplant hatte. Dann beginnt ein verlogenes Spiel. Man erklärt seine eigene Auffassung zum Willen Gottes und wird auch aggressiv anderen gegenüber, die eine andere Haltung haben.
Zuletzt geändert von Helmuth am Fr 3. Feb 2023, 19:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Oleander
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Re: Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 19:26 Der Eigenwille ist aber das Grundproblem...
Ja, das kenne ich... 8-)

Er sagt: Probier mal Pistanzieneis, das ist soooo köstlich!
Ich: Ne, ich will es nicht...ich mag Stracciatella....

Er: Aber du könntet es ja mal probieren, nur um....
Ich: Ich will aber nicht, kannst du das akzeptieren?
Bitte hör auf, auf mich einzureden!
Wenns dir schmeckt, is ja ok, aber ich will halt nicht probieren....
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 19:26 Der Eigenwille ist aber das Grundproblem, unabhängig von der Person. Wenn dir das gegen den Strich geht, dann musst du aus der Diskussion aussteigen.
Diese Art von Gesprächsführung ist manipulativ.

Ich beziehe mich vielfach auf die Bibel, du gehst auf die verschiedenen Passagen, die ich auch noch extra verlinke, nicht ein, konterst mit "Eigenwillen" und legst mir nahe, wenn mir deine Art, unangenehm persönlich zu werden, nicht passt, solle ich aus der Diskussion aussteigen.

Also: Was Helmuth sagt, gilt, und wenn ich es anders sehe, dann bin ich von meinem (sündigen) Eigenwillen bestimmt-- obwohl ich jetzt bereits des Öfteren erklärt habe, dass ich keinerlei Interesse daran habe, in eine polygame Ehe einzusteigen.
Hm.

Also, wenn ich mit dir verheiratet wäre, dann hätten wir spätestens an dieser Stelle ernsthaft Streß miteinander.
:)
Das ist ja abartig... jemandem, der zeitintensiv forscht und in einer eher neutralen Haltung feststellen will: Was steht denn jetzt eigentlich geschrieben? -- mehr oder weniger sündhafte und wenig ehrenwerte Motive zu unterstellen.
Ich bespreche es aber weiter, und zwar ohne Ansehen der Person. Ich hab ja auch einen eigenen Willen. Der ist nichts Verwerfliches, er ist auch nicht das Urproblem.
Mir scheint aber, genau DAS ist das Problem.

Da ich mich mit meinem Geschlecht voll identifiziere, kann ich mich nicht in einen Mann hineinversetzen. Und irgendwelche Gelüste, als Frau mit mehreren Männern zu leben, hatte ich auch nie.

Aber ich glaube, du musst dir da gar keine so großen Sorgen machen. Selbst, wenn du nach einer Nebenfrau suchen würdest, dann würden dir alle Christinnen, die ihren Glauben ernst nehmen, eine Absage erteilen. Weil für solche nämlich, wenn sie eine Beziehung mit dir erwägen würden, entscheidend wäre, aus welchem Grund du geschieden bist.

Doch auch dann, wenn tatsächlich Ehebruch seitens deiner geschiedenen Frau vorliegen würde, würden viele Distanz halten. Denn auch, wenn man den Partner heiratet, der die erste Ehe nicht gebrochen hat, macht man sich mit einiger Wahrscheinlichkeit des Ehebruchs schuldig: "... der macht, dass sie die Ehe bricht."

Verantwortlich für den endgültigen Bruch der Ehe wäre zwar der Partner, der die Ehe auflöste und nicht mehr wiederherstellen will. Aber... nun ja, ich spreche aus Erfahrung. Ernsthafte Christen wollen kein Risiko eingehen.

Und alle anderen, die es nicht so genau nehmen mit biblischen Grenzen, würdest du nicht haben wollen.

Polygame Beziehungen sind ein Relikt aus einer anderen Zeit oder aus anderen Kulturen.

Dennoch verteidige ich, was die Schrift dazu sagt-- weil es so ist, wie es ist.
LG
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Reinhold
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Re: Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Beitrag von Reinhold »

Hans-Joachim hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 19:01 Im Grunde kommt es nicht drauf an, ob man mit einer oder mehr Frauen verheiratet ist. Entscheidend ist, ob es von Gott abgesegnet ist.
Und warum hat Gott offensichtlich nur bei den "Heiligen der letzten Tage" die Polygamie abgesegnet? :roll: War aber wohl nur mit den vergrabenen entzifferten Schriften u. der Lesebrille Urim&Tummim des Herrn Smith möglich-gell Hans-Joachim. ;)
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Re: Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Beitrag von Otto »

Magdalena61 hat geschrieben:Polygame Beziehungen sind ein Relikt aus einer anderen Zeit oder aus anderen Kulturen.
Schon besser :clap: , diese Beziehungen wurden aus verständlichen Gründen geduldet..
Magdalena61 hat geschrieben:Dennoch verteidige ich, was die Schrift dazu sagt-- weil es so ist, wie es ist.
Nein, es ist so wie es WAR. Gottes Volk lebt heute unter einen neuen Bund. Man kann zur Kenntnis nehmen was damals passierte aber mehr nicht. Sonst müsstest du für deine Sünden immer noch Tiere schlachten obwohl das Blut Jesu alle Sünden zu deckt.Oder du würdest die ungläubigen töten obwohl Jesus sagte man sollte sogar seine Feinde lieben. Oder…oder…

Auch die Scheidung wurde damals „erlaubt“. Jesus änderte aber die Regel und legte sie praktisch in der Verbotsliste. Wer eine andere Frau nimmt ohne dass seine vorherige Hurerei getrieben hatte, wäre des Ehebruchs schuldig. Und was sagt die Bibel über die Ehebrecher? Genau! Sie werden Gottes Reich nicht erben!

Es wurden Bibelstellen zitiert, die explizit sagen dass (zumindest ein Christ in einer „Führungsposition“) nur eine oder eine einzige Frau haben soll. Es gibt keine einzige Stelle im „NT“ wo ein Diener Gottes mehrere Frauen hatte.

Und trotzdem, wird von der alten guten Zeit geträumt nach dem Moto wenn die es könnten können wir es auch.. Mag sein das manche es (noch) können , dürfen sie aber leider nicht..
LGrüße von Otto
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Re: Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Beitrag von Helmuth »

Otto hat geschrieben: Sa 4. Feb 2023, 01:50
Magdalena61 hat geschrieben:Polygame Beziehungen sind ein Relikt aus einer anderen Zeit oder aus anderen Kulturen.
Schon besser :clap: , diese Beziehungen wurden aus verständlichen Gründen geduldet..
Im Grunde genommen will ich nichts anderes sagen. Relikt klingt recht gut. Und was deren Duldung anbelangt, so habe ich das für meine Bergriffe für dieses Forum ausreichend skizziert, warum es Gott an den Altvätern geduldet hatte. Eine Dissertation habe ich nicht vor. ;)

Heute erteilt die westliche Gesellschaft nahezu aller Nationen dieser Erde der Polygamie eine Absage. Es ist interessant, dass hier die Welt eine klare Position vertritt, die dem Willen Gottes näher ist (die zwei - ein Fleisch) als mancher, ich sage mal Sonder-Christen, welche zwanghaft auf Biegen und Brechen deren Legitmation propagieren.

Dass aus einer Vielehe die 12 Stämme Israels hervorgehen, macht die Sache nicht heiliger. Gott hat ja auch Huren oder eine Beziehung infolge Ehebruch zugelassen, und deren Nachkommen deswegen nicht verworfen. Und ich bin gewissermaßen in so etwas mit meinem eigenen Leben involviert, weshalb der geistliche Bezug dazu recht stark geprägt ist.

Gott kann aus jeder Scheiß-Situation am Ende etwas Gutes machen, das ist ja das Wunderbare was ihn auszeichnet. Das gesamte Heilsgeschehen ist ja nichts anderes, als das infolge Sünde kaputte Leben wiederherzustellen, was mich zur Anbetung bringt. Nur bezeichne man bitte um Gottes Willen sündige Scheiß-Situationen nicht als geheligt, weil dann daraus doch etwas Gutes geworden ist. Das ist Gottes Werk und keine menschliche Leistung.

Der Segen wird nie der Sünde erteilt, sondern den Nachkommen, die aus den Fehlern ihrer Altväter auch gelernt haben. Salomo dürfte allerdings in dieser speziellen Angelegenheit nichts gelernt haben. In der Hinsicht versagte seine Weisheit. Und warum? Dazu erklärt uns der Chronist:
1. Kön 11,1-2 hat geschrieben: Und der König Salomo liebte viele fremde Frauen, und zwar neben der Tochter des Pharaos: moabitische, ammonitische, edomitische, sidonische, hethitische, von den Nationen, von denen der HERR zu den Kindern Israel gesagt hatte: Ihr sollt nicht unter sie kommen, und sie sollen nicht unter euch kommen; gewiss, sie würden euer Herz neigen ihren Göttern nach! An diesen hing Salomo mit Liebe.
Diese Liebe wurde ihm auch zum Verhängnis. Diese Liebe war stärker als die Liebe zu Gott, und daher nützte ihm auch alle Weisheit nichts. Oder wie ich das interpretiert habe, Salomos Eigenwille stand höher als der Wille Gottes und den setzte er durch. Wollte Gott seine 1.000 Frauen? Keiner kann mir einreden, Gott hatte damit kein Problem und das ging völlig in Ordnung. Bei ihm kam erschwerend noch hinzu, dass es ausländische Frauen waren, die dem Götzendienst anhingen.

Einerseits wollte Salomo Gott dienen und als er noch jung war liebte er den Herrn sehr, aber andererseits hing er mit immer mehr Liebe an diesen Frauen. Dieser ambivalenten Haltung versuche ich näher auf den Grund gehen. Und wir müssen dazu nicht 1.000 Frauen betrachten, es genügt die Betrachtung für eine einzige Zweitfrau, denn die Grundursache ist immer gleich.

Einerseits fühlt man schon rein intiutiv, dass da was nicht stimmt. Keine normale Frau könnte das befürworten, ohne dass sie nicht einen Hang zur Perversion hätte. Was Männer betrifft, so steht, wie ich das sehe, mehr ihr Fleisch als das Einssein im Interessensmittelpunkt. Und aufgrund dieses Zwiespaltes wird damit auch die Beziehung zu Gott gestört.

Aber ich denke hier kann ich es mit meinen Ausführungen belassen, denn mir liegt nichts daran, meine Position auch mit Biegen und Brechen zu verteidigen, wie man es auslegen könnte. Ich bin bloß ein Mensch, der zentrale Angelegenheiten, insbersondere die uns Gott ans Herz legt, sehr genau und mit etwas mehr Tiefgang behandelt als der Durchschnitt.

Danke für eure Mitwirkung an meinen Ausführungen. Falls keine Frage mehr auftaucht, die an mich gereichtet ist, so werde ich hier meine Beteiligung beenden. Es war aber interessant, weil es wie gesagt auch mein persönliches Leben betrifft.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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