Dem stimme ich zu. Aber du machst nun aus der Ausnahme eine Regel, oder wie ist das bei den Mormonen? Falls die Polygamie erlaubt ist, dann ist es ja eine Regel und keine Ausnahme, also wie regelt ihr das?Hans-Joachim hat geschrieben: ↑Do 2. Feb 2023, 19:01 Im Grunde kommt es nicht drauf an, ob man mit einer oder mehr Frauen verheiratet ist. Entscheidend ist, ob es von Gott abgesegnet ist. Die Regel ist die Monogamie, die Ausnahme ist die Polygamie.
Eine Ausnahme kommt zustande, wenn man, wie ich schon sagte, z.B. vor vollendete Tatsachen gestellt wird (Fall Jakob). Auch im Fall Abram war es nicht der Wille Abrams, dass er Hagar nehmen sollte. Seine Frau drängte ihn dazu.
Es unterliegt aber keiner Regel, bzw. gab es das Gesetz Moses damals auch noch nicht. Die Erkenntnis war noch nicht so fortgeschritten, wie wir heute das vollständige Gesetz haben. Sarah setzte schlicht ihren Willen durch.
Ein anderer Fall ist König David. der m.E. nicht den Willen Gottes dazu erfragt hatte. Nachdem man ihm Michal entzogen hatte meinte er, er könne sich eine andere Frau zueigen machen. Und er nahm sich dann noch weitere. Hatte er Gott dazu gefragt? Ich denke, da war sein Eigenwille stärker und dafür gibt es ja mehrere Beispiele aus seinem Leben.
Wenn du dich auf 2 Sam. 12 berufst, wo Gott David sagen lässt "ich habe dir gegeben" so erfolgt das nicht durch ein zuvor ergangenes Wort. Das ist der springende Punkt, und darum sage ich, dass es ein Akt der Toleranz war, aber WIlle?
Die Frau Bathseba hatte er ihm mit Sicherheit so nicht gegeben. Es ist Fakt, dass Gott sie ihm nach dem Ehebruch und Ableben des Ehemanns gegeben hat, aber willentlich geplant? Diese Auslegung wäre grotesk. Vielmehr versündigte sich David damit und musste auch die Konsequenzen dafür tragen, womit klar ist, dass dies keinen Segen erhielt. Es starb auch sein erstes Kind mit ihr.
Hebräische Zeitformen muss man aber auch verstehen. Zwischen "ich habe gegeben" und "ich werde geben" als Willensakt wird unterschieden. Details dazu vielleicht woanders. Und wenn Gott noch hinzugefügt hätte, was er auch gesagt hatte und damit einen Willen ausdrückt, dann denke ich nicht, dass er dabei an Frauen dachte. Zugegeben, das war nun spekuliert, aber man beweise das Gegenteil.
Auch bei dir stelle ich fest, der Eigenwille steht über dem Willen Gottes. Für dich ist es demnach scheinbar Gottes Wille, für mich bloß deiner. Wenn etwas dezidiert Gottes Wille ist, dann wird das auch dezidiert kundgetan. So wäre mein Ansatz der Auslegung, den man aber gut belegen kann.
Ansonsten spreche ich mehr vom Rahmen. Also solange ich mich in einem gewissen Rahmen bewege, toleriert Gott viele Dinge, weil es nicht für alles ein dezidiertes Wort gibt. Dann muss man sehen, ob man sich im Segen damit bewegt. Und gerade an dem Beispiel Abram oder Jakob sehen wir nicht wirklich immer den Segen.
Der Zwist zwischen Josef und seinen 10 Brüdern entstand, weil sie wussten, dass er der Sohn der Herzensliebe ihres Vaters Rahel war. Und so hassten sie ihn. Aber dazu hatte Gott einen Plan, sprich eine Ausweg. Ist Gott aber ein Gott, der zuerst ein Problem schafft um dann dafür einen Ausweg zu schaffen? Dann wäre er nicht vollkommen. Die Probleme verursacht schon der Mensch.
Die Zwist zwischen Ismael und Jakob (Israel) hält bis heute an. Hier denke ich Sarah hatte eindeutig nicht Gott gefragt, so wurde Gott vor vollendete Tatsachen gestellt, an deren Folgen er bis heute arbeitet. Gott sei Dank hat er auch dafür einen Plan als Ausweg.
Ich sehe aber ehrlich gesagt für die Vielehe diesen Rahmen nicht, da dies mit dem Wort aus der Genesis klar mit "und die zwei" auf genau zwei damit beschränkt ist. Gott sagt an keiner Selle: "Und die vielen werden ein Fleisch sein".