Psalmen selbsterklärend lesen

[Klee]

Grüß Gott zusammen!

Beim Blättern im Forum ist mir aufgefallen, dass sich manche hier gut auskennen mit der Bibel und auch an die Sprache denken, in der sie entstand. Daher hoffe ich auf liebe und ernsthafte Schreiber mit denen ich die „Schatzkiste“ teilen kann, in der ich seit Monaten stöbere.

„Was gibt es so lange zu tun. Die 150 Psalmen sind doch rasch gelesen“. Denkt jemand so?
Dem gebe ich die Gedanken: Warum kam Kritik die letzten Generationen und wieso waren die ersten Christen so begeistert von den Psalmen. Die suchten und fanden die guten Lehren Jesu. Auch die Apostel kannten beides. Ein Lobpreis , Prophezeiungen und viele Belehrungen gilt es (neu) zu entdecken. All das war Jahrhunderte verborgen. Noch heute werden Psalmen gebetet. Etliche Verse wurden etwas versteckt. In der Kirche bekommt man sie kaum noch zu hören. Es wurden nur manche vorgebracht.

Vieles ging im Laufe der Zeit verloren. Als die Bücher gedruckt wurden, kamen Schnörkel oder Abstände nicht mit, die zum flexiblen Lesen gebraucht wurden. Vermeintliche Klekse in den Handschriften u.a.m blieb unbeachtet. Man glaubte das nicht zu brauchen Die Übersetzung wirkte wie eine Erzählung. Das frühere Lehren ging anders. Die teilten die Verse in rechts und links oder überlegten was recht oder link wäre, drehten es um, dass alles recht wurde. Die kannten manche Begriffe verschieden und die Körpersprache, die wir vergessen haben. Verschiedene Abstände und textliche Hinweise waren für Überlegungen u.a.m. Ihr wisst, wie in einem deutschen Satz nur ein Komma alles auf den Kopf stellen kann.

Habt Ihr Interesse?
Es soll keiner glauben, dass es langweilig wird ...

[Ziska]

Da bin ich gespannt…

[Klee]

Gerätselt habe ich, wieso genau 150 Psalmen in fünf Büchern mit unterschiedlichen Teilmengen sind. Der letzte Psalm konnte es erklären. Viele Aufzählungen gibt es in der Bibel und stets machten die den Eindruck: „erinnere dich“. Zum Beispiel fallen bei den Geschlechtsregistern beim Lesen eines Namen die ganzen Geschichten darum herum wieder ein.

Ein bisschen anders ist es mit dem 150. Psalm. Es braucht schon die Kenntnisse vom Auflösen in Begriffen und Themen um schließlich zu dem Schluss zu gelangen, was der Hinweis wäre. Wir lasen Psalmen „von David“. Das ist schon recht, wie es übersetzt wurde. Wer die Sprache Jesu kannte, sah dazu דוד [david] als „geliebt“, Themen zur Liebe und gleichzeitig דוד [dud] Kessel, wie aus dem Einkesseln oder Korb geben herauszukommen sei. In den Versen selbst wird jeweils beschrieben, wie alles zu nehmen sei.

Im Psalm 150 wird wortwörtlich gelobt mit Posaunen, Psalter, Harfen, Saiten und Zimbeln. Das gibt recht viel Durcheinander ohne Anleitung für Pausen oder Miteinander. Wer denkt da nicht, die Instrumente tauschen wir aus. Wir machen es modern mit Gitarre, mit Verstärker und härter mit E-Bass, Pongo und Drum-Maschine. Schlag auf die Becken, bring alles zum Vibrieren. So schlägt es die Volxbibel vor. Ich glaube nicht, dass der höllische Krawall gut tut. Beruhigender finde ich das Vogelgezwitscher, das leider immer spärlicher erklingt. Ich verstehe, dass der fantasievolle Autor die heutigen Jugendlichen ansprechen wollte. Besser wäre es, die erfahren die Wahrheit. Gott wird sich über die Erfüllung seiner Gebote freuen, statt über größere Lärmmacherei.

Wenn ich Vielfachbedeutungen im (hebräischen) Text gelten lasse, dazu die frühere Zweiteilung der Spalten von rechts und links, entspricht der Inhalt der Verse dem Thema der einzelnen Bücher der Psalmen.

Die Einleitung klingt so:
Wird alles gelobt wie es sein sollte, heilig und Stärke in guten und herrlichen Taten, so ist es recht. Recht ist auch Gott zu loben. Das schreibt die Übersetzung. Verkehrt wäre, dem zu folgen was nichts ist, wenn Starrköpfigkeit und Trotz sich ausbreiten, wenn Großspurigkeit statt Demut unter den Menschen Tumult und Verwirrung erzeugen.

3 Lobet ihn mit Posaunen; lobet ihn mit Psalter und Harfen!
ג  הַלְלוּהוּ, בְּתֵקַע שׁוֹפָר (steht rechts an der Seite)
:הַלְלוּהוּ, בְּנֵבֶל וְכִנּוֹר (linke Spalte)

Rechte und linke Spalten sind in alten Handschriften wie dem Aleppo-Kodex zu sehen. Den zeigt momentan Wikipedia. Ich fand Spalten vor Jahren in der gedruckten hebräischen Jerusalemer Bibel und wunderte mich für was es gut war. Normal wird der Text von rechts nach links geschrieben. Rechts ist Schofar (Horn) aber warum. Wie klingt das Instrument? Das wird nicht beschrieben. Wer aber die Texte „auslegt“, der kann finden:
Beklatscht wird, wenn es gedeiht. Das ist recht.
תֵקַע festnageln, Hände klatschen? Ist es gar von יקע sich verrenken, abwenden, entfremden.
שׁוֹפָר (Gelobt mit Posaunenschall) oder שׁוֹ פָר weil gedeiht. Sonst geht eine andere Überlegung los.

Links stehen Harfe und Laute.
Verführerisch klingt das Zupfen der Saiten, nicht einfach und bescheiden wie ein Horn. Links lese ich Loben von Welkem. Die Melodie hat verführt. Was sieht man Linkes, nur Klage.
נבל töricht, unverständlich, verächtlich behandeln, gottlos [nabal], oder Krug, [nebel] oder eine Laute und zittern?
Geige, zittern [kinor] als zustimmen weil man was sieht …

Die Reihe der Psalmen des ersten Buches geht bis 41 geht um Liebe und gutes Denken, um den Aufstieg, dass alles gedeihen kann.
LG

[Magdalena61]

Hallo Klee, herzlich willkommen im Forum!

Habt Ihr Interesse?

Ja. Die "Mitteilungen hinter dem gesprochenen Wort" sind immer interessant.

Links stehen Harfe und Laute.
Verführerisch klingt das Zupfen der Saiten, nicht einfach und bescheiden wie ein Horn. Links lese ich Loben von Welkem. Die Melodie hat verführt. Was sieht man Linkes, nur Klage.
נבל töricht, unverständlich, verächtlich behandeln, gottlos [nabal], oder Krug, [nebel] oder eine Laute und zittern?
Geige, zittern [kinor] als zustimmen weil man was sieht …

Geige?
LG

[Klee]

Danke für den Willkommensgruß!
Mit der Frage zur "Geige" [kinor] hattest du gut getan. Eigentlich hätte das Wort in Klammer hinter die "Geige" gehört und der Satz vollendet, indem ihr Ton "zittert". also etwas "unklar" wird.
Vermutlich ist es auch so bei dem Saiteninstrument Laute נבל.

Bei [ki nor] denke ich, weil Licht ist. Denkt wer an [ken or] ist [ken] zustimmen und [or] ginge mit erleuchten.
Leider bin ich nicht gut in Musik, dass ich das Rätsel im Ton lösen kann.
Die verwirrende Vielfalt mit immer neuen Instrumenten steht gegen das einfache Horn.

Die Auslegung dient weniger dem Sinn von Zerpflücken, als dem Setzen der Vergleiche.
Das wird besser mit weiteren Beispielen zu sehen sein.

[Ziska]

Ich lese gerne die Querverweise. Denn die Bibel erklärt sich selber, sie legt sich selber aus.

Psalm 1:1 Glücklich ist der Mensch, der nicht dem Rat der Bösen folgt
und nicht den Weg von Sündern betritt und nicht bei Spöttern sitzt.

Der Sprücheschreiber sagt was ähnliches.

Sprüche 4:14 Betritt nicht den Pfad der Bösen
und geh nicht auf dem Weg schlechter Menschen.

Das heißt, wenn ein Mensch sich nicht mit Spöttern befasst und den Ratschlägen der bösen befolgt, wird er glücklich sein.

Wer sich von Spöttern distanziert, kommt zu einem guten Ergebnis.

Sprüche 22:10 Vertreib den Spötter und der Streit hört auf.
Streitigkeiten und Beleidigungen finden ein Ende.

Mit was soll er sich dagegen befassen?

Psalm 1:2 Vielmehr hat er Freude am Gesetz Jehovas
und liest Tag und Nacht mit leiser Stimme darin.

Sich mit der Bibel zu befassen macht glücklich. Er denkt intensiv darüber nach.

Psalm 119:97
97 Wie sehr liebe ich doch dein Gesetz! Den ganzen Tag denke ich darüber nach.

Jakobus schrieb dazu folgendes:

Jakobus 1:25
25 Wer aber in das vollkommene Gesetz, das Freiheit bringt,
hineinschaut und dabei bleibt, ist kein Mensch,
der etwas hört und es dann wieder vergisst, sondern einer, der danach lebt.
Und das, was er tut, wird ihn glücklich machen.

[Hans-Joachim]

Psalm 150

1 Halleluja! Lobt Gott in seinem (himmlischen) Heiligtum, lobt ihn in (oder: an) seiner starken Feste!*)

2 Lobt ihn ob seinen Wundertaten, lobt ihn nach seiner gewaltigen Größe!

3 Lobt ihn mit Posaunenschall, lobt ihn mit Harfe und Zither!

4 Lobt ihn mit Pauke und Reigentanz, lobt ihn mit Saitenspiel und Flöte!

5 Lobt ihn mit hellklingenden Zimbeln, lobt ihn mit lautschallenden Zimbeln!

6 Alles, was Odem hat, lobe den HErrn!Halleluja!

Ich lese da eine Aufforderung, Gott zu loben. Und zwar nicht im Schweinestall, sondern an heiligen Stätten. Und das kann auch mit einem großen Orchester und Tanz geschehen. Etwa so:

[Reinhold]

Nachfolgend wird Gott ebenfalls gelobt:

Dir, dir, Jehova will ich singen Text
WORUM GEHT ES IN DEM TEXT?
Dieses Kirchenlied ermutigt die Zuhörer, Jehova mit Liedern zu preisen und ihm in Gebeten und Seufzern aus ihren Herzen Dank und Bitte zu bringen. Es erklärt, dass Jehova uns hören und uns reichlich segne wird, wenn wir im Namen seines Sohnes Jesus Christus zu ihm kommen. Es ruft zu Lob und Dankbarkeit an Jehova auf und erinnert uns daran, dass wir durch seinen Sohn Erben des ewigen Lebens sind.
Deutscher Text:
Dir, dir, Jehova, will ich singen,
Denn wo ist noch ein solcher Gott wie du?
Dir will ich meine Lieder bringen,
Ach, gib mir deines Geistes Kraft dazu,
Daß ich es tu im Namen Jesu Christ,
So wie es dir durch ihn gefällig ist.

2. Zeuch mich, o Vater, zu dem Sohne,
Damit dein Sohn mich wieder zieh' zu dir;
Dein Geist in meinem Herzen wohne
Und meine Sinne und Verstand regier',
Daß ich den Frieden Gottes schmeck' und fühl'
Und dir darob im Herzen sing' und spiel'.

3. Verleih mir, Höchster, solche Güte,
So wird gewiß mein Singen recht getan,
So klingt es schön in meinem Liede,
So bet ich dich im Geist und Wahrheit an,
So hebt dein Geist mein Herz zu dir empor,
Daß ich dir Psalmen sing im höhern Chor.

4. Denn der kann mich bei dir vertreten
Mit Seufzern, die ganz unaussprechlich sind,
Der lehret mich recht gläubig beten,
Gibt Zeugnis meinem Geist, daß ich dein Kind
Und ein Miterbe Jesu Christi sei
Daher ich Abba, lieber Vater! schrei'.

5. Wenn dies aus meinem Herzen schallet
Durch deines Heil'gen Geistes Kraft und Trieb,
So bricht dein Vaterherz und wallet
Ganz brünstig gegen mich vor heißer Lieb',
Daß mir's die Bitte nicht versagen kann,
Die ich nach deinem Willen hab' getan.

6. Was mich dein Geist selbst bitten lehret,
Das ist nach deinem Willen eingericht't
Und wird gewiß von dir erhöret,
Weil es im Namen deines Sohns geschieht,
Durch welchen ich dein Kind und Erbe bin
Und nehme von dir Gnad' um Gnade hin.

7. Wohl mir, daß ich dies Zeugnis habe!
Drum bin ich voller Trost und Freudigkeit
Und weiß daß all gute Gabe,
Die ich von dir verlange jederzeit,
Die gibst du und tust überschwenglich mehr,
Als ich verstehe, bitte und begehr.

8. Wohl mir ich bitt in Jesu Namen,
Der mich zu deiner Rechten selbst vertritt;
In ihm ist alles Ja und Amen,
Was ich von dir im Geist und Glauben bitt.
Wohl mir, Lob dir jetzt und in Ewigkeit,
Daß du mir schenkest solche Seligkeit!

[Klee]

Danke für Eure "Einwände". Ich habe nicht gesagt, dass Bibellesen nutzlos sei. Es gibt darin viele Hinweise. Aber die Übersetzung hat nicht einmal die Hälfte der Informationen die mal gezeigt wurden.
Die Gläubigen fühlen sich toll bei solch prächtigen Veranstaltungen. Wo und wie kommt Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat und alles erhält zu Wort?

[Klee]

Es mag mancher meinen, es sei doch egal mit welchen Instrumenten musiziert wurde und wie sie in der Aufzählung daherkommen.

Erinnert sich jemand an den Hinweis am Ende der Bibel, dass nichts verändert werden darf? Allein aus Respekt vor dem heiligen Inhalt wurde das gedacht aber nicht derart überlegt: Beim falschen Eingriff in die Zahnräder eines mechanischen Uhrwerks geht das Ding nicht mehr richtig. Im Aleppokodex fand ich eine Verschiebung der Spalten rechts und links ein paar Verse lang. Damit haben sie gesagt: Bleibt aufrecht! Da wurde geklagt, dass die Leute nur Unterhaltung wollen, aber nichts unternehmen, um sich ernsthaft zum Guten hin zu verändern. Das Mahnwort passt heute und ist doch nicht so starkt, dass wer trompetet.

Nichts als Übel war zu sehen und Lieblosigkeit. Vertrauten die nicht darauf, dass sich das Böse seine eigene Grube baut? Raus aus der Falle, aber rasch! Gott hilft mit.

Dass die Rätsel im Text leichter gelöst werden, dazu ist u.a. die Konstruktion mit der Verszählung. Die hat nicht nur den Sinn, die Sätze zu zählen. Gezählt wurde mit Zahlen oder mit Buchstaben. So „sagt“ die Vier nicht nur etwas zur geometrischen Form eines Vierecks und ergibt etwas Stabilität sondern entspricht auch einer Tür. Dalet, der 4. Buchstabe ist geschrieben wie דלת [delet] Tür.
Es öffnet sich eine Tür, wenn Gutes gelobt wird. Da geht es dann rund.

ד  הַלְלוּהוּ, בְּתֹף וּמָחוֹל (rechter Teil)
:הַלְלוּהוּ, בְּמִנִּים וְעֻגָב (links)
4 Lobet ihn mit Paucken und Reigen; lobet ihn mit Saiten und Pfeifen.

Loben ist bei Gutem [ba tov]. Gott zu loben ist gut. Das ist weich, aber [ba tof] ist trommeln. Da haut einer auf die Paucke? Wer denkt hier nur an die Musik. Die Trommel ist hart, wirkt wie Schläge und macht aus dem Reigen מָחוֹל bald חיל die Wehen. Je Art des Trommelns ist ein Auffordern mit warten חיל oder der Hinweis auf die Streitmacht חיל. Ob das gelobt wird, oder ob man lieber sich wendet?

Links ist בְּמִנִּים [ba_minim] mit den linken Arten der falschen Versuchung oder geht es nach rechts vielleicht? Wie ist es mit עֻגָב [agav] Flöte. Die hat verlockende Töne, die in beide Richtungen verleiten könnten, im guten Miteinander oder als Klumpen in Ruinen enden. Eher lassen sich welche verführen mit Lügen als dass sie sich der Wahrheit beugen. Recht beleiben, mit Kraft im guten Reigen. Diese Themen hat das zweite Psalmenbuch.

Was wird den ganzen Tag über falsch gelobt. Nichts als Schäden an der Gesundheit und Ärger haben wir davon und eine zerstörte Welt. Sie würde vor Schreck stillstehen, wenn das plötzlich bewusst wird.

Die Lehren sind doch nicht, dass wir Kirchen bauen und Lieder singen, rumgähnen das kennen wir bereits ...