Psalm 3, wie kommen Höhen

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Klee
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Psalm 3, wie kommen Höhen

Beitrag von Klee »

Das ist eine Kunst, die Verse der Bibel so darzustellen wie das Volk es gemeint hat. Die Zeilen sind von der Volxbibel, die ich im Internet nicht mehr erreicht habe. Sei es aus technischen Gründen, oder weil der Autor vielleicht entdeckte, es geht die Auflösung der inneren Gedanken so nicht. Zum Aufsagen und Merken geht der Text, aber wo ist die Lehre?

 Dieser Song ist von David, als er fliehen musste. 2 „Mann, Gott, alle sind hinter mir her, ich bin voll gefrustet. 3 Sie machen mich fertig, sagen, ich sei ein Loser, 4 aber du bist mein Gott, bist mein Schutzschild, und dieserbaut mich auf. Gott, du hilfst mir echt,ich komm gut drauf, weil du mich rächst. 5 Ich tippe deine Nummer und schrei ins Telefon:,Chef, hilf mir, ich brauch dich!‘ Und du antwortest schon. 6 Egal, wo ich bin, egal, was ich tue,bist du immer bei mir, du gönnst dir keine Ruhe. 7 Ich hab nullstens Schiss vor den ätzenden Leuten,vor den Feinden und Denkern, die andere nur ausbeuten,die auf mich lauern, hinter Mauern kauern, mich umringen, umbringen wollen, andauernd. 8 Schlag zu, steh auf, hilf mir, mein Gott, box denen auf die Nase, hau ihre Fresse kaputt! 9 Auf Gott kann man bauen, er hilft in der Not,seine Leute vertrauen auf ihn als Rettungsboot,und er sorgt für Glück, er hilft im Leben. Bei seinen Freunden nennt man so was auch „Segen“.

Zum Schmunzeln, aber so geht es nicht gut, wenn Gott gebeten wird zum Schlagen. Auf wen soll er hören, der am längsten betet? Wohl steht von David und Absalom auch in der Lutherbibel. Die „merkwürdigen“ Ausdrücke wollte man verbessern, versuchte sprachgerecht und flüssig zu formulieren. Einfacher wäre es gewesen mit dem Glauben der Kirche heranzugehen, um zu verstehen. Die Diskussion ging um die Theologie statt um die Lehre. Manchmal braucht es Umwege, um die Problematik zu sehen...

Über die Datierung des Psalms gab es einige Diskussionen. Es ist die Psalmüberschrift „von David, als er vor seinem Sohn Absalom floh“. Geschichte in 2. Samuel 15-18 Das Herz jedermanns in Israel folget Absalom nach. David sprach aber zu allen seinen Knechten, die bei ihm waren zu Jerusalem: Auf, laßt uns fliehen, denn hie wird kein Entrinnen sein.
Es folgten Auseinandersetzungen der Völker mit geteilten Anhängern. Im Wald blieb Absalom an einer Eiche hängen. David weinte über seinen Tod.

„Die Verfassung Davids (tiefgekränkt) spiegle nicht den Inhalt von Psalm 3“, meinten Theologen. „Noch sei der Berg Zions damals ein heiliger Berg gewesen“. Die Lehre aus dem Psalm sei, schreibt Martin Luther in seiner Auslegung, dass niemand sich zu sehr soll fürchten oder verzagen, es gehe so übel es immer wolle. Wie kommt er nur zu diesem Schluss?

Ein heutiger Bibelleser findet einen von Feinden umringten David, der auf Gott vertraut, der die Zähne der Gottlosen einschlägt. Das klingt wie gewalttätiger Islam. Lieber wurde das Neue Testament genommen, Krippenbilder für Theater, einen Gott der Liebe, und erklärt das Opfer müsse verzeihen, was es Übeltätern leicht macht, ungehemmt zu wüten. Gleichwohl hatten sie das Alte Testament mit strikten Gesetzen. Von Anfang an erzählten die Christen, in den Psalmen und im Hohelied wären die Lehren Jesu. Wie kamen die wohl zu diesem Schluss mit diesen zweierlei Ansichten?

Dr. Martin Luther hatte die alte Dichtkunst verstanden. Es hat es kaum ausdrücken können, was zu tun sei, um die Diskussion (Naturwissenschaft und Humanismuus gegen die Bibel) zu ebnen. Alles war in Aufruhr. Nach fünf Jahrhunderten wurden seine nun nicht mehr verbotenen Bücher neu gedruckt, aber das falsch aufgezäumte Pferd auch nicht erkannt.

Im Babylonischen Talmud wird diskutiert, warum der Psalm 3 die Überschrift „Psalm“, in hebräisch Mizmor מזמור hat und nicht „Klagelied“ heißt. Ein Rabbi meinte, "was bei David beschrieben wird gleicht einem Menschen, auf den ein Schuldschein ausgestellt wurde. Bevor er ihn einlöste, war er traurig, nachdem er ihn einlöste war er froh. Vor Absalom fürchtete sich David weniger." Wer versteht so eine Aussage?

Im Talmud waren wie in der Katholischen Kirche um 300 n. Chr. Lehren zusammengefasst. Er bestand aus den Büchern Mose und in einer vom AT nicht allzu verschiedenen Sammlung wie Psalmen, Hohelied u.a. Mit der Gemara entstand das Lernen. Die „mündliche Thora“ wurde zusammengefasst und in einem Prozess des Kommentierns und Diskutierens. Das ging bis ins 5. Jahrhundert. Die Lehren Jesu waren verstanden, aber die Lesart der Bibel war unseins. Noch immer waren die Konservativen mit Meinungen, die auf Äußerlichkeiten achteten. Auch die christlichen könige hatten mehr Interesse an Prunk als an heiligen Lehren und ihrer Erfüllung.

Um generell festzustellen, wer David war. Das Wort heißt „geliebt“. Über den Thron Davids gibt es im Alten Testament eine wunderbare Beschreibung, die ergibt weise Gesetze, mit jedem Wort. Die Entsprechung ist das „Material“, z.B. [kesef] Silber, aber eigentlich Sehnsucht, etc. Im Ägyptischen Museum in Kairo u.a. ein ähnlicher Thron des Tutechammun um 1300 vor Christus. Im Tal der Könige wurde 1922 der Schatz entdeckt. Spätere Könige prunkten nur mit sichtbaren Schätzen.

David sei nicht historisch gefunden worden, behaupten manche. Sie suchen nach Thronnamen, aber es ist gibt auch die Ehrennamen. Wird „David“ in diesem Sinn gelesen, ist er nicht nur die Person mit der Eigenschaft, geliebt. Wen wundert es, dass es so viele Psalmen von „David“ gibt. Es sind alles Themen über die Liebe. David hat noch anderes gedichtet, viele Prophezeiungen z.B.

Die Verszählung ist im Psalm durcheinandergeraten, wohl weil gedacht wurde, es sei nach Sätzen und nicht mit den Inhalten zu zählen. Die haben den philosophischen Aufbau. So weiß ich schon vorneweg, der Psalm 3 hat etwas wie eine Spitze, Dreieck oder räumlich einen Berg. Im übertragenen Sinn kommen die Lehren heraus, sonst nur die historische Hinweise und eigenartige Aussagen.

In Deutsch klingt der Psalm wohl wie viele Gebete überliefert wurden. Es werden Klagen vorgetragen und erwartet, dass Gott dreinschlägt. Wir wissen doch aus dem Neuen Testament, dass es ein Gott der Liebe ist, dass ER alles zum Besten führt. Eher möchte ich Dank sagen und mich freuen.

Als Erstes ist die Frage, was „Psalm“ heißt.

:מִזְמוֹר לְדָוִד Überschrift, steht rechts
בְּבָרְחוֹ, מִפְּנֵי אַבְשָׁלוֹם בְּנוֹ (links)
Ein Psalm Davids, da er floh vor seinem Sohn Absalom.

Psalm Davids [mizmor l-david] wird מזמור auf זמר zurückgeführt und hat dort Abzweigungen
1) singen, spielen 2) beschneiden, abzwicken, wie bei Reben.
Wird anders betont ergibt [ma se mor?] Was ist das denn, etwa Bitterkeit?

Zweimal kommt der Buchstabe Delet bei David vor. Delet heißt Tür.
דוד stand ohne Vokalzeichen, die erst um 800 erfunden wurden. Es hat drei Bedeutungen:
1) Name [david] 2) geliebt, דוד [dud] Onkel, Korb oder Kessel. Die Gegensätze von freiem Willen und Einkesseln oder Korb geben, schwingen auch mit.

Singen zum geliebt werden oder Keifen zum Einkesseln. מז מור wie bittere Maz (ein Schimpfwort). Zwar würde [maz] als Bedrücker oder Spreu etwas heftiger gesprochen und מץ geschrieben, während [maza] mit finden und erreichen wohl die Gedanken anders kommen lässt.

Was bedeutet Absalom? Er ist ein Wunsch des Friedens. Bei David als Vater, mit seinen vielen Kriegen ist das grenzwertig. Eine Knospe oder mit falscher Aussprache die Abneigung. In dem Fall wäre ein Fliehen, im anderen ein Dahingleiten.

Die Rumzickerei mit den einzelnen Wörtern hört auf, wenn die durch Üben bei vielen Stellen längst bekannt vorkommen. Da geht dann blitzschnelles Lesen mit vielen Eindrücken. So viel zum Trost vorweg.
Ziska
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Re: Psalm 3, wie kommen Höhen

Beitrag von Ziska »

Lasse doch mal die Psalmen für sich sprechen.
Psalm 3
Zuversicht in Bedrängnis

1 Ein Psalmlied von David, als er vor seinem Sohn Abschalom auf der Flucht war.

2 Jahwe, es sind viele, die mich bedrängen! / So viele stehen auf gegen mich.

3 Viele gibt es, die von mir sagen: / "Selbst Gott rettet ihn nicht mehr!" ♪[1]
4 Aber du, Jahwe, bist ein Schild um mich her, / du bist meine Ehre, du richtest mich auf.

5 Immer wieder schrie ich zu Jahwe. / Er antwortete mir von seinem heiligen Berg. ♪
6 Ich legte mich nieder und schlief ein. / Ich bin erwacht, weil Jahwe mich hält.

7 Ich fürchte nicht die vielen tausend Krieger, / die mich von allen Seiten umstellen.

8 Steh auf, Jahwe! / Rette mich, mein Gott! /
Denn du zerschlägst meinen Feinden den Kiefer, / den Gottlosen zerbrichst du das Gebiss.

9 Bei Jahwe ist Rettung! / Dein Segen sei auf deinem Volk! ♪


David war wirklich in starker Bedrängnis. Tausende Krieger verfolgten ihn, kreisten ihn ein.
Doch mit Jehova/Jahwe an seiner Seite war er in der Überzahl…

Seine Erfahrungen mit dem allmächtigen Gott kann jeden stärken, der sich auch alleine fühlt.

Ich persönlich lese die Psalmen lieber so, wie sie da stehen.
Diese Worte sagen mehr aus, als alles andere… :wave:
LG Ziska
Aus Jesu Loskaufsopfer Nutzen ziehen -
Welche zwei Schritte sind dazu notwendig?


https://www.jw.org/de/bibliothek/artike ... en-ziehen/
Klee
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Re: Psalm 3, wie kommen Höhen

Beitrag von Klee »

Ziska hat geschrieben: Di 7. Mär 2023, 17:26 Lasse doch mal die Psalmen für sich sprechen.
Psalm 3
7 Ich fürchte nicht die vielen tausend Krieger, / die mich von allen Seiten umstellen.
8 Steh auf, Jahwe! / Rette mich, mein Gott! /
Denn du zerschlägst meinen Feinden den Kiefer, / den Gottlosen zerbrichst du das Gebiss.
Diese Worte sagen mehr aus, als alles andere… :wave:

... deshalb habe die Zahnärzte so viel Geschäft?
... werden durch ionisierten Phosphor (Haus- und Agrarchemie, Kriegswaffen) die Zähne und Knochen kaputt und durch so manches sogar das Blut verdorben.

Ohne die Details der historischen (und biblischen) Ereignisse der Zeit Davids zu kennen, glaubst du den Kurzschluss: Gott vernichtet alle meine Feinde. Also fangen Kriege an, setzen welche Unrecht durch, wagen Spekulationen, etc. Da fehlt irgendwo ein „Balken“. Willst du nicht die Rechtschaffenheit überlegen?
Klee
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Re: Psalm 3, wie kommen Höhen

Beitrag von Klee »

Vers 2

 יְהוָה, מָה-רַבּוּ צָרָי rechte Spalte
:רַבִּים, קָמִים עָלי linke Spalte
Ach, HERR, wie ist meiner Feinde so viel, und setzen sich so viele wider mich!

Wo beginnt die Parteilichkeit oder die Aggression? Sind da normale widrige Verhältnisse (Hunger, Durst, Mangel aller Arten an Ruhe oder Platz). Da ist wohl schnell geholfen und es muss nicht ein Psychologe seine Geschütze herfahren. Es gibt Gesetze, Ratschläge die viele Konflikte lösen würden.

Im Neuen Testament kennen wir Gleichnisse zum Überlegen. Wer sich näher damit abgibt, weiß wie es sein soll. Vielleicht reagiert einer störrisch, wenn er liest: „Wenn dich dein Auge ärgert, reiß es aus“. Da war natürlich nicht עין das Auge gemeint, sondern עין die Blickweise. Trotzdem wurde mit Auge übersetzt, um einen kleinen Einblick in die „Pointen“ zu geben, die überall vorkommen können.

Warum sagt der Autor: „Gott es sind meiner Feinde so viel“. Gott weiß alles und erhält die ganze Schöpfung sogar. Sollten etwa die Menschen erfahren in dem Psalm, wie Feindschaften aufhören? „In die Fresse hauen“, dazu ist wohl manchen manchesmal zumute. So überredet keiner zu Liebe. Wir haben hier einen Psalm von David, Lehren über geliebt werden.

Was wäre die Möglichkeit, Feinde loszuwerden? Da müsste eigentlich ein Grund dastehen für die Anfeindung. Sind es Uneinsichtige, Gesetzlose, Unrechttäter, erwischte Diebe die Rache schwören. Hat jemand etwas gegen David? Saul wollte ihn ermorden aus Eifersucht. Andere kamen mit Neid, Betrug, etc. Die suchen Anschuldigungen oder finden sie gar, wollen was bezwingen und was wäre dann zu tun?

Vergleiche ich verschiedene Bibelübersetzungen, so kommt darin oft der Versuch vor, mit den Namen Gottes oder den verschiedenen Begriffen Verwirrung zu stiften. Aus Mangel an Durchblick wollte ich selber erfahren, was Elohi heißt oder יהוה. Gott sprach zu Mose, „ ich bin der ich sein werde“. Es ist in dritter Person יהוה. Dazu ist הוה alles Sein, Gegenwart. Wenn sie in die Zukunft gesetzt wird, ist sie ewig. Luther hat HERR übersetzt. Das stimmt auch. Nehme ich ein Verb, erfahre ich Gesetze.

Bei der Frage wie es denn sein wird, oder gar sein soll, gehen die Gedanken hin zu all dem was einem ins Herz gelegt wurde. Es geht ähnlich wie mit einem Labyrinth, in dem EIN Weg nur das Wahre ist, aber eine endlose Beschäfigung mit den „feindlichen“ Irrwegen verrückt macht.

Feind wurde mit צור übersetzt, ist umfassen, einschließen, ringsum. Mit צר sieht das Wort wieder anders aus, ist eng, begrenzt, Angst, Not – auch Gegner, Feind. Ein Kiesel kann es auch sein. Wo drückt der Schuh?

Viel Enge oder Angst ist nicht wie es sein soll. Da ärgert einer den anderen und es gibt keine Ruhe. Keiner weiß so den richtigen Weg. Alles scheint ohne Perspektive.

Die Verse haben eine Einteilung von rechts und links. Link wäre רַבִּים, קָמִים עָלי viele kommen über mich. Oder lese ich viele haben Bestand, kommen zustande, machen sich auf. Nehme ich dann צור mit gestalten, entwerfen?
Das wäre recht: Viel Hochkommen ist.
Klee
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Re: Psalm 3, wie kommen Höhen

Beitrag von Klee »

Der Beginn des Psalms verweist auf die Geschichten von David und Absalom. Damit kommen seine Fehltritte in Erinnerung, der Blick auf die Frau, der wohl beabsichtigte Tod seines Getreuen. Erinnert werden wohl auch die Konflikte, die sich dann beim Kind und allen Erben und Gruppen ergeben. Schließlich kam Absaloms Anerkennung. Die Leute liefen ihm zu. Der Konflikt blieb im Volk und es gab Krieg. All das zeigt uns, wie sehr alle leiden, wenn wir nicht die Grundordnungen eingehalten, die Gott uns mit den 10Geboten gab.

רַבִּים, אֹמְרִים לְנַפְשִׁי (rechts)
:אֵין יְשׁוּעָתָה לּוֹ בֵאלֹהִים סֶלָה (links)
Vers 3 Viele sagen von meiner Seele: Sie hat keine Hilfe bei Gott. Sela.

Wie können andere über meine Seele reden? Die ist unsichtbar. Reden sie viel Erfrischendes? Von Verlangen, Stimmung, Willen. Das alles heißt auch [nefesh]. Dann ist beim Aufdrehen (von Gutem) רַבִּים, אֹמְרִים לְנַפְשִׁי [ravim omrim l_nefeshi] ein in die Höhe kommen. Dass es bergab geht, wenn viele über einen herziehen, ist ungut.
Deshalb meint der andere Abschnitt links:
אֵין יְשׁוּעָתָה לּוֹ בֵאלֹהִים [ejn jeshuata lo balohem]
Würden sich alle (recht) kümmern, wäre es leicht.

An zwei Seiten ist zu denken wegen אין vom kein, nichts hin zu leicht.
Sela, oft gehört in den Psalmen überall wo steht סֶלָה :
Lohnt es, oder nicht? Verwerfen, oder macht es sich bezahlt [sela]
Leicht geht es mit guten Beispielen, dann ist es recht.
Wie geht es bei Geliebtsein, dass es wahr wird und gut?

וְאַתָּה יְהוָה, מָגֵן בַּעֲדִי (rechts)
:כְּבוֹדִי, וּמֵרִים רֹאשִׁי (links)
Vers 4 Aber du, HERR, bist der Schild für mich, und der mich zu Ehren setzet und mein Haupt aufrichtet.

Ist es wie es sein soll, so ist ein Schutz und gegenseitige Achtung immer.
Das sei viel wert, sagt der zweite Abschnitt.

Schild מָגֵן [magén] klingt wie [ma gan] wenn jemand an „pflanzen“ denkt. Was wird gepflanzt? Denkt wer nur „für mich“ bei בעדי als Egoist, oder wird so gedacht: ב עדי damit (in) mein Abstand, בעדי zu Gunsten, drum herum, für immer, gar בעת vom Schrecken überwältigt.

Schwer ist es, wird es link, und die reden giftig. David war nicht in Furcht, meinte der jüdische Kommentar, den ich erwähnte. Er weinte, als er vom Schicksal Absaloms erfuhr.

Die Urchristen sahen Reden Jesus in allen Psalmen. Schutz bringt auch alles, was in der Richtung seiner Liebesgesetze geht. Die bringen auf den Berg.

קוֹלִי, אֶל-יְהוָה אֶקְרָא (rechts)
: וַיַּעֲנֵנִי מֵהַר קָדְשׁוֹ סֶלָה (links)

Vers 5 Ich rufe an mit meiner Stimme den HERRN, so erhöret er mich von seinem heiligen Berge. Sela.

Übersetzbar ist [koli] als meine Stimme, doch auch Lärm, Donner kann es sein. Das Wort קל ist auch noch leicht, einfach, schnell, aber es wird [kal] gesprochen und zeigt die grade, einfache Form der Verben. Es gibt verschiedene Arten, die meine Hebräischlehrerin mit der Menora erklärte. Das ist die Form eines siebenarmigen Leuchters, der im Tempel war. Merken kann ich solche Formen wie die Säfte im Baum. Der grade Zweig kommt leicht zur Nahrung und zum Licht. Sonst ist erleiden (Pual), passiv (Hophal) beeinflussen, aktivierend (Hifil) etc. Die Bezeichnungen der Formen neben Kal, sind auch Tun פעל etc. Es heißt bei uns ein Verb auch „Tunwort“.

Wie es leicht ist, und wie es sein sollte, so soll die Rede gehen.
Rummdonnern heißt, es liegt schon sehr schief und nah am Gewitter und die Zeichen sind auf Sturm. Nicht die verfälschende Lobhudelei, falsche Ziele, Unterdrückung und Leid bringende Überheblichkeit u.v.m. einsetzen. So meint auch der zweite Abschnitt: Die ungestüme Reaktion wäre Abzusondern. Das [kodesh] hat zwei Seiten. Auf der einen ist es gut (heilig), und die die andere Seite ist getrennt.

Da folgt wieder das „sela“ (Nachdenken, heißt je Ton erfüllen oder verwerfen)
Es kommt oft in den Psalmen vor und man dachte, es sei nur so ein Wort.

Mancher mag sich fragen, wie ich von dem „Berg“ מהר [mehar] auf voreilig, ungestüm komme? Die Wurzel ist einmal הר Berg mit Vorsilbe. Das andere ein Wort mit eilen. Bildlich ist dort vor Augen, das Keuchen beim steilen Bergaufstieg bis hin zu den Wolken wäre es endlos weit.

וַיַּעֲנֵנִי erscheinen und Wolken. Ich denke an [ana] mit alle Reaktionen, von antworten bis entsprechen je nach leicht veränderter Aussprache, vom elend sein, bis hin zu erwidern, missbrauchen, unterdrücken. Aber im guten Fall soll es Erhören sein, richtig und schnell reagieren wo etwas gebraucht wird. „Erhört auf dem heiligen Berg...“
Aber die meisten schlafen ...

אֲנִי שָׁכַבְתִּי, וָאִישָׁנָה (rechts)
הֱקִיצוֹתִי (links)
:כִּי יְהוָה יִסְמְכֵנִי (rechts)
Vers 6 Ich liege und schlafe und erwache; denn der HERR hält mich.

Anders herum sagt der Vers auch die Warnung:
Ich schlief – und? Habe ich gelernt, ist so ein Ändern. Das Wort [schana] kann Schlaf, Jahr, lernen und wiederholen sein. Da steht Vergangenheit und Zukunft zugleich. Ich lag und werde schlafen oder soll ändern. Die Grammatik (als Erzählform) dreht die Zeit um, sobald ein „waw“ davor steht. Akustisch kommt auch noch [schana] von Lernen in den Sinn und wie bei Geschehnissen entweder gelernt wird, geändert – oder eben geschlafen wird, womit die Probleme beginnen.

Warum diesmal drei Abschnitte im Vers waren, kommt das nächste Mal zum hin- und herüberlegen für die richtige Balance, dass keine Backenstreiche nötig sind.
Klee
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Re: Psalm 3, wie kommen Höhen

Beitrag von Klee »

..........................אֲנִי שָׁכַבְתִּי, וָאִישָׁנָה
הֱקִיצוֹתִי
............................:כִּי יְהוָה יִסְמְכֵנִי
Vers 6 Ich liege und schlafe und erwache; denn der HERR hält mich.

הֱקִיצוֹתִי
Mit der Form Hiphil Vergangenheit 1. Person, „aufwachen“ mit der Wurzel קיץ. Das ist auch Sommer. Wird [heqitsoti] auf die Wurzel קוץ zurückgeführt geht es in zwei Richtungen, mit ekeln, fürchten, auseinanderreißen. Dornen sind es auch. Doch auch Spitze, Ende, Ziel, restlos.

Wie es sein soll, wäre mit Güte als das Ziel und Halt haben.
Das sagt die Übersetzung auch und lässt ein Bild der Ruhe entstehen, die von Gott kommt.
Ist einer jedoch wach, sieht er „Dornen“ ringsumher. Die wären abzuschneiden.
Das Wort steht allein links ist so auffällig, dass ich es unterstrichen habe.

Rechts rum geht es zu Wärme. Zudem kommt der Satz über die Sicherheit. Es lässt fröhlich werden, wenn es ist wie es sein soll. שמח froh sein. Hat das mit סמך stützen und vertrauen zu tun. Wer die Philosophie kennt, sieht auch diesen Aspekt.

Die drei Absätze kombiniert ergeben:
1. Wo ein Schmerz wäre und jeder roh ist, oder nur geschlafen wird. Besser ist lernen.
2. Da sind zwar Dornen, aber auch wachwerden.
3. Wie es sein sollte, ist mit Wärme, Halt und es macht froh.

............................. לֹא-אִירָא, מֵרִבְבוֹת עָם
אֲשֶׁר סָבִיב, שָׁתוּ עָלָי
Vers 7 Ich fürchte mich nicht vor viel Hunderttausenden, die sich umher wider mich legen.

David schrieb er fürchtet sich nicht. Aber er schreit um Hilfe.
Der Absatz ist links. Es wäre die Furcht abzudrehen. Die verbittert und gibt keine Lösung. Rechts steht, wie es mit Glück wäre, wenn das rund geht. Das lieber aufdrehen.
אשר ist glücklich oder „welcher“. Es steht auch die Frage, was rund geht, ob Hochkommen sei oder ein Joch. Ist alles nur bitter und voll Hass, kommt schon ein Seufzer: Gott schlag zu. Aber der Vers entwickelt sich anders.

.........................................קוּמָה יְהוָה ׀ הוֹשִׁיעֵנִי אֱלֹהַי
כִּי-הִכִּיתָ אֶת-כָּל-אֹיְבַי לֶחִי
.........................................: שִׁנֵּי רְשָׁעִים שִׁבַּרְתָּ
Vers 8 Auf HERR, und hilf mir, mein Gott; denn du schlägst alle meine Feinde auf den Backen und zerschmetterst der Gottlosen Zähne

Hochkommen soll wie es sein soll.
Dann kommt ein Trennzeichen zum Überlegen. Gott ist doch nicht für Rache. Die hat keine Zukunft, wäre nur weiter Gewalt und Leid. Ich denke bei [kumá] auch an Wuchs, Höhe. In bestimmten Formen kreuzen sich rächen, sich erheben und aufrichten, einsetzen und Bestand haben. Weil es so oft in Versen vorkommt, ist es stets in der Überlegung drin.

Gott heißt gut und in Englisch God (god). Er hat Gesetze zur Liebe gegeben. Nicht Zähne zerschmettern. Das gehört umgedreht. Der Satz steht links.
Wie wird שִׁנֵּי רְשָׁעִים שִׁבַּרְתָּ recht?
שני (Zähne) hat Mehrfachbedeutungen, u.a. fleißig lernen. Es kann von der Grammatik her auch an die Wurzel שנה gedacht werden, dazulernen, ändern.

רְשָׁעִים ist Gottlose, auch Böse, schuldig, Unrecht. Wie ist das zu ändern? Mit Aug um Aug und Zahn um Zahn ging es nicht. Das war nie das Gesetz, sondern in alter Zeit ein Prinzip, das noch heute in der Rechtsprechung zu finden ist, dass beide Parteien angehört werden, damit ein Ausgleich kommt. Aber der Ausdruck geht noch weiter, Blickweise ändern, wenn etwas verkehrt ist, fleißig lernen, etc.

Ein Miteinander ist, wenn im Volk ein einheitlicher (guter) Sinn ist. Da sind die Bösen hin, zumindest als Wort auseinander. רש עים. Akustisch denke ich mit [rosh] an Kopf, aber man schreibt es anders. Hoffentlich wird nicht mit ausgeschlagenen Zähnen geredet, [ratsa im] er will vielleicht, und dann wäre ר_שעים erlösen zu sehen.

Da ist שני nicht der harte Zahn sondern ein Verb mit der Wurzel [shana] dazulernen.

Im Zorne zu schlagen und Kriege zu wagen, das machen die Menschen.
Die Rettung wäre ein Lernen, Hinhören, umkehren und richtig sehen.

.........................................לַיהוָה הַיְשׁוּעָה
עַל-עַמְּךָ בִרְכָתֶךָ סֶלָה
Vers 9 Bei dem HERRN findet man Hilfe und deinen Segen über dein Volk. Sela.

Wie es sein soll ist hilfreich. Gott gibt Gesetze der Liebe und Ordnung mit den 10 Geboten.
Steht da der Name Jesus הַיְשׁוּעָה. Vor ihm beugen sich die Knie. Warum steht es links? Haben wir es nicht getan oder galt es den Juden. Die schrecklichen Prophezeiungen über das Volk gingen in Erfüllung. Es wäre anders verlaufen, aber die wollten einen weltlichen König der die Römer schlägt. Sie begannen bald nach Christus mit den Kriegen. Die Römer waren stärker und zerstörten den Tempel.

Gott der Retter steht rechts, aber links das Volk. Wo beugt es die Knie und wo hat es den Segen. Kriege sind mit Herrschsucht, der Ruin der Wirtschaft aus Habsucht, Krankheit und Elend aus Lust an verkehrtem Leben. Dass so kein Segen kommt, dürfte wohl einleuchten.

Aber mit allem was nach Ordnung und den richtigen Gesetzen geht, da geht es nach rechts zum Aufgang von Gedeihen. Dann wird Gott sich freuen können über uns.
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