Psalm 22

Zippo
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Re: Psalm 22

Beitrag von Zippo »

Klee hat geschrieben: Fr 7. Apr 2023, 09:54 Erschreckend wahr, nicht nur zum Karfreitag passend, ist die Prophezeiung im Psalm 22.
Habt Ihr sie schon überlegt und wie David Jahrhunderte zuvor diese Worte fand?

Aus Krankheitsgründen kann grad nicht weitermachen.
Ich finde es auch immer wieder sehr beeindruckend, wie deutlich in Ps 22 Vieles steht, was während der Kreuzigung passiert ist. David selbst kann diese Dinge eigentlich nicht erlebt haben.


Um es mal an einzelnen Versen zu prüfen:

Ps 22,1 "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen." Das könnte dem David mal passiert sein, weil er ja durch Mord und Ehebruch recht schwer gesündigt hat.
Aber der Herr Jesus hat diese Worte gesprochen und damit sie Gottverlorenheit der Menschheit nachempfunden. Mt 27,46

Ps 22,7-8"Alle, die mich sehen, spotten mich, sperren den Mund auf und schütteln den Kopf" "Er klage es dem HERRN, der helfe ihm heraus"
Das könnte dem David passiert sein, als er vor seinem Sohn Absalom fliehen mußte. 2 Sam 16,5-8
Aber, hat man so etwas nicht auch gedacht, als Jesus am Kreuz hing ?

Ps 22,16 "...sie haben meine Hände und Füße durchgraben" Ich kann nirgendwo lesen, daß es dem David passiert ist, aber von dem Herrn Jesus wissen wir ja, was ihm passiert ist.
Er hat sich mal so ganz in die Ungerechtigkeit und das Leid dieser Welt begeben.

Ps 22,18 "Sie teilen alle meine Kleider und werfen das Los um mein Gewand" In Davids Leben wahrscheinlich nicht passiert, aber im Leben Jesu. Mt 27,35

Ps 22,27..die nach dem HERRN fragen, werden ihn preisen, euer Herz soll ewiglich leben"
Ps 22,28 "Es werden gedenken und sich zum HERRN bekehren aller Welt Enden und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Heiden."

Das sind doch eindeutig prophetische Worte, die passiert sind. Wie kann man das anzweifeln ?

Ps 22,30 " Er wird einen Samen haben, der ihm dient, vom HERRN wird man verkündigen, zu Kindeskind."
Ps 22,31 "Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit predigen, dem Volk, das geboren wird, daß er es getan hat"

Erstklassige Prophetie, die beschreibt, was nach dem Tode und der Auferstehung Jesu passiert ist.

Zwischen den gewählten von mir zitierten Versen ist viel beschrieben, was David in seinem eigenen Herzen hatte und was er möglicherweise selbst durchlebt hat, aber er hat auch in aller Einfalt geschrieben, was der Heilige Geist ihm aufgetragen hat.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Oleander
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Re: Psalm 22

Beitrag von Oleander »

Klee hat geschrieben: Fr 7. Apr 2023, 09:54 Habt Ihr sie schon überlegt und wie David Jahrhunderte zuvor diese Worte fand?
Warum David das sang oder sprach, weiß ich nicht.

Aber ich vernahm, dass es Gläubige gibt, die in Situationen kamen, wo sie ähnlich oder genau so dachten, weil ihnen in dem Moment Gott so weit weg erschien.
2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, ⟨bist⟩ fern von meiner Rettung, den Worten meines Schreiens?
3 Mein Gott, ich rufe bei Tage, und du antwortest nicht; und bei Nacht, und mir wird keine Ruhe.
Ich kenne Worte wie: Ich "fühle" mich zur Zeit so Gottverlassen und...
Es gibt sogar ein sehr bekanntes Gedicht darüber: Spuren im Sand
https://martinusschule-oberstadt.de/wp- ... m-Sand.pdf

Da antwortete er:
"Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen."
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Corona
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Re: Psalm 22

Beitrag von Corona »

Abischai hat geschrieben: Fr 14. Apr 2023, 20:17
Corona hat geschrieben: Fr 14. Apr 2023, 07:51 Für dich ist Jesus DEIN Gott. Kann ich so stehen lassen. Dein Recht es so zu sehen.
JaIn.
Für mich ist Jesus als Sohn Gottes ebenso Gott, ja, aber nicht in Konkurrenz zum Gott der Thora.
Für mich ist Jesus der Gott der Thora bzw. der Sohn des Gottes der Thora, der Gott Abrahams, Isaaks und Israels.
Das ist die Besonderheit, worin sich das Selbstverständnis der Christen von dem der Juden unterscheidet.
Wir sind doch alle Söhne Gottes.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Corona
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Re: Psalm 22

Beitrag von Corona »

Klee hat geschrieben: Sa 15. Apr 2023, 10:27
יז  כִּי סְבָבוּנִי, כְּלָבִים Links
עֲדַת מְרֵעִים, הִקִּיפוּנִי rechts
:כָּאֲרִי, יָדַי וְרַגְלָי links
17 Denn Hunde haben mich umgeben, und der Bösen Rotte hat sich um mich gemacht; sie haben meine Hände und Füße durchgraben.
Vielen Dank für deinen Aufwand. Lese mir das in Ruhe durch.

Eine Frage vorweg. Was sind die Beweggründe das Verb durchgraben zu benutzen, und wie untermauerst du das? Nehme an du beziehst dich auf כארי .
Jer 23
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Re: Psalm 22

Beitrag von Corona »

Klee hat geschrieben: Fr 14. Apr 2023, 10:44
Corona hat geschrieben: Do 13. Apr 2023, 21:08 Warum sollte man selbsternannten Propheten glauben.
Schön, dass du etwas die Sprache kennst, ist schon eine Hürde weniger …
Aber warum stellst du sie bei den heutigen Sehern auf?

Durch sie erst habe ich alle Daten in historischen Begebenheiten herausfinden können, während die „historische Forschung“, ausgehend von einer schrägen Bibelauffassung, meist nichts weiter als ein paar Scherben im Wüstensand zu bieten hatte. Damit waren sie auch nicht fähig, die Texte zu erschließen. Die Seher aber haben seit Jahrhunderten darauf hingewiesen was fehlt, aber keiner machte sich an die Arbeit ...

....
> Kapitel mit כב bezeichnet und nicht als Kapitel 22.
Gerechnet wird sowohl mit Zahlen als auch mit Buchstaben. Mathematisch ist das Ergebnis gleich. Sieh mal ob du mit der "Bedeutung" klar kommst. Beispiele für diese Konstruktionen waren die ersten Psalmen die ich hier zeigte. Vielleicht kommt es bei Dir auch rüber? Es wurden die Verse nicht "gezählt", sondern die Einteilung war wie ein Gerüst, und zwar schon von Anfang an, wie es an allen Texten des AT ersichtlich ist.

Was machst du denn, wenn Kapitel 1 und 2 in Tat und Wahrheit ein Psalm ist?
Jer 23
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Re: Psalm 22

Beitrag von Klee »

Corona hat geschrieben: Sa 15. Apr 2023, 22:30 Was machst du denn, wenn Kapitel 1 und 2 in Tat und Wahrheit ein Psalm ist?
Alle Kapitel sind [Tehila] Ruhm und Preis.
Tachilim aber, das Buch der Psalmen, bringt eine besondere Art der Dichtung. Sie übt Nachdenken ein mit den Einteilungen (wie in den Handschriften). Leider wurde das in den Übersetzungen mit dem gedruckten Fließtexten *vergessen. Mit dem verschiedenen "Lexikon im Kopf" das zu anderer Betrachtung führt, sind die Abschnitte nicht so richtig aufzulösen. Deshalb gaben die Übersetzer so seltsame "Impulse", die leider kritisiert statt erläutert wurden.

Die Kabbalah konnte nicht weiterhelfen. Sie sah nicht das "Konzept".
Das Judentum bekannte sich nicht zu Jesus.

Vorgestellt wurden die Psalmen nur als eine Art von Lieder, mit Musik sogar, gerühmt aber man kann es nicht nachvollziehen. Einzelne Verse oder Kapitel wurden herausgepickt. Der Allesleser sieht eine merkwürdig widersprüchliche Poesie, er steckt im Streit der Gläubigen mit Kritikern. Letztere gewinnen, weil sie die Übersetzung zitieren und einen Wall gegen den Glauben anbuddeln.
Jedoch stärkt die richtige Lesart.
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Re: Psalm 22

Beitrag von Klee »

Corona hat geschrieben: Sa 15. Apr 2023, 21:25 Was sind die Beweggründe das Verb durchgraben zu benutzen, und wie untermauerst du das? Nehme an du beziehst dich auf כארי .
כארי Partizip aktiv, männlich plural von כור wäre durchgraben, wie übersetzt.
Doch ist es auch zu sehen als Wort mit Prefix und die Wurzel ist dann ארה was zu sehen ist. Pflücken, einbringen.
Ich wünschte, es würde das Grausame gedreht in Gutes mit sehen der guten Kraft und erkunden. Einbringen wie sie voll und ganz entfaltet und rundgeht. So ein Satz entsteht dann mit der Wendung.

Die Prophezeiungen auch der Propheten reden von den Schmerzen Jesu und der Verstocktheit der Juden. Sie sagen gleichzeitig "wie etwas kommt". Bei dieser Bedingung entsteht dies, bei anderer jenes.

Einmal ergibt sich der jubelnde Einzug in Jerusalem (von Christen gefeiert als Palmsonntag) und wenige Tage später gräbt das Volk an seinem Untergang mit „kreuzige ihn“ und „sein Blut komme über uns und unsere Kinder“. So geschah es.

Die Römer, besonders die Kaiserfamilie, glaubten schon von der Geburt an IHN setzten viele Anleitungen längst um. Uns ist das Jakobusevangelium kaum noch bekannt, das es andeutet.

Wir wissen von der Zerstörung des Tempels, der Christenverfolgung, der Entvölkerung des Landes und von dem grausamen Hass auf die Juden in fast allen Ländern der Erde bei allen Religionen. Richtig erforscht wurde es nicht. Die Versuche hinter die Geheimnisse zu kommen scheiterten mal an dieser oder jener Seite. Das wäre hier zu lang ...
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Re: Psalm 22

Beitrag von Corona »

Klee hat geschrieben: So 16. Apr 2023, 11:00
Corona hat geschrieben: Sa 15. Apr 2023, 21:25 Was sind die Beweggründe das Verb durchgraben zu benutzen, und wie untermauerst du das? Nehme an du beziehst dich auf כארי .
כארי Partizip aktiv, männlich plural von כור wäre durchgraben, wie übersetzt.
Doch ist es auch zu sehen als Wort mit Prefix und die Wurzel ist dann ארה was zu sehen ist. Pflücken, einbringen.
Ich wünschte, es würde das Grausame gedreht in Gutes mit sehen der guten Kraft und erkunden. Einbringen wie sie voll und ganz entfaltet und rundgeht. So ein Satz entsteht dann mit der Wendung.
Da würde ich mir Gedanken zu deinen Hebräischkenntnissen machen, wenn ich dich wäre.
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Re: Psalm 22

Beitrag von Klee »

Wenn es so leicht ginge, wie du meinst, hätten wohl die hervorragenden Übersetzer an die zwei Teile, bisweilen sieben oder weitere "übersetzt". Die hätten jeden vor den Kopf gestoßen, der sich etwas denken will und vorgeschrieben, was er zu denken hat.
Da kämen wir zu den merkwürdigen "Geboten", wie Böcke in die Wüste schicken oder dem Automatikherd für das Mittagessen am Sabbat. Das würde wörtlich passen, ergibt .nichts.

Die Praxis der Katholischen Kirchen, über die Bibel zu predigen, ist ein Ansatzpunkt. Da wurde die Lehre Jesu vermittelt, während kritisiert wurde, als der Bezug verloren ging. Wörtlich war anderes zu lesen! Seit es die Protestanten und die Bibelübersetzung gibt (und schon davor) wurde die Lehre bezweifelt, statt bei dem wahren Wert zu beharren. In evangelischen Kreisen hat man sich mehr mit der Bibel abgegeben, nie auf Seher gehört. Es galt nur die Schrift.

Gelingt dir der bessere Ausdruck, leg los! Möglicherweise kannst du ohne Zungenverdreher in einem Satz mehr Gedanken gleichzeitig sagen.
Ob du verstanden wirst? Mach es vor - mit oder ohne Mehrfachsinn.

Im Judentum kannte man die mündliche Thora, die Erklärungen dazu.
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Corona
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Re: Psalm 22

Beitrag von Corona »

Du findest das Wort כארי mehrmals in der Bibel. Selbst chr. Übersetzer übersetzen es mit 'wie ein Löwe' an anderen Stellen korrekt. Nur im Psalm 22 nicht!

Durchgraben ist wie du selbst bemerkt hast ohne aleph (א) geschrieben כרה


4 Mose 23:24
[24]Siehe, ein Volk: gleich einer Löwin steht es auf, und gleich einem Löwen erhebt es sich! Es legt sich nicht nieder, bis es den Raub verzehrt und das Blut der Erschlagenen getrunken hat.

4 Mose 24:9
[9]Er duckt sich, er legt sich nieder wie ein Löwe und wie eine Löwin; wer will ihn aufreizen? Die dich segnen, sind gesegnet, und die dich verfluchen, sind verflucht!

Jesaja 38:13
[13]Ich beschwichtigte meine Seele bis zum Morgen... dem Löwen gleich, also zerbrach er alle meine Gebeine. Vom Tage bis zur Nacht wirst du ein Ende mit mir machen!

Hesekiel 22:25
[25]Verschwörung seiner Propheten ist in ihm; gleich einem brüllenden Löwen, der Beute zerreißt, fressen sie Seelen, nehmen Reichtum und Kostbarkeiten, mehren seine Witwen in seiner Mitte.

Wie ein Löwe macht auch Sinn in Psalm 22, oder? Auch ein Tierbild

Allgemein erzählt der Psalm von David oftmals schwierigem Leben. Umgeben von Feinden. Fremde und aich in seinem Reich.
Aber auch von den Schwierigkeiten, die Israel im Exil erlebt.
Aber die Stärkung der Kraft im Morgengrauen versprochen erhielt.
Noch ist nicht Tag, aber man sieht es wird langsam heller. Und man fragt sich, wozu hast du mich verlassen mein Gott. Das warum ist ja klar, nämlich weil man die Wege Gottes verlassen hat. Aber was ist der Zweck? Schliesslich hast du versprochen auch in der Vertreibung mit uns zu sein.

Weshalb werden wir grundlos bestraft von anderen Nationen. Als
Mensch nichtig und als Wurm behandelt, und unserer Güter ( Kleider) beraubt.
Jer 23
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