Kann es linke Reichsbürger geben? Oder: Ist nicht ein jeder Christ ein Reichsbürger?

[PastorPeitl]

Meiner Meinung nach: JA. Weil ein jeder Christ versucht ein Teil des Reich Gottes zu werden. Weil der Auftrag hierzu lautet:

Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.

Dieses Reich soll von einem König, König Jesus:

Joh 18,37 Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es: Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.

dem König der Könige und Herrn der Herren

Offb 17,14 Die werden gegen das Lamm kämpfen, und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige, und die mit ihm sind, sind die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen.

in einer konstentutionalen Monarchie mit bindender Direkter Demokratie:

Offb 20,6 Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.

im Rahmen der Nächstenliebe:

Gal 5,14 Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort erfüllt: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!«

regiert werden.

Aber einmal ehrlich gefragt:

Wenn ich mich als Bürger/Bürgerin dieses Reiches sehe, bin ich denn dann nicht auch ein "Reichsbürger"?

[Lena]

Kein Problem:

Mein Reich ist nicht von dieser Welt
Joh 18,36

In diesem Reich kann man sogar den Feind lieben.

[Abischai]

Das Thema ist doch jetzt nur ein Wortspiel...
"Reichsbürger" ist ein moderner Terminus, der einzig auf eine bestimmte Gruppe Deutscher gemünzt ist, ich halte jegliche Vergleiche zum Rest des realen Lebens für müßig.
Christen sind keine "Reichsbürger".
Ich persönlich bin zwar Bürger des Deutschen Reichs, aber kein sog. "Reichsbürger", und außerdem ist es fraglich, ob man sich überhaupt darin wiederzufinden versuchen sollte, denn die biblischen Vorbilder haben ausdrücklich betont, daß sie hier auf der Erde kein Bürgerrecht haben (vgl. Hebräerbrief).

[jsc]

..., der einzig auf eine bestimmte Gruppe Deutscher gemünzt ist, ...

Ist aber kein deutsches Phänomen. Weltweit gibt es Leute, die ein Missverständnis zur Lebensaufgabe machen...

[Abischai]

Weltweit gibt es Leute, die ein Missverständnis zur Lebensaufgabe machen...

Äh, ja sicher, nur was hat das mit "Reichsbürger" zu tun?

[jsc]

Es wäre dir klar, wenn du kritisch drüber nachdenken würdest...

[Abischai]

Da ich nicht kritisch darüber nachzudenken in der Lage bin und von Dir der Erklärung nicht gewürdigt, muß ich mich mit meiner Unkenntnis abfinden. Bitteres Los ward mir zueigen.

[Johncom]

Weltweit gibt es Leute, die ein Missverständnis zur Lebensaufgabe machen...

Äh, ja sicher, nur was hat das mit "Reichsbürger" zu tun?

Interessant finde ich, in Österreich gibt es für die sogenannten Reichsbürger den Begriff "Selbstverwalter".
Was ist kritisch zu sehen an Selbstverwaltern? Es sind anscheinend Menschen, die aus der staatlichen Fürsorge oder, je nach Sichtweise ... Kontrolle aussteigen.

Ähnlich wie in Deutschland und anderen Ländern, in den USA so wie so, gibt es einen gewaltigen Aufbruch in Richtung Selbstbestimmung. Das System verliert an Vertrauen. In Europa wird staatlicherseits sehr nervös reagiert auf System-Aussteiger. In den USA wurden Kompromisse gefunden, so bezahlen Amish People zwar Steuern aber keine Sozialabgaben. Sie verwalten ihre soziale Sicherung selbst.

Jeder bewusste Christ ist vielleicht ein Reichsbürger des Himmelreichs mit ganzer Seele.
Also was weltliche Forderungen betrifft: take it easy. Die staatlichen Reiche geben sich die Türklinke in die Hand, alle diese Systeme sind vorübergehend.
Das Missverständnis wäre, einem im Moment mal sich wichtig tuendem Staatssystem zu viel Anerkennung zu geben.
Kaiserreich - vorbei. Weimar - vorbei. Tausendjähriges Reich - vorbei. Adenauers BRD - vorbei.
Ulbrichts DDR - vorbei.
Aktuell Scholz, Baerbock wann vorbei? 2 Wochen noch, vielleicht 2 Jahre?

Dann besser jetzt schon im ewigen Reich eingeloggt sein.

[oTp]

Was ist kritisch zu sehen an Selbstverwaltern? Es sind anscheinend Menschen, die aus der staatlichen Fürsorge oder, je nach Sichtweise ... Kontrolle aussteigen.

Eine sehr nette, wohlwollende Aussage über Reichsbürger (Selbstverwalter).
Warum überrascht mich das gar nicht ?

Ich gehe jedenfalls davon aus, dass es Regeln erfordert. In der kleinsten Gemeinschaft Ehe. Dann im staatlichen Zusammenleben. Und jeder ist ein Teil davon, dass ein staatliches Miteinander funktioniert.

Verweigerer werden schnell zu Gegenern, zu Eigenbrötlern und Krebszellen einer staatlichen Gesellschaft. Zu Störfaktoren, Störenfrieden. Leute, die nur dagegen sind und nur an sich selber denken.

Die ideale Gesellschaft gibt es nicht.
Auch die ideale Ehegemeinschaft kaum.

Das ideale Miteinander kann es auf Erden also gar nicht geben. Also gestalte man die Gesellschaft und den Staat so gut wie es geht. Auch wenn es scheint, es tendiere mehr nach schlecht als recht.

Mitgliedschaft am himmlischen Reich befreit nicht von vernünftiger Mitarbeit als Bürger eines Staates.

[Magdalena61]

Man könnte ja auch einmal fragen, was und warum sie "verweigern".
Und ob ihre Ablehnung der jetzigen Obrigkeit und gewisser Zustände nicht vielleicht doch auch irgendwo berechtigten Einwänden geschuldet ist.

Nein, ich zähle mich nicht zu den "Reichsbürgern". Mir ist es ziemlich egal, ob die Verfassung... das GG... vom Volk erstellt, bestätigt oder sonstwas wurde -- wichtiger wäre mir, dass sich vor allem die Obrigkeit danach richtet; die Spielregeln als solche akzeptiert und nicht ständig zu ihren Gunsten an unseren Gesetzen herumbastelt ... dass das GG eine starke und unantastbare Größe ist, das wäre mir wichtiger.

Kanzler und Kabinett sind bestenfalls "Filialleiter"-- die müssen immer erst die EU und in den USA fragen, ob sie heute etwas länger aufbleiben dürfen.
LG