Abischai hat geschrieben: ↑Sa 22. Apr 2023, 21:11
..daß sie entehrt werden. Für mich z.B. daß sie nicht
ins Heim gesteckt werden....
Ich habe jetzt lange überlegt, ob ich darauf eingehen soll...
Eine Frage: Wieviele Menschen
kennst du persönlich, die ihre Eltern(einen Elternteil) in ein Heim gesteckt haben?
Dies taten aus Bequemlichkeit oder weil sie den Elternteil einfach los werden wollen?
Ich habe in Altenheimen gearbeitet, als auch in der mobilen Pflege und muß sagen, Gott sei Dank gibt es die.
Ein Altenheim besteht nicht nur aus Pflegestationen.
Die meisten haben Etagen, wo alte Leutchen wie in einem "Hotel" wohnen.
Ihr eigenes Apartment haben und freiwillig dort sind, ein und ausgehn können, wie sie wollen.
Sie entschieden sich dafür, weil sie da unter Gleichgesinnten sind, jederzeit Freundschaften schließen können, miteinander was unternehmen können, seis nur Kartenspiele, zusammen im Garten sitzen usw.
Manche sind dort, weil sie keine Kinder (mehr )haben.
Manche, weil sie es nicht wollten, dass ihre Kinder sie pflegen, mit der Begründung: Die "Jungen" sollen ihr eigenes Leben führen können...
Dann gab es die Ehepaare, die dort miteinander (weil beide Pflegefälle waren) den Rest ihrer Tage verbringen wollten....
Würde ich mal ein "Pflegefall" werden, da gibts keine Kinder mehr, die mich versorgen könnten.
Meine Geschwister für mich sorgen?
Nein, das will ich nicht.
Ich würde mich ebenfalls dafür entscheiden, in ein Altenheim zu kommen oder falls nötig, in die Palliativpflege.
Und dann gibt es eben auch noch die mobile Pflege oder 24 Stundenpflege daheim, die unterstützen kann.
Man braucht sich dafür nicht schämen oder ein schlechtes Gewissen machen, diese verschiedenen Hilfen in Anspruch zu nehmen oder das Gefühl bekommen, man hätte damit die Eltern "entehrt"..
Und als Pfleger kennt man auch oft die Hintergründe,
warum jemand in einem Heim ist.
Dann gibt es in Wien zum Beispiel "Tageszentren".
Da werden alte Leutchen oder Behinderte morgens vom Fahrtendienst abgeholt und am Nachmittg wieder heim gebracht.
Es wird dort sehr viel unternommen mit den Leuten, sogar Ausflüge...
Und die Angehörigen haben dann mitunter auch ein bisschen Zeit für sich und den Alten tuts auch gut...
Dann gibt es auch "Wohngemeinschaften", da wohnen so an die 8-10 Leutchen zusammen.
Werden in den wichtigsten Sachen betreut (Essen, Körperpflege).
Die haben sich dafür entschieden.