Erstgeborener; Erstgeburtsrecht

Themen des alten Testaments
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Larson
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Re: Erstgeborener; Erstgeburtsrecht

Beitrag von Larson »

Helmuth hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 09:29 Wie interpretierst du diese Aussage, die schon aus dem AT stammt:
Ps 2,7 hat geschrieben:
Vom Beschluss will ich erzählen: Der HERR hat zu mir gesprochen: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.
Wer spricht hier? Hier bezeugt Gott selbst, dass er seinen Sohn zeugt.
1. da steht nichts von „Erstgeborenen“,
2. zu wem spricht Gott?
3. mit wem zeugte Gott da ein Kind?

Zeugen, gebären
Zef 2,2 ehe denn das Urteil ausgehe, daß ihr wie die Spreu bei Tage dahinfahrt; ehe denn des HERRN grimmiger Zorn über euch komme; ehe der Tag des Zorns des HERRN über euch komme.
Hier ist auch das selbe Wort für das Urteil „ausgehen“. Oder an einer anderen Stelle, dass ein Vogel seine Eier (nicht) ausbrütet, auch das selbe Wort.

Dass Gott physikalisch keine Kinder zeugt (Geschlechtsakt), dürfte eigentlich klar sein.
Im Kontext wird von einem Gesalbten gesprochen, und David war dieser Gesalbte. Weiter im Kontext passt nichts zu Jesus….

So wird hier von David gesprochen, so wie auch geschrieben steht, dass David auf dem Thron Gottes sitzt.
Helmuth hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 09:29 Und wer herrscht hier (ich zitere wieder aus dem AT):
Ps 110,1-2 hat geschrieben:
Der HERR sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße! Den Stab deiner Macht wird der HERR aus Zion senden; herrsche inmitten deiner Feinde!
David redet hier nicht über sich.
Das ist ein Psalm AN David, nicht Von David. Weiter wäre dies ja nicht mit Jesus erfüllt.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Lena
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Re: Erstgeborener; Erstgeburtsrecht

Beitrag von Lena »

Der Herr Jesus Christus ist der eingeborene Sohn Gottes.
Er ist aus Gott gekommen und somit Gott Selbst im Fleische.
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Larson
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Re: Erstgeborener; Erstgeburtsrecht

Beitrag von Larson »

Lena hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 10:02 Der Herr Jesus Christus ist der eingeborene Sohn Gottes.
Er ist aus Gott gekommen und somit Gott Selbst im Fleische.
Kaum, denn es gibt nur einen Gott, und jener alleine Gott ist auch der Gott von Jesus.
Es fand keine Menschwerdung Gottes nach kirchlicher Lehre statt, eine solche Lehre hat keinen Rückhalt in der Tenach, im Gegenteil.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Lena
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Re: Erstgeborener; Erstgeburtsrecht

Beitrag von Lena »

Die Lehre wurde seinen Jüngern anvertraut, zu lesen in dem Buch die Bibel.
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Helmuth
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Re: Erstgeborener; Erstgeburtsrecht

Beitrag von Helmuth »

Larson hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 09:52 3. mit wem zeugte Gott da ein Kind?
Das ist es ja. Der Original-Sprecher des Textes kann sich nicht selbst gemeint haben, da er, wovon ich mal ausgehe, seinen irdischen Vater gekannt hatte.

Aber es hatte Gott dieses Wort zu ihm gesprochen und man hat es so niedergeschrieben. Also Gott selbst sagte, dass er einen Sohn gezeugt hatte. Dann ist das damit ein Fakt.

Es ist für mich eine Weissagung auf den Sohn Gottes. Und von einem weiteren wird an anderer Stelle nicht mehr geredet, somit ist dieser auch der Erstgeborene, oder wie es im NT heißt, sein einziggezeugter.
Larson hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 09:52 Dass Gott physikalisch keine Kinder zeugt (Geschlechtsakt), dürfte eigentlich klar sein.
So weit auch so klar, aber Gott muss keinen Geschlechtsakt tun um zu zeugen. Es ist ja selbst der Schöpfer aller Dinge. Es genügt, dass er spricht: "Es werde gezeugt" und es geschieht so. Gott schafft alle Dinge durch sein Wort, d.h. durch seinen Geist.

Eine Zeugung alleine, wie wir Menschen zeugen, würde auch nicht ausreichen, es muss immer Gottes Geist aktiv sein, damit überhaupt Leben entsteht. Das kann der Mensch ja gar nicht.

Viele verstehen die Jungfrauengeburt als ein Wunder, und in der Tat, sicher ist sie das. Aber für mich heute wiederum auch nicht mehr, denn wie gesagt genügt es, dass Gottes Wort an die Jungfrau ergeht und der HG bewirkt es.

So wird im NT auch belegt, dass Jesus gezeugt wurde. Ob du das glaubst oder nicht, stelle ich jetzt nicht zur Debatte, aber falls du das für gottunmöglich hältst, dann ist dein Gott nicht JHWH, d.h. der El Shaday des AT.

Larson hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 09:52 Das ist ein Psalm AN David, nicht Von David. Weiter wäre dies ja nicht mit Jesus erfüllt.
Ich kenne die Auslegung und anfangs dachte ich das auch. Du müsstest dann aber alle Stellen mit der Präposition "lamed" grammatikalisch umdeuten, wo jeder aber klar mit "von David" übersetzt. Und wer wäre dann der Autor aller anderen Psalmen, wenn sie gar nicht von David sind?

D.h. man kann entweder nicht genug Hebräisch, oder man will es anders auslegen als Gott gesprochen hatte. Das machen viele sicher auch wider besseres Wissen, denn die Theologie verdreht so ziemtlich alles.

Doch wie auch immer, schon in Psalm 2 redet Gott von seinem Sohn und darin wird auch kein David erwähnt. Das ist also derart biblisch schon vom AT her belegt, man braucht dazu nicht David, nicht einmal das NT und ich muss auch nicht das "lamed" grammatikalisch verbiegen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Larson
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Re: Erstgeborener; Erstgeburtsrecht

Beitrag von Larson »

Helmuth hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 10:30 D.h. man kann entweder nicht genug Hebräisch, oder man will es anders auslegen als Gott gesprochen hatte. Das machen viele sicher auch wider besseres Wissen, denn die Theologie verdreht so ziemtlich alles.
Helmuth hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 10:30 Der Original-Sprecher des Textes kann sich nicht selbst gemeint haben, da er, wovon ich mal ausgehe, seinen irdischen Vater gekannt hatte.
..
Also Gott selbst sagte, dass er einen Sohn gezeugt hatte.
Darum ist dieses „von Gott gezeugt“ nicht eine Zeugung auf physikalischer Ebene, sondern eine Bestimmung, ein Beschluss Gottes. Mit wem hätte Gott ansonsten zeugen sollen, mit der Frau Göttin?
Helmuth hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 10:30 Es ist für mich eine Weissagung auf den Sohn Gottes. Und von einem weiteren wird an anderer Stelle nicht mehr geredet, somit ist dieser auch der Erstgeborene
Nun, als Erstgeborener wird ja weitläufig Israel genannt. „Sohn Gottes“ hatte damals nicht den Sinn, von Gott abstammend, sondern war ein Titel, eine Auszeichnung. Die Idee „ von Gott abstammend“ entstand erst ab dem 2. Jahrhundert. Die Bibel selbst auch das NT gibt dafür aber keine Grundlage, sondern die Idee wurde aufgrund der hellenistzischen Philosophie geboren.
Helmuth hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 10:30 Es ist ja selbst der Schöpfer aller Dinge. Es genügt, dass er spricht: "Es werde gezeugt" und es geschieht so.
Und deswegen ist dieser kommende Fürst auch nicht Gott, sondern Mensch aus Fleisch und Blut, welcher dann nach Hesekiel für sich selbst auch Sündopfer darbringen wird.
Helmuth hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 10:30 die Jungfrauengeburt
Die Geburtsgeschichten mangeln einer Glaubwürdigkeit, Jesaja verheisst keine Jungfrauengeburt, wie es im Ev dargelegt wird. Auch die Stammbäume usw….
Helmuth hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 10:30 Ich kenne die Auslegung und anfangs dachte ich das auch. Du müsstest dann aber alle Stellen mit der Präposition "lamed" grammatikalisch umdeuten, wo jeder aber klar mit "von David" übersetzt.
Lamed als Prefix hat verschiede Bedeutung, da kann man nicht einfach sagen. Es wäre Kurzsichtig immer nur genau eine Bedeutung zu nehmen (wie auch mit anderen Wörtern).
Helmuth hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 10:30 Doch wie auch immer, schon in Psalm 2 redet Gott von seinem Sohn und darin wird auch kein David erwähnt.
Es ist auch kein Jesus erwähnt, und der Kontext passt auch ncht zu ihm.
Helmuth hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 10:30 D.h. man kann entweder nicht genug Hebräisch, oder man will es anders auslegen als Gott gesprochen hatte. Das machen viele sicher auch wider besseres Wissen, denn die Theologie verdreht so ziemtlich alles.
Um diese alten Schriften zu verstehen, genügt nicht mal das beste Hebräisch, denn um zu verstehen, muss man sich überlegen, wer der Schreiber ist, wer der Adressat ist, wozu es geschrieben wurde usw… Und da kann man nicht einfach mit einer später entwickelten Theologie Dinge in solche Texte hineinpressen.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Oleander
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Re: Erstgeborener; Erstgeburtsrecht

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 10:30 Also Gott selbst sagte, dass er einen Sohn gezeugt hatte.
Wenn Christen Kinder Gottes (Brüder und Schwestern von Jesus)genannt werden, auf welche Art wurden sie dann von Gott gezeugt?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Corona
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Re: Erstgeborener; Erstgeburtsrecht

Beitrag von Corona »

Helmuth hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 09:29
Ps 2,12 hat geschrieben: Küsst den Sohn, damit er nicht zürnt und ihr umkommt auf dem Weg, wenn nur ein wenig entbrennt sein Zorn. Glückselig alle, die zu ihm Zuflucht nehmen!
Wer ist nun dieser Sohn?
Welches hebräisches Wort würdest du als Sohn übersetzen in deinem Vers?
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Larson
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Re: Erstgeborener; Erstgeburtsrecht

Beitrag von Larson »

Lena hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 10:22 Die Lehre wurde seinen Jüngern anvertraut, zu lesen in dem Buch die Bibel.
Es steht aber: „lehret sie halten was ich euch gelehrt habe“.
Nur wurde aus jener Lehre Jesu eine Ideologie (schon im NT ersichtlich), welche nichts mehr mit der Lehre Jesu zu tun hat.
Weiter konnte Jesus nichts gegen die Weisungen Gottes (Torah und Propheten) lehren, es hätte es sonst vergeigt. Insofern muss seine Lehre im Kontext der Tenach verstanden werden.
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Larson
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Re: Erstgeborener; Erstgeburtsrecht

Beitrag von Larson »

Corona hat geschrieben: Fr 16. Jun 2023, 12:13 Welches hebräisches Wort würdest du als Sohn übersetzen in deinem Vers?
Interessant. :thumbup:
Ps 2,12 (Tur Sinai) Rüstet euch mit Läutrung, sonst zürnt er, und am Wege seid ihr verloren, wenn entbrennt über ein kleines sein Zorn. O Glück aller, die sich an ihm bergen!
Ps 2,12 (B&R) Zu Reinheit rüstet, daß er nicht erzürne und ihr des Wegs entirrt wenn bald sein Antlitz aufflammt! Beglückt alldie bei ihm sich bergen!»
Ps 2,12(Patloch) Sonst zürnt er, und ihr kommt um auf dem Weg; denn nur wenig, so entbrennt sein Zorn. Glücklich dann alle, die ihm vertrauen!
Ps 2,12 (Vulgata )Nehmet die Mahnung an, auf dass der Herr nicht etwa zürne und ihr zugrunde gehet, fernab vom rechten Wege. 13 Wenn in Bälde sein Zorn entbrennt, glückselig alle, die auf ihn vertrauen!
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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