Den Inhalt der Bibel zu wissen und ihn auch zu verstehen waren immer schon zwei paar Schuhe. Aber hier geht es um das Ende. Soweit, so gut.
Ich sehe aber auch ein, dass ich nicht immer Angriffe auf bestimmte Denominationen tätigen sollte, was mea cupla ist. Ich bitte daher um Verzeihung, was nicht heißt, dass ich deswegen anders denke. Nur muss man nicht immer sagen, was man denkt, wenn es zum Thema nichts beiträgt. Für das OT bitte nochmals um Entschuldigung.
Nun zum Thema.
Das Ende und die Endzeit sind zwei verschiedene Begriffe, wobei das Wort Endzeit als solches im NT gar nicht zu finden ist, aber als theologische Auslegung kann dennoch klar sein, was sich aus dem Text damit ergibt.
Die Endzeit ist eine Zeitepoche und das Ende selbst ist ein Zeitpunkt mit dem sie abläuft. In der Endzeit als solche leben wir seit Errichtung des Neuen Bundes, aber das Ende ist es noch nicht. Ansonsten wäre Jesus schon hier. Dazu ein Wort Jesu, wie man die gegenwärtige Zeit gemäß seiner Weissagungen einschätzen soll:
Mk 13,7-8 hat geschrieben: Wenn ihr aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören werdet, so erschreckt nicht. Dies muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich. Es werden Erdbeben sein an verschiedenen Orten; es werden Hungersnöte sein. Dies ist der Anfang der Wehen.
Mit anderen Worten, Jesus gibt keinen konkreten Hinweis darauf, dass man das Ende anhand eines politischen Werdegangs bestimmen kann oder anhand einzelner Naturkatastrophen ausmachen kann, so schwer sie auch sein mögen.
Das gehört alles zum Anfang der Wehen. Es sind damit auch nicht die Wehen selbst, sondern nur der Anfang. Ich meine, wenn das Ende kommt, wird es so unübersehbar sein wie bei einer schwangeren Frau unmittelbar vor der Entbindung, oder wie es Jesus auch noch beschreibt:
Mk 13,24-25 hat geschrieben: Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte in den Himmeln werden erschüttert werden.
Daraus lese ich, dass nichts was auf der Erde passiert uns das Ende anzeigt, sondern dass die Kräfte des gesamten Universums aus dem Gleichgewicht geraten. Das ist wohl etwas anderes, was nur Gott kann. Es ist wie seinerzeit die Sintflut war, die ebenfalls niemand herbeiführen oder vorahnen konnte. Nur Noah wusste Bescheid, er nahm das dazu ergangene Wort Gottes auch ernst und machte sich bereit.
So wird es am Ende auch sein, daher vergleicht Jesus das Ende auch mit der Zeit Noahs. Nimand bekommt es mit, aber alle reden ununterbrochen darüber. Nur ist das, was sie reden und meinen, halt belangloses Zeug. wie es auch unzählige Hiobsbotschaften gibt, wie der Zeigeist sie uns medial vermittelt.
Ein ganze Filmindustrie widmet sich akokalyptischen Inhalten und erfundenen Messiassen, welche die Welt gerade noch mal gerettet haben. Woran erinnert das? Es sind das alles falsche Botschaften, einfach alles, von den VT gar nicht zu reden.
Was aber ist denn unser Auftrag? Womit sollten wir uns beschäftigen, wenn es um "das Ende" geht? Ich lese das so:
Mt 24,14 hat geschrieben: Und dieses Evangelium des Reiches wird auf dem ganzen Erdkreis gepredigt werden, allen Nationen zum Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.
Immer noch meine ich ist das unser Generalauftrag. Solange wir noch predigen können, und gerade habe habe ich das getan, solange kommt das Ende nicht. Denn dann werde ich dergleichen nichts mehr tun können. Aber diese Zeit kann jederzeit eintreffen, daher gibt es noch eine Anweisung:
Mt 24,44 hat geschrieben: Deshalb auch ihr, seid bereit! Denn in einer Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen.
Lk 21,36 hat geschrieben: Wacht aber, zu aller Zeit betend, damit ihr imstande seid, all diesem, was geschehen soll, zu entfliehen und vor dem Sohn des Menschen zu stehen.