Wirkung und Verzerrung von Autorität auf Wahrheitsbewertung

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Spice
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Re: Wrikung und Verzerrung von Autorität auf Wahrheitsbewertung

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Fr 1. Sep 2023, 18:24
Spice hat geschrieben: Fr 1. Sep 2023, 18:04
oTp hat geschrieben: Fr 1. Sep 2023, 12:21 Jedenfalls leben wir doch in einer aktiven Welt. Da zählt doch das vielgestaltige Miteinander.
Aber Erneuerung kommt nur durch Stille, Mediation, Verinnerlichung. Sonst läuft alles nur weiter gewohnheitsmäßig.
Etwas Selbstreflection zur Orientierung (Jesus) braucht es auf jeden Fall.
Ich denke, nicht nur "etwas": "Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist, sowohl Mark als auch Bein, und es ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens." Hebr. 4,12
oTp
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Re: Wirkung und Verzerrung von Autorität auf Wahrheitsbewertung

Beitrag von oTp »

Das Zitat ist schon brauchbar.

Voraussetzung ist zunächst jedenfalls Vernunft, die hängt ab vom Unterscheidungsvermögen.

Dann unbedingt die Fähigkeit zur Selbstreflektion, sodaß man über sein Denken und Handeln wacht.

Isolation, Abschirmung von zu vielen Eindrücken von Außen und gegen die innere monkeymind, der inneren Überflutung. Das geht dann in Richtung Selbstbesinnung und Meditation.

Aber Meditation geht weiter. Sie führt letztlich zu einem veränderten Bewustseinszustand, der nicht mehr normal ist. Wie etwa der Trancezustand eines Mediums. Ich kann deshalb nicht für nebenwirkunsfreies Eintauchen in das Geistig Übergeordnete garantieren.

Deshalb sollte man christliche Warnungen ernst nehmen. Ein leerer Geist ermögliche es Geistwesen, Zugang zum Denken Desjenigen zu bekommen. Und dann hat man Erleuchtungserlebnisse die einem Erleuchtungsschritte vorgaukeln. Der naive Esoteriker wird das gar nicht merken.
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Helmuth
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Re: Wirkung und Verzerrung von Autorität auf Wahrheitsbewertung

Beitrag von Helmuth »

oTp hat geschrieben: Mo 4. Sep 2023, 08:44 Deshalb sollte man christliche Warnungen ernst nehmen.
Christlich würde ich ersetzen durch Gottes Wort, denn dieses ist das zweiseitige Schwert, worüber der Autor des Hebräer-Briefes redet, welches dich komplett durchleuchtet, dass es dich auch richtet, weniger was Christen daraus oft machen.

Und was man heute alles als christlich bezeichnet geht für mich auf keine Kuhhaut mehr. Die Welt versteht darunter etwas völlig anderes als der geistlich gesinnte Nachfolger Jesu. Er liest daher auch die Warnungen aus Gottes und Jesu Mund völlig anders.
oTp hat geschrieben: Mo 4. Sep 2023, 08:44 Ein leerer Geist ermögliche es Geistwesen, Zugang zum Denken Desjenigen zu bekommen. Und dann hat man Erleuchtungserlebnisse die einem Erleuchtungsschritte vorgaukeln. Der naive Esoteriker wird das gar nicht merken.
Das geht sogar so weit, dass man seinen eingehämmerten Lügen sogar Glauben schenkt, dass man davon auch wirklich überzeugt ist. Paulus sagt, es sendet diesen Irrwahn sogar Gott selbst:
2. Thes 2,11 hat geschrieben: Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben.
Dann sind wir aber in einer anderen Liga. Der TE spricht m.E. nicht diese Extremform an, die man als hoffnungslos einstufen muss, mit der wir uns hier gar nicht befassen sollten, sondern dass auch der geisterfüllte Nachfolger Jesu Texte mit seiner theologischen Brille liest. Diese Brillen verzerren zunächst einmal den Text selbst, indem man nicht liest was geschrieben steht, sondern was die Brille vorgibt zu lesen.

Wenn man die Brille ablegt, dann liest man einmal was der Text objektiv wirklich sagt. Die zweite Hürde sind Übersetzungen. Es ist für mich Tatsache, dass gerade theologisch umstrittene Passagen so übersetzt sind, wie es der jeweiligen dogmatischen Denkrichtung entspricht. Das bedeutet, die Übersetzer agieren auch im Sinne solcher Brillen die Wahrheit verzerrend.

Dagegen hilft nur der HG, der für mich der eigentliche Lehrer und Wahrheitsvermittler ist. Für die Lehre ist es unabdingbar, dass man sich wirklich sicher ist, dass der HG der eigentliche Lehrmeister deines Lebens ist. Dazu führe ich eigene Themen.

Das bedeutet, man muss in diesem Sinne sogar "der Bibel" misstrauen. Man beachte die Anführungszeichen, denn man kann das rasch missinterpretieren, was weniger geistlich Gesinnte auch tun, die ihre Brillen nicht um die Burg ablegen wollen. Ich verwechsle aber nicht wie jene das eigentliche Wort Gottes mit dem, was sie als solches definieren, wie der theologische Mainstreamchrist diese Dinge gleichschaltet.
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Re: Wirkung und Verzerrung von Autorität auf Wahrheitsbewertung

Beitrag von oTp »

Ja, da muß man schon achtsam sein.
Und bis hin unterscheiden zu können, ob es wirklich der HG war, der mir eine bestimmte Eingebung schenkte.

Der HG ist war die letzte Instanz, was Wahrheit ist, aber man kann sich auch täuschen, daß es der HG war, der etwas mitteilte.
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Re: Wirkung und Verzerrung von Autorität auf Wahrheitsbewertung

Beitrag von Aslan »

oTp hat geschrieben: Mo 4. Sep 2023, 09:51 Der HG ist war die letzte Instanz, was Wahrheit ist, aber man kann sich auch täuschen, das es der HG war, der etwas mitteilte.
Absolut.
Manchmal ist man sich gar nicht darüber bewusst, dass es der Heilige Geist war, der einen inspiriert oder zu einer Handlung veranlasst hat.
Und manchmal verwechselt man die eigenen Gedanken und Pläne mit denen, von denen man überzeugt ist, der Heilige Geist hätten einem diese eingegeben.
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

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Re: Wirkung und Verzerrung von Autorität auf Wahrheitsbewertung

Beitrag von oTp »

Siehe Obercharismatiker. Die dauernd vom Heiligen Geist reden, und was er ihnen alles gesagt hat. Die jede Menge guter Ratschläge an Mitchristen verteilen, oberste Instanz, denn " der Heilige Geist hat mir gesagt, du sollst..."
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Helmuth
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Re: Wirkung und Verzerrung von Autorität auf Wahrheitsbewertung

Beitrag von Helmuth »

oTp hat geschrieben: Mo 4. Sep 2023, 10:05 Siehe Obercharismatiker. Die dauernd vom Heiligen Geist reden, und was er ihnen alles gesagt hat. Die jede Menge guter Ratschläge an Mitchristen verteilen, oberste Instanz, denn " der Heilige Geist hat mir gesagt, du sollst..."
Wer so redet, da kannst du dir fast zu 100% sicher sein, dass es nicht der HG war. Ich kenne aber die Praxis und nenne sie charismatische Wahrsagerei. Und die es so praktizieren verzerren in der Tat so auch regelmäßig eine korrekte Auslegung von biblischen Texten, denn es hat ihnen ja der HG gesagt, dass ... :mrgreen:

Nur zur Info: Ich bin Charismatiker und rede dennoch so, ein damit etwas gebranntmarktes Kind sozusagen. Genau darum habe ich mich mit dem HG (auch theologisch) sehr ausführlich schon befasst und freue mich immer über neue Erkenntnisse als auch Korrektur bislang fehlerhafter Sichtweisen. Und man lernt nie aus.
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Re: Wirkung und Verzerrung von Autorität auf Wahrheitsbewertung

Beitrag von Hans-Joachim »

oTp hat geschrieben: Mo 4. Sep 2023, 10:05 denn " der Heilige Geist hat mir gesagt, du sollst..."
Der Heilige Geist wird niemanden sagen, was der andere tun soll. So weit geht keine persönliche Offenbarung.
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Re: Wirkung und Verzerrung von Autorität auf Wahrheitsbewertung

Beitrag von oTp »

Tja, Helmuth, da sind wir ziemlich einer Meinung.

Und, egal was man sagt, wichtig ist auch, wie man es sagt. Da gehört Feinfühligkeit dazu und bescheidenes Auftreten, dazu, wie man etwas vermittelt.
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Helmuth
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Re: Wirkung und Verzerrung von Autorität auf Wahrheitsbewertung

Beitrag von Helmuth »

oTp hat geschrieben: Mo 4. Sep 2023, 11:58 Und, egal was man sagt, wichtig ist auch, wie man es sagt. Da gehört Feinfühligkeit dazu und bescheidenes Auftreten, dazu, wie man etwas vermittelt.
Ja, du sprichst einen meiner wunden Punkte an. Ich denke aber Johannes der Täufer war so wie ich ich und ihn leitete auch der HG. Ich nehme ihn gerne zu meiner Rechtfertigung, wohlwissend, dass ihm eine einzige unbeachte Aussage auch den Kopf gekostet hatte. Hätte er da einmal den Mund gehalten, hätte er noch vieles für die Wegbereitung Jesu tun können.

Aber ich denke auch, nur so kann man unverzerrt die Wahrheit vermitteln. Ich mag keine Bussi-Bussi-Christen, die zu feige sind Tachiles zu reden, was nicht heißt, dass ich Feinfühligkeit nicht schätze. Aber ich denke auch, dass dies mehr eine Gabe ist, ein dir vom HG zugeteiltes Temperament, und keiner sollte sich von anderen manipulieren lassen, denn dann geschieht das auch mit den Worten und das verzerrt.

Der HG wirkt mal so und mal so, mal muss er dir einen Arschtritt verpassen, damit du endlich wachgerüttelt wirst und einmal muss er dir sanft übers Haar streichen, das Tränchen von der Wange wegwischen, damit du nicht verzweifelt aufgibst. Gott weiß, wann was dran ist. Und jetzt ist das Thema bzgl. Verzerren dran. ;)
Zuletzt geändert von Helmuth am Mo 4. Sep 2023, 12:14, insgesamt 1-mal geändert.
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