Jesaja 11

Themen des alten Testaments
Klee
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Jesaja 11

Beitrag von Klee »

Nachdem Jesaja 11 ins Gespräch kam, machte ich mir so einige Gedanken über damals und die Zukunft. Es soll ein Panther beim Böcklein lagern, Kuh und Bärin zusammen weiden. Das kann ich mir eher vorstellen, aber ich befürchte, die Illusion wurde zerstört als vor Hundert Jahren der letzte Bär am Arlberg abgeschossen wurde.

Warum pflegen buchstabenlesende Fundis solche Illusionen einer „besseren Welt“? Ein Freund brachte (nach meinem Schrecken über Raubtiere und Schadinsekten) mit seiner Fantasie die Option, wie ohne die wäre: Tiere liegen tot rum, verpesten die Luft, Kadaver bleiben im Weg, alles ist Moder und Schmutz. Blätter zerfallen nicht mehr, weil allewelt „desinfiziert“ und Bakterien tötet. Die Malerei soll jeder selbst fortführen, sonst wird der Beitrag hier zu lang.

Die Menschen sind in Erwartung, meist mit verkehrten Zielen. Geld und allerlei Kram wünschen sie, statt einer ertragreichen Erde, die allein das Leben bringt. Wie soll eine bessere Welt kommen, wenn die Landwirte mit hektargroßen Feldern Gesundheitsschaden bringen. (Fast das ganze Land wird nur von wenigen mit Riesentraktoren bestellt.) Die überlegen bloß, wie sie noch reicher werden mit immer größeren Maschinen. Die Natur verkommt. Es wächst kaum noch. Wo sie den Fuhrpark übers Land rollen, versteinert die Erde. „Nehmen wir halt die Chemie ...“ Wie freuen sich die Minister über den Einfall, der mehr Geld in der Kassen bringt. Dann wird der Agrarsektor mit Subventionen gefördert. Kein Baum wuchs ist je durch Finanzspritzen. Dies sind materielle Überlegungen. Auch in der Materie ist Geist. Schlechtes Korn stört die Psyche, mindert Intelligenz.

In dieses schlechte Gras, mit Halmverkürzern durch Kot-recyling und ausgedünnt durch Rest-Krautvernichter, sollen Bär und Kuh beißen? Es bekommt nicht einmal dem Mensch. Die Folgen des Erntens von Unreifem und falsch angebautem Getreides zeigen sich am Elend der Bevölkerung in allen Enden und Ecken.
Klee
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Re: Jesaja 11

Beitrag von Klee »

Zu Jesaja Zeiten mag die Tierwelt noch etwas ausgesagt haben mit Panther und Tiere auf der Weide. Das bringt zu dem Schluss, er hat ein „Bild“ gemacht. Dabei wurden Bedeutungen verwendet, die wir bisher nicht gleich auflösten. Da käme darin vor, wie die Menschen dazulernen, gefühlvoll werden, auf das allgemeine Glück achten, nicht bula bula jeden Kampf mitmachen, Hauptsache „Ansehen“ ist, egal von wem. Da käme vor, dass Recht und Ordnung ist, dass Gerechtigkeit herrscht und kein Unglück ist. Wie käme Weisheit, der rechte Wille, zuletzt auch noch Geduld und Barmherzigkeit. Ach, mit wie vielen Dingen wäre das auszuschmücken ...
All das würde mit dem Rest seiner Kundgebungen gehen.

So habe ich erst einmal den Text mit hebräischen Wörter bespickt, weil ich vermutete, die „denken“ etwas anderes …

Jes 11. 6 Da wird der Wolf זאב beim Lamm כבש wohnen und der Panther נמר beim גדי Böcklein lagern. Kalb עגל und Löwe כפיר werden miteinander רבץ grasen, und ein נער קתן kleiner Knabe wird sie leiten. 7 Kuh פרא und Bär דב werden zusammen י תרעינה weiden, ihre Jungen ילדיהן beieinanderliegen, und der אריא Löwe wird Stroh תבן fressen wie das כבקר Rind. 8 Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter, und ein kleines Kind wird seine Hand ausstrecken zur Höhle der Natter.
Klee
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Re: Jesaja 11

Beitrag von Klee »

Dann bin ich zurück in die Frühgeschichte. Jesaja lebte um 700 vor Chr. Da war das Reich Davids am zerfallen. Salomo hatte Tausend Weiber, alle Pracht an den Hof geholt. So etwas ist noch nie gut gegangen (erleben wir grad, aber ich sag nichts zur Außenpolitik). Damals kam ein großer sozialer und moralischer Verfall, gegen den gewettert wurde.

War da nicht David aus dem Stamm Isai mit außergewöhnlichem Werdegang und begnadet, gesalbt von Samuel dem hellsichtigen Richter. Ihr überschaut noch nicht, mit welch hoher Qualität damals die Dichtung, Glauben und Recht waren. Später kam es zur Zerwerfung des Landes in Nord- und Südreich. Fremdvölker drangen ein und zuletzt eroberte Assur. Die Monumente von dort, zu finden teils in Ägyptischen Museen, könnten viel mehr erzählen, aber … wenn die denken, die Ägypter verehrten Katze, Hund und Ibis als Gott und Pharaonen trugen eine Sonne, passt schier gar nichts hinein in den Kopf.
Klee
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Re: Jesaja 11

Beitrag von Klee »

Die Besonderheit der biblischen Erzählung ist, „zeitlos“ darstellen.
ויהי ist ein „Und“ oder „somit“ mit dem Wort „sein“ . Wörtlich - und es wird, kann aber durch Grammatikregel aus der Zukunft Vergangenheit machen, es war, und auch eine Sollform sein.

Jesaja erzählt: „es war ein Zweig aufgegangen. Er und auch David, sah wie es sein sollte. Gedeutet wurde der Stamm Isai dann (wegen der Abstammung Davids auch bei Jesus) und auch hier passt es. Übersetzt ist daher "es wird ..." Aber die sind nach der Pracht Salomos abgewichen vom rechten Weg, haben verkehrten Idolen geopfert. Gerechtigkeit und Glaube sollte sein, ABER die hatten soziale Mißstände, mit allen fremden Mischvölkern verkehrte Einstellungen. Da drohten die Eroberungen.

Genau wie wir heute es bemerken was sich zusammenbraut, bemerkten sie eine sich stets wiederholende Weisheit. Man kann etwas dagegen tun, indem die gerechte Ordnung wieder in Gang ist. Aber wer zieht mit? Schön wäre, alle sehen das vor dem ultimativen Schrecken ein:

Und Jess 11. 12 Und er wird ein Zeichen aufrichten unter den Völkern und zusammenbringen die Verjagten Israels und die Zerstreuten Judas sammeln von den vier Enden der Erde.

Aus Israel und Juda haben weiter Bedeutungen.
Gehen wir erst den anderen Begriffen nach:

Lamm כבש unterwerfen, Rampe, oder weil erobert, blamiert.
Der Wolf (vielleicht in Verbindung mit Schamanen / Wappen) raubt, jagt. Ist eine Verbindung mit Völkern die eindrangen?

Steht wirklich ein Tier vor der Nase? Heißt se-ev ist dies der Wunsch, ist da ein bleiben oder Unterwerfung? Die lassen die wie die Schafe auf der Rampe vorbeimarschieren. Wäre irgendwo eine Knospe se-ev oder ist da nichts als alter Schlauch se-ov, wo man blamiert ist, mit Eroberung und Anfeindungen, כבש.

Panther und Böcklein, kann nicht gut gehen. Es ist bitter werden, ohne Glück. Oder nehme ich גדי mein Glück (Böcklein) mit gescheckt, eine bunte Gesellschaft. Die müsste das Beste als Ziel haben und nicht die schlechtesten bitteren Dinge. נמר Panther oder gescheckt, wird verschieden gedacht durch מר Bitterkeit.

Kalb עגל und Löwe כפיר
Letzterer würde sich freuen über die gemästeten Köstlichkeit. Anders aber ist, dass es rund geht, im Wohlstand und weil es Fruchtbarkeit bringt. Die sollen miteinander sein. Weniger gut ist,wenn einer nur dirigiert und die anderen im Pech stecken und draufzahlen ( כפור Frost, כפר leugnen, Sühnegeld)

Kuh פרא und Bärin דב Fruchtbares und Gutes sollen zusammen sein.

אריא Löwe wird Stroh תבן fressen wie das כבקר Rind.
Man soll die Kraft sehen, das wird aufbauen weil es gewünscht ist.
Man wird erkennen und verstehen. Wo wird denn kritisiert?
Doch nicht Schaden tun!

Ihr könnt weiter herumfragen, wenn euch die Worte interessieren. Denn hier wird es zu lang, wenn mehr als drei gesagt werden, kommt gleich der Vorwurf „Klatschbase“. Ihr dürft halt selbst im Lexikon graben, was auch möglich ist und recht reizvoll.

Dem nachgehen was Jesaja richtig fand ist großartig: Mit Gedeihen, Liebe, richtiger Basis, Einheit, Gerechtigkeit und in richtiger Art wie Gott es überliefern ließ.
Die Regeln gelten heute noch und wurden noch immer nicht gut erfüllt!
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Corona
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Re: Jesaja 11

Beitrag von Corona »

3 Beiträge für einen einfach zu verstehenden Text. Wieso alles verkomplizieren.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
Klee
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Re: Jesaja 11

Beitrag von Klee »

Corona hat geschrieben: Do 7. Sep 2023, 20:30 3 Beiträge für einen einfach zu verstehenden Text. Wieso alles verkomplizieren.
Dein Kommentar verrät deine Flachheit.

In vielen Firmen geht das „Einfachmachen“ so:
Überdurchschnittliches Gehalt, möglichst in Führungspositionen, die den Anderen Arbeit machen, die nicht sein muß. Die Meisten davon verbringen ihre Zeit in Konferenzen, wie sie zu schaffen sei und wer sie machen soll. Der Großteil der restlichen wird in der Kaffeeküche beim Rauchen oder Trinken eingesetzt.

Es kommt gelegentlich ein Idealist vor, der nur die Chance sieht, wild rackert, ein Außenseiter, der es sich nicht einfach macht und verlacht wird. Schlecht bezahlt ist er dazu, kritisiert von allen, die keine Arbeit wollen. Kaum aber merken jene, dass es Lob geben könnte, eine positive Veränderung, sind sie emsigst am Tönen wie toll sie waren ... schon in der Klatschküche mit dabei.
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Corona
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Re: Jesaja 11

Beitrag von Corona »

Klee hat geschrieben: Fr 8. Sep 2023, 09:19
Corona hat geschrieben: Do 7. Sep 2023, 20:30 3 Beiträge für einen einfach zu verstehenden Text. Wieso alles verkomplizieren.
Dein Kommentar verrät deine Flachheit.

In vielen Firmen geht das „Einfachmachen“ so:
Überdurchschnittliches Gehalt, möglichst in Führungspositionen, die den Anderen Arbeit machen, die nicht sein muß. Die Meisten davon verbringen ihre Zeit in Konferenzen, wie sie zu schaffen sei und wer sie machen soll. Der Großteil der restlichen wird in der Kaffeeküche beim Rauchen oder Trinken eingesetzt.

Es kommt gelegentlich ein Idealist vor, der nur die Chance sieht, wild rackert, ein Außenseiter, der es sich nicht einfach macht und verlacht wird. Schlecht bezahlt ist er dazu, kritisiert von allen, die keine Arbeit wollen. Kaum aber merken jene, dass es Lob geben könnte, eine positive Veränderung, sind sie emsigst am Tönen wie toll sie waren ... schon in der Klatschküche mit dabei.
Ich weiss nicht wo du gearbeitet hast. Wir kriegen übergeordnete Ziele vereinbart, die alle mittragen. Wie wir dorthin kommen ist dann unsere Sache.

Flachheit? Ganz schön frech. Nur weil man den Text auf Pschat wunderbar versteht? Da gibt es zB am Anfang der Genesis Texte die eher geeignet für deine Art der Analyse. Hier bringt es nicht wirklich was ausser Selbst.....
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ProfDrVonUndZu
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Re: Jesaja 11

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Klee hat geschrieben: Do 7. Sep 2023, 20:22 Ihr könnt weiter herumfragen, wenn euch die Worte interessieren. Denn hier wird es zu lang, wenn mehr als drei gesagt werden, kommt gleich der Vorwurf „Klatschbase“. Ihr dürft halt selbst im Lexikon graben, was auch möglich ist und recht reizvoll.
Der Anstoß für deine Überlegungen war, dass du dir nicht vorstellen kannst, wie es in Gottes Schöpfung ohne Tod laufen sollte ?
Klee
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Re: Jesaja 11

Beitrag von Klee »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 8. Sep 2023, 11:15 Der Anstoß für deine Überlegungen war, dass du dir nicht vorstellen kannst, wie es in Gottes Schöpfung ohne Tod laufen sollte ?
Nein, der Anstoß ist, dass evangelikale Kreise „Lamm wird bei Wolf wohnen“ als wunderbar anpreisen, das Erlösungszeitalter. „Panther beim Böcklein“, lassen sie meist weg. Dem trauen sie nicht ganz. Kommt wohl daher, dass sich Schäferhund (ehemals Wolf) mit Schaf nett anfühlt.

Der Grund der GESAMTEN Reihe:
Der Corona konnte sich mit Jesaja 11 „keinen Reim“ machen. Die Prophezeiungen darin waren für ihn zu durcheinander. So zieht er den Schluss: Alles ist ganz einfach zu verstehen. Also fressen Löwen Stroh und die Propheten sagen nichts zum Messias.
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Corona
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Re: Jesaja 11

Beitrag von Corona »

Klee hat geschrieben: Fr 8. Sep 2023, 15:57

Der Grund der GESAMTEN Reihe:
Der Corona konnte sich mit Jesaja 11 „keinen Reim“ machen. Die Prophezeiungen darin waren für ihn zu durcheinander. So zieht er den Schluss: Alles ist ganz einfach zu verstehen. Also fressen Löwen Stroh und die Propheten sagen nichts zum Messias.
Was für gequirltes Zeugs. Du solltest weniger Beizmittel schnüffeln.
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