Eine "Form" der Gerechtigkeit

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Oleander
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Eine "Form" der Gerechtigkeit

Beitrag von Oleander »

Von mir abgetrennt aus: viewtopic.php?p=542001#p542001
Helmuth hat geschrieben: Do 21. Sep 2023, 16:44 Und was bitte wäre das für eine Form der Gerechtigkeit?
Du hast mich schon paar Mal darauf angesprochen, warum ich Jesus als "Opferlamm" ablehne.
Mir geht es nicht um ablehnen, ich versuch einfach nur, es nachvollziehn/verstehn zu können und zu argumentieren.

Wenn jemand wegen xxx angeklagt wird, deswegen vor "Gericht" steht und vom Richter ein Urteil über ihn ausgesprochen wird, dann ist der "Gerechtigkeit" nicht damit genüge getan wenn ein anderer diese Strafe antritt/übernimmt...

Stell dir mal vor, jemand hätte dein Kind sexuell mißbraucht und womöglich auch noch getötet.

Jetzt steht der vor Gericht auf der Anklagebank, wird verurteilt und auf einmal ruft jemand aus der Menge: Ich nehme das Urteil/Strafe auf mich, Herr Richter, bestrafen sie mich dafür....

Ist damit der "Gerechtigkeit" genüge getan? Hauptsache, irgendwer steht grad dafür?
Was würdest du als betroffener Elternteil davon halten?
Dir ginge es womöglich nicht mal um Gerechtigkeit, sondern dass der Angeklagte dafür bestraft wird -> für das, was er deinem Kind angetan hat.


Jetzt setzen wir mal noch einen drauf:
Der "Angeklagte" hat eine Tat begangen, kurz darauf "bekehrt" er sich (bittet Gott um Vergebung) und stirbt noch vor der Gerichtsverhandlung
Wie reagierst du?
Kannst du ihn auch vergeben, wie Gott es tat, obwohl du nichts von seiner "Bekehrung" wußtest?
Oder sinnst du weiter auf "Gerechtigkeit"= der muß eben irgendwann dafür büßen, was er meinem Kind angetan hat.

Wenn "Jesus" die Strafe trägt, ist der Gerechtigkeit damit genüge getan?

Auch nicht, wenn du mein "Knöllchen" zahlst, weil ich in der 30er Zone 50 gefahren bin...
Zwar ein netter Zug von dir, wenn du mir das zahlst, aber... ;)
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Lea
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Re: Eine "Form" der Gerechtigkeit

Beitrag von Lea »

Oleander hat geschrieben: Do 21. Sep 2023, 17:45 .... ich versuch einfach nur, es nachvollziehn/verstehn zu können ....
Ich denke, wirklich verstehen kann das niemand. Weil diese Art von "Gerechtigkeit" den Menschen fremd ist. Sie dreht sich eben nicht um einzelne Delikte und deren Sühne, sondern ist allumfassend.

Gerade letzten Sonntag habe ich eine interessante Predigt dazu gehört, die für mich schon mehr schlüssig schien, als die altbekannte Theorie vom Sühnetod Jesus.
Da wurde gesagt, dass es bei dem Tod von Jesus darum ging, die MACHT des Bösen zu brechen. Er HAT die Macht des Bösen ein für allemal gebrochen. So dass sie uns nicht mehr in den Abgrund ziehen kann, sondern wir Überwindung lernen.

Darum erleben auch Christen, so wie jeder andere Mensch, dass sie sündigen und fehlerhaft, sowie begrenzt sind. Der Unterschied läge nun aber darin, dass wir MIT Jesus gehen/leben können. Und weil ER die Macht des Bösen gebrochen hat, kann ER durch seine Menschen wirken und etwas bewirken. So dass wir auch durch das Beten für Andere und uns selbst etwas bewirken können, dass beweist, dass mit Jesus das Böse (zB Angst) keine Macht mehr über uns hat.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Abischai
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Re: Eine "Form" der Gerechtigkeit

Beitrag von Abischai »

Das ist ganz einfach.
Der Geist Gottes überführt von Sünde.
Wer nicht erkannt hat daß er ein Sünder ist, wird wenig Interesse an Umkehr haben.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Magdalena61
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Re: Eine "Form" der Gerechtigkeit

Beitrag von Magdalena61 »

Oleander hat geschrieben: Do 21. Sep 2023, 17:45 Wenn jemand wegen xxx angeklagt wird, deswegen vor "Gericht" steht und vom Richter ein Urteil über ihn ausgesprochen wird, dann ist der "Gerechtigkeit" nicht damit genüge getan wenn ein anderer diese Strafe antritt/übernimmt...
Menschen sündigen, weil sie Nachkommen Adams sind.
Sie konnten nicht wählen, ob sie geboren werden möchten oder nicht.

Nicht der Mensch hat die Welt programmiert, sondern Gott.
Und dieser Gott ließ es zu, dass die Schlange im Paradiesgarten ihr Unwesen treiben konnte und dass Mächte und Gewalten Einfluß nehmen können auf den Menschen.

Da ist viel Unwissenheit im Spiel. Und wenn nicht der Mangel an Erkenntnis ursächlich ist für Fehlverhalten, dann persönliches Versagen; Hunger der Seele (Defizite)... und die - angeborene- Unfähigkeit, konstant und ausdauernd das Gute zu tun.

Nicht jeder Sünde liegen Plan und Absicht zugrunde. Sünde geschieht vor allem in Folge von Unerlöstheit. Man kann gläubig sein und dennoch in einiger Hinsicht unerlöst, nämlich in allen Bereichen des Lebens und der Persönlichkeit, die man noch nicht ganz und gar Gott übergeben hat; weshalb hinsichtlich dieser Bereiche noch Bindungen an die Welt bestehen.

Wie genau muss man denn die Strafe definieren, die Jesus auf sich genommen hat?

Ich sehe sie im geistlichen Bereich: Verlust der Gemeinschaft mit Gott bzw. gar keine Chance, in den Genuß derselben zu gelangen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Corona
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Re: Eine "Form" der Gerechtigkeit

Beitrag von Corona »

Hat der Tod Abel's nicht gereicht? Als Sohn Adams wäre er ja schon das perfekte Opfer gewesen.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
Ziska
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Re: Eine "Form" der Gerechtigkeit

Beitrag von Ziska »

Oleander hat geschrieben: Do 21. Sep 2023, 17:45 Von mir abgetrennt aus: viewtopic.php?p=542001#p542001
Helmuth hat geschrieben: Do 21. Sep 2023, 16:44 Und was bitte wäre das für eine Form der Gerechtigkeit?
Du hast mich schon paar Mal darauf angesprochen, warum ich Jesus als "Opferlamm" ablehne.
Mir geht es nicht um ablehnen, ich versuch einfach nur, es nachvollziehn/verstehn zu können und zu argumentieren.
Niemand anderes hätte aber diese Opfer bringen können.
Ein Opfer muß immer den gleichen Wert haben.
Wie auf einer Waage mit Waagschalen. Es mußte ein Gleichgewicht herrschen.

Adam hatte das vollkommene Leben verloren. Er konnte nur noch unvollkommene Nachkommen, die dem Tod schon unterworfen waren, hervorbringen.
Römer 5:19 HFA Oder anders gesagt: Durch Adams Ungehorsam wurden alle Menschen vor Gott schuldig; aber weil Jesus Christus gehorsam war, werden sie von Gott freigesprochen.
Römer 5:12 HFA Durch einen einzigen Menschen, nämlich durch Adam,
ist die Sünde in die Welt gekommen
und als Folge davon der Tod. Nun sind alle Menschen dem Tod ausgeliefert,
denn alle haben auch selbst gesündigt.
Ein gleichwertiges Opfer mußte ein vollkommener Mensch sein.
Genau wie es Adam damals vor seinen Ungehorsam mal war.


Nur Jesus Christus, der vom Himmel auf die Erde kam,
um als vollkommener Mensch geboren zu werden, hatte den gleichen Wert.

Er starb erst einmal pauschal stellvertretend für alle Menschen.
1.Johannes 2:2 Neue evangelistische Übersetzung und ist zum Sühnopfer für unsere Sünden geworden, aber nicht nur für unsere, sondern auch für die der ganzen Welt.
Jetzt liegt es aber an jedem einzelnen, ob er diesen Wert des Opfers annimmt und auf sich anwendet, indem er so lebt, wie Gott es will.

Ich hoffe, du hast es irgendwie verstanden.
Ansonsten schau diesen Kurzfilm:
Warum starb Jesus? https://www.jw.org/de/bibliothek/videos ... arb-jesus/
LG Ziska
Kriege und Konflikte – ist ein Ende in Sicht? Was die Bibel sagt.
Bald wird es keine Kriege mehr geben. Die Bibel erklärt, wie es dazu kommen wird.
https://www.jw.org/de/bibliothek/artike ... nde-bibel/
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Lena
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Re: Eine "Form" der Gerechtigkeit

Beitrag von Lena »

Das der einzig Gerechte
für ungerechte stirbt
geht über Gerechtigkeit

Es nennt sich Gnade
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Oleander
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Re: Eine "Form" der Gerechtigkeit

Beitrag von Oleander »

Lena hat geschrieben: Fr 22. Sep 2023, 11:38 Das der einzig Gerechte
für ungerechte stirbt
geht über Gerechtigkeit

Es nennt sich Gnade
Gnade bedarf keines stellvertretenden Opfers, welches die Strafe trägt.

Wenn Gott jemanden von seiner Sünde "reinwäscht" (nicht mehr derer gedenkt), dann ist es Gnade.

Hier ein Beispiel dafür:
1 Und er ließ mich sehen den Hohenpriester Jeschua, wie er vor dem Engel des HERRN stand, und der Satan stand zu seiner Rechten, um ihn zu verklagen.
2 Und der HERR sprach zum Satan: Der HERR schelte dich, du Satan! Ja, der HERR schelte dich, der Jerusalem erwählt hat!

Ist dieser nicht ein Brandscheit, das aus dem Feuer gerettet ist?

Jeschua aber hatte unreine Kleider an und stand vor dem Engel, 4 der anhob und sprach zu denen, die vor ihm standen:

Tut die unreinen Kleider von ihm! Und er sprach zu ihm: Sieh her, ich nehme deine Sünde von dir und lasse dir Feierkleider anziehen.
5 Und ich sprach: Setzt ihm einen reinen Kopfbund auf sein Haupt! Und sie setzten ihm den reinen Kopfbund auf sein Haupt und zogen ihm Kleider an, und der Engel des HERRN stand dabei.]
https://www.bibleserver.com/LUT/Sacharja3%2C1-5
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Oleander
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Re: Eine "Form" der Gerechtigkeit

Beitrag von Oleander »

Lea hat geschrieben: Do 21. Sep 2023, 21:57 Er HAT die Macht des Bösen ein für allemal gebrochen
Wenn er die "Macht" des Bösen gebrochen hätte für alle Menschen, dann könnte der "Satan" niemanden mehr verführen und es es bedürfte die "Waffenrüstung Gottes" (die Paulus erwähnt) gar nicht mehr...
Weiters regiert der "Tod" auch immer noch, sonst würden "Gotteskinder" nicht mehr physisch sterben müssen .
Also was hats dann mit der Aussage auf sich?
1Kor 15,55 Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?«
https://www.bibleserver.com/LUT/1.Korinther15%2C55

Wenn Jesus stellvertretend gestorben ist für... und den Tod besiegt hat, dann müssten Gotteskinder nicht mehr sterben.
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Oleander
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Re: Eine "Form" der Gerechtigkeit

Beitrag von Oleander »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 22. Sep 2023, 00:58 Menschen sündigen, weil sie Nachkommen Adams sind.
:?:
Adam und Eva waren nicht "Nachkommen" von...
Und trotzdem konnten sie "sündigen"

Man nennt es auch, die Freiheit zur Entscheidung haben zu können.
Wäre diese nicht gegeben, wären wir alle nur Marionetten/Roboter.
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