Eigene Weltkriegserfahrungen
Verfasst: So 5. Nov 2023, 14:00
Am 29. Oktober hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat vor Kriegsgefahren in Europa gewarnt. Dies hat Erinnerungen an den II. Weltkrieg in mir wach gerufen.
Bevor Adolf Hitler Frankreich eroberte, war mein Vater beim französischen Militär in Casablanca. Der später zwangsrekrutierte Vater kam an die Ostfront und fiel im August 1944 in der Ukraine. Dort wurde er begraben.
Erinnern kann ich mich noch daran, dass ich in einem Luftschutzkeller zwischen Soldaten, die mir Schokolade mit kaum Kakao anboten, hin und her stoppelte. Wie lange und wie oft wir - meine Mutter und ich - uns in dem Luftschutzkeller aufhielten, weiß ich nicht. Als wir den Keller verließen fragte ich meine Mutter: Mama, werden weiter Bomben auf uns fallen? Nein, damit sei Schluss, meinte sie. Ich glaube, es war wenige Minuten danach, als wir von einem Flugzeug angegriffen wurden, das mit einem Maschinengewehr auf uns schoss. Meine Mutter wechselte mit mir mehrmals die Straßenseite, bevor wir in einem Bunker am Rande der Stadt Zuflucht fanden. Am Eingang ging es hektisch zu, ich fiel hin und verlor kurze das Bewusstsein.
Wenn die Schutzanlagen nicht nahe genug waren, nahmen wir Zuflucht im städtischen Krankenhaus. So auch nach einem lautstarken Bombardement französischer oder britischer Flugzeuge. In der Eingangshalle des Krankenhauses suchten einige Frauen Schutz, so auch meine Mutter mit mir. Die Frauen versuchten sich gegenseitig Mut zu machen, indem sie darauf verwiesen, dass sich auf dem Krankenhaus ein rotes Kreuz befand, was die Piloten von Bombardierungen abhielte. Ich war damals zwar erst um die zwei Jahre alt, aber ich konnte an den Gesichtern der Frauen erkennen, dass sie nicht an diese Sicherheit glaubten.
Ich halten die Befürchtungen des Bundesverteidigungsministers für sehr berechtigt. Mehr noch als Politiker und Militärs wären nun Kenner der Schrift zur Stellungnahme gefordert.
Bevor Adolf Hitler Frankreich eroberte, war mein Vater beim französischen Militär in Casablanca. Der später zwangsrekrutierte Vater kam an die Ostfront und fiel im August 1944 in der Ukraine. Dort wurde er begraben.
Erinnern kann ich mich noch daran, dass ich in einem Luftschutzkeller zwischen Soldaten, die mir Schokolade mit kaum Kakao anboten, hin und her stoppelte. Wie lange und wie oft wir - meine Mutter und ich - uns in dem Luftschutzkeller aufhielten, weiß ich nicht. Als wir den Keller verließen fragte ich meine Mutter: Mama, werden weiter Bomben auf uns fallen? Nein, damit sei Schluss, meinte sie. Ich glaube, es war wenige Minuten danach, als wir von einem Flugzeug angegriffen wurden, das mit einem Maschinengewehr auf uns schoss. Meine Mutter wechselte mit mir mehrmals die Straßenseite, bevor wir in einem Bunker am Rande der Stadt Zuflucht fanden. Am Eingang ging es hektisch zu, ich fiel hin und verlor kurze das Bewusstsein.
Wenn die Schutzanlagen nicht nahe genug waren, nahmen wir Zuflucht im städtischen Krankenhaus. So auch nach einem lautstarken Bombardement französischer oder britischer Flugzeuge. In der Eingangshalle des Krankenhauses suchten einige Frauen Schutz, so auch meine Mutter mit mir. Die Frauen versuchten sich gegenseitig Mut zu machen, indem sie darauf verwiesen, dass sich auf dem Krankenhaus ein rotes Kreuz befand, was die Piloten von Bombardierungen abhielte. Ich war damals zwar erst um die zwei Jahre alt, aber ich konnte an den Gesichtern der Frauen erkennen, dass sie nicht an diese Sicherheit glaubten.
Ich halten die Befürchtungen des Bundesverteidigungsministers für sehr berechtigt. Mehr noch als Politiker und Militärs wären nun Kenner der Schrift zur Stellungnahme gefordert.