Hesekiel 44

Themen des alten Testaments
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PeB
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Hesekiel 44

Beitrag von PeB »

Mir war das neu. Kanntet ihr das?

In Hesekiel 44 spricht der Prophet über das Osttor in Jerusalem:

1 Und er führte mich wieder zu dem äußeren Tor des Heiligtums im Osten; es war aber zugeschlossen. 2 Und der HERR sprach zu mir: Dies Tor soll zugeschlossen bleiben und nicht aufgetan werden, und niemand soll dort hineingehen. Denn der HERR, der Gott Israels, ist dort eingezogen; darum soll es zugeschlossen bleiben. 3 Nur der Fürst darf sich, weil er der Fürst ist, dort niederlassen und das Opfermahl essen vor dem HERRN. Durch die Vorhalle des Tores soll er hineingehen und durch sie wieder herausgehen.

Tatsächlich handelt es sich wohl um das Tor, durch das Jesus an Palmsonntag auf der Eselin geritten ist. Es wurde wohl 70 .Chr., nach der Eroberung Jerusalems, von den Römern zugemauert.
Interessante Prophezeiung also.
Oder hat Jemand anderslautende Ideen zum Tor?
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(The Beatles, 1967)
Eine Frage noch
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von Eine Frage noch »

Grüß Dich,

da Hesekiel zu meinen Lieblingsbüchern zählt hier mal mein Kommentar:

Der Fürst ist mM nach nicht Jesus der Messias.

Hesekiel 44 vollzieht sich mM nach erst im Tausendjährigen Reich.

In Hes 34,24 wird deutlich wer dann dieser Fürst ist: Und ich, Jahwe, will ihr Gott sein, und mein Knecht David wird Fürst in ihrer Mitte sein

Dass das Tor verschlossen bleibt, hat den einfachen Grund, weil von Osten her Gott der Herr als Jesus durch dieses Tor in den Tempel eingezogen ist und von da nicht wieder verschwinden wird.

Der Fürst David wird eine Art Abbild von Jesus sein. Dazu gibt es wohl noch weitere Fürsten, die ebenso im SInne Jesu regieren werden.
Zippo
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von Zippo »

PeB hat geschrieben: Do 9. Nov 2023, 11:40 Mir war das neu. Kanntet ihr das?

In Hesekiel 44 spricht der Prophet über das Osttor in Jerusalem:

1 Und er führte mich wieder zu dem äußeren Tor des Heiligtums im Osten; es war aber zugeschlossen. 2 Und der HERR sprach zu mir: Dies Tor soll zugeschlossen bleiben und nicht aufgetan werden, und niemand soll dort hineingehen. Denn der HERR, der Gott Israels, ist dort eingezogen; darum soll es zugeschlossen bleiben. 3 Nur der Fürst darf sich, weil er der Fürst ist, dort niederlassen und das Opfermahl essen vor dem HERRN. Durch die Vorhalle des Tores soll er hineingehen und durch sie wieder herausgehen.
Handelt es sich bei dem hier beschriebenen Tor nicht um das Tor zu dem hesekelianischen Tempel ?

Der Herr Jesus ist auf dem Füllen einer Eselin von Bethanien auf die Stadt Jerusalem zugeritten. Man sagt, er sei durch das goldene Osttor geritten, das später zugenauert wurde.joh 12; Mt 21

In Mt 21 steht auch etwas vom Besuch Jesu im Tempel, wo er die Händler vertrieb, die dort Opfergaben verkauften.

Wie soll man die Passage in Hes 44 jetzt verstehen ? Meinst du, daß es da eine geistliche Übertragung gibt ? Was würde das dann für den Christen, daß der Herr Jesus von Osten, also von dort, wo der neue Tag anbricht in den Tempel einzieht ?
PeB
Tatsächlich handelt es sich wohl um das Tor, durch das Jesus an Palmsonntag auf der Eselin geritten ist. Es wurde wohl 70 .Chr., nach der Eroberung Jerusalems, von den Römern zugemauert.
Interessante Prophezeiung also.
Oder hat Jemand anderslautende Ideen zum Tor?
Das kann mn im Internet nachlesen. Aber ich meine eben, daß es sich im Buch Hesekiel um den Tempel handelt und bei dem zugemauerten Osttor, um ein Stadttor.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Helmuth
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von Helmuth »

PeB hat geschrieben: Do 9. Nov 2023, 11:40 Oder hat Jemand anderslautende Ideen zum Tor?
Der Tempel wurde dem Propheten Hesekiel als Vorbild für den Wiederaufbau als Erneuerung des Tempels gegeben., Nachdem man den Juden unter Kyros gestattet hatte das Land wieder zu besiedeln konnte man auch den Temepl wirder erneuern, wofür sogar finanzielle MIttel bereitgestellt wurden. Dahinter sehe ich das souveräne und gnädige Wirken Gottes, wei er seinem Volk immer wieder eine sog. "zweite Chance" gibt.

So gab Gott die Weisung durch Hesekiel, aber man hat diese Pläne von Anfang an eher schließig als fleißig umgesetzt. Siehe die letzten Propheten Haggai und Sacharja, die darüber klagend weissagen.

Was dann daraus geworden ist war ein herodianischer Tempel, wie er zu Jesu Zeiten damit fertig war. Dieser hatte mehr eine Verherrlichichung der Herrschaft Herodes im Sinne als Gottes Gefallen damit zu erlangen.

Mit dem Fürsten in Hesekiel 40-48 ist nicht Jesus gemeint, sondern Israels Herrscher bis zur Zeit Jesu, soweit meine Auslegung, denn mit Jesus gibt keine weiteren Opfer mehr. Der Tempel hat mit der Zerstörung um 70 nach Chr. ohnehin seine Bedeutung verloren, damit meine ich sind keine weiterführenden Erfüllungen relevant und für uns nicht näher untersuchenswert.

Es gibt in Hesekiel 40-48 auch geistliche Aussagen, die ewiggültige Bedeutung haben. Sie haben aber mit dem physischen Tempel keinen Zusammenhang. Zum dem Tor habe also die Idee, dass es heute keine Bedeutung mehr hat.
Zuletzt geändert von Helmuth am Mo 4. Dez 2023, 19:44, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Corona
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von Corona »

Das kann nicht sein dass damit der Herrscher bis Jesus gemeint ist. Opfervorschriften! in Hes sprechen dagegen.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Helmuth
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von Helmuth »

Corona hat geschrieben: Mo 4. Dez 2023, 19:42 Das kann nicht sein ddass damit der Herrscher bis Jesus gemeint ist. Opfervorschriften! in Hes sprechen dagegen.
Du folgst deinen jüdischen Auslegungen, wie immer die sind. PeB fragte aber nach der christlichen Bedeutung. Du wirst hier im christlichen Forenbereich nicht mitmischen können. Du müsstest das unter andere Religionen in dem Forum beleuchten oder einfach in einem anderen, z.B. jüdischen. Dort würde ich auch nicht immer reingrätschen mit Jesus so wie du hier gegen ihn.

Nun, für uns (Christen) ist eines klar, das wir nicht weiter diskutieren. Sämtliche Opfer sind mit Jesus obsolet, da er das Opfer für die Sünde der Welt ist, ein für alle Mal, durch das Gott Erlösung schenkt. Juden wie Heiden ist einerlei. Wer an Jesus glaubt, der wird nicht verlorengehen.

Daran wird nicht gerüttelt, weil wir damit die Erlösung und die Vergebung der Sünden verbinden und damit auch das Leben wieder erhalten, das wir mit dem irdischen Ableben verloren hätten. Wer das negiert wird vermutlich keine christliche Gesinnung haben und er wird auch nicht erlöst werden. Was immer du denkst ist halt jüdisches Denken, nicht christliches.

Der gesamte Tempel hat heute keine Bedeutung mehr. Diese Epoche endete mit Jesus als der Hohepriester nach der Ordnung Melchisedek. Er weissagte auch die Zerstörung. Sollte er von Juden wieder aufgebaut werden, Gott wird ihn vermutlich wieder niederreißen lassen, vielleicht durch die Rache der Moslems oder dem letzten Gewaltherrscher auf Erden, was weiß ich, ich weissage da nichts.

Aber es ist damit völlig egal, ob es ein Osttor gibt oder nicht, soweit meine Deutung für dem TE.
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Corona
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von Corona »

Du kannst ja mal die Opfervorschriften selber vergleichen. Da braucht es keine jüdische Auslegung.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

So hätten die Opfervorschriften nach dem Neubau des Tempels eingehalten werden sollen. Ob dies dann aber so umgesetzt wurde, ist noch mal eine andere Frage. Hesekiels Beschreibungen sind normativ zu verstehen, nicht prophetisch deskriptiv. Nun ist es aber zu spät dafür. Es wird keine erneute Gelegenheit dafür geben. Und das ist gut so.
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Corona
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von Corona »

Nein, das ist im Hesekiel Tempel, der noch nicht steht, bis heute, der Fall.
Weil vorherige Hes.-Prophezeiungen müssen ja auch noch erst eintreffen. Ebenso wie die Landverteilung am Ende.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Der Tempel hätte so gebaut werden sollen und die Opfer entsprechend durchgeführt und das Land entsprechend verteilt werden müssen. Das ist alles unterlassen worden. Das ist der Nachlässigkeit des Volkes anzulasten. Viele wollten gar nicht zurück. Das ist überhaupt kein Argument dafür, dass sich das alles noch quasi mechanisch, wie ein Uhrwerk, zu erfüllen hätte. Zumal war der irdische Tempel nur ein Abbild des himmlischen und der wiederum existiert ja in und durch Menschen auf dem Weg des Glaubens. Was wäre das für ein Rückfall in die Barbarei, wenn wieder Tiere geopfert werden würden. Wie kann man das wollen ?
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