Hesekiel 44

Themen des alten Testaments
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Oleander
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 17:26 Stell dir mal vor, es arbeiten hunderte oder tausende Menschen am Bau mit.
Mal wieder Äpfel und Birnen... ;)

Nehmen wir mal das aus Hesekiel 44 hinzu:
14 Darum habe ich sie bestellt, den Dienst an meinem Hause zu tun bei aller Arbeit und bei allem, was dort zu tun ist.

15 Aber die levitischen Priester, die Söhne Zadok, die den Dienst an meinem Heiligtum getan haben, als die Israeliten von mir abfielen, die sollen vor mich treten, um mir zu dienen, und vor mir stehen, um mir Fett und Blut zu opfern, spricht Gott der HERR.
16 Sie sollen hineingehen in mein Heiligtum und vor meinen Tisch treten, um mir zu dienen, und sollen meinen Dienst tun.

17 Und wenn sie durch die Tore des inneren Vorhofs gehen wollen, sollen sie leinene Kleider anziehen und nichts Wollenes anhaben, solange sie in den Toren des inneren Vorhofs und im Hause Dienst tun.
Warum nichts "Wollenes"?
Warum grade nur in dem Bereich?

Und was macht Gott dann mit dem Fett und dem Blut? :D
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Oleander hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 17:36
Mal wieder Äpfel und Birnen... ;)
Der Tempel aus Stein wird von Menschenhand gebaut, nicht durch den Finger Gottes. Welch logistischer Aufwand das schon für den ersten Tempel war, wird in 1. Könige beschrieben. Der war auch schon keine Hundehütte. Also nix von wegen Äpfel und Birnen.
Oleander hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 17:36 Nehmen wir mal das aus Hesekiel 44 hinzu:
14 Darum habe ich sie bestellt, den Dienst an meinem Hause zu tun bei aller Arbeit und bei allem, was dort zu tun ist.

15 Aber die levitischen Priester, die Söhne Zadok, die den Dienst an meinem Heiligtum getan haben, als die Israeliten von mir abfielen, die sollen vor mich treten, um mir zu dienen, und vor mir stehen, um mir Fett und Blut zu opfern, spricht Gott der HERR.
16 Sie sollen hineingehen in mein Heiligtum und vor meinen Tisch treten, um mir zu dienen, und sollen meinen Dienst tun.

17 Und wenn sie durch die Tore des inneren Vorhofs gehen wollen, sollen sie leinene Kleider anziehen und nichts Wollenes anhaben, solange sie in den Toren des inneren Vorhofs und im Hause Dienst tun.
Warum nichts "Wollenes"?
Warum grade nur in dem Bereich?

Und was macht Gott dann mit dem Fett und dem Blut? :D
Teufel noch mal, was willst du hören ? Er macht das natürlich nur, damit du dir Jahrtausende später den Kopf darüber zerbrichst und dich darüber ärgerst, dass du von etwas ausgeschlossen wurdest, was du sowieso nie hättest machen wollen :roll: Für wen beabsichtigst du eigentlich gerade Stellung zu beziehen ? :roll:

Ich habs nun schon mindestens 2 oder 3 mal erklärt, dass Gott sich bei den Anweisungen immer nach dem richtet, was den Menschen möglich ist und auch Teil eines common sense ist. Ansonsten würde er von den Menschen Unmögliches verlangen und etwas, das ihren grundlegenden Überzeugungen widerspricht. Dann würde ja keiner dem zugestimmt haben. Uns mag so manches heute moralisch fragwürdig oder zwecklos erscheinen, aber das war es für die Empfänger nicht. Und oft ist es auch bequemer, konkrete Anweisungen zu befolgen, als eigenverantwortlich zu handeln. Besonders für ein Volk, das gerade aus der Sklaverei kam.
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Oleander
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 17:56 Teufel noch mal, was willst du hören ?
Guter Mann, hauns do ned gleich die Nerven weg.... :lol:
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Oleander
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 17:56 Für wen beabsichtigst du eigentlich gerade Stellung zu beziehen ?
Ich versuche Sinn und Zweck hinter Absichten/Anordnungen und xxx verstehen zu können.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Oleander hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 18:17 Ich versuche Sinn und Zweck hinter Absichten/Anordnungen und xxx verstehen zu können.
Moses Mendelsohn soll gesagt haben :
"Man soll nicht sagen 'Ich möchte kein Schweinefleisch essen' [weil ich es nicht leiden kann], sondern man soll sagen 'Ich würde diese Dinge gern tun, aber mein Vater im Himmel hat anders darüber befunden." "Der Nutzen, den man aus vielen unerklärlichen Gottesgesetzen ziehen kann, liegt in ihrer Ausführung, und nicht im Verständnis ihrer Motive.

http://www.payer.de/judentum/jud504.htm
Mich überzeugt diese Erklärung nicht mehr besonders. Lange Zeit hab ich mich aber mit dieser Aussage zufrieden gegeben.

Heute denke ich, dass uns viele Gesetze erst mal sinnlos erscheinen, weil wir in einer ganz anderen Umwelt leben. Auch die Umwelt der Rabbiner war schon zu verschieden, um sie wirklich verstehen und erklären zu können. In diese Umwelt haben sich die Nachfahren der Israeliten aber selber hinein begeben, und so darf man sich nicht wundern, dass sie von außerhalb gar nicht mehr verständlich sind. Wir werden die Gesetze nicht mehr im Detail nachvollziehbar erklären können, aber wir können ahnen, dass es für die damaligen Menschen sinnvoll und nützlich war.
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Larson
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von Larson »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 17:22
Larson hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 16:57 Das bezieht sich ja nicht auf den Wiederaufbau nach dem bal. Exil.
Wenn das nicht so wäre, wieso dann der explizite Befehl an Hesekiel, das Geschaute dem Haus Israel zu verkünden ? (Hesekiel 40,5)
Dann müsste man für die Zeit Esras ja schon voraussetzen, dass eine Warnung hätte ausgesprochen werden müssen, den Tempel nicht nach Hesekiels Plan wieder aufzubauen, sondern irgendwie anders.
Die Verkündung ging immer fast ausschliesslich an Israel.
Dein „Dann müsste…..“ ist deine persönliche „Voraussetzung“, was aber deine Schlussfolgerung nicht unterstützt.


PS. Selbst in chr. Bibeln werden in den Überschriften dieser Abschnitt aufs das kommende Reich ausgelegt.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Larson hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 18:45 Dein „Dann müsste…..“ ist deine persönliche „Voraussetzung“, was aber deine Schlussfolgerung nicht unterstützt.
Dennoch bliebe offen, nach welchem Plan man den Tempel dann gebaut hatte.
Larson hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 18:45 PS. Selbst in chr. Bibeln werden in den Überschriften dieser Abschnitt aufs das kommende Reich ausgelegt.
Ja, sehr irreführend. Das liegt am Philosemitismus.
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Larson
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von Larson »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 19:29
Larson hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 18:45 Dein „Dann müsste…..“ ist deine persönliche „Voraussetzung“, was aber deine Schlussfolgerung nicht unterstützt.
Dennoch bliebe offen, nach welchem Plan man den Tempel dann gebaut hatte.
Larson hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 18:45 PS. Selbst in chr. Bibeln werden in den Überschriften dieser Abschnitt aufs das kommende Reich ausgelegt.
Ja, sehr irreführend. Das liegt am Philosemitismus.
Ja, so manche Überschriften im chr. AT sind irreführend und suggerieren, was da stehen würde, wie auch dann entsprechend die Kommentare sind.


Aber zu Hesekiel:
Bei Hesekiel wird eigentlich kein Tempelbau beschreiben, wie er gebaut werden soll, sondern wie er ist und welche Handlungen durchgeführt werden bis hin zur Landaufteilung. Da steht in Kp 43 auch, dass Gottes Herrlichkeit (wie in Kp 1 und 11) von Osten her einzieht. Auch wird da gesagt, dass das Haus Israel nimmer mehr den Namen Gottes verunreinigen würden usw wie zum Beispiel auch das Wasser, welches aus dem Tempel fliesst.
Dies alles und weiteres deutet klar darauf hin, dass es im kommenden reich ist, und nicht zu Esras Zeiten.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Larson hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 19:50 Aber zu Hesekiel:
Bei Hesekiel wird eigentlich kein Tempelbau beschreiben, wie er gebaut werden soll, sondern wie er ist und welche Handlungen durchgeführt werden bis hin zur Landaufteilung. Da steht in Kp 43 auch, dass Gottes Herrlichkeit (wie in Kp 1 und 11) von Osten her einzieht. Auch wird da gesagt, dass das Haus Israel nimmer mehr den Namen Gottes verunreinigen würden usw wie zum Beispiel auch das Wasser, welches aus dem Tempel fliesst.
Hesekiel schreibt ja auch nur auf, was er in einer Vision sah. Wenn der zweite Tempel nicht nach dieser Beschreibung hätte gebaut werden sollen, so gäbe es keinen Plan für dessen Bau und so wäre diese Beschreibung auch für spätere Zeitung nutzlos. Denn wer sollte ihn denn wie bauen, wenn nicht nach dieser Beschreibung ?
Larson hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 19:50 Dies alles und weiteres deutet klar darauf hin, dass es im kommenden reich ist, und nicht zu Esras Zeiten.
Das deutet nur auf die Zukunft hin, von Hesekiel aus gesehen. Für Hesekiel war Esra zukünftig, aber nicht so weit weg. Deswegen konnte Hesekiel den Plan noch der gleichen Generation vorlegen, die dann später am Tempel baute.
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Larson
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Re: Hesekiel 44

Beitrag von Larson »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 20:58
Larson hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 19:50 Aber zu Hesekiel:
Bei Hesekiel wird eigentlich kein Tempelbau beschreiben, wie er gebaut werden soll, sondern wie er ist und welche Handlungen durchgeführt werden bis hin zur Landaufteilung. Da steht in Kp 43 auch, dass Gottes Herrlichkeit (wie in Kp 1 und 11) von Osten her einzieht. Auch wird da gesagt, dass das Haus Israel nimmer mehr den Namen Gottes verunreinigen würden usw wie zum Beispiel auch das Wasser, welches aus dem Tempel fliesst.
Hesekiel schreibt ja auch nur auf, was er in einer Vision sah. Wenn der zweite Tempel nicht nach dieser Beschreibung hätte gebaut werden sollen, so gäbe es keinen Plan für dessen Bau und so wäre diese Beschreibung auch für spätere Zeitung nutzlos. Denn wer sollte ihn denn wie bauen, wenn nicht nach dieser Beschreibung ?
Larson hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 19:50 Dies alles und weiteres deutet klar darauf hin, dass es im kommenden reich ist, und nicht zu Esras Zeiten.
Das deutet nur auf die Zukunft hin, von Hesekiel aus gesehen. Für Hesekiel war Esra zukünftig, aber nicht so weit weg. Deswegen konnte Hesekiel den Plan noch der gleichen Generation vorlegen, die dann später am Tempel baute.
Hesekiel, ein Galutprophet, weitab von Jerusalem, bekam eine Vision in die Zukunft, sah diesen Himmelswagen, die Merkavah, sah den Zerfall des Heiligtums ausgelöst durch Ungehorsam und der Zuneigung der Herzen den Idolen hin..

Wer diesen Tempel baut, ist hier bei Hesekiel sekundär, also nicht relevant, da es ab Kp. 40 um das Danach geht, um das, was dermal einst sein wird, wenn Gott Herrscher sein wird. Gog, Magog (Kp 39) weisen auch auf diese Endzeit, ebenso Kp 37 mit den Totengebeinen oder den zwei Stäben. Also so etliches ist zukünftiges, und fand nicht in damaliger Zeit der Rückführung Judas aus Babel statt.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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