Grabtuch von Turin

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Hans-Joachim
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Re: Grabtuch von Turin

Beitrag von Hans-Joachim »

Corona hat geschrieben: Do 28. Dez 2023, 14:37 Persönliche Offenbarungen sind nun eben zweifelhaft. Und jeder kann sowas behaupten.
Genau so ist es. Denn der erste Grundsatz des Evangeliums ist der Glaube. Kein Mensch kann einen anderen Menschen bekehren. Es bleibt also nur der Glaube des Hörers, der den Prediger predigen hörte. Und wenn sich der Hörer an Gott richtet, ist es die Offenbarung Gottes, die den Prediger bestätigt und zur Bekehrung führt. Oder auch nicht. Das kommt auf den Prediger an. Es gibt ja auch falsche Prediger.
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Johncom
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Re: Grabtuch von Turin

Beitrag von Johncom »

Larson hat geschrieben: Sa 23. Dez 2023, 15:29 „Wahrheit“ könnte, oder müsste die Tradition zerstören, diese (die Tradition) aber ist ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens ist und ebenso einer kirchlichen Lehre.
Die Frage ist aber, was bleibt dann noch übrig, wie kann die Gemeinschaft damit umgehen? Zerfällt sie? Oder wo liegen die wirklichen Wuzeln?
Die originale Wahrheit zerstört immer wieder jedes alt-vertraute Glaubensvertändnis. Die Kirche, nehme ich an, wird immer abwägen, wie viel "Wahrheit" kann man den Schäfchen zumuten.

Die Kirche ist der weltlichen Macht verpflichtet und will alles andere als "Unruhe" ins Volk bringen. Kirchen müssen abwägen. Diplomatisch formulieren. Es wird höchstens mal "ermahnt".

Klar erkennbar ist doch: Jesus war damals ganz der Wahrheit verpflichtet, und nicht der Ruhe im Staat. Wahrheit kann nur individuell erkannt werden. Die Gemeinschaft ist mehr an Gemeinschaft interessiert als an Wahrheit.
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Abischai
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Re: Grabtuch von Turin

Beitrag von Abischai »

Traditionen:

Man kann auch im großen Stil der Wahrheit rein verpflichtet leben und handeln. Viele tun das. Eine Reformbewegung fängt in vielen Fällen genau so radikal und kompromißlos an, schläft dann aber ausnahmslos immer ein, irgendwann, "die Länge bringt die Last", so ein Sprichwort.
Immer wieder notwendige Reinigung wird bei vielen unterdrückt, somit verknöchern und zementieren diese Leute oder Gruppen dann.

Eine Tradition zu bewahren bedeutet aber nicht, irgend etwas falsches fortzuschreiben. Es gibt durchaus gute Traditionen, z.B. wie in jeder Nation die Ehe gehandhabt wird. Das muß man nicht immer wieder neu verhandeln und definieren. Ein mal gut tradiert, ist das eine ausnahmslos gute Hilfe für Generationen vieler Jahrunderte. Oder würde an der Tradition der Ehe in Europa irgendjemand etwas anrüchiges sehen?

Eine ebenso gute Tradition ist es, eine Bibel im Haus zu haben. Das bedeutet noch lange nicht, daß die auch gelesen und verstanden wird. Aber man kann sie lesen und verstehen, wenn eine da ist, was nicht geht, wenn keine da ist.

Heute gibt es sehr viele Häuer in denen ich im Gespräch mal frage: habt ihr eine Bibel im Haus ? (um etwas nachzuschlagen und vorzulesen), und dann höre: Hä? sowas haben wir doch nicht!

Ich beharre also, daß es gute und weniger gute, also obsolete Traditionen gibt.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Larson
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Re: Grabtuch von Turin

Beitrag von Larson »

Johncom hat geschrieben: Fr 29. Dez 2023, 03:28 Die originale Wahrheit zerstört immer wieder jedes alt-vertraute Glaubensvertändnis. Die Kirche, nehme ich an, wird immer abwägen, wie viel "Wahrheit" kann man den Schäfchen zumuten.
Nun, das betrifft ja nicht nur die Kirche.
Johncom hat geschrieben: Fr 29. Dez 2023, 03:28 Die Kirche ist der weltlichen Macht verpflichtet und will alles andere als "Unruhe" ins Volk bringen. Kirchen müssen abwägen. Diplomatisch formulieren. Es wird höchstens mal "ermahnt".
So lehrt es indirekt auch Jesus, wenngleich nicht so konkret, aber Paulus betont diese Verpflichtung extrem. Und irgendwie sind wir doch verpflichtet, da jeder von uns in dieser Gemeinschaft lebt.
Johncom hat geschrieben: Fr 29. Dez 2023, 03:28 Klar erkennbar ist doch: Jesus war damals ganz der Wahrheit verpflichtet, und nicht der Ruhe im Staat. Wahrheit kann nur individuell erkannt werden. Die Gemeinschaft ist mehr an Gemeinschaft interessiert als an Wahrheit.
Wie weit war Jesus wirklich der Wahrheit verpflichtet, oder einfach seiner wachsender und zunehmender Vision, bis er nicht mehr zurückkonnte? Denn was ist denn wirklich Wahrheit?

Wenn es um Wahrheit ginge, müssten so etliche Passagen im NT korrigiert, oder gar gestrichen werden, worauf sich die chr. Lehre stützt, denn da werden Teil-Zitate aus der Tenach umgedeutet, um eine neue Lehre zu untermauern.

Und sowenig man dies will, um so mehr „Anspruch“ will dann so ein Grabtuch, Holzsplitter vom Kreuz oder die Vorhäute Jesu in X-facher Ausführung als Reliquie usw.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Larson
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Re: Grabtuch von Turin

Beitrag von Larson »

Hans-Joachim hat geschrieben: Do 28. Dez 2023, 14:47 Es gibt ja auch falsche Prediger.
Naja, ich habe bisher noch kein "richtiger" Prediger angetroffen, da alle mehr oder weniger in die gleiche Kerbe hauen.
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Hans-Joachim
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Re: Grabtuch von Turin

Beitrag von Hans-Joachim »

Larson hat geschrieben: Sa 30. Dez 2023, 14:39 Wie weit war Jesus wirklich der Wahrheit verpflichtet, oder einfach seiner wachsender und zunehmender Vision, bis er nicht mehr zurückkonnte? Denn was ist denn wirklich Wahrheit?
Er war gewissermaßen die Wahrheit selbst. Wer also ein Problem mit seinen Aussagen hat, sollte nicht versuchen, es auf Jesu zu projizieren.
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Larson
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Re: Grabtuch von Turin

Beitrag von Larson »

Hans-Joachim hat geschrieben: Sa 30. Dez 2023, 16:29
Larson hat geschrieben: Sa 30. Dez 2023, 14:39 Wie weit war Jesus wirklich der Wahrheit verpflichtet, oder einfach seiner wachsender und zunehmender Vision, bis er nicht mehr zurückkonnte? Denn was ist denn wirklich Wahrheit?
Er war gewissermaßen die Wahrheit selbst. Wer also ein Problem mit seinen Aussagen hat, sollte nicht versuchen, es auf Jesu zu projizieren.
Eine Mensch kann nicht quasi die Wahrheit selbst sein. Schon in solcher Aussage widerspiegelt sich die hellenistische Lehre, welcher Jesus sicher nicht frönte.
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Re: Grabtuch von Turin

Beitrag von Hans-Joachim »

Larson hat geschrieben: Sa 30. Dez 2023, 16:34 Eine Mensch kann nicht quasi die Wahrheit selbst sein. Schon in solcher Aussage widerspiegelt sich die hellenistische Lehre, welcher Jesus sicher nicht frönte.
Die Wahrheit steht nicht einfach so im Raum. Es muss jemand da sein, der sie ausspricht oder aufschreibt. Es gibt keinen Menschen, der keine Wahrheit in sich trägt. Jesus aber trug alle Wahrheit in sich.
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Larson
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Re: Grabtuch von Turin

Beitrag von Larson »

Hans-Joachim hat geschrieben: Sa 30. Dez 2023, 17:36 Jesus aber trug alle Wahrheit in sich.
Das kannst du gar nicht wissen und stellst eine Philosophie, Ideologie über jenen Jesus, welche nichts mit jenem Jesus zu tun hat.
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Johncom
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Re: Grabtuch von Turin

Beitrag von Johncom »

Larson hat geschrieben: Sa 30. Dez 2023, 14:39
Johncom hat geschrieben: Fr 29. Dez 2023, 03:28 Klar erkennbar ist doch: Jesus war damals ganz der Wahrheit verpflichtet, und nicht der Ruhe im Staat. Wahrheit kann nur individuell erkannt werden. Die Gemeinschaft ist mehr an Gemeinschaft interessiert als an Wahrheit.
Wie weit war Jesus wirklich der Wahrheit verpflichtet, oder einfach seiner wachsender und zunehmender Vision, bis er nicht mehr zurückkonnte? Denn was ist denn wirklich Wahrheit?

Wenn es um Wahrheit ginge, müssten so etliche Passagen im NT korrigiert, oder gar gestrichen werden, worauf sich die chr. Lehre stützt, denn da werden Teil-Zitate aus der Tenach umgedeutet, um eine neue Lehre zu untermauern.

Und sowenig man dies will, um so mehr „Anspruch“ will dann so ein Grabtuch, Holzsplitter vom Kreuz oder die Vorhäute Jesu in X-facher Ausführung als Reliquie usw.
Ich nehme an, die Wahrheit in der Verkündigung Jesu ist eine universelle Wahrheit. Das war keine persönliche Version eines zufälligen Predigers unter vielen.

Was in Wirklichkeit Wahrheit ist? Wer nicht einfach Texte glauben will, der macht sich selbst auf die Suche. Wahrscheinlich geschehen dann Eingebungen. Und die, die das erleben, sagen fast immer, es ist genau das, was Jesus lehrte.

Auch wenn manches zensiert sein mag in der erlaubten Bibel, die Kern-Lehre wird offenbar.

Sich selbst der Suche hingeben, also mal wirklich eine Zeit der Einkehr widmen, das ist leider in diesem Teil der Welt kaum noch Programm im Leben. Wenigstens ein paar Tage etwas in Richtung Kloster-Leben. Kennst du jemanden, der das macht? Altmodische Katholiken buchen immer noch Pilgerfahrten, immerhin sind das gesellige Reisen unter den Zeichen des Glaubens.

Zusammen beten unterwegs, das ist oft ein großes Erlebnis, und danach sieht vieles anders aus als vorher.

Die Verehrung von Reliquien sieht aus heutiger Sicht aus wie Unsinn, aber in anderen Zeiten waren die so "heilig", dass man Kathedralen
baute. Das waren große Opfer. .... wie ist es heute. Wem opfern wir?
Sollten wir nicht wenigstens ein paar Tage Urlaub opfern um wieder zur Besinnung zu kommen?
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