Hans-Joachim hat geschrieben: ↑Sa 6. Jan 2024, 13:24
Abischai hat geschrieben: ↑Sa 6. Jan 2024, 12:51
Und wenn die Zurechtweisung gegenseitig erfolgt, haben wir: einen Streit.
Und genau das soll vermieden werden.
Da habt ihr beide Recht und auch nicht, denn es kommt darauf an wie eine gegenseitige Zurechtweisung erfolgt. Sie kann nicht gleichzeitig ausgetragen werden, denn dann wird keiner zurechtgewiesen, sondern man überhäuft sich nur gegenseitig mit Vorwürfen.
Macht man es so, dass man A klärt und dann B, dann ist es konstruktiv. Und diese Streitform haben Abishai und ich schon als positiv gesehen, weil das auch die biblische Weise ist.
Du stößt dich weiter daran, weil du dem Begriff eine generell negative Konnotierung gibst. Es ist aber mal so und mal so. Der Streit, der einen positiven Ausgang nimmt, der ist gesund, der einen negativen Ausgang nimmt ist kränkend, und die Probleme werden nicht gelöst.
Ein Beispiel für die eine und anderen Form:
A: "Kannst du bitte etwas leiser sein, ich höre ja nicht mehr was gesprochen wird!"
B: "Ok, mach ich, aber könntest du das weniger schroff sagen? Du hast mich ja erschreckt."
A: "Ja auch OK, das war mir nicht bewusst, ich bemühe mich."
Alles palletti, beide habe sich sozusagen zurechtweisen lassen, aber der Reihe nach, d.h. immer erst nachdem auch das OK erfolgt, kann man einen anderen Punkt vorbringen, nicht zuvor. Eine Sache muss mal abgeschlossen werden, man kann Probleme nicht vermischen.
Nun der negative Fall:
A: "Kannnst du bitte etwas leiser sein, ich höre ja nicht mehr was gesprochen wird!"
B: "Warum sagst du das so schroff? Lern du mal dich nicht gleich so aufzuregen."
A: "Ich verstehe einfach nichts, sei einfach leise oder geh woanders hin!"
B: "Und schon wieder regt er sich auf. Warum gehst du nicht woanders hin?"
...
...
Keine Lösung in Aussicht, der Streit wird hier zu einem Machtkampf, wer wen zurechweisen kann. Und so ist gegenseitige Zurechtweisung wohl nicht gemeint.