Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

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Hiob
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Hiob »

oTp hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 14:10 Ach ja, das sehe ich aber auch ziemlich anders.
Da scheinen wird unterschiedliche Einschätzungen zu haben. Mein Argument ist: Es gibt wenige Wähler der AfD, die im seriösen Sinne des Wortes "rechts-extrem" sind. Natürlich gibt es den Höckeflügel, von dem wirklich ekelhafte Sachen kommen. Umgekehrt blamiert sich der Staat, wenn er Höckes Satz "Alles für Deutschland" als verfassungsfeindlich einstuft, indem er darauf verweist, dass es diesen Satz auch schon mal bei den Nazis gab. So gesehen müsste man Kindergeldbezieher vom Verfassungsschutz beobachten lassen, weil das Kindergeld damals von den Nazis eingeführt wurde. Solcher Blödsinn führt dazu, dass die Leute sagen: "Wenn 'Alles für Deutschland' rechts(-extremistisch) ist, dann ist rechts(-extremistisch) ja gar nicht schlimm". Schuld an solchen Entwicklungen sind die Medien.

Eine Volks-Geschichte aus meiner Gegend, die mir gerade einfällt:
Ein König ging als Fremder übers Land, klopfte bei einer armen Frau an und bat um eine Suppe. Die Frau nahm ihr letztes Stückchen Fett, setzte eine dünne Suppe an und bot diese dem König an. Darauf zählte der König die Anzahl der Fettaugen und gab der Frau pro Fettauge ein Goldstück.

Die Nachbarin, die dies beobachtet hatte, bat darauf hin den Fremden, auch bei ihr eine Suppe zu essen, der damit einverstanden war. Die Nachbarin nahm ein Riesenstück Fett, weil sie gierig nach viel mehr Goldstücken war, und bot die daraus entstehende Suppe an. Weil sie aber zu viel Fett genommen hatte, waren alle Fettaugen zu einem großen Batzen-Auge verschmolzen, so dass sie nur 1 Goldstück bekam.

Die Medien sind wie diese Nachbarin. Die Sprache wird aufgebläht, so dass ehemals schwerwiegende Begriffe wie "Angst", "Hass", "rechts-extrem", "Missbrauch", "Geist", "Bildung", etc. semantisch durchgereicht werden, so dass im Ganzen ein politisch-korrektes Hyperfettauge entsteht, welches inhaltlich immer weniger ernst genommen wird. Man fürchtet es, flüstert mehr, sagt seine Meinung nur im Safe Space. Dies halte ich für schlimmer als die Bedrohungen durch die AfD.
CoolLesterSmooth
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Hiob hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 14:26 In diesem Text sieht man einen kausalen Zusammenhang mit der Rekonvaleszenz nach einer Covid-Erkrankung (also nicht nach einer Impfung, sondern nach einer Erkrankung).
Ist das so? Ich sehe dort (und in anderen Texten zu dem Thema), dass in Betracht gezogen wird, dass es einen Zusammenhang geben könnte, nicht dass dieser festgestellt wurde. Daher war ich deiner Aussage "Forscher haben jetzt herausgefunden, dass..." skeptisch gegenüber, da alle Aussagen, die ich dazu gesehen in die Richtung gehen, dass man den Grund nicht genau bestimmen kann, aber es gibt Vermutungen, dass es einen Zusammenhang zu überstandenen Covid-Infektionen geben könnte, ebenso wie zum Beispiel Ken Kikuchi gegenüber dem Guardian geäußert hat, dass er die Reklassifizierung von Covid als Klasse 5-Krankheit und die damit verbundenen Verhaltensänderungen in der Bevölkerung als wichtigsten Faktor betrachtet.
Ob nun eine Immunantwort nach einer Impfung in dieser Hinsicht eine ähnliche Rolle spielen kann, ist eine valide Frage, aber und das ist der entscheidende Punkt, es ist eine Frage die nicht geklärt ist. Zu sagen, dass die 'lebensgefährliche Streptokokken-Infektionswelle in Japan etwas mit der Impferei gegen Corona zu tun hat' ist zum jetzigen Stand also Spekulation und zu sagen, dass 'Forscher jetzt herausgefunden haben, dass eine lebensgefährliche Streptokokken-Infektionswelle in Japan etwas mit der Impferei gegen Corona zu tun hat' ist schlicht und ergreifend falsch.
Wenn nun also jemand derartige Spekulation genutzt hätte und Vermutungen als Tatsachen präsentiert hätte, um darauf basierend populistische oder von mir aus auch verschwörungideologische Inhalte zu pushen, wäre es denn dann falsch gewesen, dieses Vorgehen als solches zu benennen?
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Hiob »

CoolLesterSmooth hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 15:40 Zu sagen, dass die 'lebensgefährliche Streptokokken-Infektionswelle in Japan etwas mit der Impferei gegen Corona zu tun hat' ist zum jetzigen Stand also Spekulation
Stimmt - aber Forscher lassen nicht aus Jux und Tollerei Spekulationen raus, sondern meinen damit "Wir können es zwar (noch) nicht beweisen, aber da scheint einiges darauf hinzudeuten". Medizinisch kann ich dazu nichts sagen, aber sehr wohl, dass solche Spekulationen sich zu Fakten erhärten können - oft ist es nur eine Frage der Zeit. Medial gesprochen: Die Forscher, die dies im Rahmen ihrer Forschung als Option darstellen, sind keine Verschwörungstheoretiker, als welche sie aber vor drei Jahren bezeichnet worden wären, weil die Medien in ihrer Gesinnungsorgie dies für angemessen fanden.

Nun gibt es EIN Argument gegen meine Auffassung: Die Medien könnten damals so gehandelt haben, weil sie in Absprache mit staatlichen Stellen eine staatliche Linie bewusst unterstützt haben, um möglichst schnell die Pandemie in den Begriff zu bekommen. Dafür hätte ich Verständnis - aber dann kann man es auch zugeben. Das tut man aber nicht, weil man meint: "WIR sind aufgeklärt - was WIR für politisch korrekt, wahr, moralisch, etc. halten, ist Ausdruck unserer staatsbürgerlichen Verantwortung, der wir auch ohne Anleitung durch den Staat nachkommen". Also auch da belügt man sich selbst.

Das ist ja das Problem. Wenn man, wie dies im lobbyistischen oder politischen Umfeld üblich ist, den Gegner mit aller Raffinesse aufs Glatteis führt, dann ist dies professionelle Absicht. Dafür habe ich Verständnis. Aber die Medien meinen ja WIRKLICH, ihre Einteilung in aufgeklärt, verschwörungstheoretisch, rechts-extrem und was auch immer, sei nicht nur eine von vielen Meinungen, sondern wahr und verbindlich. Wie will man sich selbst ändern, wenn man solchen Selbstlügen aufsitzt. In der Psychotherapie gibt es den Satz, dass die Einsicht eines Patienten, etwas falsch zu machen, die Hälfte einer erfolgreichen Therapie ausmacht. Davon sind wir bei den Mainstreammedien weit weg.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

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Hiob hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 16:19 Die Forscher, die dies im Rahmen ihrer Forschung als Option darstellen, sind keine Verschwörungstheoretiker, als welche sie aber vor drei Jahren bezeichnet worden wären
Kommt dir da jemand konkretes in den Sinn, der im Rahmen seiner Forschung derartige 'Optionen dargestellt' hat und von den Medien als Verschwörungstheoretiker tituliert wurde, ohne verschwörungstheoretische Ansichten verteten zu haben?
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Hiob »

CoolLesterSmooth hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 16:35 Kommt dir da jemand konkretes in den Sinn, der im Rahmen seiner Forschung derartige 'Optionen dargestellt' hat und von den Medien als Verschwörungstheoretiker tituliert wurde, ohne verschwörungstheoretische Ansichten verteten zu haben?
Wer entscheidet denn, was verschwörungstheoretisch ist? Wenn Du einzelnen Stellen das Recht gibst, dies zu entscheiden, wird alles verschwörungstheoretisch sein, was der Auffassung dieser Stellen widerspricht. Mit anderen Worten: Da beißt sich die Maus in den eigenen Schwanz.

Nach meiner Erinnerung hat Kekullè oder wie er hieß, eine abweichende Meinung gehabt. Auch zwischen Berlin und Bonn (die beiden Professoren, die ständig auf dem Schirm waren) vertrat man teilweise recht unterschiedliche Auffassungen, die allerdings aus Respektgründen nicht als "Verschwörungstheorie" bezeichnet wurden. Wären es keine Professoren gewesen, wäre dieses Respekthindernis schnell umgerissen worden.

Ich habe mal die KI befragt - da kommt folgendes raus:
Ja, während der Corona-Pandemie gab es einige Ärzte, die skeptisch gegenüber der Impfung waren. ...

Einige Ärzte haben sogar einen offenen Brief verfasst, in dem sie Gründe für ihre Impfskepsis nennen. Solche Briefe werden kontrovers diskutiert, da sie oft wissenschaftliche Studien als vermeintliche Belege für ihre Behauptungen verwenden.
Interessant ist hier, dass die KI hier Sachen abgreift, in denen der Umstand, dass Impfkritiker auf wissenschaftliche Studien zurückgriffen, dahingehend interpretiert wird, dass daraus "vermeintliche" Belege verwendet würden. Als ob der Verfasser des Textes (den hier die KI abgreift) die leiseste Ahnung hätte, wie ein wissenschaftlicher Beleg zu bewerten ist. Ein gutes Beispiel für vorauseilenden Kotau vor dem Mainstream.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Hiob hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 16:49 Wer entscheidet denn, was verschwörungstheoretisch ist?
Clue is in the title.
Wenn eine Verschwörung als Erklärung/Ursache für etwas ins Feld geführt wird, ist es nicht so abwegig, es als Verschwörungstheorie zu benennen.
Nach meiner Erinnerung hat Kekullè oder wie er hieß, eine abweichende Meinung gehabt.
Okay, und wurde Kekulé von "den Medien" als Verschwörungstheoretiker bezeichnet?
Wären es keine Professoren gewesen, wäre dieses Respekthindernis schnell umgerissen worden.
Wie z.B. bei...?
Ich habe mal die KI befragt - da kommt folgendes raus:
Ja, während der Corona-Pandemie gab es einige Ärzte, die skeptisch gegenüber der Impfung waren.
Ich habe nicht einfach nur nach skeptischen Ärzten gefragt.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Hiob »

CoolLesterSmooth hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 17:13 Wenn eine Verschwörung als Erklärung/Ursache für etwas ins Feld geführt wird, ist es nicht so abwegig, es als Verschwörungstheorie zu benennen.
Ja - nur: Wo gibt es sowas? Nenne mir jemanden, der als Verschwörungstheoretiker bezeichnet wird, der eine Verschwörung behauptet?

Du verwendest hier die seriöse Bedeutung von "Verschwörungstheorie". Aber in unserem Neusprech bedeutet doch "Verschwörungstheorie" eher, dass man Überzeugungen vertritt, die gegen gängige Meinungen gehen.
CoolLesterSmooth hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 17:13 Okay, und wurde Kekulé von "den Medien" als Verschwörungstheoretiker bezeichnet?
Im Fernsehen nicht, aber gelesen habe ich es gelegentlich. Kekulé hat den Vorteil, dass er als Professor Herdenschutz genießt. man sagt dann nicht "Verschwörungstheorie", sondern "Minderheitsmeinung" oä.
CoolLesterSmooth hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 17:13 Wie z.B. bei...?
Habe ich nicht nachgeprüft, aber es war so ein Topos in der medialen Welt, der ständig bedient wurde. Es gäbe Verschwörungstheorien im Netz, denen man mit Aufklärung entgegentreten müsse. Es wurde nicht differenziert, an welchen der abweichenden Meinungen etwas dran sein könnte - hätte auch kaum ein Journalist gekonnt. Also teilt man die Welt in halbwegs einvernehmliche wissenschaftliche Aussagen und Verschwörungstheoretiker.

Davon abgesehen hatte ich in der Tat einige Diskussionen mit Fachleuten in ihrem Fach, einer als Naturheilarzt mit Privatpraxis, der andere Wissenschaftler an der Uni, die beide der Meinung waren, dass harmlos anmutende Eingriffe (wie etwa eine Impfung) Unvorhersehbares in Gang setzen könnten, weshalb man im Zweifelsfall auf Eingriffe verzichten solle. Beide Fachleute waren geimpft, weil sie die Risiken von Corona höher einschätzten als die Risiken einer Impfung, machten aber auch deutlich, dass die wissenschaftlichen Untersuchungen zu Impffolgen viel zu einseitig seien/sein müssten, weil sie komplexe Zusammenhänge, die über eine normale Versuchsanordnung hinausgingen, gar nicht untersuchen könnten. Es fielen dann in der Diskussion Begriffe wie Chaostheorie und Epigenetik, bei denen man ja über Generationen vorausdenken müsste, was die Wissenschaft nun wirklich nicht leisten kann. Insofern: Die beiden haben solch anspruchsvolle Themen nicht offiziell gemacht, weil sie einfach wussten, wie es läuft.
CoolLesterSmooth hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 17:13 Ich habe nicht einfach nur nach skeptischen Ärzten gefragt.
Worauf willst Du hinaus? Du kannst doch nicht erwarten, dass Zusammenhänge, die über einen wissenschaftlichen Modell-Horizont hinausgehen, von Wissenschaftlern vertreten werden. Von Wissenschaftlern, die ich (im medizinischen) Bereich kenne, höre ich oft: "Das" kann gut sein, aber wir können es nicht modellhaft abbilden, also ignorieren wir es.

Klassischer Fall: Ich kenne Wissenschaftler, die wirklich streng gläubig sind, also Gott als Entität verstehen, aber nie auf die Idee kämen, dies wissenschaftlich zu untersuchen. Allgemein gesagt: Es gehört aus meiner Sicht zur Aufklärung, zu erkennen, dass nicht jede Wirklichkeit wissenschaftlich nachweisbar ist. Dass damit SChindluder getrieben wird ist klar - man behauptet dann irgendwas und sagt "Atsch - Ihr könnt es nicht widerlegen".

Ich bestreite nicht, dass viel Mist im Netz und auch in den klassischen Medien verzapft wird. Aber die Einteilung in "politisch korrekt" und "politisch nicht korrekt" ist schwach. Auch mit wissenschaftlichen Ergebnissen könnte man aufgeklärter umgehen, indem man die Modellvoraussetzungen überprüft und weiterhin checkt, worüber dieses Modell Aussagen geben kann und vor allem worüber NICHT.

Ich behaupte nicht, dass unsere Zeit unaufgeklärter ist als vor 1000 Jahren, aber sehr wohl, dass das Ideal einer Meinungsgesellschaft, das es vor 1000 Jahren nicht gab, dazu führt, dass immer mehr Menschen immer Dümmeres laut und selbstbewusst sagen - mit den Medien als Turbo.

Weil es mir gerade einfällt: Ich habe im Familienkreis eine Person, die mit der Sargbranche zu tun hat. In der Hochzeit der Impfereien wurden signifikant mehr Kindersärge produziert (und zwar branchenweit - man tauscht sich da auf Messen aus). Und Bestatter haben immer wieder gemeint, dass bei alten Verstorbenen der Anteil verdächtig hoch sei, die noch ihr Impfplaster am Oberarm hätten. Man behauptet dies nicht offensiv, macht sich also keiner Verfschwörungstheorie schuldig, aber man weiß es halt, weil man schließlich dran verdient. Ein gutes Beispiel, wie sich öffentliche Meinungs-Wirklichkeit und Meinungs-Wirklichkeit unter dem Radar unterscheiden können. Wobei wir übergangslos über die AfD sprechen könnten.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von jsc »

Hiob hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 18:01 Ja - nur: Wo gibt es sowas? Nenne mir jemanden, der als Verschwörungstheoretiker bezeichnet wird, der eine Verschwörung behauptet?
Viele Querdenker haben genau ds getan - sie haben gesagt, dass es gar keine Pandemie gibt und die Elite sich verschworen hat trotzdem alle Menschen tot zu spritzen. (nur ein Beispiel)
Du verwendest hier die seriöse Bedeutung von "Verschwörungstheorie". Aber in unserem Neusprech bedeutet doch "Verschwörungstheorie" eher, dass man Überzeugungen vertritt, die gegen gängige Meinungen gehen.
Genauer gesagt, wird von denen, die eine Verschwörung als Erklärung postulieren gerne behauptet, dass sie nur als Verschwörungserzähler bezeichnet werden, weil sie eine abweichende Meinung haben.
Im Fernsehen nicht, aber gelesen habe ich es gelegentlich. Kekulé hat den Vorteil, dass er als Professor Herdenschutz genießt. man sagt dann nicht "Verschwörungstheorie", sondern "Minderheitsmeinung" oä.
Er hat meines Wissens nach nie mit einer "Verschwörung" argumentiert und ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals so bezeichnet wurde. Hast du einen Link o.ä.?
Weil es mir gerade einfällt: Ich habe im Familienkreis eine Person, die mit der Sargbranche zu tun hat. In der Hochzeit der Impfereien wurden signifikant mehr Kindersärge produziert (und zwar branchenweit - man tauscht sich da auf Messen aus). Und Bestatter haben immer wieder gemeint, dass bei alten Verstorbenen der Anteil verdächtig hoch sei, die noch ihr Impfplaster am Oberarm hätten. Man behauptet dies nicht offensiv, macht sich also keiner Verfschwörungstheorie schuldig, aber man weiß es halt, weil man schließlich dran verdient. Ein gutes Beispiel, wie sich öffentliche Meinungs-Wirklichkeit und Meinungs-Wirklichkeit unter dem Radar unterscheiden können. Wobei wir übergangslos über die AfD sprechen könnten.
Die Verschörungserzählung geht dann meistens so:
"Eigentlich wäre alles bewiesen, aber DIE würden ja verhindern, dass es heraus kommt"
Die nicht Verschörungserzählung ist da viel komplitzierter:
"Bei mir ist folgendes festzustellen: blabla blabla. Und meine Kollegen A, B und C stellen das Gleiche fest. Und das sieht man auch in den Statistiken X, Y und Z. Die großen Studien mit Millionen von untersuchten Fällen bestätigen das auch wie folgt etc." (Oder eben: "Mein Eindruck ist, das A... aber Daten habe ich dazu keine und weltweite Studien widerlegen das regelmäßig...")
Achtung! Der Post über dieser Signatur wirft Magdalena keine Lüge vor und bezichtigt sie auch nicht der Dummheit!
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

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Hiob hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 18:01 Ja - nur: Wo gibt es sowas? Nenne mir jemanden, der als Verschwörungstheoretiker bezeichnet wird, der eine Verschwörung behauptet?
Alex Jones, David Icke, Mike Lindell, Attila Hildmann, Oliver Janich, soll ich weitermachen?
Aber in unserem Neusprech bedeutet doch "Verschwörungstheorie" eher, dass man Überzeugungen vertritt, die gegen gängige Meinungen gehen.
Das ist weiterhin deine Behauptung und ich warte weiterhin auf ein Beispiel.
aber gelesen habe ich es gelegentlich
In Artikeln bzw. von Journalisten oder in Kommentaren von Privatpersonen?
Worauf willst Du hinaus?
Ich will weiterhin darauf hinaus, dass du behauptest, dass jemand, der die Option in den Raum stellt, dass die (Folgen der) Immunreaktion auf die Impfung im Zusammenhang mit der STSS-Welle in Japan stehen, vor drei Jahren dafür von den Medien als Verschwörungstheoretiker betitelt worden wäre und ich wollte einfach nur ein Beispiel für einen vergleichbaren Fall haben, der dich zu der Aussage veranlasst.
Wenn ich sagen würde, vor zwei Jahren wärst du hier im Forum für so eine Behauptung gesperrt worden, würdest du dich doch auch wundern und fragen, wo hier jemand vor zwei Jahren für etwas vergleichbares gesperrt wurde.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

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jsc hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 18:26 Viele Querdenker haben genau ds getan - sie haben gesagt, dass es gar keine Pandemie gibt und die Elite sich verschworen hat trotzdem alle Menschen tot zu spritzen.
Habe ich noch nie gehört, aber natürlich kannst Du recht haben, gerade wenn man dran denkt, dass viele in den USA glauben, die Demokraten würden Kinder halten, um sich von deren Blut zu ernähren.
jsc hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 18:26 Genauer gesagt, wird von denen, die eine Verschwörung als Erklärung postulieren gerne behauptet, dass sie nur als Verschwörungserzähler bezeichnet werden, weil sie eine abweichende Meinung haben.
Das ändert aber nichts daran, dass der Begriff "Verschwörungstheoretiker" medial inflationär benutzt wird, um Meinungen, die nicht auf Linie sind, zu diskreditieren. Wir leben in einem Zeitalter der Sprachzerstörung: "Veschwörungstheorien sind schlimm, also nehme ich die negative Denotation und Konnotation mit, um sie als Waffe gegen meine Gesprächsgegner zu benutzen". Dies ist inzwischen üblich.
jsc hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 18:26 Er hat meines Wissens nach nie mit einer "Verschwörung" argumentiert und ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals so bezeichnet wurde.
Ich meine es einige Male gelesen zu haben - von Leuten, die die negative Denotation und Konnotation mitnehmen, um sie als Waffe gegen Gesprächsgegner zu benutzen.
jsc hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 18:26 "Bei mir ist folgendes festzustellen: blabla blabla. Und meine Kollegen A, B und C stellen das Gleiche fest. Und das sieht man auch in den Statistiken X, Y und Z. Die großen Studien mit Millionen von untersuchten Fällen bestätigen das auch wie folgt etc." (Oder eben: "Mein Eindruck ist, das A... aber Daten habe ich dazu keine und weltweite Studien widerlegen das regelmäßig...")
Das Problem liegt tiefer (ich habe es bereits angesprochen): Es gibt ein grundlegendes Missverständnis, was Wissenschaft ist und was sie NICHT ist. Wenn die Wissenschaft sagt "Unsere Untersuchungen zeigen, dass es wenige Impfschäden gibt", dann glaube ich dies und nehme es sogar ernst im Sinne von: "Hier ist Evidenz, dass es wenige Impfschäden gibt". Aber ich weiß halt auch (und eigentlich sollten dies alle Wissenschaftler und Philosophen wissen und eigentlich sollte dieses WIssen bei der journalistischen Ausbildung abgefragt werden), dass wissenschaftliche Aussagen immer Modellaussagen sind. Dies ist keine Rüge, sondern einfach Fakt - die Wissenschaft kann nicht anders, weil sie ansonsten ihre Disziplin verletzen würde.

Es liegt also nicht an den Wissenschaftlern, sondern an den Wissenschafts-Darstellern bzw. Multiplikatoren, die vermitteln müssten: "Da gibt es Evidenz pro x, aber das heißt noch lange nicht, dass es auch Evidenz pro y geben könnte". Wäre der Begriff "Bildung" anspruchsvoll besetzt, würde solches zur Grundausstattung gehören.

Sargfabrikanten und Bestatter machen sich natürliche solche Gedanken NICHT (müssen sie auch nicht - dies wäre Sache der sogenannten Elite), aber sie stellen einfach fest, dass sie in den Coronajahren signifikant mehr Kindersärge verkauft haben. Man kann ihnen vorwerfen, unzulässigerweise aus temporalen Koinzidenzen kausale Zusammenhänge zu machen - aber auch dies ändert nichts daran, dass sie in dieser Zeit signifikant mehr Kindersärge verkauft haben. "Signifikant" bedeutet hier: Mehr als die geringe Anzahl an Kindern, die aufgrund einer Coronaerkrankung verstarben, erwarten ließe. Und dann schauen sie in ihre Bücher und sehen, dass dies ein Faktum ist - und dann kommen Medien, die sagen, dies sei querdenkerisch, populistisch, etc. Manche wählen dann AfD.
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