Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

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Claymore
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Claymore »

Hiob hat geschrieben: So 17. Mär 2024, 00:29 Das reicht nicht. Man muss auch verstehen,
a) was Descartes damit meint,
b) was es heute bedeutet,
c) was der Unterschied zwischen a) und b) ist.

Aber Du hast recht: Ich habe seit längerer Zeit keine philosophischen Texte mehr gelesen. Wenn man mal von der Antike bis zu Sartre einen Überblick gewonnen hat, ergibt sich daraus ein Gesamtbild, das nicht erschütterbar ist durch "Auf Seite 287 hat er aber gesagt". Richtig ist, dass man immer bis zu einem gewissen Grad in seinem eigenen hermeneutischen Korridor bleibt, der, egal wie er sich verändert, immer verengt.
Das sind hier nicht irgendwelche Details, sondern eine anachronistische Sicht auf Philosophen, die oftmals als Karikatur bei Dir enden. Was natürlich leichter passiert als bei anderen Geistesgrößen, da sich die großen Philosophen ohnehin schon auf einem schmalen Grat bewegten, wo ein Fehltritt auf beiden Seiten einfach nur Unsinn ist.
Hiob hat geschrieben: So 17. Mär 2024, 00:29 Ich begreife Dein Denken nicht.

Dass die Wahrnehmung das Ontische irgendwie abbildet, ist eine Vereinbarung, die Descartes auf seine Weise (gut!) begründet. Dass Wahrnehmung reiner Schein sei, wird meines Wissens in der abendländischen Philosophie nirgends postuliert (ist mir da was entgangen?), weshalb ich Dein Problem nicht verstehe. Es ging nie um das Postulat, Wahrnehmung sei nur Schein, sondern um die Feststellung, dass wir aus eigenen Möglichkeiten nicht unterscheiden können, ob Wahrnehmung ontische Abbildung oder SChein ist.
Deswegen habe ich doch geschrieben "wenn sie Schein wäre".

Dass wir nach eigenen Möglichkeiten nicht unterscheiden können, ob Wahrnehmung die Realität abbildet oder nicht, ist falsch.

Wenn Du ein Lotto-Los kaufst und ich Dir sage „Ich weiß, dass Du den Jackpot nicht knacken wirst!“, und Du ihn dann tatsächlich nicht knackst, dann habe ich das natürlich trotzdem nicht gewusst. Auch wenn man von wahrem, gerechtfertigten Glauben sprechen könnte, da die Wahrscheinlichkeit, dass ich Recht behalten sollte, natürlich sehr hoch war.

„Wissen“ muss eine solche Möglichkeit des Fehlers ausschließen. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit 1 zu 100 Millionen beträgt, hätte es trotzdem sein können, dass Du den Jackpot knackst und ich am Ende falschliege.

Nun gehst Du aber hin und dehnst diesen vollkommen legitimen Einwand unendlich über seinen natürlichen Rahmen aus, indem Du (zumindest implizit) behauptest, dass man nur von Wissen sprechen kann, wenn man Fehler im Sinne jedes prinzipiell vorstellbaren skeptischen Szenarios ausschließen kann.

Das Problem besteht darin, dass nicht alles, was wir uns widerspruchslos vorstellen können, auch metaphysisch möglich ist. Bei 4 + 2 = 5 erkennen wir alle den Widerspruch. Aber Du kannst Dir (wahrscheinlich) vorstellen, dass man den Kreis quadrieren kann, obwohl dies nicht möglich ist, wie von Lindemann 1882 bewies. Den Widerspruch erkennt aber nur jemand mit tieferer mathematischer Bildung.

Und ebenso fehlt ein Argument, dass ein Genius Malignus oder andere skeptische Szenarien metaphysisch möglich sind. Eventuell sind sie es nicht, sie sind nur Konstrukte der Skeptiker, und dann sind diese Möglichkeiten des Fehlers eben ausgeschlossen.

Sicher, „eventuell“ klingt zunächst nicht sehr vertrauenerweckend. Macht man sich aber nur ein wenig Gedanken darüber, wird einem schnell klar, dass die Annahme, dass die Sinne uns eine äußere Realität vermitteln, keine willkürliche Annahme ist, und auch nicht nur bloßer Instinkt.

Im skeptischen Szenario gilt: Wer oder was auch immer, sei es Dämon oder Matrix, „die scheinbare Welt, die erfahren“ produziert, muss die Koordinaten (x, y, z) der Pseudo-Positionen aller Objekte „speichern“ und verarbeiten, und darauf achten, dass sich zwei Objekte nicht an der gleichen Pseudo-Position befinden. Es ist eine Regularität, die sich durch nichts erklärt im skeptischen Szenario, während sie sich unter Annahme der realen Welt problemlos auf die Eigenschaften der Materie zurückführen lässt.

Daher ist die Unterscheidung nach jedem normalen Verständnis der Begriffe eben schon möglich.

Natürlich lässt sich Dein Spiel ad Infinitum weitertreiben:

„Du weißt nicht, dass X.“

„Du weißt zwar X, aber Du weißt nicht, dass Du X weißt“

Etc.

Aber ich denke, wir haben jetzt alle das Schema erkannt, oder?
Hiob hat geschrieben: So 17. Mär 2024, 00:29Erstens bin/war ich Wissenschaftler (wenn auch nur Geisteswissenschaftler), zweitens ist die Antwort auf die Frage, was Wissenschaft ist und was sie nicht ist, keine wissenschaftliche, sondern eine philosophische Frage, die man ziemlich objektiv beantworten kann.

Natürlich kann man instrumentalistisch rangehen (ich vermute, Du meinst damit "methodisch rangehen") - man muss es sogar. Das ist doch gerade der Sinn der Wissenschaft. Aber philosophisch muss man wissen (Wissenschaftler sollten es auch wissen), dass das, was die Wissenschaft "Fakten" nennt, aus einer Interaktion von Beobachtungen und Modell entsteht. Das heißt: Nicht alles, was wissenschaftlicher Fakt ist, muss deshalb ontisch relevant sein.
Nein, Instrumentalismus bedeutet, dass wissenschaftliche Theorien selbst keine tiefere Realität in der Natur widerspiegeln. Historisches Beispiel: Aus dem Determinismus der klassischen Physik konnte man nicht den Determinismus des Universums folgern.

Die beobachtbaren Ergebnisse, also die Fakten, werden nicht infrage gestellt. Das ist der Unterschied zu Deinem „methodisch“, etwas, das wie so oft bei Dir ein Zerrbild einer echten, bekannten philosophischen Richtung darstellt.

Empirische Fakten sind nicht ontisch relevant? Oje. :thumbdown:
Es ist heute leider üblich, Wissenschaft und Naturalismus zu einem Ragout zu verrühren, was dem geistigen Laien glauben machen kann, Modellergebnisse seien automatisch ontisch wahr.
Korrekt, weil sich die Wissenschaft manchmal irrt. Aber darum geht's Dir nicht. Dafür bräuchtest du auch ein konkretes empirisches Argument für den Einzelfall. Das hier ist einfach eine Folgerung Deines Radikalskeptizismus: alle wissenschaftlichen Ergebnisse könnten falsch sein und dürfen einfach so vernünftig angezweifelt werden.

Dass das eine reine Kopfgeburt aus dem Elfenbeinturm ist, versteht sich von selbst. Nun gut, das ist natürlich kein Gegenargument für den Philosophen. Es ist aber eines, wenn man dann plötzlich, wie Du, mitten auf dem Wege nichts mehr von philosophischer Strenge wissen will. Dann hätte man ja gleich beim gewöhnlichen Denken bleiben können.

Wenn das Ontische irgendwie auf uns einwirkt, muss das Modell davon wenigstens dazu ausreichen, einigermaßen erfolgreich darin zu navigieren.
Hiob hat geschrieben: So 17. Mär 2024, 00:29 Ich kenne west-orientierte Deutschrussen, die regelmäßig gucken und bspw. regelmäßig beklagen, dass westliche Übersetzungen verfälschend sind ("Warum macht man das - das haben wir doch nicht nötig"). Trotzdem: Wir sind uns einig, dass die offiziellen Russland-Medien staatlich gesteuert sind. Die westlichen Medien sind NICHT staatlich gesteuert, aber oft narrativ-versklavt. Durchaus auch mit dem Ergebnis, dass Narrativ-Widriges schnell als "extremistisch" oder "verschwörungstheoretisch" bezeichnet wird.
Leg Palästinensern und Israelis die gleichen Medien-Berichte vor: sie halten sie gegen ihre Gruppe voreingenommen. Das ist ein empirisch gut nachweisbarer Effekt. Insofern muss man hier vorsichtig sein. Vor allem wird "die Medien" oft auf das persönliche Hass-Medium (Springer, Spiegel, ÖRR) reduziert.

So oder so: es ist ein großes Gut, dass wenigstens grundlegende Fakten ihren Weg an die Öffentlichkeit finden. Ja, viele Leute meinen: eindeutiges Lügen wäre nicht problematischer als subtilere Manipulation. Hab ich nie verstanden. Denn wer lügt, der manipuliert immer auch, in den Fällen wo er ohne Lüge sein Ziel erreicht.

Die Neigung zu narrativem Denken (das in seiner Extremform Zwangsstörungen zugrunde liegt) hat natürlich mit der Polarisierung zugenommen.

Das beschränkt sich ja nicht bloß auf die Medien, all die Institute, ThinkTanks, Foundations, Lobby-Vereinigungen etc. Die Menschen bekommen schnell ein Gefühl der Ohnmacht gegen dieser geballten PR-Macht, und denken dann: Das kann ich auch.

Statt Widerlegung von Narrativen: neue Narrative. Vom Steinmeier'schen "Wir" zu den "30 % Bullshit-Jobs + Wertabschöpfung" von Wagenknecht.
Hiob hat geschrieben: So 17. Mär 2024, 00:29Aus meiner Sicht ist dies eine propagandistische Sache. Aus irgendeinem Grund will man Bucha nicht als ukrainisches My Lai verstanden wissen - dann kommt halt so was raus. Sorry, das ist normal bei den großen Jungs, also da, wo Staaten und Dienste die Zügel halten. Es wäre mal ein schönes Dissertationsthema, den Umgang mit Kriegsverbrechen damals in Vietnam und jetzt in der Ukraine zu vergleichen.
Ich denke, das kannst Du besser …

Das Problem ist, dass es hier nicht um Pentagon vs. russisches Verteidigungsministerium geht, sondern um die Medien. Klar haben sich die westlichen Medien damals nicht mit Ruhm bekleckert. Aber muss ich Dir wirklich die Unterschiede zu den russischen erklären?

Butcha wird von russischen Staatsmedien geleugnet, unabhängig von allen Belegen, die existieren und existieren werden. Es ist keine "voreingenommene Skepsis".

Und sie werden es leugnen und leugnen, solange Putin an der Macht ist. Auf eine Art und Weise, die eine Beleidigung der menschlichen Intelligenz darstellt.

In russischen Medien gibt es keine Korrektur, und der wahrhaft einfältige mag denken: weil alles 100 % korrekt ist :lol:

Lies doch mal Medien aus nicht-westlichen Staaten. Z.B. Uruguay, eine nicht-westliche Demokratie, das deckt sich mit europäischen-amerikanischen Medien – halt ohne den gewissen Spin.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

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Claymore hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 02:10
Das Problem ist, dass es hier nicht um Pentagon vs. russisches Verteidigungsministerium geht, sondern um die Medien. Klar haben sich die westlichen Medien damals nicht mit Ruhm bekleckert. Aber muss ich Dir wirklich die Unterschiede zu den russischen erklären?
Versuchs doch mal.
Bekleckern sich westliche Medien heute mit mehr Ruhm? Jugoslawien, 9/11, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien usw ..... immer wurde eine Propaganda-Landschaft gezeichnet. Sogar dass die deutsche Demokratie auch am Hindukusch verteidigt würde. Ich selber habe das damals hingenommen, es klang wie ein edler Spruch. Habe das noch geglaubt.

Das ganze Dämonisieren geht jetzt gegen Russland. Genau das Gleiche wie damals gegen Afghanistan, Irak usw ... Immer der böse Diktator. Primitivste Massen-Suggestion: wir sind die Guten - da drüben die Bösen. Genauso wie heute.

Die westlichen Medien wie man sie kennt: im Vollrausch. Jetzt endlich ist Putin der Böse. Russland mal wieder.

Hätte Adolf die Presse von heute gehabt .. 8-)

Und es ist die gleiche wie immer, sie skandaliert und erfindet Hass-Gründe wo immer es geht.

Die Massaker der NATO-betreuten West-Ukraine in der Ost-Ukraine werden verschwiegen. Man lügt sich die Geschichte zurecht: die Krim-Bewohner hätten unter Androhung von Gewalt für die russische Wiedervereinigung gestimmt. Total gelogen. Aber von westlichen Medien!
Ein Jahr später oder 10 Jahre später gibt man gerne Fehler zu. Wenn die Schlacht geschlagen ist, da drüben alles kaputt. Vorher nicht.
Das Problem ist, dass es hier nicht um Pentagon vs. russisches Verteidigungsministerium geht, sondern um die Medien.
Ist überhaupt kein Problem. Das Pentagon hat die Kriegsgewalt an die Europäer übertragen, die USA (die jeden Krieg verliert)
wollen den Kampf gegen die russische Übermacht an die EU delegieren.
Die Ami-Presse verabschiedet sich, die europäische steckt jetzt in der Patsche. Sie muss weiter hetzen.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Hiob »

Claymore hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 02:10 Dass wir nach eigenen Möglichkeiten nicht unterscheiden können, ob Wahrnehmung die Realität abbildet oder nicht, ist falsch.
Das kommt darauf an, wie man "Realität" definiert. Meine Aussage ist: Der Mensch kann nicht unterscheiden, ob das wahrgenommene Känguru ontisch wirklich ist oder lediglich eine Vorstellung des Wahrnehmenden.
Claymore hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 02:10 „Wissen“ muss eine solche Möglichkeit des Fehlers ausschließen.
"Wissen" ist, wenn eine Beobachtung in Übereinstimmung mit einer Behauptung im Rahmen eines Modells ist. Dann "weiß" man gleichermaßen, dass 33% aller inländischen Muslime extremistisch sind, und man "weiß" ebenfalls, dass 1% aller inländischen Muslime extremistisch sind. Es hängt vom Modell ab. In der Naturwissenschaft ist es anders, weil man dort Modell-"Wissen" experimentell überprüfen muss. Aber selbst die Naturwissenschaft kann nicht nachweisen, dass die gemessenen 20° C des Wassers ontisch wirklich oder lediglich eine Vorstellung des Wahrnehmenden sind.
Claymore hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 02:10 Du (zumindest implizit) behauptest, dass man nur von Wissen sprechen kann, wenn man Fehler im Sinne jedes prinzipiell vorstellbaren skeptischen Szenarios ausschließen kann.
Nein, andere Richtung: "Wissen" ist kein ontischer Begriff, sondern ein Modell-Begriff aus den Wissenschaften. "Wissen" ist Folge der methodischen Disziplin der Wissenschaft, die auf der Setzung beruht, dass die Welt ontisch so ist, wie wir sie wahrnehmen (so ähnlich hat es Popper formuliert). Ich finde dies gut, weil es pragmatisch ist. Was falsches "Wissen" sein kann, habe ich neulich in einer Wissenschaftssendung gehört:

Da man nachweisen könne, dass die Zeit erst mit dem Urknall entstand (= korrekt), heißt dies, dass es vorher keinen Schöpfer geben könne, der die Welt schafft. Damit sei "nachgewiesen" (dieses Wort hat man benutzt), dass es Gott nicht (als Entität) gäbe. Man "weiß" also, dass es Gott nicht (ontisch) gibt.
Claymore hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 02:10 Deines Radikalskeptizismus
Ich bin kein Skeptizist, genauso wenig wie Descartes einer ist, selbst wenn er so genannt wird. Unter "Skeptizist" verstehe ich, dass jemand die ontische Wirklichkeit der res externae in Zweifel stellt. Genau das tut Descartes nicht (und ich auch nicht). Negiert wird lediglich die Vorstellung des Menschen, er könne mit eigenen Mitteln entscheiden, ob die Res externae ontisch wirklich sind. GLAUBT man es aber (wie es Descartes und ich tun), arbeitet man auf der PRaxisebene genauso wie der verbiesterste Materialist. Insofern ist der sogenannte Skeptizismus keine Bedrohung für die Naturwissenschaften, aber ein Hinweis für Philosophen, eigene System-Wahrheiten nicht mit ontischen Wahrheiten zu verwechseln, selbst wenn sie mutmaßlicherweise koinzidieren (im deutschen Wortsinn) können.
Claymore hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 02:10 Empirische Fakten sind nicht ontisch relevant? Oje.
Ich "glaube", dass empirische Fakten (in der Naturwissenschaft) ontisch relevant sind.
Claymore hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 02:10 Radikalskeptizismus: alle wissenschaftlichen Ergebnisse könnten falsch sein und dürfen einfach so vernünftig angezweifelt werden.
Siehe oben. - Deine Behauptung ist in sich verquer. Denn ob wissenschaftliche Ergebnisse richtig oder falsch sind, entscheiden nicht Radikalskeptizisten, sondern Wissenschaftler, weil diese Frage nur wissenschafts-intern beantwortet werden kann. Radikalskeptizismus ist keine wissenschaftliche, sondern eine philosophische Größe, unter der Wissenschaft machen kann und soll, was sie will.
Claymore hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 02:10 Wenn das Ontische irgendwie auf uns einwirkt, muss das Modell davon wenigstens dazu ausreichen, einigermaßen erfolgreich darin zu navigieren.
Sehe ich genauso - weil ich GLAUBE, dass ontische Realität und menschliche Wahrnehmung (incl. Wissenschaft) miteinander verbunden sind.
Claymore hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 02:10 So oder so: es ist ein großes Gut, dass wenigstens grundlegende Fakten ihren Weg an die Öffentlichkeit finden.
Klar - ein Auto auf drei Rädern ist besser als keins. Mich ärgert die Verantwortungslosigkeit bzw. ideologische Besessenheit innerhalb des Journalismus. Man hält sich (bei gesellschaftlichen Themen) nicht mehr an die Maxime, von Hanns-Joachim Friedrichs, wonach ein Journalist sich nicht mit einer Sache gemein machen und nicht ostentativ in Empörung versinken dürfe - von ideologischen Einbindungen ganz zu schweigen.
Claymore hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 02:10 Butcha wird von russischen Staatsmedien geleugnet, unabhängig von allen Belegen, die existieren und existieren werden.
Das war bei My Lai ähnlich, bis es nicht mehr ging. Wenn es einen demokratischen Regimewechsel in Moskau irgendwann gäbe, würde man Bucha anerkennen.

Zu den deutschen Medien: Deren Problem ist, dass ihnen das einst hohe Wort "Autoren-Intention" (also was meint bspw. der Interviewte) nicht wichtig ist, weil sie Gesagtes vornehmlich als Instrument verstehen, es durch das eigene ideologische Prisma zu interpretieren.

"Seit wann bist Du pädophil?"
"Ich bin nicht pädophil"
"Ich kann es nachweisen: Am 13.2.2017 hast Du gesagt 'Ich liebe Kinder' "
"Das habe ich doch ganz anders gemeint"
"Du ruderst also zurück?"
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Johncom »

Hiob hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 20:09 Mich ärgert die Verantwortungslosigkeit bzw. ideologische Besessenheit innerhalb des Journalismus. Man hält sich (bei gesellschaftlichen Themen) nicht mehr an die Maxime, von Hanns-Joachim Friedrichs, wonach ein Journalist sich nicht mit einer Sache gemein machen und nicht ostentativ in Empörung versinken dürfe - von ideologischen Einbindungen ganz zu schweigen.
Man kann nur ahnen, warum :!: der allgemeine Journalismus diese Maxime verlassen hat.
Man kann aber auch, und jeder kann das .... einfach mal sein Blättchen abbestellen.
Das Abo kündigen, ein Briefchen beilegen. Einen Leser-Protest.

Das befreit! Man muss sich nicht mehr ärgern, jetzt ärgern sich die anderen (vielleicht), man selbst ihnen die Quittung überreicht. Mehr tun als dem niedergehendem ehemaligen Qualitäts-Journalismus die paar Euro zu entziehen geht nicht.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Claymore »

Johncom hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 03:12 Versuchs doch mal.
Bekleckern sich westliche Medien heute mit mehr Ruhm? Jugoslawien, 9/11, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien usw ..... immer wurde eine Propaganda-Landschaft gezeichnet. Sogar dass die deutsche Demokratie auch am Hindukusch verteidigt würde. Ich selber habe das damals hingenommen, es klang wie ein edler Spruch. Habe das noch geglaubt.
Habe ich doch, stand direkt darunter. Was waren denn die Belege damals? Eine anonyme Quelle - die Beichte eines angetrunkenen Platoon Leaders. Aber nach etwas über einem Jahr war die Sache durch und es gab sogar den Pulitzer-Preis dafür. So etwas ist in Putin-Russland undenkbar.

Dabei waren für Bucha die Belege von Anfang an viel stärker, es gab Videoaufnahmen, Drohnenaufnahmen – und sie werden von russischen Medien immer noch geleugnet. In absurder Manier.

Du kannst Dich ruhig über die Voreingenommenheit der westlichen Medien empören, das kann ich verstehen.

Dann musst du ja fast platzen vor Wut über das, was RT und Sputnik abziehen. Seltsamerweise ist das nicht der Fall ...
Johncom hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 03:12 Die westlichen Medien wie man sie kennt: im Vollrausch. Jetzt endlich ist Putin der Böse. Russland mal wieder.

Hätte Adolf die Presse von heute gehabt .. 8-)

Und es ist die gleiche wie immer, sie skandaliert und erfindet Hass-Gründe wo immer es geht.
Hostile Media Bias sag ich nur. Es macht wenig Sinn hier über so was wie "Ausgewogenheit" und "Differenziertheit" zu diskutieren, wenn die Meinungen schon bei der Frage auseinandergehen, welche bewiesenen Tatsachen verschwiegen oder geleugnet werden.
Johncom hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 03:12Die Massaker der NATO-betreuten West-Ukraine in der Ost-Ukraine werden verschwiegen. Man lügt sich die Geschichte zurecht: die Krim-Bewohner hätten unter Androhung von Gewalt für die russische Wiedervereinigung gestimmt. Total gelogen. Aber von westlichen Medien!
Ein Jahr später oder 10 Jahre später gibt man gerne Fehler zu. Wenn die Schlacht geschlagen ist, da drüben alles kaputt. Vorher nicht.
Bring Belege für Deine Behauptungen, dann schau ich sie mir an. Aber: diese Belege müssen kritische betrachtet werden. Aka "selbst denken", was Du doch sonst immer predigst.

Beispiel: Eine angebliches "Mossad-Dokument" bzgl. der ukrainischen Verluste hat keine Beweiskraft, wenn nicht mal eine Kopie des Originals vorliegt und die Authentizität absolut nicht überprüft werden kann.
Johncom hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 03:12 Ist überhaupt kein Problem. Das Pentagon hat die Kriegsgewalt an die Europäer übertragen, die USA (die jeden Krieg verliert)
wollen den Kampf gegen die russische Übermacht an die EU delegieren.
Die Ami-Presse verabschiedet sich, die europäische steckt jetzt in der Patsche. Sie muss weiter hetzen.
Nach oben
Die Aussage ist nicht sehr gut gealtert.

Außerdem ging es um Folgendes: Man könnte das Argument bringen, dass sich Pentagon und russisches Verteidigungsministerium nichts geben, was das Vertuschen von Kriegsverbrechen angeht. Aber das wäre ja viel zu vernünftig. :lol:

Stattdessen kommt man ernsthaft mit der Behauptung an, die West-Medien lüge genauso wie die russische.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Spice »

Claymore hat geschrieben: So 21. Apr 2024, 18:02 Stattdessen kommt man ernsthaft mit der Behauptung an, die West-Medien lüge genauso wie die russische.
Man kann nur den Kopf schütteln, wie absurd das ist!v Jeder Maßstab ist bei solchen Menschen verlorengegangen. :cry:
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Johncom »

Claymore hat geschrieben: So 21. Apr 2024, 18:02 Hostile Media Bias sag ich nur. Es macht wenig Sinn hier über so was wie "Ausgewogenheit" und "Differenziertheit" zu diskutieren, wenn die Meinungen schon bei der Frage auseinandergehen, welche bewiesenen Tatsachen verschwiegen oder geleugnet werden.
Natürlich hätten wir Ausgewogenheit in einer freien Presse, die sich geschlossen für Frieden und Wahrheit engagierten würde. Im Kriegsfall stehen die Medien unter dem Zwang, nur dass zu veröffentlichen was ihre Regierungen erlauben. Und auch hier. Demokratische Werte sind dann ausgesetzt.
Eine angebliches "Mossad-Dokument" bzgl. der ukrainischen Verluste hat keine Beweiskraft, wenn nicht mal eine Kopie des Originals vorliegt und die Authentizität absolut nicht überprüft werden kann.
Kein Geheimdienst legt Dokumente vor, und Regierungen kommentieren nicht. Was die ukrainischen Verluste betrifft, gibt es keine offiziellen Zahlen, nur von der Leyen, twittert schon Ende 2022 die Zahl 100.000 Tote.
Außerdem ging es um Folgendes: Man könnte das Argument bringen, dass sich Pentagon und russisches Verteidigungsministerium nichts geben, was das Vertuschen von Kriegsverbrechen angeht. Aber das wäre ja viel zu vernünftig.
Oder der Gegenseite Kriegsverbrechen anzulasten. Aber selbst Kriegsverbrechen, ob wirklich geschehen oder erfunden, dienen nur der Empörung in der Bevölkerung. Das einzige, was Beginn und Fortsetzung der Kriege motiviert, sind die anvisierten Werte auf dem Rohstoffmarkt.
"Handelswege sichern" sagte der damalige Bundespräsident Herzog. Nicht etwa Afghanistan demokratischer machen oder Brunnen bohren.

Ist schon richtig, Russland und USA sind beide bemüht, die Schweinereien des Gegners zu veröffentlichen. Die westliche Presse hat sicher einen Vorteil, auch die westlichen Fakes (Brutkastenlüge, iranischen Massenvernichtungswaffen, Abu Ghraib ...) ans Licht zu bringen.

In den USA gibt es Gesetze, verschlossene Akten irgendwann frei zu geben, Russland muss es nicht. Die Medien werden aber während laufender Operationen stark überwacht. NACHHER, wenn alles kaputt ist, dürfen sie aufdecken.
Aber nochmal: wegen dieser Kriegsverbrechen oder edler Absichten führt kein Land Krieg, nur aus wirtschaftlichem Interesse.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Claymore »

Hiob hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 20:09 Das kommt darauf an, wie man "Realität" definiert. Meine Aussage ist: Der Mensch kann nicht unterscheiden, ob das wahrgenommene Känguru ontisch wirklich ist oder lediglich eine Vorstellung des Wahrnehmenden.
Der Mensch kann das schon unterscheiden, zumindest so lange er noch über ein wenig funktionierende Rest-Vernunft verfügt. Denn bloße Vorstellungen reichen nicht an die Regularität und Komplexität der realen Welt heran.

Deine Szenarien mit Dämon / Matrix / Gehirn-im-Tank sind nur hypothetische Konstrukte. Aber wirklich verfügen wir über kein solches Beispiel. Du postulierst nur, dass sie eine reale Möglichkeit darstellen.

Diese Szenarien sind unendlich komplexer als die Vorstellung einer echten Außenwelt. Allein die Berechnungen zur "Kollisionsdetektion", die nötig wären, um den Strand auf Sylt zu simulieren, mit all seinen Trillionen an Sandkörnern, wären schon 'ne Hausnummer. Wie das funktionieren soll, müsste man ernsthaft erklären, und nicht nur behaupten.
Hiob hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 20:09"Wissen" ist, wenn eine Beobachtung in Übereinstimmung mit einer Behauptung im Rahmen eines Modells ist.
Du hast Dir hier zwar Mühe gegeben, etwas philosophisch Komplexes zu formulieren – aber es überzeugt nicht.

Beim Wissen sollte doch der Wissende vorkommen. Wo ist der hin? Braucht man ein Modell, um zu wissen, dass Olaf Scholz deutscher Bundeskanzler ist? Sicher nicht - ist das also kein Wissen? Und was ist mit nicht-beobachtbarem, wie dass es unendlich viele Primzahlen gibt?
Hiob hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 20:09 Dann "weiß" man gleichermaßen, dass 33% aller inländischen Muslime extremistisch sind, und man "weiß" ebenfalls, dass 1% aller inländischen Muslime extremistisch sind. Es hängt vom Modell ab.
Es hängt von der Definition des Wortes "extremistisch" ab. Du geheimnisst hier eine komplexe epistemische Frage in eher triviale Beobachtungen zur Sprache hinein.

Naturforscher haben bis ins 19. Jh. so ziemlich alles mit Flossen im Wasser "Fisch" genannt, aber bereits Aristoteles wusste, dass der "Walfisch" eher den Landwirbeltieren ähnelte. Im DWB findet sich sogar "Fischsäugetier". Das liegt nicht an irgendeinem komplexen Modell, sondern an einer Bedeutungsverschiebung des Wortes "Fisch". Von "alles mit Flossen im Wasser" zu "aquatisch lebende Wirbeltiere mit Kiemen".

Es kommt auf die Inhalte an, und die können mit anderen Worten transportiert werden. Dass die Praxis anders aussieht, wissen wir alles. Aber das ist eine Sache der Rhetorik, kein Problem der Wissenschaft im Idealzustand.
Hiob hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 20:09 Nein, andere Richtung: "Wissen" ist kein ontischer Begriff, sondern ein Modell-Begriff aus den Wissenschaften. "Wissen" ist Folge der methodischen Disziplin der Wissenschaft, die auf der Setzung beruht, dass die Welt ontisch so ist, wie wir sie wahrnehmen (so ähnlich hat es Popper formuliert).
Ungewöhnliche Interpretationen sind ja ganz interessant, aber bei Dir gleitet das halt zu Karikaturen ab, die wirklich nichts mehr mit den historischen Standpunkten zu tun haben.

Würdest Du Deinen skeptischen Ansatz ernst nehmen, müsstest du auch Schlussfolgerungen skeptisch anzweifeln, nicht nur "Setzungen". Aber der Wissenschaftler ist bei Dir irgendwie magisch unfehlbar, wenn er sich in seiner Methode bewegt, oder zumindest quasi. Er begeht dann nur noch "Stockfehler", nicht wirkliche Fehler.

Das mag Dir ausreichen, aber es setzt halt schon ein sehr oberflächliches Bild auf die Wissenschaft voraus. In der modernen Physik sind viele Aussagen nur noch Wahrscheinlichkeitsaussagen und die pure naturgesetzliche Möglichkeit, dass sich das zerbrochene Ei auf dem Küchenboden von selbst wieder zusammensetzt und auf den Tisch spring, ist zumindest theoretisch gegeben.

Derartiges schließen wir im Alltag wie in der Wissenschaft aus, als etwas, das keine echte Chance hat, zu passieren. Es ist pure Willkür von dir, das auszuschließen, während skeptische Szenarien in den Fundamenten auf einmal sehr ernst genommen werden sollen.
Hiob hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 20:09Da man nachweisen könne, dass die Zeit erst mit dem Urknall entstand (= korrekt), heißt dies, dass es vorher keinen Schöpfer geben könne, der die Welt schafft. Damit sei "nachgewiesen" (dieses Wort hat man benutzt), dass es Gott nicht (als Entität) gäbe. Man "weiß" also, dass es Gott nicht (ontisch) gibt.
Du meinst es zwar gut, aber der Konflikt zwischen Wissenschaft und religiösen Überzeugungen lässt sich nicht so einfach auflösen.

Du setzt die Hürde für vernünftige Überzeugung so niedrig, dass nur noch logische Konsistenz bleibt. Das ist das philosophische Äquivalent von Gehirnchirurgie mit der Axt. Denn was ist schon logisch inkonsistent? Nicht einmal, dass letzten Donnerstag die Welt mit uns und unseren Erinnerungen geschaffen wurde.

Übrigens: Traditionell wurde die Kausalverbindung Gott-Welt auch nicht zeitlich gedacht, sondern hierarchisch. Gott erhält zu jedem Zeitpunkt die Welt. Gott an den Anfang zu setzen, war schon eine Reaktion auf die Entdeckung der Trägheit der Masse. Eine der Motivationen für den Deismus der Aufklärung.

Deine Versuche beschränken sich auf Belanglosigkeiten aus der Erkenntnistheorie, die zu Recht niemanden überzeugen und nichts am Lauf der Dinge ändern.
Hiob hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 20:09 Ich bin kein Skeptizist, genauso wenig wie Descartes einer ist, selbst wenn er so genannt wird. Unter "Skeptizist" verstehe ich, dass jemand die ontische Wirklichkeit der res externae in Zweifel stellt. Genau das tut Descartes nicht (und ich auch nicht). Negiert wird lediglich die Vorstellung des Menschen, er könne mit eigenen Mitteln entscheiden, ob die Res externae ontisch wirklich sind. GLAUBT man es aber (wie es Descartes und ich tun), arbeitet man auf der PRaxisebene genauso wie der verbiesterste Materialist. Insofern ist der sogenannte Skeptizismus keine Bedrohung für die Naturwissenschaften, aber ein Hinweis für Philosophen, eigene System-Wahrheiten nicht mit ontischen Wahrheiten zu verwechseln, selbst wenn sie mutmaßlicherweise koinzidieren (im deutschen Wortsinn) können.
Wenn du "Skeptizismus" umdefinieren willst – meinen Segen hast Du. Aber bitte beschwer Dich dann nicht mehr über Neusprech.

Jenseits Deiner Etikettierungen bleibt das Problem, dass der "Glaube" an die äußere Welt in Deiner "Philosophie" eine rein willkürliche Sache ist. Wie als ob Heinrich VIII. in seinem Leben eine ungerade Anzahl an Malen nieste. Das kann man glauben, ja, aber die Negation ist genauso gut.
Hiob hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 20:09Ich "glaube", dass empirische Fakten (in der Naturwissenschaft) ontisch relevant sind.
Aber nur sehr selektiv. Denn eben noch wolltest Du doch jeden Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion gelöst haben.
Hiob hat geschrieben: Fr 19. Apr 2024, 20:09Siehe oben. - Deine Behauptung ist in sich verquer. Denn ob wissenschaftliche Ergebnisse richtig oder falsch sind, entscheiden nicht Radikalskeptizisten, sondern Wissenschaftler, weil diese Frage nur wissenschafts-intern beantwortet werden kann. Radikalskeptizismus ist keine wissenschaftliche, sondern eine philosophische Größe, unter der Wissenschaft machen kann und soll, was sie will.
Das ist jetzt aber wirklich unter Deiner Würde.

Wie auch immer man "wissenschaftliche Wahrheit" versteht, so ist das zumindest eine zeitlose Sache. Es ist nicht so, dass die "Existenz des Äthers" mal "wahr" war und dann später via wissenschaftliches Dekret "falsch" gemacht wurde. Sondern die Behauptung war immer falsch, nur erkannte man das nicht.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Johncom »

Claymore hat geschrieben: So 21. Apr 2024, 18:02
Du kannst Dich ruhig über die Voreingenommenheit der westlichen Medien empören, das kann ich verstehen.

Dann musst du ja fast platzen vor Wut über das, was RT und Sputnik abziehen. Seltsamerweise ist das nicht der Fall ...
Dazu müsste man erstmal wütend sein.
Der richtige Weg, wenn man zum Frieden beitragen will, ist genau das was Kriegsparteien verhindern wollen: nämlich das die Sichtweise des Gegners bekannt wird.

Nicht vergessen: Nazi-Deutschland stellte das Hören der Feindsender unter Strafe. Also machen wir es heute doch anders!
RT ist längst wieder auf normalem Weg aufrufbar:
Oder chinesische Stimmen:
Oder amerikanische:
oTp
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von oTp »

Johncom hat geschrieben: So 21. Apr 2024, 20:14 Der richtige Weg, wenn man zum Frieden beitragen will, ist genau das was Kriegsparteien verhindern wollen: nämlich das die Sichtweise des Gegners bekannt wird.
:x
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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