Mißhandlungen in der Familie

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Hans-Joachim
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Re: Mißhandlungen in der Familie

Beitrag von Hans-Joachim »

Oleander hat geschrieben: Sa 24. Feb 2024, 12:22
renato23 hat geschrieben: Sa 24. Feb 2024, 12:13 Wenn ein Elternteil ein Kind ins Gesicht schlägt, dann ist es einerseits ein Zeichen von Schwäche, von Mangel an Selbstbeherrschung.....
18 Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn züchtigen, ihnen nicht gehorchen will,

19 und wenn ihn Vater und Mutter ergreifen und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor des Ortes
20 und zu den Ältesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht und ist ein Prasser und Trunkenbold,

21 dann sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, dass er sterbe, und du sollst so das Böse aus deiner Mitte wegtun, dass ganz Israel aufhorche und sich fürchte.
https://www.bibleserver.com/LUT/5.Mose21%2C18
Kinder sind sicherlich keine Prasser und Trunkenbolde. Im Übrigen kann schon ein deutliches Wort eine Züchtigung sein.
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Oleander
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Re: Mißhandlungen in der Familie

Beitrag von Oleander »

Hans-Joachim hat geschrieben: Sa 24. Feb 2024, 12:37 Kinder sind sicherlich keine Prasser und Trunkenbolde.
Also sind jene gemeint, die schon volljährig sind, aber noch im "Hotel Mama" wohnen?
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Hans-Joachim
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Re: Mißhandlungen in der Familie

Beitrag von Hans-Joachim »

Oleander hat geschrieben: Sa 24. Feb 2024, 12:48
Hans-Joachim hat geschrieben: Sa 24. Feb 2024, 12:37 Kinder sind sicherlich keine Prasser und Trunkenbolde.
Also sind jene gemeint, die schon volljährig sind, aber noch im "Hotel Mama" wohnen?
Was fragst Du mich? Ich war nicht mit im Lager. Zumindest waren es keine Kinder mehr.
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Helmuth
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Re: Mißhandlungen in der Familie

Beitrag von Helmuth »

Hans-Joachim hat geschrieben: Sa 24. Feb 2024, 10:33 Da steht nichts von kleinen Kindern sondern von Jugendlichen.
Ab wann erzieht man Kinder, erst ab14? Und warum erzieht man sie überhaupt. Was genau ist Erziehung? Damit habe ich mich viel beschäftigt und nicht nur auf theologischer Ebene.

Das Vorbild muss ja sein, wie Gott uns erzieht, einen besseren Erzieher als er wird es wohl kaum geben. Und da habe ich gelernt, es gibt keine Wattebauschmethoden. Man erhält die Erziehung, die man braucht und wer sich nicht erziehen lässt, der darf durch die Fluchgasse Richtung Hölle marschieren.

Aber wer sich erziehen lässt, der trägt die Frucht der Gerechtigkeit davon, und Gott hat kein Problem damit, wenn Väter darin auch versagen. Nimm mal Josef her. Ich meine nicht, dass seine Bevorzugung richtig war, aber Gott ließ es zu und brachte nicht nur Josef, sondern auch seinen Vater in großes Leid.

Aber sehen wir uns an, wie Gott das weiter geführt hat, dann lernen wir daraus wie wichtig Vergebung ist. Das ist mir z.B. weit wichtiger geworden, als alles richtig zu machen.
Zuletzt geändert von Helmuth am Sa 24. Feb 2024, 13:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Oleander
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Re: Mißhandlungen in der Familie

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Sa 24. Feb 2024, 13:27 Und warum erzieht man sie überhaupt.
Um sie zu "sozialisieren"? ;)
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Lea
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Re: Mißhandlungen in der Familie

Beitrag von Lea »

Oleander hat geschrieben: Sa 24. Feb 2024, 12:48
Hans-Joachim hat geschrieben: Sa 24. Feb 2024, 12:37 Kinder sind sicherlich keine Prasser und Trunkenbolde.
Also sind jene gemeint, die schon volljährig sind, aber noch im "Hotel Mama" wohnen?
"Hotel Mama" ist ein neumodischer Begriff. Zu früheren Zeiten war die Familie jederzeit ein Lebensmittelpunkt. Deshalb waren dort auch ganz andere Gesetze nötig, um die Ordnung zu gewährleisten, als in der heutigen Zeit, wo man von dem Zeitpunkt an, wenn man eigenes Einkommen hat, normalerweise auch eine eigene Wohnung bezieht - möglicherweise auch eine neue Familie gründet, die nur aus Eltern und Kindern besteht.

In dem Lager, in dem die Israeliten wohnten waren da natürlich noch wieder ganz andere Gesetze notwendig, weil es eben EIN Volk war, die alle miteinander auf irgendeine Art verbunden waren. In solchen Zusammenschlüssen (Familie/Lager) müssen strengere Gesetze gelten, die unbedingt beachtet werden müssen, um eine gewisse Ordnung beibehalten zu können. Weil sonst Chaos droht, wenn jede Familie oder sonstige Gruppe ihre eigenen Gesetze machen.

Also müssen auch die Maßstäbe angepasst werden. Ob nun jemand ein Prasser oder Trunkelbold ist, muss dem Maßstab des ganzen Volkes angepasst werden, um nicht aus dem Ruder zu laufen.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Oleander
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Re: Mißhandlungen in der Familie

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Sa 24. Feb 2024, 13:27 Nimm mal Josef her. Ich meine nicht, dass seine Bevorzugung richtig war, aber Gott ließ es zu und brachte nicht nur Josef, sondern auch seinen Vater in großes Leid.
Zum Zulassen fiel mir was ein:
11 Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne.

12 Und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater:
Gib mir, Vater, das Erbteil, das mir zusteht.
Und er teilte Hab und Gut unter sie.

13 Und nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land; und dort brachte er sein Erbteil durch mit Prassen.

14 Als er aber alles verbraucht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er fing an zu darben
15 und ging hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten.
16 Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Säue fraßen; und niemand gab sie ihm.

17 Da ging er in sich und sprach: Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe hier im Hunger!

18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. 19 Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich einem deiner Tagelöhner gleich!

20 Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater.

Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn, und er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

21 Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße.

22 Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße 23 und bringt das gemästete Kalb und schlachtet’s; lasst uns essen und fröhlich sein!
Dieser Vater lies zu, dass der Sohn eben selber Erfahrungen machen mußte, um daraus zu lernen und das er einsichtig wird...

Als der Sohn heinkam, machte der Vater ihm keine Vorwürfe, sondern freute sich ne Haxen aus und lies ein Fest veranstalten, mit der Aussage:
...denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden.
https://www.bibleserver.com/LUT/Lukas15%2C11
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Helmuth
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Re: Mißhandlungen in der Famil

Beitrag von Helmuth »

Ein großer Lernschritt für mich war, dass meine Erziehung alleine nicht reicht. Wer den Erziehungserfolg für sch verbucht, wird leicht überheblich und sieht auf andere herab, wie sich andere abstrampeln und daran verzweifeln können, wenn ihre Kinder trotz allem missraten. Und dann kommt Vater Gutmensch und sagt: „Tja, hätte er nicht so viele Fehler gemacht.“

Ich sage, wir arbeiten da bestenfalls mit, aber nicht mehr. Wir verhindern das Schlimmste, aber eine Garantie für Erfolg gibt es nicht. Heute habe ich die Erkenntnis, dass alles, aber auch alles Gnade ist. Es ist Gnade, dass ich mich bekehren konnte und es ist Gnade, dass ich nicht der größte Versager als Vater geworden bin.

Wer das anders sieht, der hat schon mal die falsche Haltung von sich und nimmt sich zu wichtig. Ich musste lernen welche Schwerpunkte in der Erziehung wirklich die oberste Priorität hat. Das ist die Hinführung seiner Kinder zu Christus, und das ist wie ich Erziehung grundsätzlich formulieren würde.

Aber diese Voraussetzung haben nicht alle Kinder. Es finden aber dennoch auch solche zum Herrn, wovon ich selbst einer derjenigen bin. Das zeigt wieder die Wertigkeit menschlicher Werke. Und dennoch darf ich Gott für meine Eltern danken, samt aller Fehler, denn ohne sie gäbe es mich nicht einmal und Gott konnte mit den Fehlern, meinen wie anderen, umgehen und war mir gnädig.
Zuletzt geändert von Helmuth am Sa 24. Feb 2024, 14:41, insgesamt 2-mal geändert.
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Oleander
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Re: Mißhandlungen in der Famil

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Sa 24. Feb 2024, 13:57 Wer das anders sieht, der hat schon mal die falsche Haltung von sich und nimmt sich zu wichtig.
Das ist deine Ansicht dazu!
Mehr als die eigenen Ansichten kundzutun, geht wohl nicht...

Es wird immer wieder weltweit Menschen geben, die die Dinge anders sehn wie du oder ich oder Tante Emma...
Es bleibt nichts anderes über, als das zu akzeptieren.
Zuletzt geändert von Oleander am Sa 24. Feb 2024, 14:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Hans-Joachim
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Re: Mißhandlungen in der Familie

Beitrag von Hans-Joachim »

Helmuth hat geschrieben: Sa 24. Feb 2024, 13:27 Das Vorbild muss ja sein, wie Gott uns erzieht, einen besseren Erzieher als er wird es wohl kaum geben. Und da habe ich gelernt, es gibt keine Wattebauschmethoden. Man erhält die Erziehung, die man braucht und wer sich nicht erziehen lässt, der darf durch die Fluchgasse Richtung Hölle marschieren.

Aber wer sich erziehen lässt, der trägt die Frucht der Gerechtigkeit davon, und Gott hat kein Problem damit, wenn Väter darin auch versagen. Nimm mal Josef her. Ich meine nicht, dass seine Bevorzugung richtig war, aber Gott ließ es zu und brachte nicht nur Josef, sondern auch seinen Vater in großes Leid.
Die Menschen erziehen aber nicht, wie Gott erzieht, sondern bestenfalls glauben, wie Gott erzieht. Denke mal an die strengen christlichen Jugendheime, die später in Verruf gerieten und wo Menschen heute Wiedergutmachung fordern. Da wurden Kinder regelrecht gebrochen.

Und auch Joseph ist kein Beispiel für göttliche Erziehung. Seine Brüder haben ein Verbrechen an ihm begangen. Doch Gott wendete sein Schicksal und erhob ihn über seine Brüder.
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