oTp hat geschrieben: ↑Do 4. Jul 2024, 23:15Noch ein Faktor
Das sind ja ziemlich viele Fragen, die ich Dir zwar alle genau beantworten kann, aber hast Du nicht einen guten Elektriker in der Nähe, den Du das alles fragen kannst?
Blitzstromableiter: Das sind Überspannungsschutzgeräte vom Typ 1, dann die Anlagenschutzgeräte vom Typ 2 und der Feinschutz vom Typ 3. In kleinen Häusern mit kurzen Leitungswegen und ohnehin wenig Anlagenteilen, ist der "Kombiableiter" (Typ 1+2+3) das Mittel der Wahl (einer für alles).
DER (neuerdings vorgeschriebene) Überspannungsableiter (engl. Kürzel "SPD") soll so nahe wie möglich am Einspeisepunkt der Anlage eingebaut werden, also am oder kurz nach dem Hausanschlußkasten oder (üblicherweise) unter dem Zähler, also noch vor dem Zähler und irgendwelchen Schaltern.
Die
Nennstrombelastbarkeit der FI-Schalter (engl. "RCD") hat damit zu tun, daß die durch Überstrom "festbacken" können und dann im Fehlerfall gar nicht ausschalten können. Um das zu vermeiden müssen die Geräte vorgesichert sein, in der Regel ist der Zähler in einem normalen Haus oder Wohnung mit 35A
Haupt
leitungs
schalter (
HLS= "SLS") vorgesichert, sodaß gar kein FI-Schalter höher bestromt werden kann, hier also übliche 40A-Geräte genügen. Wenn aber die nächste Vorsicherung mit 50A oder 63A ausgelegt ist, könnte der FI-Schalter überlastet werden und gefährdet.
Wenn hinter dem FI-Schalter je Kontakt (="Phase") nur 2 16A-Sicherungsautomaten verwendet werden, wäre der maximal fließende Dauerstrom mit ca. 2x16A = 32A auch noch unter 40A, auch wenn der
HLS mit 63A ausgelegt ist.
Man muß die Physik der Sache verstehen und die wichtigen Gesetze kennen (die haben schon ihren Grund, nicht alle, aber viele haben den).
Wichtig, sonst gibt es Ärger: vor dem Zähler darf niemand herumdoktorn, da könnte man sonst ungezählten "Strom klauen", und darum sind diese Bereiche versiegelt. Da darf nur ein anerkannter Elektriker ran, der dem Netzbetreiber den Siegelbruch ordentlich meldet oder sogar selbst wieder versiegeln kann und darf. Nach dem Zähler sollte auf jeden Fall auch nur ran, wer davon was versteht, aber das liegt im Grunde in der Verwantwortung des "Anlagenbetreibers" (d.i. der Hauseigentümer oder der Mieter).
Daher rate ich kraft meiner Sachkenntnis stets dazu, einen wirklichen Fachmann zu Rate zu ziehen. Nur wenn es da mangelt (das ist heute schnell mal so) sollte man sich anderweitig Rat holen oder selbst Hand anlegen. Dann muß man aber wirklich wissen was man macht.