Soweit stimmen wir überein. Das habe ich schon behandelt (siehe Antwort an oTp), das auch den Fall reiner Lippenbekenntnisse miteinschließt. Ich meine aber auch zu wissen worauf du hinauswillst, aber der Reihe nach, d.h. auch systematisch.
Du sagst: "Ich glaube ..." Das ist aber m.E. keine Glaubensfrage. Glaube ist Überzeugung. Bist du dir in deiner Aussage zu 100% sicher (anders würde ich etwas nicht Glauben nennen), oder ist es nur deine Vermutung?
Kannst du zuverlässig den Glauben anderer beurteilen? Bis zu einem gewissen Grad kann man das durch das Bekenntnis durchaus, denke ich, und wir müssen uns auch gegenüber Andersdenken positionieren, soweit ist das also notwendig und legitim, aber steht uns mehr übehaupt zu?
Wird Jesus strikt verworfen, sehe ich in der Tat keinen Anlass dem einen Funken Glauben abzugewinnen, aber wenn das Bekenntnis zu Jesus grundsätzlich vorliegt, dann sage ich: "Vorsicht" und richte mich lieber an unseren Herrn: "Mein geliebter Herr Jesus, es ist deine Sache die Authentizität festzustellen. Doch zeige mir bitte damit umzugehen." Eine Gabe dazu ist die Unterscheidung der Geister.
Was die Prüfung der Geister anbelangt, so ist dies aber grundsätzlich keine Frage der Lehre, was das christliche Bekenntnis miteinschließt. Nicht die jeweilige Lehrauffassung gibt den Ausschlag, sondern die Früchte des Geistes. Der Irrtum die Kindschaft Gottes anhand "Lehre" zu bewerten ist leider weit verbreitet.
Das gilt nur für offenkundige Irrlehren, wie z.B. die der Antichristen des 1. Jh., die Jesus nicht als Mensch bekennen (im Fleisch gekommen), und damit ein rein philosophisches Erlösungs-Konzept entwicklen, was auch Ausgangspunkt für diese Themensetzung war. Aber auch da erkennst du es anhand der Früchte, wie ich deren Auftreten wiederum im anderen Thread aufzuzeigen versuche.
Vorerst mal keine, denke ich, denn das Bekenntnis zu Jesus liegt doch vor. Ich gehe davon aus, du leugnest nicht, dass Jesus ein Mensch ist, denn dann wärst du ein eindeutiger Antichrist wie sie 1 Joh 4:3 klassifiziert.Rilke hat geschrieben: ↑Do 7. Nov 2024, 21:17 Angenommen du liegst richtig und Jesus ist nicht Gott im Fleisch. Ist dann mein Glaube als Jesus Christus, die zweite Person der Trinität derartig falsch, dass der Jesus, den ich verehre und anbete (!) nicht der Wahrheit entspricht? Was für Folgen hätte das für meine Errettung?
Der nun mehr verlangt als gefordert - er ist nicht nur Mensch, sondern auch Gott - bist du, nicht ich, und ich meine auch weder Gott noch Jesus verlangen diesen Zusatz in Form eines trinitarischen Bekenntnisses. Dazu würde ich sogar ergänzen, darin sind sie "eins". Doch dafür dient der Thread das auf biblischer Basis zu klären.
Erlaube mir einen (vielleicht witzigen) Vergleich. Aber ich denke, es kann gewisse Denkweisen rein theologischer Herkunft etwas besser darlegen. Dazu diese Stelle aus dem Jh-Ev:
Ich sehe nun Jesus in einem roten Mantel. Wäre ich damals Augenzeuge gewesen, mein Herz würde weinen ihn so zu sehen. Aber ich weiß später auch warum es so kommen musste. Wenn ich dies nun so vor anderen bekenne, dann würde ich sagen: "Ich rede von dem Jesus, der den roten Purpurmantel trug und für mich gelitten hatte."Joh 19,5 hat geschrieben: Jesus nun ging hinaus, die Dornenkrone und das Purpurgewand tragend. Und er spricht zu ihnen: Siehe, der Mensch!
Dazu ein anderer: "Du meinst einen anderen, denn den ich kenne, der trägt weiße Kleidung. So erscheint er in seiner erhabenen himmlischen Stellung." Ich poche nun darauf, dass Jesus rote Kleidung trägt, denn so hat es die Bibel gezeigt. Der andere beruft sich auch auf die Bibel, wo Gott seinen Sohn hell strahlend vor drei Aposteln erscheinen ließ.
Jeder beruft sich dabei auf den Jesus, wie ihn die Bibel darstellt. Aber finde nun den Fehler. Was machen beide trotz alledem, was sogar geschrieben steht, falsch?
Daran habe ich nichts auszusetzen, denn ich habe die Existenz Gottes und seines HG nie geleugnet. Ich interpretiere es theologisch bloß anders.Rilke hat geschrieben: ↑Do 7. Nov 2024, 21:17 Hm, ich verstehe was du meinst. Ich denke, dass ich dir zustimme, wenn du sagst, dass dieses Bekenntnis ausreicht, mit der Folgerung, dass ein wahrhaftes Bekenntnis zum Herrn Jesus Christus (indirekt) ein Bekenntnis zu seinem Vater und dem Heiligen Geist impliziert.
(falls es dich interessiert, findest du hier Näheres)