Welches Bekenntnis gereicht zu unserer Errettung?

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Helmuth
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Re: Welches Bekenntnis gereicht zu unserer Errettung?

Beitrag von Helmuth »

Rilke hat geschrieben: Do 7. Nov 2024, 21:17 Siehst du worauf ich hinaus möchte? An "Jesus" zu glauben ist nicht genügend, wenn es sich nicht um den Jesus, den Sohn Gottes, handelt.
Soweit stimmen wir überein. Das habe ich schon behandelt (siehe Antwort an oTp), das auch den Fall reiner Lippenbekenntnisse miteinschließt. Ich meine aber auch zu wissen worauf du hinauswillst, aber der Reihe nach, d.h. auch systematisch.
Rilke hat geschrieben: Do 7. Nov 2024, 21:17 Ich glaube nicht, dass Mormonen errettet sind, weil ihnen der Glaube an den echten, lebendigen und auferstandenen Christus fehlt.
Du sagst: "Ich glaube ..." Das ist aber m.E. keine Glaubensfrage. Glaube ist Überzeugung. Bist du dir in deiner Aussage zu 100% sicher (anders würde ich etwas nicht Glauben nennen), oder ist es nur deine Vermutung?

Kannst du zuverlässig den Glauben anderer beurteilen? Bis zu einem gewissen Grad kann man das durch das Bekenntnis durchaus, denke ich, und wir müssen uns auch gegenüber Andersdenken positionieren, soweit ist das also notwendig und legitim, aber steht uns mehr übehaupt zu?

Wird Jesus strikt verworfen, sehe ich in der Tat keinen Anlass dem einen Funken Glauben abzugewinnen, aber wenn das Bekenntnis zu Jesus grundsätzlich vorliegt, dann sage ich: "Vorsicht" und richte mich lieber an unseren Herrn: "Mein geliebter Herr Jesus, es ist deine Sache die Authentizität festzustellen. Doch zeige mir bitte damit umzugehen." Eine Gabe dazu ist die Unterscheidung der Geister.

Was die Prüfung der Geister anbelangt, so ist dies aber grundsätzlich keine Frage der Lehre, was das christliche Bekenntnis miteinschließt. Nicht die jeweilige Lehrauffassung gibt den Ausschlag, sondern die Früchte des Geistes. Der Irrtum die Kindschaft Gottes anhand "Lehre" zu bewerten ist leider weit verbreitet.

Das gilt nur für offenkundige Irrlehren, wie z.B. die der Antichristen des 1. Jh., die Jesus nicht als Mensch bekennen (im Fleisch gekommen), und damit ein rein philosophisches Erlösungs-Konzept entwicklen, was auch Ausgangspunkt für diese Themensetzung war. Aber auch da erkennst du es anhand der Früchte, wie ich deren Auftreten wiederum im anderen Thread aufzuzeigen versuche.
Rilke hat geschrieben: Do 7. Nov 2024, 21:17 Angenommen du liegst richtig und Jesus ist nicht Gott im Fleisch. Ist dann mein Glaube als Jesus Christus, die zweite Person der Trinität derartig falsch, dass der Jesus, den ich verehre und anbete (!) nicht der Wahrheit entspricht? Was für Folgen hätte das für meine Errettung?
Vorerst mal keine, denke ich, denn das Bekenntnis zu Jesus liegt doch vor. Ich gehe davon aus, du leugnest nicht, dass Jesus ein Mensch ist, denn dann wärst du ein eindeutiger Antichrist wie sie 1 Joh 4:3 klassifiziert.

Der nun mehr verlangt als gefordert - er ist nicht nur Mensch, sondern auch Gott - bist du, nicht ich, und ich meine auch weder Gott noch Jesus verlangen diesen Zusatz in Form eines trinitarischen Bekenntnisses. Dazu würde ich sogar ergänzen, darin sind sie "eins". Doch dafür dient der Thread das auf biblischer Basis zu klären.

Erlaube mir einen (vielleicht witzigen) Vergleich. Aber ich denke, es kann gewisse Denkweisen rein theologischer Herkunft etwas besser darlegen. Dazu diese Stelle aus dem Jh-Ev:
Joh 19,5 hat geschrieben: Jesus nun ging hinaus, die Dornenkrone und das Purpurgewand tragend. Und er spricht zu ihnen: Siehe, der Mensch!
Ich sehe nun Jesus in einem roten Mantel. Wäre ich damals Augenzeuge gewesen, mein Herz würde weinen ihn so zu sehen. Aber ich weiß später auch warum es so kommen musste. Wenn ich dies nun so vor anderen bekenne, dann würde ich sagen: "Ich rede von dem Jesus, der den roten Purpurmantel trug und für mich gelitten hatte."

Dazu ein anderer: "Du meinst einen anderen, denn den ich kenne, der trägt weiße Kleidung. So erscheint er in seiner erhabenen himmlischen Stellung." Ich poche nun darauf, dass Jesus rote Kleidung trägt, denn so hat es die Bibel gezeigt. Der andere beruft sich auch auf die Bibel, wo Gott seinen Sohn hell strahlend vor drei Aposteln erscheinen ließ.

Jeder beruft sich dabei auf den Jesus, wie ihn die Bibel darstellt. Aber finde nun den Fehler. Was machen beide trotz alledem, was sogar geschrieben steht, falsch?
Rilke hat geschrieben: Do 7. Nov 2024, 21:17 Hm, ich verstehe was du meinst. Ich denke, dass ich dir zustimme, wenn du sagst, dass dieses Bekenntnis ausreicht, mit der Folgerung, dass ein wahrhaftes Bekenntnis zum Herrn Jesus Christus (indirekt) ein Bekenntnis zu seinem Vater und dem Heiligen Geist impliziert.
Daran habe ich nichts auszusetzen, denn ich habe die Existenz Gottes und seines HG nie geleugnet. Ich interpretiere es theologisch bloß anders.
(falls es dich interessiert, findest du hier Näheres)
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Rilke
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Re: Welches Bekenntnis gereicht zu unserer Errettung?

Beitrag von Rilke »

Helmuth hat geschrieben: Fr 8. Nov 2024, 04:58 Du sagst: "Ich glaube ..." Das ist aber m.E. keine Glaubensfrage. Glaube ist Überzeugung. Bist du dir in deiner Aussage zu 100% sicher (anders würde ich etwas nicht Glauben nennen), oder ist es nur deine Vermutung?
Es ist nur eine Vermutung, aber in dem Sinne hab ich das Wort "glaube" auch benutzt. So wie in: "Haben wir noch Milch zuhause?" - "Ich glaube schon." (Da ist keine Überzeugung und man ist sich nicht zu 100% sicher). Im Englischen gibts zwei Wörter für den Glauben, to believe und to have faith. Ich meinte ersteres.
Helmuth hat geschrieben: Fr 8. Nov 2024, 04:58 Kannst du zuverlässig den Glauben anderer beurteilen? Bis zu einem gewissen Grad kann man das durch das Bekenntnis durchaus, denke ich, und wir müssen uns auch gegenüber Andersdenken positionieren, soweit ist das also notwendig und legitim, aber steht uns mehr übehaupt zu?

Wird Jesus strikt verworfen, sehe ich in der Tat keinen Anlass dem einen Funken Glauben abzugewinnen, aber wenn das Bekenntnis zu Jesus grundsätzlich vorliegt, dann sage ich: "Vorsicht" und richte mich lieber an unseren Herrn: "Mein geliebter Herr Jesus, es ist deine Sache die Authentizität festzustellen. Doch zeige mir bitte damit umzugehen." Eine Gabe dazu ist die Unterscheidung der Geister.
Interessant, und ja ich denke ich verstehe was du meinst. Sofern man den biblischen Jesus bekennt, ist man auf der richtigen Seite, auch wenn die Interpretation der Schrift fehlerhaft sein mag.
Helmuth hat geschrieben: Fr 8. Nov 2024, 04:58 Der nun mehr verlangt als gefordert - er ist nicht nur Mensch, sondern auch Gott - bist du, nicht ich, und ich meine auch weder Gott noch Jesus verlangen diesen Zusatz in Form eines trinitarischen Bekenntnisses. Dazu würde ich sogar ergänzen, darin sind sie "eins". Doch dafür dient der Thread das auf biblischer Basis zu klären.
Was mir dazu einfällt: Wir diskutieren hier welches Bekenntnis notwendig für unsere Errettung ist, was wir aber nicht besprochen haben (und nicht weiter vertiefen müssen) ist die Taufe, die Jesus ganz eindeutig als heilsnotwendig erachtet. (Joh 3:5). Ein Bekenntnis allein reicht demnach nicht aus, davon bin ich überzeugt. Selbst wenn Paulus vom Bekenntnis spricht, das uns errettet, gehe ich nicht davon aus, dass dieses Bekenntnis die einzige Grundvoraussetzung ist, um errettet zu sein. Insofern wird bei der Errettung mehr verlangt als Paul fordert.

Aber um nicht wieder OT zu gehen, sage ich das mal so: Wenn Jesus nicht Gott ist, dann gebe ich jemandem die Ehre, die nur Gott zusteht, somit sündige ich. Wenn Jesus doch Gott ist, dann verkennt ein Unitarier Gott und Jesus Christus in ihrer Natur und gibt Gott (in dem Sinne Gott dem Sohn) nicht die nötige Ehre, die er verdient.
Es ist schon ein kleines Dilemma meiner Ansicht nach. Aber vielleicht sehe ich das zu streng.
Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
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Larson
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Re: Welches Bekenntnis gereicht zu unserer Errettung?

Beitrag von Larson »

Helmuth hat geschrieben: Di 5. Nov 2024, 10:06 Eine abschließende Bitte: Da wir hier ja im Bibelforum sind, so unterlegt eure klaren Überzeugungen auch anhand dafür geeigneter Bibelstellen. Dann haben wir auch einen objektiven Diskussionsgegenstand. In dem Sinn freue ich mich auf eure Beiträge.
Zum Titel: Zur Errettung braucht es keines Bekenntnisses, sondern Umkehr vom bösen Weg, sehr gut dokumentiert in der Tenach. Und da lässt sich nicht etwas hinzufügen, denn davor warnt die Tenach ausdrucksstark.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Helmuth
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Re: Welches Bekenntnis gereicht zu unserer Errettung?

Beitrag von Helmuth »

Rilke hat geschrieben: Fr 8. Nov 2024, 12:23 Es ist nur eine Vermutung, aber in dem Sinne hab ich das Wort "glaube" auch benutzt.
Ich verstehe, das ist ein leidiges Dilemma unserer deutschen Sprache. Aus dem Grund habe ich mir in Glaubensthemen angewöhnt das Wort "glauben" nicht mehr so inflationär zu verwenden, sondern: "ich denke, ich meine, ich vermute, ich gehe davon aus ...". Sage ich "ich glaube", sollte gemeint sein, was die Schrift darunter versteht, that means "I think" instead of "I believe". Du redest ja jetzt mehr E als D.
Rilke hat geschrieben: Fr 8. Nov 2024, 12:23 Interessant, und ja ich denke ich verstehe was du meinst. Sofern man den biblischen Jesus bekennt, ist man auf der richtigen Seite, auch wenn die Interpretation der Schrift fehlerhaft sein mag.
Ich bin begeistert, das nenne ich einen echten Erkenntnisschritt. :thumbup:

Ergänzend dazu möge man bedenken, dass nicht jeder Gläubige ein Top-Lehrer und Bibelexperte sein kann. Es gibt Menschen, die verstehen nicht einmal die Grundrechenarten, oder sind nicht fähig einen Satz vollständig richtig zu zu formulieren. Und es liegt an Gott wie sehr er uns zu etwas begabt, das liegt nicht am Menschen. So ersetzt eine Gabe nie den Glauben!

Doch geht es um das Herz, sind sie dennoch ein Herz und eine Seele mit Jesus. Ihr Bekenntnis kann 100 x mehr Wert sein als das eines Uni-Professors mit viel Kopf und wenig Herz. Für Jesus ist der geringste Bruder gleich viel wert wie unser biblischer Chef-Theologe Paulus, weil es kein Ansehen der Person vor Gott gibt.
Rilke hat geschrieben: Fr 8. Nov 2024, 12:23 Was mir dazu einfällt: Wir diskutieren hier welches Bekenntnis notwendig für unsere Errettung ist, was wir aber nicht besprochen haben (und nicht weiter vertiefen müssen) ist die Taufe, die Jesus ganz eindeutig als heilsnotwendig erachtet. (Joh 3:5).
Das hat mit unserem Bekenntnisthema direkt nichts zu tun. Wir wollen es gewissemaßen formulieren. Du sprichst den Geburtsakt an, dem dann in der Folge ein Bekenntnis folgt. Aber ich denke schon, ein Bekenntnis fällt unterschiedlich aus, ob man mit dem HG getauft worden ist oder nicht. Derart kann man sogar prüfen, wer den HG überhaupt hat und wer nicht.

Im HG kann keiner sagen: "Jesus hat keine so hohe Relevanz wie man meint." Humanisten tun es aber oft, die meinen ihr christliches Leben reiche aus. In unserem Sinne hieße das, dass sie aufgrund ihrer Lebensweise glauben ein Bekenntnis abzulegen, dass sie vor Gott als gerechtfertigt sehen. Wage es aber bloß nicht etwas mehr hinter die Kulissen zu blicken. Welches Wort benutzt Jesus dazu?

Ist dir schon aufgefallen, dass solche oft nicht einmal wissen, warum sie überhaupt errettet werden müssen oder dass die Auferstehung real ist? Ihrem Glauben fehlt dazu oft die Erkenntnis der Sünde. Wovon soll dann ein solcher erlöst werden, der zwar "Oh Herr Jesus" betet, aber seine Sünde gar nicht bekennen kann, oder meint, es gäbe so etwas wie "Gericht" nicht?

Darum war der Glaube und das damit verbundene Bekenntnis vor anderen vieler Pharisäer und Schriftgelehrter, d.h. solcher, welche die Schrift sogar durchwegs in- und auswendig kennen, trotz allem wertlos. Sie kennen sie und kennen sie doch nicht, weil in ihnen nicht der HG ist, der sie chrakterlich ändern könnte und so auch lehren würde. Ein Wort Jesu dazu:
Mk 12,24 hat geschrieben: Jesus sprach zu ihnen: "Irrt ihr nicht deshalb, weil ihr die Schriften nicht kennt noch die Kraft Gottes?"
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Lena
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Re: Welches Bekenntnis gereicht zu unserer Errettung?

Beitrag von Lena »

Eines das unserem Vater im Himmel zeigt,
das wir seinem Geist in unserem Herzen
Raum gelassen haben.
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Rilke
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Re: Welches Bekenntnis gereicht zu unserer Errettung?

Beitrag von Rilke »

Helmuth hat geschrieben: Fr 8. Nov 2024, 17:20 Du redest ja jetzt mehr E als D.
Definitiv, aber mit meiner Tochter spreche ich nur Deutsch, damit sie es lernt und ich nicht ganz aus der Übung komme. Ich erwische mich immer wieder dabei Wörter online nachzuschlagen, weil mir das deutsche Wort einfach nicht einfallen mag. Und so enden wie der Arnold Schwarzenegger, der seine eigene Muttersprache verlernt hat, möchte ich auf keinen Fall. :D
Helmuth hat geschrieben: Fr 8. Nov 2024, 17:20 Ergänzend dazu möge man bedenken, dass nicht jeder Gläubige ein Top-Lehrer und Bibelexperte sein kann. Es gibt Menschen, die verstehen nicht einmal die Grundrechenarten, oder sind nicht fähig einen Satz vollständig richtig zu zu formulieren. Und es liegt an Gott wie sehr er uns zu etwas begabt, das liegt nicht am Menschen. So ersetzt eine Gabe nie den Glauben!
Das stimmt, das stimmt. Aber ich denke man muss kein Experte sein um das Konzept der Trinität zu verstehen, und die ersten dokumentierten Überlieferungen dieser Lehre sind fast 1900 Jahre alt.
Helmuth hat geschrieben: Fr 8. Nov 2024, 17:20 Ist dir schon aufgefallen, dass solche oft nicht einmal wissen, warum sie überhaupt errettet werden müssen oder dass die Auferstehung real ist? Ihrem Glauben fehlt dazu oft die Erkenntnis der Sünde. Wovon soll dann ein solcher erlöst werden, der zwar "Oh Herr Jesus" betet, aber seine Sünde gar nicht bekennen kann, oder meint, es gäbe so etwas wie "Gericht" nicht?
Ja, leider gibt es allerhand solcher kulturellen Christen, die sich mit dem Evangelium kaum auseinandergesetzt haben.
Helmuth hat geschrieben: Fr 8. Nov 2024, 17:20 Ein Wort Jesu dazu:
Mk 12,24 hat geschrieben: Jesus sprach zu ihnen: "Irrt ihr nicht deshalb, weil ihr die Schriften nicht kennt noch die Kraft Gottes?"
:thumbup:
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Zippo
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Re: Welches Bekenntnis gereicht zu unserer Errettung?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Di 5. Nov 2024, 10:09 Ich gehe mit einer Aussage Magdalenas ins Rennen:
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 4. Nov 2024, 01:42 Wenn jemand Jesus Christus nicht als den Sohn Gottes, die "2. Person" JHWHs; Gott erkennen kann, dann ist es wenig sinnvoll, sich Bibelstellenschlachten zu liefern.
Erkennen und Bekennen sind zwei unterschiedliche Begriffe. Ich kann nicht bekennen, was ich nicht erkannt habe. Das Erkennnen ist damit eine Voraussetzung etwas auch zu bekennen. Bibelschlachten sind gar nicht nötig, da ich davon ausgehe, dass uns das NT alles dazu liefert.
Ein ehrliches Bekenntnis ist schon mal ein guter Anfang. Rö 10,9 wurde schon genannt. Ich frage mich allerdings auch, ob ein solches Bekenntnis schon für die Errettung reicht. Das Leben ist wichtiger, als ein Bekenntnis, sagt otp und da will ich mich auch gerne anschließen. Glaube und Bekenntnis wollen gelebt sein. Jak 2,14-18, Mt 25,24-30, 31....

Aber Paulus war sich sicher, daß jemand, der von Herzen glaubt, der wird gerecht und wer mit dem Munde bekennt, der wird gerettet. Zu seiner Zeit war es auch noch mutig, sich zu dem Herrn Jesus zu bekennen.

Helmuth

Ich werde das an mir selbst mal überprüfen: Habe ich erkannt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? Ja, also kann ich auch bekennen, dass er der Sohn Gottes ist. Finde ich dazu auch eine Wortgrundlage aus dem NT, und zwar am besten, wie sich Jesus selbst als Sohn Gottes deklariert? Aus meiner Sicht ja, und dem lege ich diese Aussage zugrunde:
Mk 14,61-62 hat geschrieben: Wieder fragte ihn der Hohepriester und spricht zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Gepriesenen? Jesus aber sprach: Ich bin es. Und ihr werdet den Sohn des Menschen zur Rechten der Macht sitzen und mit den Wolken des Himmels kommen sehen.
Mit Jesu Antwort "Ich bin es" bekennt er sich m.E. mit einem klaren "Ja" zur Sohnschaft auf die Frage durch den Hohepriester.
Die Hohenpriester sprechen von dem Christus, dem Sohn des Gepriesenen. Aufgrund welcher Verheißung des AT haben sie eigentlich auf einen Sohn Gottes gewartet ?

Von Petrus hört man in Mt 16,16 das Bekenntnis: "Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn" , wie kamen die Juden auf die Idee, daß der Gesalbte aus dem Hause Davids der Sohn Gottes sein müße ?
Joh 6,69

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Helmuth
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Re: Welches Bekenntnis gereicht zu unserer Errettung?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Sa 9. Nov 2024, 17:35 Ein ehrliches Bekenntnis ist schon mal ein guter Anfang. Rö 10,9 wurde schon genannt. Ich frage mich allerdings auch, ob ein solches Bekenntnis schon für die Errettung reicht.
Wie schon gesagt, ist es nur ein Lippenbekenntnis oder etwas, das man nur aufsagt, dann ist es bedeutungslos. Das Herz gibt dazu immer den wesentlichen Ausschlag. Und wie du richtig sagst muss es gelebt werden, was bei rechter Herzenshaltung auch der Fall sein wird.
Zippo hat geschrieben: Sa 9. Nov 2024, 17:35 Die Hohenpriester sprechen von dem Christus, dem Sohn des Gepriesenen. Aufgrund welcher Verheißung des AT haben sie eigentlich auf einen Sohn Gottes gewartet ?
Ich denke z.B. an die Stelle aus Daniel 7:13, auf die sich Jesus in seinem Bekenntnis vor dem Hohen Rat beruft. Deshalb waren diese auch auch so aufgebracht, weil sie dies als Gotteslästerung interpretiert hatten.
Zippo hat geschrieben: Sa 9. Nov 2024, 17:35 Von Petrus hört man in Mt 16,16 das Bekenntnis: "Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn" , wie kamen die Juden auf die Idee, daß der Gesalbte aus dem Hause Davids der Sohn Gottes sein müße ?
Ich denke Petrus erkannte das zuerst einmal anhand der Vollmacht. in der Jesus sichtbar gewandelt ist. Zuvor erhielt er das Zeugnis von Johannes dem Täufer (Joh 1:29). Und das legte ihm Jesus so aus, dass ihm dieses sein Vater geoffenbart hat. Es war also nicht Sache von Fleisch und Blut, sondern eine Vermittlung durch den HG.

Vermutlich dachte er dabei weniger an den Sohn Davids, wiewohl das allgemein jeder Jude wusste. Nur gibt es mehrere 100.000 Juden in jeder Generation, sodass dieses Wissen alleine (d.h. Fleisch und Blut) nichts nützt. Das AT selbst legt z.B. die Grundlage mit Micha 5:1.

Soviel zum Bekenntnis des Petrus und ich denke, damit war es in Jesu Augen auch anerkannt, denn Jesus bekennt sich damit ebenfalls zu ihm. Mit anderen Worten, damit galt Petrus als gerettet.

So meine ich, dass das Bekenntnis zu Christus auch rettende Kraft hat. Also wir bekennen nicht einfach nur den Sohn, sondern ihn auch als den Christus, Hebräisch HaMashiach (Messias). Und dazu bekennt sich wieder der Vater im Himmel selbst, wenn er seinen Sohn sagen lässt:
Joh 3,16 hat geschrieben: Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.
Für dieses gegenseitige Bekennen steht auch das hebr. Wort "lada'at (wissen, kennen, erkennen), das gleichfalls bekennen bedeutet. Man kennt einander, weiß von einander und steht zueinander, koste es was es wolle, all das, was wahre Liebe ausmacht. So kostete es Jesus auch das Leben, damit wir ewiges Leben überhaupt haben können.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Zippo
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Re: Welches Bekenntnis gereicht zu unserer Errettung?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Sa 9. Nov 2024, 19:13
Zippo hat geschrieben: Sa 9. Nov 2024, 17:35 Ein ehrliches Bekenntnis ist schon mal ein guter Anfang. Rö 10,9 wurde schon genannt. Ich frage mich allerdings auch, ob ein solches Bekenntnis schon für die Errettung reicht.


Wie schon gesagt, ist es nur ein Lippenbekenntnis oder etwas, das man nur aufsagt, dann ist es bedeutungslos. Das Herz gibt dazu immer den wesentlichen Ausschlag. Und wie du richtig sagst muss es gelebt werden, was bei rechter Herzenshaltung auch der Fall sein wird.
Und dann werden irgendwann auch Probleme entstehen, denn alle Menschen, die fromm leben wollen, werden Verfolgung erleiden. 2 Tim 3,10-11 Wer zu Unrecht leidet, erlebt geradezu den Indikator für ein gutes Bekenntnis. Joh 15,20
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Sa 9. Nov 2024, 17:35 Die Hohenpriester sprechen von dem Christus, dem Sohn des Gepriesenen. Aufgrund welcher Verheißung des AT haben sie eigentlich auf einen Sohn Gottes gewartet ?
Ich denke z.B. an die Stelle aus Daniel 7:13, auf die sich Jesus in seinem Bekenntnis vor dem Hohen Rat beruft. Deshalb waren diese auch auch so aufgebracht, weil sie dies als Gotteslästerung interpretiert hatten.
Ich hatte zuerst an Jes 9,5 gedacht, aber dein Vers ist vielleicht sogar besser, denn die Juden warteten ja auf einen Befreier und dieser Menschen Sohn genannte Held, bekommt von Gott Gewalt, damit ihm alle Völker dienen sollten.
Dan 7,13-14
Nun war der Herr Jesus kein streitbarer Held, deswegen wurde er von den Pharisäern und Schriftgelehrten eher mißtrauisch beäugt und später abgelehnt. Da mußte man schon ein anderes Auftreten haben und andere Reden schwingen, um die Erwartungshaltung der religiösen Führer Israels zu befriedigen.
Die religösen Oberen wurden zu erbitterten Gegnern der Nachfolger Jesu und machten ein Bekenntnis schwer. Joh 9,22, Joh 16,2
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Sa 9. Nov 2024, 17:35 Von Petrus hört man in Mt 16,16 das Bekenntnis: "Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn" , wie kamen die Juden auf die Idee, daß der Gesalbte aus dem Hause Davids der Sohn Gottes sein müße ?
Ich denke Petrus erkannte das zuerst einmal anhand der Vollmacht. in der Jesus sichtbar gewandelt ist. Zuvor erhielt er das Zeugnis von Johannes dem Täufer (Joh 1:29). Und das legte ihm Jesus so aus, dass ihm dieses sein Vater geoffenbart hat. Es war also nicht Sache von Fleisch und Blut, sondern eine Vermittlung durch den HG.
Es war also äußerlich gar nicht zu erkennen, daß der sogenannte Sohn des Hochgepriesenen bzw. der Sohn Gottes in der Gestalt des Jesus von Nazareth erschienen war. Da brauchte der Petrus eine Inspiration durch den Heiligen Geist. Mt 16,17

Obwohl der Herr Jesus sich Menschen Sohn nannte und das war sicher eine deutliche Anlehnung an Dan 7,13

Helmuth

Vermutlich dachte er dabei weniger an den Sohn Davids, wiewohl das allgemein jeder Jude wusste. Nur gibt es mehrere 100.000 Juden in jeder Generation, sodass dieses Wissen alleine (d.h. Fleisch und Blut) nichts nützt. Das AT selbst legt z.B. die Grundlage mit Micha 5:1.
Doch, an den Sohn Davids hatte er sicher auch gedacht.Der war ja doch in aller Munde. z. Bsp. Mt 9,27, 12,33,15,22 usw.
Auf einen Sohn Davids hoffte der aufrichtig zu Gott schauende Bevölkerungsanteil Israels. Joh 1,45-47
Es war immer noch eine gewisse Unsicherheit, ob dieser Mensch Jesus aus Nazareth wirklich der Richtige ist. Mt 16,13-14
Und es entwickelt sich ein regelrechter Hass der religiösen Oberschicht auf diesen Jesus, weil er sie durchschaute Mt 23 und weil er gedachte, ihnen die fromme Führungsrolle im Lande wegzunehmen. Joh 11,48, Mt 21,37-46

Und damals hat ein offenes Bekenntnis zu dem Messias Jesus ein Beweis für die Echtheit des Glaubens gewesen. In diesem Lichte muß man, denke ich, die Verse in 1 Joh 4,2 und Rö 10,9-10 verstehen.
Helmuth

Soviel zum Bekenntnis des Petrus und ich denke, damit war es in Jesu Augen auch anerkannt, denn Jesus bekennt sich damit ebenfalls zu ihm. Mit anderen Worten, damit galt Petrus als gerettet.

So meine ich, dass das Bekenntnis zu Christus auch rettende Kraft hat. Also wir bekennen nicht einfach nur den Sohn, sondern ihn auch als den Christus, Hebräisch HaMashiach (Messias). Und dazu bekennt sich wieder der Vater im Himmel selbst, wenn er seinen Sohn sagen lässt:
Joh 3,16 hat geschrieben: Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.
Für dieses gegenseitige Bekennen steht auch das hebr. Wort "lada'at (wissen, kennen, erkennen), das gleichfalls bekennen bedeutet. Man kennt einander, weiß von einander und steht zueinander, koste es was es wolle, all das, was wahre Liebe ausmacht. So kostete es Jesus auch das Leben, damit wir ewiges Leben überhaupt haben können.
Das Evangelium hat Kraft, Menschen selig zu machen, Rö 1,16, inwieweit das bloße Bekenntnis ausreicht, kann ich nicht beurteilen. Die mahnenden Worte Jesu in Mt 25 regen eher dazu an, im Glauben und in der Liebe auch tätig zu sein und zu tun, was der Heilige Geist will.
Jetzt reicht auch das Bekenntnis in der Gemeinde sicherlich nicht aus ? An die Nachfolger Jesu erging ja der Missionsbefehl. Mt 28,18-19

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Re: Welches Bekenntnis gereicht zu unserer Errettung?

Beitrag von Helmuth »

Ich greife nochmals einer deiner Aussagen aus:
Rilke hat geschrieben: Sa 9. Nov 2024, 12:33 Aber ich denke man muss kein Experte sein um das Konzept der Trinität zu verstehen, und die ersten dokumentierten Überlieferungen dieser Lehre sind fast 1900 Jahre alt.
Wir beleuchten in diesem Thema den Wert eines Bekennntnisses hinsichtlich seiner Heilsrelvanz. Mir geht es dabei nicht um theologische Auffassungen, sondern um die Quintessenz dessen.

Wir gehen auch davon aus, dass es keine Lippenbekenntisse sind, wie wir bisher ausgeführt haben, dass diese auch keine Relevanz hätten. Wir setzen die Voraussetzung man glaube von Herzen an Jesus.

Ich kann versuchen die Problematik auch noch von anderer Seite darzustellen und darin sehe ich auch des Pudels Kern vergraben. Es ist nämlich, wie ich erkenne, entscheidend wie Gott darauf mit seiner Kraft reagiert, was ich nun ausführen möchte:
Mk 12,24 hat geschrieben: Jesus sprach zu ihnen: "Irrt ihr nicht deshalb, weil ihr die Schriften nicht kennt noch die Kraft Gottes?"
Diese Antwort erhielten die Sadduzäer zur Zeit Jesu, die nicht an eine Auferstehung geglaubt hatten. Jesus bescheingte ihnen damit gewissermaßen ihren Unglauben und so erfuhren sie auch nicht die Kraft Gottes. Für ihren Fall wusste sie in der Tat nicht, dass die Auferstehung schon Lehre im AT war, doch darauf kam es Jesus m.E. gar nicht an.

Interessant dabei ist nämlich ein anderer Fakt, und zwar, dass all diese Hochgelehrten, seien es Schriftgelehrte, Phariser oder Sadduzäer alles andere als unwissend waren. Sie kannten die Schriften und dennoch kannten sie sie nicht, und warum nicht? Meine Antwort:

Gott stattete sie nicht mir seiner Kraft aus und damit blieben sie in all ihrem Wissen weiter Unwissende. Damit komme ich zu folgender Überlegung. Dazu benötige ich noch Paulus, der auch gesagt hatte:
Röm 1,16 hat geschrieben: Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen.
Paulus redet ebenfalls von der Kraft Gottes, und besonders die zur Errettung, Es gibt ja viele Kräfte Gottes und Israel wurde beim Auszug aus Ägypten damit überschweniglich ausgestattet, und auch hier: Die überwiegende Mehrheit blieb ungläubig. Sie sahen also sogar die Werke Gottes und seine allmächtige Kraft, und sahen sie gewissenmaßen doch nicht. Dazu auch --> Jesaja 6:9-10


Nun zu unserer Problematik - zwei Fragen an dich (bzw. ans Forum):

Falls wir uns mit der Auffassung "Jesus ist Gott" im Irrtum befänden, d.h. rein gesetzt, d.h wir nehmen nur mal an, dem wäre so, kennen wir damit auch nicht die Kraft Gottes, die damit verbunden ist? Mit anderen Worten: Ist dieses Bekenntnis damit gar nicht mit seiner rettenen Kraft verbunden?

Das Pendent dazu nun mit "Jesus ist Gottes Sohn", d.h. wieder vorausgesetzt dieses Bekenntnis alleine reiche nicht, wir nehmen es wieder erst mal so an, worauf Trinitarier ja enormen Wert legen. Wieder die Frage: Ist dieses Bekenntnis damit auch nicht mit seiner rettenden Kraft verbunden?
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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