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Durch den Glauben wird das Gesetz aufgerichtet Rö3,31

Verfasst: Fr 7. Feb 2025, 12:52
von Zippo
Hallo zusammen,

vor einiger Zeit ist mir schon mal folgender Vers aufgefallen:

Rö 3,31 Wie? Heben wir das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir richten das Gesetz auf. LÜ

Wie geschieht das ?

Paulus hat sich doch immer gegen den Bund des Gesetzes gestellt und gesagt:

Röm 10,4 Denn Christus ist des Gesetzes Ende, wer an den glaubt, ist gerecht.

Gruß Thomas

Re: Durch den Glauben wird das Gesetz aufgerichtet Rö3,31

Verfasst: Fr 7. Feb 2025, 15:44
von Lena
Durch die Innewohnung Gottes im Menschen regiert die Liebe.
Sie ist die Erfüllung des Gesetzes. Wer liebt tut nichts böses.

Re: Durch den Glauben wird das Gesetz aufgerichtet Rö3,31

Verfasst: Fr 7. Feb 2025, 17:42
von renato23
@Zippo
Da bei Jesus für das Evangelium vom Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit die künftige Gültigkeit der bisherigen durch Mose gegebenen Gesetze und Propheten von der gelebten Liebe zu Gott dem Nächsten und sich abhängig macht Mt 22.40 gelten für Nachfolger Jesus jene Gesetze die dagegen verstoßen nicht mehr.

Diesbezüglich verstehe ich die Worte Paulus dass mit Jesus Erscheinen jene Gesetze nicht mehr relevant sind, die zum Teil gegen eines der kleinen aber wichtigen Gebote verstoßen (Gesetzes Werke, Werke des Gesetzes Gal 2,16 z. B Du sollst nicht töten..

Bei Römer 3,31 steht wohl das Wort Gesetz, aber es geht eigentlich um die Gebote Wie auch hier bei Gal 5.14 oder wie schon Lena folgerichtig auf Römer 13,8-10 hinwies. Wer liebt tut dem Nächsten nichts Böses.darum ist die Liebe -im Reich Gottes - der dort geltenden Gebote Erfüllung.

Re: Durch den Glauben wird das Gesetz aufgerichtet Rö3,31

Verfasst: Fr 7. Feb 2025, 19:05
von Oleander
renato23 hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 17:42verstehe ich
Renato und seine "Schachtelsätze" ... :)

;)

Re: Durch den Glauben wird das Gesetz aufgerichtet Rö3,31

Verfasst: Fr 7. Feb 2025, 19:25
von renato23
Oleander hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 19:05
renato23 hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 17:42verstehe ich
Renato und seine "Schachtelsätze" ... :)
;)
Tja liebe Oleander, :) wenn Paulus nicht für einzuhaltende Gebote und den künftig zu unterlassenden gewissen mosaischen Gesetzesforderungen gleichermassen den Begriff GESETZE verwendet hätte, wäre es wohl keine Frage, welches Gesetzes Ende Christus sei und welches Gesetz durch das Vertrauen auf Jesus Christus aufgebaut wird.

Röm 3,31 Wie? Heben wir das Gesetz (die Gebote) auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir richten das Gesetz (die Gebote)auf.

Apg 13,38 So sei euch nun kundgetan, ihr Männer, liebe Brüder, dass euch durch ihn Vergebung der Sünden verkündigt wird; und in all dem, worin ihr durch das Gesetz des Mose nicht gerecht werden konntet,

Re: Durch den Glauben wird das Gesetz aufgerichtet Rö3,31

Verfasst: Sa 8. Feb 2025, 11:05
von Zippo
Lena hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 15:44 Durch die Innewohnung Gottes im Menschen regiert die Liebe.
Sie ist die Erfüllung des Gesetzes. Wer liebt tut nichts böses.
Durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus ist die Liebe Gottes ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist. Rö 5,5
Die Liebe zu Gott und den Menschen war auch schon ein zentrales Element des AT. 5 Mo 6,5, 3 Mo 19,18
Desgleichen hat der Herr Jesus das Volk Israel gelehrt. Mt 22,36-40 Gott und den Nächsten lieben, in diesen Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Deswegen sind es auch die Gebote, die dem Christen in der Nachfolge auferlegt werden.1 Joh 3,23 Wer Gott liebt, wird seine Gebote halten, also darauf achten, was ihm gefällt bzw. nicht gefällt. Wer seinen Nächsten liebt, tut ihm nichts Böses. Rö 13,10
Lieben bedeutet aber auch Gutes tun ?

Wenn der Heilige Geist durch den Glauben das Gesetz aufrichtet, dann bemüht sich der gläubige Christ also darum, dem Heiligen Geist zu folgen, sein Fleisch zu überwinden und Liebe zu üben ?
Jeder, mit seiner Begabung soll ein lebendiges Glied in der Gemeinde werden. Eph 4,15-16 Und nach außen hin, der Heilige Geist will doch auch den Menschen begegnen, die noch nicht von der Liebe Gottes erfaßt worden sind ?

Ich kann das zwar nicht immer leben, aber, wer in der Liebe lebt, der hat verstanden, wofür das Gesetz gegeben wurde. Er richtet es also auf. Danke für die Antwort !

Gruß Thomas

Re: Durch den Glauben wird das Gesetz aufgerichtet Rö3,31

Verfasst: Sa 8. Feb 2025, 12:08
von Zippo
renato23 hat geschrieben: Fr 7. Feb 2025, 17:42 @Zippo
Da bei Jesus für das Evangelium vom Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit die künftige Gültigkeit der bisherigen durch Mose gegebenen Gesetze und Propheten von der gelebten Liebe zu Gott dem Nächsten und sich abhängig macht Mt 22.40 gelten für Nachfolger Jesus jene Gesetze die dagegen verstoßen nicht mehr.

Diesbezüglich verstehe ich die Worte Paulus dass mit Jesus Erscheinen jene Gesetze nicht mehr relevant sind, die zum Teil gegen eines der kleinen aber wichtigen Gebote verstoßen (Gesetzes Werke, Werke des Gesetzes Gal 2,16 z. B Du sollst nicht töten..
Welche Gesetze gelten nicht mehr ? "Du sollst nicht töten" sollte noch gelten, wenn man das Gebot, "Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst" achten will.

Auffällig ist allerdings, daß das Gesetz, z. Bsp. die 10 Gebote, sich mehr darauf konzentrieren, etwas NICHT zu machen, wenn man den Nächsten liebt.
Da werden im NT glaube ich, die Anforderungen sehr viel höher, aber dafür haben wir ja den Heiligen Geist bleibend in uns und damit die Kräfte Gottes, die ihm zur Verfügung stehen.1 Kor 12,4-7
Renato
Bei Römer 3,31 steht wohl das Wort Gesetz, aber es geht eigentlich um die Gebote Wie auch hier bei Gal 5.14 oder wie schon Lena folgerichtig auf Römer 13,8-10 hinwies. Wer liebt tut dem Nächsten nichts Böses.darum ist die Liebe -im Reich Gottes - der dort geltenden Gebote Erfüllung.
Ich würde das Wort "Gesetz" nicht einfach durch das Wort "Gebote" ersetzen, also "durch den Glauben werden die Gebote aufgerichtet", das ist wohl ein Teil, wenn jemand in der Liebe die Erfüllung des Gesetzes sieht.

Das Gesetz hat auch die Funktion, dem Menschen anzuzeigen, wo er schuldig ist. Rö 3,19-20 Wie wird denn da das Gesetz durch den Glauben aufgerichtet ? Der Heilige Geist müßte eigentlich ständig und in Ergänzung des Gewissens auf Sünde in unserem Leben hinweisen. Rö 2,15, Nach der Prophetie soll ja durch den Heiligen Geist, das Gesetz in unser Herz und Sinn geschrieben sein. Heb 8,10, 10,16, Jer 31,31-34
Dazu muß man es eigentlich mal gelesen haben. Dann zeigt uns der Heilige Geist, wo wir falsch liegen und erinnert uns.

Und eigentlich zeigt er noch viel mehr, denn wenn man den Hebräerbrief liest, dann erfährt man, warum Dinge im Gesetz so verankert waren, die Bedeutung des Priester und Levitentums, die Bedeutung des Opferdienstes, die heiligen Geräte und die Stiftshütte.
Wenn man das so liest, wird doch auch so durch den Glauben das Gesetz aufgerichtet und seiner tieferen Bedeutung enthüllt ?

Gruß Thomas

Re: Durch den Glauben wird das Gesetz aufgerichtet Rö3,31

Verfasst: Sa 8. Feb 2025, 13:02
von Helmuth
Zippo hat geschrieben: Sa 8. Feb 2025, 11:05 Ich kann das zwar nicht immer leben, aber, wer in der Liebe lebt, der hat verstanden, wofür das Gesetz gegeben wurde. Er richtet es also auf. Danke für die Antwort !
Die ELB-CSV liefert eine bessere ÜS:
Röm 3,31 hat geschrieben: Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir bestätigen das Gesetz.
Anm.: Es ist dies nebenbei wieder ein Grund warum ich von der LUT-Bibel Abstand nehme, sie taugt nicht zur Exegese. Aber man darf auch nicht den Vers nur für sich betrachten und ihn mit scheinbar widersprüchlichen vergleichen, sondern man benötigt zuerst immer den Kontext, indem eine Aussage steht. Das ist Grundlage jeder Exegese.

"Wir bestätigen" trifft m.E. den Sinn deutlich besser. Man kann auch sagen "wir stehen dazu" oder "wir stimmen zu". Aufrichten assoziiert in mir den Gedanken, dass ich ein neues Gesetz etablieren will, eines das es zuvor noch gar nicht gegeben hatte.

Jesus führte aber weder neue Gesetze ein, noch schaffte er bestehende ab, vielmehr erfüllte er sie. Er hielt sich auch an die spezifisch nur für Juden geltenden Gesetze Gottes. Er sagt auch, es wird kein Strichlein davon verlorengehen.
Zippo hat geschrieben: Sa 8. Feb 2025, 12:08 Das Gesetz hat auch die Funktion, dem Menschen anzuzeigen, wo er schuldig ist.
Meine Zustimmung. Dem Kontext nach verstehe ich das so: Paulus zeigt uns, dass es keinen Widerspruch zwischen dem Gesetz Gottes und dem größten Gebot, das sie die Liebe zu Gott und den Nächsten, gibt. Die Funktion, die das Gesetz dazu erfüllt, erklärt er für mich hinreichend mit dieser Auassage:
Gal 3,19 hat geschrieben: Warum nun das Gesetz? Es wurde der Übertretungen wegen hinzugefügt ...
Es gäbe etliche Gesetze wie "du sollst nicht morden, ehebrechen stehlen, lügen ..." nicht, wäre damit nicht immer das Gebot der Liebe übertreten worden. Sie sind für uns daher auch eine Messlatte, ob wir uns noch im Rahmen des Willen Gottes befinden.

Re: Durch den Glauben wird das Gesetz aufgerichtet Rö3,31

Verfasst: So 9. Feb 2025, 15:06
von Zippo
Helmuth hat geschrieben: Sa 8. Feb 2025, 13:02
Zippo hat geschrieben: Sa 8. Feb 2025, 11:05 Ich kann das zwar nicht immer so leben, aber, wer in der Liebe lebt, der hat verstanden, wofür das Gesetz gegeben wurde. Er richtet es also auf. Danke für die Antwort !
Die ELB-CSV liefert eine bessere ÜS:
Röm 3,31 hat geschrieben: Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir bestätigen das Gesetz.
Anm.: Es ist dies nebenbei wieder ein Grund warum ich von der LUT-Bibel Abstand nehme, sie taugt nicht zur Exegese. Aber man darf auch nicht den Vers nur für sich betrachten und ihn mit scheinbar widersprüchlichen vergleichen, sondern man benötigt zuerst immer den Kontext, indem eine Aussage steht. Das ist Grundlage jeder Exegese.

"Wir bestätigen" trifft m.E. den Sinn deutlich besser. Man kann auch sagen "wir stehen dazu" oder "wir stimmen zu". Aufrichten assoziiert in mir den Gedanken, dass ich ein neues Gesetz etablieren will, eines das es zuvor noch gar nicht gegeben hatte.

Jesus führte aber weder neue Gesetze ein, noch schaffte er bestehende ab, vielmehr erfüllte er sie. Er hielt sich auch an die spezifisch nur für Juden geltenden Gesetze Gottes. Er sagt auch, es wird kein Strichlein davon verlorengehen.
Ich finde nicht das "bestätigen" besser, es paßt vielleicht mehr in dein Denken hinein, aber es auch nicht die allererste Bedeutung dieses Wortes. Das Wort "histemi" wird 89 mal für stehen gebraucht 12 mal für hinstellen, 2 mal für aufrichten und 1 mal für bestätigen, wobei mir schleierhaft ist, wie man darauf kommt, daß ein Wort für hinstellen, auch bestätigen heißen kann. Aufrichten kommt doch der Wortherkunft viel näher. Bibelkommentare Studienbibel Elb-BK strong Verzeichnis.

Die LutherÜ ist nicht immer die schlechtere, sie ist vom Sinn her manchmal sogar besser. Gottes Geist hat darüber gewacht, als Luther die Bibel ins Deutsche übersetzt hat. Ich lese sie auch am liebsten und nur wegen der Wortgenauigkeit nehme ich schon mal die ElbÜ

Durch den Glauben wird doch das Gesetz nicht bestätigt, schon mal gar nicht der Bund des Gesetzes. Dagegen hat sich Paulus entschieden gewehrt. Rö 3,19-20
Es wird doch vielmehr aufgerichtet und dahingestellt, damit jeder den Sinn der Bedeutung des Gesetzes verstehen kann
Es geht nicht einfach um Regeln und Gebote, es zeigt vielmehr Sünde an und ist ein Zuchtmeister auf Christus. Gal 3,24 Es war nur wegen der Sünde dazwischen gekommen, eigentlich sollten alle Menschen durch den Glauben gerecht werden. Rö 5,20 Eigentlich sollte das Gesetz die Gläubigen dazu drängen, sich im Glauben an den Herrn Jesus Christus zu wenden, der das Gesetz durch sein Werk erfüllt und auf ein Fundament der Gnade gestellt hat.

Wenn es heißt, daß der Herr Jesus das Gesetz erfüllt hat, dann heißt doch weit mehr, als daß er unter das Gesetz getan, auch das Gesetz gehalten hat ! Findet sich nicht am Kreuz die Erfüllung dessen, was im Gesetz steht ? Lk 24,25-27, Rö 3,21

Es gibt eine noch eine ganz andere Bedeutungstiefe des Gesetzes. Nehmen wir doch z. Bsp. mal die Feste, die Israel zu feiern hatte. Israel wußte schon, warum sie das Passahfest feiern sollten. Aber die Christen haben doch wohl einiges mehr über das Passahfest und seine Bedeutung zu sagen. Mt 26,18-29
Ebenso das Wochenfest, auch Fest der Erstlinge genannt. Es wurde 7 Wochen nach dem Passahfest gefeiert und stimmt überein mit der Ausgießung des Heiligen Geistes. Apg 2
Das Laubhüttenfest sollte ein Fest des Dankes sein, an dem sich das Volk Israel dankbar an die Bewahrung in der Wüste erinnern sollte und geht auch überein mit einer Art Erntedankfest. Auch das wird seine Bedeutung in der Heilsgeschichte haben. Vielleicht geht es im christlichen Sinne darum, wenn nach der leidvollen Zeit, Trost und Lohn warten.

Könnten wir das Gesetz nicht mal in dieser Hinsicht aufrichten und betrachten ?

Gruß Thomas

Re: Durch den Glauben wird das Gesetz aufgerichtet Rö3,31

Verfasst: So 9. Feb 2025, 16:22
von Helmuth
Zippo hat geschrieben: So 9. Feb 2025, 15:06 Könnten wir das Gesetz nicht mal in dieser Hinsicht aufrichten und betrachten ?
Ich richte kein einziges Gesetz auf, da ich nicht der Gesetzgeber bin. Ich kann es nur einhalten, weil Gott es in Form der Gebote auch einfordert. Aber du hast schon auch Recht, dass ich es nicht bestätige, weil ich auch nicht der Gesetzesprüfer bin.

Man muss den Gedankengang Paulus tiefer verstehen, dass es ihm um die Gültigkeit und Anerkennung geht, denn zuvor fragt er rein rhetorisch:
Röm 3,31 hat geschrieben: Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! …
Diese Frage verneint er klar. Indirekt bestätigt er damit das Gesetz. Wenn dir „aufrichten“ plausibler erscheint, dann in dem Sinn, dass er es weiter aufrecht hält, d.h. seine Gültigkeit wird nicht in Frage gestellt, wie das Jesus selbst nicht tut.

Hilft das weiter, oder mache ich schon wieder zu viel Bla Bla? ;)