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Gibt es in der Bibel Falsch-Aussagen?
Verfasst: Sa 15. Feb 2025, 20:57
von Philippus
Es steht mir nicht zu, die Bibel zu kritisieren, ich weiß.
Trotzdem fällt einem doch manchmal beim Bibellesen etwas seltsames auf, wo man gerne mal mit anderen Bibellesern diskutieren möchte, wie die das denn so verstehen?
Zum Beispiel Jesaja 55,10:
Jes 55,10 Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen,
Ist das nicht wissenschaftlich gesehen völlig falsch? Zumindest der erste Satzteil? Wenn Regen und Schnee nicht wieder zum Himmel
zurückkehren würden, dann wäre doch der Himmel irgendwann leer geregnet, selbstverständlich muss doch der Regen oder der Schnee immer wieder zum Himmel hin zurück kehren, damit der Kreislauf des Wassers erhalten bleibt, oder?
oder Hiob 38, 18:
Hi 38,18 Hast du erkannt, wie breit die Erde ist? Sage es, wenn du das alles weißt!
Ist doch heute kein Problem mehr, mit moderner Satellitentechnik und Laser die Abmessungen der Erde festzustellen, oder? Wurde hier die Aussage der Bibel von der modernen Wissenschaft überholt und war nur noch zur Zeit des Hiob gültig?
Was hingegen wissenschaftlich gesehen auch durch modernste Wissenschaft nicht widerlegt bzw. völlig von ihr bestätigt wird, ist
1.Mose 15,5:
1Mo 15,5 Und er hieß ihn hinausgehen und sprach: Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? Und sprach zu ihm: So zahlreich sollen deine Nachkommen sein!
Auch der beste Observer Satellit mit dem besten Zähl-Computer, wo den Sternenhimmel -nicht von Wolken verdeckt- ungestört beobachten und die Sterne zählen kann, könnte nicht die genaue Anzahl der Sterne angeben, maximal pi mal daumen, so ungefähr plus minus 100 Milliarden oder so.
Weil halt hinter den schweren Masse-Sternen (schwarzes Loch ) alle Lichtstrahen von dahinter liegenden Sternen angesaugt werden und die Sterne so nicht mehr sichtbar oder zählbar sind. Mose hat das schon vor tausenden Jahren so gewußt bzw. von Gott mitgeteilt bekommen, ist das nicht faszinierend ?
Re: Gibt es in der Bibel Falsch-Aussagen?
Verfasst: Sa 15. Feb 2025, 21:33
von Abischai
Philippus hat geschrieben: ↑Sa 15. Feb 2025, 20:57
Es steht mir nicht zu, die Bibel zu kritisieren, ich weiß.
Befasse Dich bitte mit der Definition, was "Kritik" ist. Gesunde, wirkliche Kritik ist nichts schlechtes. Gefälschte Kritik ist gar keine wirkliche solche und wird oft als die eigentliche Kritik mißverstanden.
Gerade wenn Du diese "ungereimten" Angaben der Bibel hinterfragst (ohne die heimliche Absicht eigentlich erklären zu wollen, daß die Bibel falsch sei), ist das Bibelkritik in ihrer korrekten und auch erwünschten Form. Ein atheistischer Troll meckert und "krittelt" an der Bibel herum, einfach nur dumm, das ist damit nicht gemeint.
Deine Fragen stelle bitte einzeln, nicht zwei Hände voll. Also welche der vielen möchtest Du jetzt beantwortet, bzw. erörtert wissen? Bitte erstmal nur eine! Gelesen habe ich sei alle, halte die auch für wichtig, aber wenn man die nicht einzeln betrachtet, kommt nichts sinnvolles dabei raus.
Re: Gibt es in der Bibel Falsch-Aussagen?
Verfasst: So 16. Feb 2025, 08:25
von Helmuth
Philippus hat geschrieben: ↑Sa 15. Feb 2025, 20:57
Ist das nicht wissenschaftlich gesehen völlig falsch?
Ich würde an die Thematik nicht mit dem Begriff "falsch" herangehen, das gilt sowohl für die Bibel als auch für alle Disziplinen der Wissenschaft. Und aufrichtige Wissenschaftler anerkennen, dass sie nicht alles wissen oder auch irren können. Ich wäre dafür, wir reden in Bezug auf die Bibel über Untereimtheiten.
Ansonsten entsteht der Eindruck, die Bibel lehre falsche Dinge, oder die Wissenschaft korrigiere sie. Dem ist nicht so, sondern in der Regel sind die vielen Ausleger das Problem. Also fragen wir so: Gibt es in der Bibel Ungereimtheiten? Meine Antwort ist: " Ja, und zwar nicht einmal wenige!" Im NT dabei sogar um einiges mehr als im AT, obwohl es vom Textumfang geringer ist. Das hat mit ihren unterschiedlichen Entstehungsgeschichten zu tun.
Bei den sog. Ungereimtheiten geht es um Dinge, die sich entweder unserer Erkenntnisfähigkeit entziehen, oder die bloß nur scheinbar widersprüchlich klingen. Letzeres lässt sich exegetisch auflösen, ersteres bleibt. Und weil die Wissenschaft angesprochen wurde. Gerade die irrt öfter als uns lieb ist. Man denke jedenfalls nicht, die Wissenschaft stünde über der Erkenntnis Gottes, das ist schlicht unmöglich und bloß Hochmut.
Weiters, weil ich die Ausleger angesprochen habe: Es werden Dinge auch dogmatisch ausgelegt, die damit bestimmte Ungereitheiten erst schaffen, soll heißen, es gäbe so manchen Widerspruch erst gar nicht, hätte man nicht dummerweise ein Dogma gesetzt, welches der HG nicht lehrt.
Hinzu kommen Übersetzungs-Schwierigkeiten. Diese können uns auch verwirren. Man kann sie eindämmen, wenn man die Sprachen der Bibel, d.h. Bibel-Hebräisch oder Alt-Griechisch lernt. Ausradieren wird man das aber, soweit meine Erfahrung, nie wirklich, da stellenweise auch dogmatisch übersetzt wird.
Und zuletzt eines meiner seltenen Dogmen: Gott irrt nie, der Mensch immer und immer wieder. Und korrigert er eine Sache, so irrt der nächste schon wieder in derselben Sache. Man darf daher den Faktor Mensch ebenso nicht vernachlässigen, der für das Zustandekommen des gesamten Bibelkanons am Werk war. Das war nicht Gott.
Ansonsten unterstütze ich Abischai, dass wir das besser anhand eines konkreten Falles diskutieren. Ansonsten sind wir schon vorzeitig im Modus: "Errare humanum est."
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Re: Gibt es in der Bibel Falsch-Aussagen?
Verfasst: So 16. Feb 2025, 08:59
von Ziska
Philippus hat geschrieben: ↑Sa 15. Feb 2025, 20:57
Es steht mir nicht zu, die Bibel zu kritisieren, ich weiß.
Trotzdem fällt einem doch manchmal beim Bibellesen etwas seltsames auf, wo man gerne mal mit anderen Bibellesern diskutieren möchte, wie die das denn so verstehen?
Zum Beispiel Jesaja 55,10:
Jes 55,10 Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen,
Ist das nicht wissenschaftlich gesehen völlig falsch? Zumindest der erste Satzteil? Wenn Regen und Schnee nicht wieder zum Himmel
zurückkehren würden, dann wäre doch der Himmel irgendwann leer geregnet, selbstverständlich muss doch der Regen oder der Schnee immer wieder zum Himmel hin zurück kehren, damit der Kreislauf des Wassers erhalten bleibt, oder?
Zu Punkt 1:
Jesaja 55:10, 11 HFA
Denkt an den Regen und den Schnee! Sie fallen vom Himmel
und bleiben nicht ohne Wirkung:
Sie tränken die Erde und machen sie fruchtbar; alles sprießt und wächst.
So bekommt der Bauer wieder Samen für die nächste Aussaat,
und er hat genügend Brot zu essen.
11 Genauso ist mein Wort: Es bleibt nicht ohne Wirkung,
sondern erreicht, was ich will, und führt das aus, was ich ihm aufgetragen habe.
Hier beschreibt Jesaja den Wasserkreislauf. Regen/Schnee fällt zur Erde und kehrt zum Himmel zurück. Das ist eine Tatsache.
Bevor er zum Himmel zurückkehrt bewirkt er etwas.
Er bewässert die Erde und trägt zum Wachstum der Pflanzen bei.
Genau so ist das Wort Gottes. Wenn er was sagt, bewirkt es immer etwas.
Immer! Es wird nie ergebnislos sein, wenn Gott etwas sagt.
Re: Gibt es in der Bibel Falsch-Aussagen?
Verfasst: So 16. Feb 2025, 09:13
von Sara Funkelstein
Philippus hat geschrieben: ↑Sa 15. Feb 2025, 20:57
Es steht mir nicht zu, die Bibel zu kritisieren, ich weiß.
Wieso nicht? Du kannst es ja gar nicht beeinflussen. Wenn dir etwas aufgefallen ist, das für dich keinen Sinn macht, ist das so. Ob du es äußerst oder nicht - und dann ist es doch gut, wenn du dich damit beschäftigst.
Philippus hat geschrieben: ↑Sa 15. Feb 2025, 20:57
Ist das nicht wissenschaftlich gesehen völlig falsch? Zumindest der erste Satzteil? Wenn Regen und Schnee nicht wieder zum Himmel
zurückkehren würden, dann wäre doch der Himmel irgendwann leer geregnet, selbstverständlich muss doch der Regen oder der Schnee immer wieder zum Himmel hin zurück kehren, damit der Kreislauf des Wassers erhalten bleibt, oder?
Ist die Bibel für dich ein naturwissenschaftliches Buch, das u.a. den Wasserkreislauf erklärt? Die Schriften, die in die Bibel aufgenommen wurden, wurden von Menschen geschrieben, die auf einem anderen Wissensstand waren als wir. Sie haben es so geschrieben, wie sie die Welt gesehen haben.
Das heißt aber nicht, dass die gesamte Bibel Schrott ist. Die Frage ist, zu welchem Zweck liest du sie? Es gibt auch keine sprechende Schlange und der Mensch ist das Ergebnis einer Jahrmillionen andauernden Entwicklung und wurde nicht von jetzt auf gleich aus Lehm bzw. einer Rippe geschaffen. Ich finde in der Bibel Geschichten, mit denen ich gar nichts anfangen kann, während andere mich tief berühren. Das liegt an der eigenen Lebenssituation und den gesammelten Erfahrungen. Was kann ich für mich lernen?
Zum Beispiel die Geschichte über den Auszug aus Ägypten, der sich so wahrscheinlich nie ereignet hat, was aber bestimmt schon jeder mal irgendwie erlebt hat: Ich stehe vor dem tobenden Meer, hinter mir kommt der Pharao, so dass ich nicht umkehren kann. Ich muss jetzt ins Wasser und weiß nicht, was passiert. Dann plötzlich teilt Gott das Meer und es geht weiter. Gott ist da, egal, wie die Situation auch aussieht und er führt mich nicht aus Ägypten, um mich anschließend im Meer ertrinken zu lassen.
Re: Gibt es in der Bibel Falsch-Aussagen?
Verfasst: So 16. Feb 2025, 09:59
von oTp
Fragt mich lieber nicht. Ich glaube nun mal auch nichts nur deshalb, weil es so heilig ist, dass man alle seine Bedenken vom Lebensboot wirft.
Jesus lehrt alles was ich auf meinem Lebensweg beachten muss, und ernsthafte Gedanken über die Aussagen des AT helfen dabei.
Für mich ist das AT mehr Inspiration als vollkommene Lehre durch Gott selber.
Re: Gibt es in der Bibel Falsch-Aussagen?
Verfasst: So 16. Feb 2025, 10:03
von Helmuth
Sara Funkelstein hat geschrieben: ↑So 16. Feb 2025, 09:13
Ich finde in der Bibel Geschichten, mit denen ich gar nichts anfangen kann, während andere mich tief berühren.
Dazu mein Rat: Konzentriere dich auf das, was dich berührt, und lass das Wort Gottes in dein Herz, aber bedenke eines: Der Mensch ist nicht der Maßstab, dass er das Wort Gottes bewerten könne. Vielmehr bewertet das Wort Gottes uns.
Zur Historizität habe ich mittlerweile einen radikalen Wandel durchgemacht und bezeuge von mir aus, dass die Berichte allesamt historisch sind. Und zwar bin ich zur Erkenntnis gelangt, dass die für uns nicht sichtbare Welt des Geistes die höhere Realität ist als die uns sichtbare, wobei wir bei der sichtbaren Realität, also unserer Schöpfung der persönlichen Wahrnehmung unterworfen sind.
Dazu das Beispiel flache oder runde Erde. Klarerweise ist unsere Sichtweise, sie sei flach. Das ist die Wahrnehmung, und es kreisen Sonne, Mond und Sterne um sie herum. Ist diese Wahrnehmung nun richtig oder falsch? Ich sage weder noch, sondern sie ist wie sie ist. Und mit dieser Wahrnehmung hat uns Gott in die Welt gesetzt und damit leben wir.
Nun gab es schon genug Austronauten, die ins Weltall geflogen sind. Sie sehen dort keine kreisende Sonne mehr, sondern sie bleibt an einem Ort. Dafür sehen sie, wie sich die Erde um ihre eigene Achse dreht. Ist ihre Wahrnehmung nun richtig oder falsch? Wieder nichts von beiden, sondern an dem Ort hat Gott die Lebensumstände für den Menschen anders eingeräumt. Wir müssen lernen himmlisch zu denken und nicht rein irdisch.
Dazu kommt eine wichtige Sache: Wir wachsen leider in Sünde auf, und damit haben wir eine verzerrte Sichtweise zur Wahrheit und deuten auch unsere Wahrnehmungen zu oft falsch. Daher brauchen wir die Korrektur vom Himmel her durch Gottes HG. Und den erhalten wir erst, wenn wir uns Jesus Christus, unserem Erlöser anvertrauen. So hat sich heute nicht nur mein Gottesbild, sondern auch mein gesamtes Weltbild radikal geändert.
Nun zur Bibel: Wenn ich die Bibel kritisiere, dann dabei niemals Gott und sein Wort, denn dieses ist die absolute Wahrheit. Was kritkwürdig ist und bleibt ist sein Bodenpersonal, wie es damit umgeht. Die Welt Gottes und seiner unsichtbare Realität steht weit über all unseren Wahrnehmungen. Daher sagt Gott berechtigt:
Jes 55,8-9 hat geschrieben: Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht JHWH. Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
Re: Gibt es in der Bibel Falsch-Aussagen?
Verfasst: So 16. Feb 2025, 10:19
von oTp
Dazu das Beispiel flache oder runde Erde. Klarerweise ist unsere Sichtweise, sie sei flach. Das ist die Wahrnehmung, und es kreisen Sonne, Mond und Sterne um sie herum. Ist diese Wahrnehmung nun richtig oder falsch? Ich sage weder noch, sondern sie ist wie sie ist. Und mit dieser Wahrnehmung hat uns Gott in die Welt gesetzt und damit leben wir.
Helmuth, mir sagt das, dass das AT in diesem Beispiel die zeitgemäßen Erklärung gibt. Hört sich also auch demgemäß zeitgemäß an.
Mal sehen was du später bei der Sintflut sagst und dass alle Tiere komplett auf die Arche Noah passten.....
Re: Gibt es in der Bibel Falsch-Aussagen?
Verfasst: So 16. Feb 2025, 10:38
von Lena
Die einen werden ja und die anderen nein zu deiner Frage sagen:
Hier sagt einer was ganz grosses über Gottes Wort:
Ps. 119,105 hat geschrieben: Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.
Re: Gibt es in der Bibel Falsch-Aussagen?
Verfasst: So 16. Feb 2025, 12:12
von Helmuth
oTp hat geschrieben: ↑So 16. Feb 2025, 10:19
Helmuth, mir sagt das, dass das AT in diesem Beispiel die zeitgemäßen Erklärung gibt. Hört sich also auch demgemäß zeitgemäß an.
Es ist bis heute zeitgemäß, dass wir die Erde so sehen wie sie m.E. schon Adam und Eva gesehen haben, und zwar so:
1. Mo 1,5 hat geschrieben: Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: erster Tag.
Hat sich was geändert? Bei mir nicht. Übrigens ist "erster" Tag m.E. nicht korrekt übersetzt, es sollte "ein" Tag heißen. Denn ich denke das ist das Muster, das für alle Tage gilt. So meine Auslegung. Erst ab dem 2. Tag und danach kommt eine Aufzählung. Das "ein" nun ist eine ÜS-Problematik, am biblischen Befung gibt es da kaum etwas zu rütteln.
oTp hat geschrieben: ↑So 16. Feb 2025, 10:19
Mal sehen was du später bei der Sintflut sagst und dass alle Tiere komplett auf die Arche Noah passten.....
Mein Antwort hast du schon erhalten. Das werde ich nicht nochmals beantworten. Denn das hat mich auch Zeit gekostet. Du hast halt eine andere Auffassung. Sie ist in dem Fall aber nicht heilsrelevant, mir hingegen vertieft sie das biblsche Versändnis und das trotz anderer Ungereimtheiten.
Dazu könnte ich ein ganzes Buch schreiben, aber was sage ich, über das NT habe ich schon eines geschrieben. Es sind ganze 120 Seiten im A4-Format geworden. Als A5 sind es dann ca. 200 Buchseiten. Ob's wer lesen will? Abischai vermutlich nicht.
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