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Das Erste und Beste geben

Verfasst: So 23. Mär 2025, 11:50
von Btootos
Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zu einem biblischen Prinzip. In Sprüche 3,9-10 heißt es, dass wir dem Herrn das Erste und Beste geben sollen, und als Folge werden unsere Scheunen gefüllt sein. In Hebräer 11,4 wird Abel erwähnt, der ein besseres Opfer als Kain darbrachte und dadurch als gerecht anerkannt wurde – aufgrund seines Glaubens.

Wenn ich das richtig verstehe, bedeutet das, dass wir darauf vertrauen sollen, dass Gott uns versorgt, und als Ausdruck dieses Glaubens geben wir ihm das Erste und Beste von uns.

Aber was genau ist mit dem „Ersten und Besten“ gemeint? Und woran kann man das in der Praxis messen?

Ich bin gespannt auf eure Gedanken dazu! :)

LG

Re: Das Erste und Beste geben

Verfasst: So 23. Mär 2025, 12:50
von SilverBullet
Ich finde diese Opferbeispiele sonderbar (bin allerdings auch Nicht-Gläubig!), denn wäre "das Erste und Beste" nicht letztlich das eigene Leben?

Re: Das Erste und Beste geben

Verfasst: So 23. Mär 2025, 13:52
von Larson
Das Erste und Beste?
Spr 3
9 Ehre den HERRN von deinem Vermögen / Gut und von den Erstlingen all deines Ertrags;
10 so werden deine Speicher/ Vorräte sich füllen mit Überfluss / Sättigung, und deine Fässer von Most überfließen.

Spr 3,11 Mein Sohn, verwirf nicht die Unterweisung des HERRN, und lass dich seine Zucht nicht verdrießen.
Die „Erstlinge“ sind klar: das wird in der Torah beschrieben, das männliche Erstgeborene gehört Gott, bleibt Sein Eigentum bis es ausgelöst wird usw.
„Erstling / Anfang des Ertrages“ bezieht sich auf alles, was man „erwirtschaftet“.
Aber was ist der Anfang, der Erstling eines Lohnes?
Wir schauen meist wohl eher am Schluss, was noch übrigbleibt, um davon zu geben.

Vermögen: Besitz, Gut, sollen zur Ehre Gottes genutzt werden, also im Positiven für die Gesellschaft, für den Bedürftigen eingebracht werden.

Gott lässt uns irdisches Wohlergehen und Besitz zu. Wenn dies zur Ehre Gottes eingesetzt wird (und nicht um sich selber gross zu machen, sich in der Gesellschaft ein Denkmal zu setzen), erfüllt man Gottes Prinzipien. So verheisst das Vermögen, weil es wesentlich in den Stand setzt, die „Lebensaufgabe“ zu lösen, Mitmenschlichkeit.
So sind wir eigentlich nur Verwalter des von Gott gegeben Gutes.

Aber sich darauf zu verlassen, oder gar in der Absicht, dadurch gesegnet zu werden, ist trügerisch, denn das Geben hat nicht den Zweck, selber gesegnet zu werden.

Re: Das Erste und Beste geben

Verfasst: So 23. Mär 2025, 14:45
von Hoger
Ehre den Ewigen von deinem Vermögen und von den Erstlingen all deines Ertrages. So werden sich deine Scheunen mit Überfluss füllen, und von Most deine Kelter überlaufen (9-10)

Die Zucht des Ewigen, mein Sohn verwirf nicht, und lass dich nicht verdrießen seine Mahnung. Denn wen der Ewige liebt, den züchtigt er, und zwar wie ein Vater den Sohn an dem er Wohlgefallen hat (11-12)
zu 9 und 10 - gibst du etwas ab, so wirst du auch etwas bekommen. In der alten Kultusgemeinde Israels benötigte die Priesterschaft den Unterhalt (Opfergaben) durch die Gläubigen um aktiv zu sein. Also ihn zu segnen damit sein Leben von Gott gesegnet ist - Der sogenannte Zehnte.
Viele Freikirchen verlangen den auch, um aktiv und handlungsfähig zu sein. Umso mehr hereinkommt, um so aktiver ist die Gemeinde.
Gott ist bei denen die abgeben können.

darauf folgt 11 und 12 und das finde ich bedeutsam. Denn auf Überfülle und Vermögen kommt die Zucht des Ewigen, und die Mahnung.
Das kann man fast so lesen wie - bist du nicht willig = so gebrauche ich Gewalt. Gibst du nicht freiwillig dann....

Re: Das Erste und Beste geben

Verfasst: Mo 24. Mär 2025, 07:30
von Helmuth
Btootos hat geschrieben: So 23. Mär 2025, 11:50 Aber was genau ist mit dem „Ersten und Besten“ gemeint? Und woran kann man das in der Praxis messen?
Zunächst mal, willkommen Btootos im Club der bunten Christenvögel. :wave: Ich denke, so viele Farben Vögel haben, so viele Antworten meine ich wirst du erhalten.

Was das Erste und Beste ist, wäre an sich grundsätzlich meines Erachtens rasch geklärt, sofern man sich als Nachfolger Jesu sieht. Das, was für dich aktuell den höchsten Wert hat. Als Christ wirst du darunter keine Nebensächlickeiten bzw. unwürdige Dinge verstehen.

Will man es konkret sagen, wird es unterschiedlich ausfallen. Im AT sollten z.B. Tieropfer dargebarcht werden, und es gab damals viele Schafherden als persönliches Besitztum. Heute ist es Geld. Für so einen Israeliten hatte es bedeutet, dass du Gott nicht das minderwertigste Tier aus der Herde abgibst, sondern dein bestes Stück:
Mal 1,8 hat geschrieben: Und wenn ihr Blindes darbringt, um es zu opfern, so ist es nichts Böses; und wenn ihr Lahmes und Krankes darbringt, so ist es nichts Böses. Bring es doch deinem Statthalter dar: Wird er dich wohlgefällig annehmen oder Rücksicht auf dich nehmen?, spricht JHWH der Heerscharen.
Wenn wir es auf die heutge Zeit übertragen, kann es z.B. eine Gehaltserhöhung sein, davon die erste Erhöhung an Gott abzugeben. Ich hatte das früher sogar in der Art etwas praktiziert.

Für mich war es etwas Wertvolles von meinem Arbeitgeber eine satte Erhöhung zu bekommen, also war es m.E. auch Gott angenehm. Paulus erwähnt Geldopfer auch lobend in einem seiner Briefe:
2. Kor 9,7 hat geschrieben: Ein jeder, wie er es sich im Herzen vorgenommen hat: nicht mit Verdruss oder aus Zwang, denn einen fröhlichen Geber liebt Gott.
Dem Kontext nach geht es um eine Geldleistung und das in fröhlicher Gesinnung. Aber es kann auch etwas anderes sein. Stelle dir mal vor sich als Sozialarbeiter zu Verfügung zu stellen, oder einfach nur Alte, Kranke oder Einsame zu besuchen. Auch das erfährt seine biblische Würdigung:
Jak 1,27 hat geschrieben: Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu besuchen, sich selbst von der Welt unbefleckt zu erhalten.
Was es also konkret ist, lässt sich m.E. nicht definieren, du wirst es aber für dich selbst feststellen können. Eines sollte man dazu auch bedenken. Ein Opfer kostet auch etwas, es ist kein Billigtand. Und etwas nur aus deinem Überfluss zu geben wäre auch kein Opfer. Damit gebe ich das letzte Beispiel, wie es Jesus uns gibt:
Lk 21,3-4 hat geschrieben: Und er sprach: In Wahrheit, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle. Denn alle diese haben von ihrem Überfluss eingelegt zu den Gaben Gottes; diese aber hat von ihrem Mangel eingelegt: den ganzen Lebensunterhalt, den sie hatte.

Re: Das Erste und Beste geben

Verfasst: Mo 24. Mär 2025, 09:14
von Lena
Nachfolger von Christus leben im neuen Bund und da gibt es ein Wort dazu:
Röm. 12.1.2 hat geschrieben:Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. 
Christen gehören Christus mit allem was sie sind und haben.

Re: Das Erste und Beste geben

Verfasst: Mo 24. Mär 2025, 09:16
von ProfDrVonUndZu
SilverBullet hat geschrieben: So 23. Mär 2025, 12:50 Ich finde diese Opferbeispiele sonderbar (bin allerdings auch Nicht-Gläubig!), denn wäre "das Erste und Beste" nicht letztlich das eigene Leben?
Ja, aber das muss ja nicht heißen, dass man sterben muss. Es geht eher um ein Sich-hingeben und Dienen im altruistischen Sinne. Jesus hat ja auch sein Leben hingegeben und ist dann zwar auch gestorben, aber er blieb nicht tot.

Re: Das Erste und Beste geben

Verfasst: Mo 24. Mär 2025, 09:31
von Lena
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 24. Mär 2025, 09:16 Es geht eher um ein Sich-hingeben und Dienen im altruistischen Sinne
Freiwillig, ja.

Von Herzen, aus Liebe zum Herrn.

Re: Das Erste und Beste geben

Verfasst: Mo 24. Mär 2025, 09:42
von ProfDrVonUndZu
Lena hat geschrieben: Mo 24. Mär 2025, 09:31 Freiwillig, ja.

Von Herzen, aus Liebe zum Herrn.
Nur freiwillig, ja. An Opferbereitschaft kann man zwar appellieren, aber sie nicht unter Zwang und Druck einfordern.

Re: Das Erste und Beste geben

Verfasst: Mi 26. Mär 2025, 02:58
von Johncom
Lena hat geschrieben: Mo 24. Mär 2025, 09:31
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 24. Mär 2025, 09:16 Es geht eher um ein Sich-hingeben und Dienen im altruistischen Sinne
Freiwillig, ja.

Von Herzen, aus Liebe zum Herrn.
Altruismus bedeutet eigentlich das uneigennützige, selbstlose Handeln.
Nächstenliebe wäre, Gott in mir wie in allen anderen zu ehren.
Was heißet ihr mich aber HERR, HERR, und tut nicht, was ich euch sage?
Lukas 6, 46 (Luther 1912)