Ist man durch seinen Glauben psychisch widerstandsfähiger?

Rund um Bibel und Glaube
chialavra
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Ist man durch seinen Glauben psychisch widerstandsfähiger?

Beitrag von chialavra »

Hallo zusammen! :)

Ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit im Studiengang "Interkulturelle Wirtschaftspsychologie". In meiner Studie untersuche ich den Zusammenhang zwischen Glaube und psychischer Widerstandskraft – insbesondere im Umgang mit belastenden Lebensereignissen wie Krankheit, Verlust oder Trauma.

Dazu habe ich eine anonyme Umfrage erstellt, die sich an religiöse Menschen richtet. Die Teilnahme dauert 5 Minuten.
Alle Angaben sind selbstverständlich freiwillig, anonym und werden ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet.

Hier geht es zu meiner Umfrage: https://rotkaeppchen.hshl.de/index.php/683523?lang=de

Ich bedanke mich bei Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung, falls sie teilnehmen! Ihre Teilnahme trägt maßgeblich zur Forschung in diesem sensiblen und wichtigen Bereich bei!

Gerne beantworte ich Rückfragen zur Studie direkt hier oder per Nachricht.

Mit freundlichen Grüßen
Chiara
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Hoger
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Re: Ist man durch seinen Glauben psychisch widerstandsfähiger?

Beitrag von Hoger »

chialavra hat geschrieben: Di 3. Jun 2025, 12:05 Alle Angaben sind selbstverständlich freiwillig, anonym und werden ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet.
kannst du "wissenschaftlich" bitte mal näher - in diesem Zusammenhang - erläutern
Die segnende Seele wird fettgemacht - und wer tränkt wird selber getränkt / Spr 11,25
chialavra
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Re: Ist man durch seinen Glauben psychisch widerstandsfähiger?

Beitrag von chialavra »

Selbstverständlich! :)

Der zugrunde liegende Gedanke ist, dass religiöser Glaube für viele Menschen eine Sinnquelle, ein Halt gebendes Wertesystem oder auch eine Form von sozialer Unterstützung darstellen kann. Genau diese Aspekte sind in der Resilienzforschung (psychische Widerstandsfähigkeit) als schützende Faktoren bekannt, die Menschen helfen können, schwierige Lebensphasen besser zu bewältigen.

Ich arbeite mit etablierten psychologischen Messinstrumenten, z. B. zur intrinsischen und extrinsischen religiösen Orientierung sowie zur Resilienz, um mögliche Zusammenhänge statistisch zu analysieren.

Ich hoffe, das beantwortet Ihre Frage! :)
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Hoger
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Re: Ist man durch seinen Glauben psychisch widerstandsfähiger?

Beitrag von Hoger »

Das einzige Messinstrument, das da hilft, ist der eigene Glaube

Bist du gläubig und wenn ja

In welcher Form
Die segnende Seele wird fettgemacht - und wer tränkt wird selber getränkt / Spr 11,25
chialavra
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Re: Ist man durch seinen Glauben psychisch widerstandsfähiger?

Beitrag von chialavra »

Ich bin christlich aufgewachsen, ja. Deswegen auch mein Interesse an Religionspsychologie.
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Hoger
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Re: Ist man durch seinen Glauben psychisch widerstandsfähiger?

Beitrag von Hoger »

chialavra hat geschrieben: Di 3. Jun 2025, 12:30 Ich bin christlich aufgewachsen, ja. Deswegen auch mein Interesse an Religionspsychologie.
Das ist keine Antwort auf meine Frage
Die segnende Seele wird fettgemacht - und wer tränkt wird selber getränkt / Spr 11,25
Spice
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Re: Ist man durch seinen Glauben psychisch widerstandsfähiger?

Beitrag von Spice »

chialavra hat geschrieben: Di 3. Jun 2025, 12:30 Ich bin christlich aufgewachsen, ja. Deswegen auch mein Interesse an Religionspsychologie.
Das ist eine interessante und wichtige Fragestellung. Durch den rechten christlichen Glauben wird man nicht nur psychisch widerstandsfähig, sondern soll sogar die Welt überwinden können.
Ich kann dir für dein Studium wärmstens die Texte von Manfred Reichelt ans Herz legen, der m.E. heute einer der bedeutendsten Vertreter des christl. Glaubens und der Theologie ist: https://manfredreichelt.wordpress.com/i ... rzeichnis/ , https://independent.academia.edu/ManfredReichelt (In "Ursprung und Ziel" schildert er, dass er allein durch Glaube u. Erkenntnis sich ohne ärzl. Hilfe und Medikamentikation von Depressionen befreien konnte).
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Magdalena61
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Re: Ist man durch seinen Glauben psychisch widerstandsfähiger?

Beitrag von Magdalena61 »

Hallo Chiara,

Den Fragenkatalog habe ich beantwortet, checke aber nicht, wie man daraus Rückschlüsse ziehen kann auf die "Wirkung" des Glaubens.

Das hier: "Diese Frage dient dazu sicherzustellen, dass Sie aufmerksam lesen. Bitte wählen Sie bei dieser Frage die Antwort "trifft eher nicht zu" aus " irritiert etwas... wunschgemäß habe ich "trifft eher nicht zu" angekreuzt, aber... keine Ahnung, auf welche Frage das eine Antwort sein soll.
:)
chialavra hat geschrieben: Di 3. Jun 2025, 12:05 Hallo zusammen! :)

Ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit im Studiengang "Interkulturelle Wirtschaftspsychologie". In meiner Studie untersuche ich den Zusammenhang zwischen Glaube und psychischer Widerstandskraft – insbesondere im Umgang mit belastenden Lebensereignissen wie Krankheit, Verlust oder Trauma.
Da wünsche ich mal viel Erfolg.

Wirtschaftspsychologie? Was hat denn der Glaube mit der Wirtschaft zu tun? Mit Ökonomie- Handwerk, Industrie, Handel, Dienstleistungen? Und dann auch noch interkulturell?

Ich bin Fundi, d.h., ich glaube, dass Gott den Menschen Schriften hinterlassen hat, die ihnen helfen sollen, ihr Leben optimal auszurichten. Für die Christen ist die Bibel maßgeblich, AT und NT.


Darf ich die Frage "Ist man durch seinen Glauben psychisch widerstandsfähiger?" aus meiner Sicht beantworten? Darüber habe ich mir nämlich schon oft Gedanken gemacht- über die Auswirkungen des Glaubens auf Psyche und Gesundheit.

Es kommt darauf an, von welcher Art der Glaube ist.

Ist er nur eine Ideologie - "ich glaube, dass Jesus irgendwann einmal gelebt hat und ein guter Mensch war" plus humanistische Werte-- dann mag das nützlich sein für denjenigen, der ihn praktiziert. Aber ob dieser Glaube etwas taugt, wenn eine Zerreißprobe nach der anderen erfolgt-- das würde ich dann doch bezweifeln. - Ich fürchte, das trifft auf ziemlich viele Christen zu. Sonst würden sich nicht so viele von Gott abwenden und feststellen, dass sie auch ganz gut ohne diesen Glauben leben können.

Die Alternative wäre:
Der Glaube der Menschen, die Jesus als ihren Herrn angenommen haben, rechnet mit der Realität der unsichtbaren Welt. Sie ist für den Jünger so real wie die sichtbare Welt.

Und Jesus ist eine Größe, eine Person, lebendig, dynamisch. Wer diese Erfahrung gemacht hat... dass Er antwortet... und immer wieder ein solides Mangement beweist, sodass man erst einmal sprachlos ist, wenn man es kapiert... der wird aufmerksamer und nimmt dann auch mehr "Signale" wahr.

Erschöpft sich mein Glaube darin, religiöse Rituale zu praktzieren von der Sorte "ein wenig Spiritualität tut der Seele gut"? Lebe ich ein Gewohnheitschristentum, das dem Alltag; dem Leben so schön Struktur verleiht- aber Gott darf bitte auf Distanz bleiben?

Oder bin ich am biblischen Glauben interessiert: "HERR, wer bist du? Und was willst du von mir?"

Vorsicht... wenn man das ernsthaft fragt, wird Er antworten.

Das griechische Wort, das mit "Glaube" übersetzt wird, ist pistis (gr. πίστις). Aber es beinhaltet weit mehr als einer Ideologie zu folgen:
Glaube, Vertrauen, Überzeugung, Treue Quelle

Vertrauen und Treue machen den wahren Glauben aus. Selbstverständlich auch die Überzeugung, aber die muss nicht von Anfang an perfekt sein; wie soll man von etwas aufrichtig überzeugt sein, das man noch gar nicht kennt? -- sie wird wachsen und fester werden, wenn man sich mit der Materie beschäftigt und dadurch mehr Wissen erwirbt, und natürlich auch durch die Erfahrungen, die man mit Gott macht.

Da ist also ein Gegenüber, das tatsächlich auf mich reagiert.
God bless you all for what you all have done for me.
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Magdalena61
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Re: Ist man durch seinen Glauben psychisch widerstandsfähiger?

Beitrag von Magdalena61 »

Wenn du einen Partner hast, der zu dir steht, egal, was kommt, dann gehst du auch anders durch die Welt als wenn du ganz alleine bist und alle Schwierigkeiten selbst ausfechten musst.
Dazu kommen die Lebensweisheiten, die in der Bibel festgehalten sind, auch in Form von Geboten:

Zum Beispiel:
Mt. 6, 34: Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat. 
Phil. 4,6: Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!
1. Petr. 5,7 : Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.
Ps. 37,5: Befiehl dem HERRN dein Leben an und vertraue auf ihn, er wird es richtig machen.
Vertrauen wächst in dem Maß, wie man positive Erfahrungen macht mit Gott und erlebt, dass die Verheißungen, die ich da oben zitiert habe, keine heiße Luft sind.

Wenn man jemanden hat, an den man die Sorgen abgeben kann, dem man sie wenigstens mit-teilen kann... dann muss man diese Lasten nicht die ganze Zeit selbst schleppen. Genauso ist es mit erfahrener Ungerechtigkeit, mit allem, das uns bedrückt und belastet.
Wenn man es vor Gott bringt, erwartet man Führung, Bewahrung oder konkret auch sein Eingreifen.

Manchmal, nein, oftmals! lässt Er warten. Aber wer länger mit dabei ist, der hat erfahren: 1. Gott hört jedes Gebet, auch dann, wenn scheinbar keine Antwort kommt oder eben sehr spät und 2. Er lässt mich nicht hängen.


Ich denke schon, dass sich diese Möglichkeit, Belastungen mit Gott zu besprechen, nicht nur auf die Stabilität der Psyche (das griechische Wort für "Seele": psychē (gr. ψυχή- Atem, Leben, Seele Q), sondern auch auf die körperliche Gesundheit auswirken kann. Die "Seele" beinhaltet den Verstand, den Willen, die Gefühle= das Bewußtsein, das Ich. Die Befindlichkeit der Psyche steht in einem Zusammenhang mit der Funktion des Immunsystems.

Wer einigermaßen ausgeglichen ist, sollte eigentlich keine psychosomatischen Erkrankungen befürchten müssen.


Was meinst du mit "widerstandsfähiger"? Gegen wen oder was?

Werte geben dem Leben eine Form und Struktur. Die biblischen Werte sind nicht die schlechteste Idee...

Aber man muss es lernen, die Sprache der Bibel in die heutige Zeit zu "übersetzen".
Beispiel: "Liebe deinen Nächsten". Da geht wohl jedem, der unter der Bosheit anderer zu leiden hat oder angesichts von Lug und Betrug im großen Stil-- der Hut hoch: "Und den oder die soll ich auch noch lieben ?!?
Das ist ja eine Zumutung! "

Gemeint ist einfach: Sei fair zu anderen. Bleibe fair. Unabhängig davon, was "die anderen" tun oder nicht tun.
Damit ist niemand überfordert. Und -- man muss nicht die Verantwortung übernehmen für die Bosheit anderer.

Gott sagt: Sei fair!
O.k., das kann ich begreifen, und ich meine, man fühlt sich wohler damit, denn wenn mit unlauteren Strategien gespielt wird, muss man nicht mitmachen und kommt dennoch nicht "zu kurz"-- weil Gott treu ist denen gegenüber die Ihm treu sind.
Die Taktierer und Betrüger sind doch alle irgendwann von der Bildfläche und in der Versenkung verschwunden- was ein Mensch sät, das wird er ernten, man beobachtet das doch immer wieder, in Politik und Gesellschaft, andere nennen das "Karma".

Wer Gott ernst nimmt und sich seine Prinzipien zu eigen macht, muss nicht ständig mit einem schlechten Gewissen herumlaufen und muss auch nicht Energie aufwenden, damit keiner merkt, wer er in Wirklichkeit ist. Wenn man die Vorgaben der Bibel akzeptiert, lebt man entspannter. Man empfindet sie nicht als einengend. Weil es GUT ist, so zu leben. Ich rede nicht von Sektierern... die machen sich ihre eigenen Gebote und verlangen von anderen Gehorsam. Sondern ich rede von authentischen Werten und Regeln.

Jetzt habe ich dich ein wenig zugetextet. :)
In der Hoffnung, ein wenig vermitteln zu können: Die Bibel ist nach Goddard "das tiefgründigste und umfassendste Psychologiebuch aller Zeiten." Man muss es halt lernen, die Sprache und die Zusammenhänge zu verstehen.

Die Bibel antwortet in Bildern.
God bless you all for what you all have done for me.
Spice
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Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Ist man durch seinen Glauben psychisch widerstandsfähiger?

Beitrag von Spice »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 4. Jun 2025, 00:38

Die Bibel antwortet in Bildern.
Christa Meves schätze ich auch. :thumbup:
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