Die Kopftuch Affäre
Re: Die Kopftuch Affäre
Dieses Post hatte eine bestimmte Würze, von daher kann ich nicht sagen wie explosiv der Geschmack ist.
Re: Die Kopftuch Affäre
Sag das mal einem Indonesier.piscator hat geschrieben:Im Islam gibt es nichts vergleichbares, da regiert der Fatalismus.

Das "ora et labora" gibt es sehr wohl im Islam - ohne das hätte der Iran keine Atommeiler bauen können. - Und wären die Zeiten friedlicher, wäre der islamische Raum auch wieder produktiver.
Gut, dass Du das sagst. - Ganz wichtig, wenn wir über Islam in Deutschland und Frankreich sprechen - da sind Welten dazwischen.piscator hat geschrieben:Türken sind keine Araber, deren Islam unterscheidet sich vom Islam in den arabischen Ländern gravierend
Natürlich gibt es auch westlich orientierte Araber, die einfach mit dem traditionellen Islam nichts zu tun haben wollen. Oder traditionelle, die ganz einfach vom westlichen System partizipieren wollen, ohne ihren Ramadan und sonstige religiöse Bräuche aufzugeben. - Es wäre mal interessant, wieviele französische Moslems als extremistisch einzustufen sind (in Deutschland sind es zwischen 0,05% und 0,1%).piscator hat geschrieben:Die Araber, die ich kenne, haben ihre Länder verlassen, weil sie dort buchstäblich erstickt sind, keine Arbeit, keine Zukunft
Re: Die Kopftuch Affäre
Saudi Arabien ist vorwiegend sunnitisch, was auch ihre strengeren Regeln erklärt. Im überwiegens shiitischen Iran darf eine Frau ihr Gesicht zeigen und sich sogar schminken.closs hat geschrieben:Es wäre mal interessant, wieviele französische Moslems als extremistisch einzustufen sind (in Deutschland sind es zwischen 0,05% und 0,1%).
Interessant finde ich hier, dass der Islamismus heute seine militanten Anhänger aus dem Heer der Sunniten rekrutiert —
Shiiten sind Feinde die zu Sunniten bekehrt werden müssen (s. Todenhöfer Interview).
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
Re: Die Kopftuch Affäre
Interessant - ich hatte es aber auf Frankreich bezogen: Wie hoch ist dort der extremeistische Anteil im Verhältnis zu Deutschland.Pluto hat geschrieben:Saudi Arabien ist vorwiegend sunnitisch
Re: Die Kopftuch Affäre
Weiß ich nicht.closs hat geschrieben:Interessant - ich hatte es aber auf Frankreich bezogen: Wie hoch ist dort der extremeistische Anteil im Verhältnis zu Deutschland.Pluto hat geschrieben:Saudi Arabien ist vorwiegend sunnitisch
Osama Bin Laden war Bürger von Saudi Arabien.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
Re: Die Kopftuch Affäre
Dieses Post hatte eine bestimmte Würze, von daher kann ich nicht sagen wie explosiv der Geschmack ist.
- Magdalena61
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Re: Die Kopftuch Affäre
Weiß nicht.closs hat geschrieben:So war es aber wohl gemeint - sicherlich war es auch diplomatisch abgesprochen -Magdalena61 hat geschrieben:Eine offizielle Veranstaltung dieser Art ist keine Bühne für politische Demonstrationen.
Andererseits denke ich auch nicht, dass das unbedeckte Haupt der First Lady für die Gastgeber eine Überraschung war.
Naja.Deutschland wollte Steinmeier schicken, der jedoch vom Rang her als zu niedrig angesehen wurde - deshalb ging jetzt Wulff hin, der nach deutscher Verfassung auf ewige Zeiten den Titel "Bundespräsident" trägt und somit 1-rangig ist. - Das ist Diplomatie.
Den Russen drohen sie:
Den Arabern schütteln sie die Hand.Die Gewalt, mit der die ... vorgingen, sei inakzeptabel, sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier nach den Gesprächen. Mit Blick auf die humanitäre Lage sei das Vorgehen in "jeder Hinsicht unerträglich".
bundesregierung.de
Oder war die Entsendung eines Vertreters der BRD mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum das Nötigste an Pflichterfüllung, um das diplomatische Gesicht zu wahren?
LGWeil Gauck Geburtstag feierte und Merkel erkältet war, schickte die Bundesrepublik Christian Wulff zur Trauerfeier des saudischen Königs nach Riad.
faz.net
God bless you all for what you all have done for me.
Re: Die Kopftuch Affäre
Der Unterschied ist, unabhängig davon, was mit dem DAS gemeint war: Ist es normal, dass jeder DAS macht, oder ist es lediglich erlaubt? Letzteres ist der Punkt, der Kultur ausmacht.closs hat geschrieben:Was glaubst Du, wie oft ich in der Bredouille war, wenn ein Chinese, Russe oder Moslem mich gefragt hat: Ist DAS (und dann kam irgendwas, was man aufgeschnappt hatte) bei Euch im Westen normal? - Ich musst dann oft sagen: Ja.
Re: Die Kopftuch Affäre
Ja, denke schon.Magdalena61 hat geschrieben:Oder war die Entsendung eines Vertreters der BRD mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum das Nötigste an Pflichterfüllung, um das diplomatische Gesicht zu wahren?
Das stört mich auch - eine Mißachtung jeglicher historischer Zusammenhänge.Magdalena61 hat geschrieben:Den Russen drohen sie
Da unterscheidet man als Rezipient nicht so sehr - zumal die Medien ja ein gestörtes Verhältnis zu Normalität haben und sich lieber auf Erlaubtes kaprizieren, das in Wirklichlichkeit die Ausnahme ist, aber in der medialen Darstellung als normal dargestellt wird.Janina hat geschrieben: Ist es normal, dass jeder DAS macht, oder ist es lediglich erlaubt? Letzteres ist der Punkt, der Kultur ausmacht.
Beispiel: Frau mit Bart. - Wenn die Medien das als kulturellen Durchbruch feiern, kann man das als Vladimir-Normal-Konsumetzki schon als "normal" im Westen aufnehmen - vom arabischen Raum ganz zu schweigen. - Man sieht das unter dem Aspekt der Leitkultur, von der man sich dann distanziert und sagt: "Nicht mit uns".
Eigentlich bräuchte man mit allen Kulturen Städtepartnerschaften - denn dann würde der normale Russe und normale Araber merken, dass die Unterschiede zu normalen Europäern gar nicht so groß ist. - Wir hatten letztes Jahr Chinesen und Iraner einige Wochen zu Gast - no problem whatsoever. Diese Leute sind stink-normal - es gibt tatsächlich so etwas wie eine Universalität der Normalität, wenn man das ganze offizielle Brimborium weg lässt.
Re: Die Kopftuch Affäre
Natürlich unterscheidet man das, zumindest wenn man kein Idiot ist.closs hat geschrieben:Da unterscheidet man als Rezipient nicht so sehrJanina hat geschrieben: Ist es normal, dass jeder DAS macht, oder ist es lediglich erlaubt? Letzteres ist der Punkt, der Kultur ausmacht.
Erinnerst du dich noch an die Lockerung des Ladenschlussgesetzes? Da waren es Idioten, die geglaubt haben, sie würden jetzt vor halb sieben nichts mehr zu essen kriegen.
Das ist der Unterschied von müssen und dürfen.
Freiheit heißt nicht müssen.
Blödes Beispiel. Wo ist denn das verboten? Und wo sprießt Wildwuchs, weil es nicht verboten wäre???closs hat geschrieben:Beispiel: Frau mit Bart.
Kannst ja Tunten als Beispiel anführen, die sind jetzt in Russland auch verboten. Wahrscheinlich aus aktuellem Anlass, weil Putin heimlisch schwul ist.
In Köln dürfen sie. Ich find's zwar gaga, aber was geht's mich an? Bin doch eh nicht deren Baustelle. Aber was hätte ich von einem Verbot? Den Schaden, dass ein andermal vielleicht MEINE Macke verboten würde, und die Tunten nicht protestieren, weil SIE dann nicht betroffen sind.
Du siehst da wieder den rekursiven Hedonismus, oder wie der kategorische Imperativ sonst genannt wird. Aufgeklärte Ethikfindung durch Rollentausch (Empathie), die fortgeschrittenste aller Ethiken, sogar üblicherweise bei Vögeln und Säugetieren instinktiv angelegt.