Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
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Kingdom
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Kingdom »

Novalis hat geschrieben:
Stimmt. Das gilt auch für Dich.
Genau und wenn ich es täglich tue, so sagt Dein Herr Dir, wann hört er endlich auf damit.

Ich muss Dir gar nichts zeigen oder roboterhaft irgendetwas bekennen, da Glaube unendlich persönlich ist; das gehört zu meinem innersten Wesen und freien Gewissen und ich muss das nicht vor Dir ausbreiten. Mir selbst sind Muslime begegnet, die das akzeptieren.
Du zeigst es täglich hier ohne das ich es von Dir verlangen würde. Sicher hast Du mit dem Islam mehr gemeinsam als mit mir auch das ist nicht erst seit heute offenbar. Wenn eine Irrlehre die andere bestätigt, so ist es nicht weiter verwunderlich, wenn sie sich auf dem gemeinsamen Weg ans gleiche Ziel unterstützen und dabei von Liebe sprechen.

Sagt Dir das Wort "Demut" etwas? Demut vor der Würde und Freiheit einer anderen menschlichen Seele, in der sich das Abbild des Schöpfers spiegelt.
Demut vor Gott heisst für mich den nächsten warnen, nicht Demut und Heilig Sprechung von Satanischer Lehre. Es wird niemand gezwungen, sich aufgrund einer mehrfach ausgesprochenen Warnung, vor Satanischer Lüge zu trennen. Ein Warnung respektiert die Wahl des Menschen Segen oder Fluch zu wählen. Wer aber seinen Nächsten auf dem Weg zur Hölle noch unterstützt, fördert und gut zuredet, anstaat ihm die Umkehr zu predigen, der zeigt sein wahres Gesicht auch wenn er meint alle seien Blind und können es nicht sehen. Christus hat die Umkehr gepredigt vom Teufel, nicht die Selig Sprechung seiner Lügen.

Demut vor Gott hat man wenn man den Burder (Geschöpf Gottes) warnt nicht wenn man die Lügen in denen er gefangen ist, als Göttlich und heilig bezeichnet.

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Novas
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas »

Kingdom hat geschrieben:
Sagt Dir das Wort "Demut" etwas? Demut vor der Würde und Freiheit einer anderen menschlichen Seele, in der sich das Abbild des Schöpfers spiegelt.
Demut vor Gott heisst für mich den nächsten warnen, nicht Demut und Heilig Sprechung von Satanischer Lehre.

Das Problemchen dabei ist nur: Du willst anderen Menschen vorschreiben, was sie als Warheit zu glauben haben, obwohl sie eine autonome Vernunft und freies Gewissen besitzen, dem sie verpflichtet sind. Solche Versuche der Entmündigung sind in einem Zeitalter nach der Aufklärung nicht mehr akzeptabel.
Christus hat die Umkehr gepredigt vom Teufel, nicht die Selig Sprechung seiner Lügen.
Ich habe mit keinem einzigen Wort von der Seligsprechung des Teufels gesprochen. Du verteufelst pauschal eine Weltreligion, der 1,6 Milliarden Menschen angehören. Das ist ganz alleine deine Sünde.
Du zeigst es täglich hier ohne das ich es von Dir verlangen würde.
Nun, ich versuche Zeugnis für meinen Glauben abzulegen durch mein gelebtes Leben. Eine gute Tat zählt mehr, als tausende schöne Reden. Eine Stunde des Nachdenkens mehr als siebzig Jahre frommer, aber gedankenloser Andacht.
Wer aber seinen Nächsten auf dem Weg zur Hölle noch unterstützt, fördert und gut zuredet, anstaat ihm die Umkehr zu predigen, der zeigt sein wahres Gesicht auch wenn er meint alle seien Blind und können es nicht sehen.
Wohlwollen und Freundlichkeit im Umgang mit anderen Menschen erstrebe ich als mein wahres Gesicht ja :) die Sache ist eigentlich sehr einfach: gemäß dem Prinzip von Ursache und Wirkung, Saat und Ernte, kann man den wahrhaftigen Glauben an seinen guten, segensreichen Früchten erkennen, die er im Garten der Seele sprießen lässt.
Sicher hast Du mit dem Islam mehr gemeinsam als mit mir auch das ist nicht erst seit heute offenbar. Wenn eine Irrlehre die andere bestätigt, so ist es nicht weiter verwunderlich, wenn sie sich auf dem gemeinsamen Weg ans gleiche Ziel unterstützen und dabei von Liebe sprechen.
Nur weil Du dir einbildest, dass jemand einer Irrlehre folgt, bedeutet das nicht, dass es wirklich so ist. Nur weil ich Dir nicht nach dem Mund rede, bedeutet das nicht, dass mein Glaube falsch ist. Ich bejahe aus vollstem Herzen die Idee des religiösen Pluralismus. Die Alternative zum Pluralismus ist der Fundamentalismus, den ich grundsätzlich ablehne. Das scheint Dich zu stören. Das hast Du mit den Islamisten gemeinsam, die ebenfalls den Pluralismus abtöten wollen.
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Kingdom
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Kingdom »

Novalis hat geschrieben: Das Problemchen dabei ist nur: Du willst anderen Menschen vorschreiben, was sie als Warheit zu glauben haben, obwohl sie eine autonome Vernunft und freies Gewissen besitzen, dem sie verpflichtet sind. Solche Versuche der Entmündigung sind in einem Zeitalter nach der Aufklärung nicht mehr akzeptabel.
Du behauptest also eine Warnung, sei vorschreiben? Nein im Gegenteil jeder Mensch kann Segen und Fluch wählen, das war schon im AT so, nicht erst in der Neuzeit. Du zeigst aber hier wieder einmal mehr, wem du dienst.
Ich habe mit keinem einzigen Wort von der Seligsprechung des Teufels gesprochen. Du verteufelst pauschal eine Weltreligion, der 1,6 Milliarden Menschen angehören. Das ist ganz alleine deine Sünde.
Das tust Du jedes mal wenn Du deinen Mund auftust. Wenn meine einzige Sünde vor dieser Welt die ist, das ich den Teufel offen lege, so bin ich dieser Sünde gewiss schuldig. Vor der Welt darf ich aber dieser Meinung sein und vor Gott ist es sogar meine Aufgabe den Bruder zu warnen und dazu gehören gerade die 1,6 Milliarden Menschen die unter dem Geissel des Teufels gehalten sind, sich nicht mit dem Weg, der Wahrheit und dem Leben zu beschäftigen und denen erklärt wird, von Kindheitheit an, der Teufel sei Gott.


Nun, ich versuche Zeugnis für meinen Glauben abzulegen durch mein gelebtes Leben. Eine gute Tat zählt mehr, als tausende schöne Reden. Eine Stunde des Nachdenkens mehr als siebzig Jahre frommer, aber gedankenloser Andacht.
Dein Zeugnis für die Lüge ist mir nicht entgangen. Leute in das Verderben zu führen, bezeichne ich nicht als Gute Tat.
Wohlwollen und Freundlichkeit im Umgang mit anderen Menschen erstrebe ich als mein wahres Gesicht ja :) die Sache ist eigentlich sehr einfach: gemäß dem Prinzip von Ursache und Wirkung, Saat und Ernte, kann man den wahrhaftigen Glauben an seinen guten, segensreichen Früchten erkennen, die er im Garten der Seele sprießen lässt.
Wer nie die Wahrheit sagt, der ist meiner Meinung nach nicht Freundlich und wer den Bruder auf dem Weg zur Hölle bestärkt, der zeigt sein wahres Gesicht.
Nur weil Du dir einbildest, dass jemand einer Irrlehre folgt, bedeutet das nicht, dass es wirklich so ist. Nur weil ich Dir nicht nach dem Mund rede, bedeutet das nicht, dass mein Glaube falsch ist. Ich bejahe aus vollstem Herzen die Idee des religiösen Pluralismus. Die Alternative zum Pluralismus ist der Fundamentalismus, den ich grundsätzlich ablehne. Das scheint Dich zu stören. Das hast Du mit den Islamisten gemeinsam, die ebenfalls den Pluralismus abtöten wollen.
Dein Wesen die Sünde zu leben und dein Bekenntnis zur Sünde hier, sei Dir belassen.

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Halman
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman »

Teil einer grundlegenden Reform sollte eine Aufarbeitung der "Jahrtausend lange Sklaverei des Islam" und dem verschleierten und verzögerten "Völkermord der Araber" sein.

Muslime, kannten gut 1300 Jahre lang quasi nur ein einziges Geschäftsmodell. Die Sklaverei! Erst im 21. Jahrhundert fällt ihnen dank des puren Zufalls mit dem Öl und dessen Ausfuhr, ein weiteres in den Schoß. Sie haben nicht nur Millionen von Menschen versklavt und noch viel mehr Leid zugefügt, (bei weitem mehr als alle damaligen, der Sklaverei schuldigen Kolonialländer) Sie hatten "ihre Sklaven" im Gegensatz zu all anderen Kulturen auch bewusst kastriert, insofern damit auch unzählige "verzögerte Völkermorde" begangen. Sie hielten sich über Jahrhunderte große Eunuchenheere wie die Geschichte heute lehrt, die sowohl einen essentiell, ökonomischen, und somit darüber hinaus auch einen Sicherungsfaktor für den Machtherhalt inkludierten.
Bei den Antworten denkt bitte daran, dass ich mir auf eine ZDF-Dokumentation stütze und nicht auf Fake News.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo
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Detlef
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Detlef »

Kingdom hat geschrieben:Dein Wesen die Sünde zu leben und dein Bekenntnis zur Sünde hier, sei Dir belassen.
:thumbdown:
Die Erfindung der Sünde war eine große Sünde wider die Menschheit. (M.Schmidt-Salomon)
Halman hat geschrieben:Teil einer grundlegenden Reform sollte eine Aufarbeitung der "Jahrtausend lange Sklaverei des Islam" und dem verschleierten und verzögerten "Völkermord der Araber" sein.
Sehr interessant und aufschlussreich zu diesem Thema fand ich das Buch "Der islamische Faschismus" von Hamed Abdel-Samad
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)
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closs
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von closs »

Detlef hat geschrieben:Die Erfindung der Sünde war eine große Sünde wider die Menschheit. (M.Schmidt-Salomon)
Als theologisch geschulter Mensch sollte Schmidt-Salomon Grundlagen-Bewusstsein dafür haben, wofür "Sünde" steht.
Halman hat geschrieben:Teil einer grundlegenden Reform sollte eine Aufarbeitung der "Jahrtausend lange Sklaverei des Islam" und dem verschleierten und verzögerten "Völkermord der Araber" sein.
Ja - da hapert es sehr.

Was hältst Du von folgendem Gedanken:
Der Islam ist ja im Grunde 600 Jahre jünger als das Christentum. - Kann es nicht sein, dass er überm Daumen heute heilsgeschichtlich dasteht, wo das Christentum vor 600 Jahren stand? - Mir kommt es manchmal so vor.

Das hieße: Man müsste mal vorausschauen können, wie der Islam im Jahr 2620 aussieht. - Da wir dies selbst bei gesunder Ernährung nicht erleben werden, müssen wir diese Erkenntnis anderen überlassen. - Ober wie ein mir bekannter Theologie-Professor gerne gesagt hat: "Diese Frage kommt in meinen eschatologischen Zettelkasten". :D
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Novas
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas »

Halman hat geschrieben:Teil einer grundlegenden Reform sollte eine Aufarbeitung der "Jahrtausend lange Sklaverei des Islam" und dem verschleierten und verzögerten "Völkermord der Araber" sein.

Muslime, kannten gut 1300 Jahre lang quasi nur ein einziges Geschäftsmodell. Die Sklaverei! Erst im 21. Jahrhundert fällt ihnen dank des puren Zufalls mit dem Öl und dessen Ausfuhr, ein weiteres in den Schoß. Sie haben nicht nur Millionen von Menschen versklavt und noch viel mehr Leid zugefügt, (bei weitem mehr als alle damaligen, der Sklaverei schuldigen Kolonialländer) Sie hatten „ihre Sklaven“ im Gegensatz zu all anderen Kulturen auch bewusst kastriert, insofern damit auch unzählige verzögerte Völkermorde begangen. Sie hielten sich über Jahrhunderte große Eunuchenheere wie die Geschichte heute lehrt, die sowohl einen essentiell, ökonomischen, und somit darüber hinaus auch einen Sicherungsfaktor für den Machtherhalt inkludierten.
Bei den Antworten denkt bitte daran, dass ich mir auf eine ZDF-Dokumentation stütze und nicht auf Fake News.
Die islamische Kultur hat Menschen wie Deschelal ed-Din Rumi hervorgebracht, weshalb verschweigst Du das? Der Suppenkasper ist doch auch nicht der Maßstab, um die christlich-europäische Kultur zu beurteilen. Als gebildeter Bürger des 21. Jahrhunderts betrachte ich jede Religion mit historisch-kritischen Augen: der Koran ist rein historisch ein Text der
Spätantike
Der Islam entstammt der arabischen Stammeskultur des 7. Jahrhunderts und ist demnach eine 1400 Jahre alte Offenbarungsreligion. Das ist eine enorme Differenz.Religion braucht von Zeit zu Zeit eine Erneuerung.
Angelika Neuwirth: Das Buch selber legt das dar. Ich versuche zu zeigen, dass wenn man den Koran historisch liest, man auf dieselben Traditionen stößt, die von Europäern als für ihre Kultur grundlegend in Anspruch genommen werden. Der Koran wird als eine Verkündigung gelesen, das heißt als Botschaft an Personen, die noch gar nicht Muslime waren. Denn Muslime wurden sie ja erst durch die Verkündigung. Dieser Blick zeigt, dass damals dieselben Probleme auf der arabischen Halbinsel diskutiert wurden, wie in der umliegenden spätantiken Welt, die später dann gewissermaßen als Grundlage Europas wahrgenommen wurde. Das heißt, wir entstammen alle einem gemeinsamen Entstehungsszenario – ein Sachverhalt, der nur durch spätere historische Entwicklungen verunklärt worden ist.
https://de.qantara.de/inhalt/interview- ... aerung-ist

Was spricht dagegen den Koran, als einen „lebendigen Debattenbeitrag der Spätantike“ zu verstehen und historisch einzuordnen? So würde ein Religionswissenschaftler und Historiker vorgehen. Bei den biblischen Texten bereitet Dir das keinerlei Probleme, weshalb bei diesem? ;) ein positives Beispiel dafür, wie eine zeitgemäße Auslegung des Islam aussehen kann, zeigen praktisch die Bahá'í. Das, was häufig gefordert wird, ein „reformierter“ oder „aufgeklärter“ Islam, leben die Bahá'í schon (dazu sei angemerkt, dass ich diese Religion durchaus sympathisch finde) man muss genau sehen, zu welcher Zeit, in welcher Kultur und in welchem Volk Muhammad hineingeboren wurde, falls wir diese unbestreitbar bedeutende Gestalt der Religionsgeschichte wirklich verstehen wollen.

Denn er war nun mal ganz und gar Kind seiner Zeit, so wie wir hier und heute. Nach einem Hadith heißt es, dass „die Tinte des Gelehrten heiliger ist als das Blut des Märtyrers.“ oder ein anderes Hadith, welches besagt, dass „die Vollkommenheit der Religion darin liegt, dass man nach Wissen strebt.“ - in der kulturellen Blütezeit des Islam, haben sich die Muslime daran gehalten. Diese Weltreligion nur auf das zu reduzieren, was religiöse Fanatiker daraus machen, halte ich für falsch. Nur um mal den einseitig „ethnozentrischen“ Blick ein bisschen zu erweitern und weil nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit uns frei machen kann:

Tausendundeine Erfindung
Wir verdanken dem Islam mehr, als wir glauben.
Ein Universitätsprofessor aus Manchester hat nun erstmals zusammenhängendes Quellenmaterial aufgearbeitet, das ein anderes Bild der neueren Geschichte liefert


Von Andrea Bistrich
jW, 05.02.2007 / Thema / Seite 10 (http://www.jungewelt.de/2007/02-05/017.php)

Wenn es nach Professor Salim Al Hassani ginge, müßte man jene Zeitspanne auf der westlichen Geschichtsskala, die man gewöhnlich das »dunkle Mittelalter« nennt, korrekterweise in das »muslimische Zeitalter« umbenennen. Denn als der Westen schlief, erreichte die islamische Welt mit ihren zahlreichen wissenschaftlichen und kulturellen Entdeckungen ihren Zenit. »In Europa, Amerika und in den meisten englischsprachigen Ländern wird gelehrt, daß nach den Griechen und den Römern im Grunde die Zeit stillstand: Man spricht vom sogenannten dunklen Zeitalter. Ich behaupte jedoch: Es war die goldene Zeit des Islam«, sagt Al Hassani. Umso bedauerlicher findet er, daß die Beiträge muslimischer Wissenschaftler im Westen bisher so wenig gewürdigt wurden.
Seit 1993 ist Professor Al Hassani, der an der Universität von Manchester Linguistik und Kulturwissenschaften lehrt, auf der Suche nach der angeblich »fehlenden Geschichte« von über 1000 Jahren. Hunderte arabischer Manuskripte hat er durchgearbeitet, um unsere Geschichtsbücher mit den Puzzleteilen aus der islamischen Welt zu ergänzen.

Tatsächlich wurden viele wichtige Entdeckungen und Erfindungen zwischen 600 und 1600 u.Z. gemacht – in einer Zeit also, als sich die muslimische Welt von China bis nach Südspanien spannte. Dennoch weiß man heute nur wenig darüber, welche Erfindungen der Westen den Muslimen tatsächlich verdankt. Salim Al Hassani ist überzeugt: Es waren muslimische Gelehrte, die mehr als 600 Jahre vor der Geburt von Leonardo da Vinci den Grundstein für die spätere Blüte der Renaissance legten.Viele der Erkenntnisse der hellenischen Klassik wurden uns von Muslimen übermittelt. Doch die arabischen Gelehrten waren mehr als nur Fackelträger, die das Wissen der Griechen lediglich bewahrt hatten, um es dem Westen später wieder zurückzugeben. Denn anders als die griechische Wissenschaft stellte die muslimische Wissenschaft nicht die Theorie in den Vordergrund, sondern war vor allem praktisch ausgerichtet. Neue Erkenntnisse wurden mit Hilfe von Experimenten und Beobachtungen erworben, ganze Disziplinen wurden so begründet.
In zahlreichen Versen im Koran werden Vorgänge der Natur beschrieben – von der Schöpfung des Universums bis hin zur befruchteten Eizelle. Der Mensch soll seine Umwelt erforschen und die Zeichen der Schöpfung erkunden, so will es der Islam. Gebiete wie die Astronomie, die Medizin, die Mathematik, die Architektur und die Geographie entwickelten sich zu den bedeutendsten Pfeilern wissenschaftlicher Erkenntnis des mittelalterlichen Islam

[...]

Während die islamische Welt die Hände nach den Sternen des Wissens ausstreckte und sich dem Licht der Erkenntnis zuwandte, verharrte das christliche Abendland in Finsternis. Was auch im wörtlichen Sinne zu verstehen ist, denn islamische Städte wie Córdoba in Andalusien, das 711 von den Arabern eingenommen worden war und nur vier Jahre später Hauptstadt des muslimischen Spanien wurde, erfreuten sich bereits der Straßenbeleuchtung zu einer Zeit, als London noch die Bezeichnung eines »schmutzigen, dunklen Lochs« verdiente. Europa hatte kaum Infrastruktur, ganz zu schweigen von einer zentralen Regierung. Studenten und Schüler aus allen Teilen der Welt kamen nach Córdoba, um sich dort ausbilden zu lassen. Im 9. Jahrhundert galt die Bibliothek von St. Gallen mit 36 Bänden als größte Bibliothek des christlichen Europa; im muslimischen Córdoba standen den Gelehrten zur gleichen Zeit bereits weit über 500000 Bücher zur Verfügung.

Die katholische Kirche machte ihren Standpunkt unmißverständlich deutlich: Geistige Freiheit, gleichgültig auf welchem Gebiet, war ketzerisches Teufelswerk. Wer es dennoch wagte, ein von den herrschenden Dogmen abweichendes Gedankengut zu vertreten, und sei es nur aus wissenschaftlicher Neugier, verstieß gegen das Heil der kirchlichen Weltordnung und wurde durch die Inquisition bestraft. Aus humanistischer Sicht war es eine Epoche des Niedergangs. Viele der einstigen Errungenschaften der griechisch-römischen Antike – literarische, wissenschaftliche, technologische und zivilisatorische – waren dem Zerfall geweiht und gingen mit den Jahrhunderten verloren. Kein Wunder, daß den Muslimen das christliche Europa als zurückgeblieben, unorganisiert, strategisch bedeutungslos und daher im wesentlichen irrelevant erscheinen mußte. Städte wie Bagdad, Damaskus, Kairo und Córdoba dagegen waren die Zentren der Zivilisation, des Handels und der Kultur.
http://www.antikriegsforum-heidelberg.d ... ng_jw.html

Wenn Du von der „Kriminalgeschichte des Islam“ sprichst, müsstest Du konsequenter Weise gleichermaßen von der „Kriminalgeschichte des Christentums“ sprechen, wie es Karlheinz Deschner tut. Doch wenn Du mit zweierlei Maß misst, ist das unredlich. So wie es Verfehlungen in der Religionsgeschichte gab, gab es auch immer Tugend, gute, rechtschaffene Menschen und Wahrheit in allen Völkern der Welt. Das ist ein fortschrittlicher Gedanke im Islam, dass göttliche Gesandte und Propheten in allen Völkern berufen wurden, um die Menschen zu erleuchten, nicht nur unter den Israeliten. Das ist nicht begrenzt auf eine bestimmte Nationalität, Rasse oder Religion.

Wahrheit ist nicht nur eine christliche Wahrheit, sie ist universal, zeitlos und ewig wahr, sonst ist es keine Wahrheit. Wahrheit ist etwas, was alle Menschen miteinander teilen.
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Halman
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman »

Detlef hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Teil einer grundlegenden Reform sollte eine Aufarbeitung der "Jahrtausend lange Sklaverei des Islam" und dem verschleierten und verzögerten "Völkermord der Araber" sein.
Sehr interessant und aufschlussreich zu diesem Thema fand ich das Buch "Der islamische Faschismus" von Hamed Abdel-Samad
Ja, das Buch sollte ich mir mal kaufen.

Ich habe die Bücher von Sabatina James gelesen. Nachfolgend ihre Webside:
http://sabatina-ev.de/
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Halman
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman »

closs hat geschrieben:Was hältst Du von folgendem Gedanken:
Der Islam ist ja im Grunde 600 Jahre jünger als das Christentum. - Kann es nicht sein, dass er überm Daumen heute heilsgeschichtlich dasteht, wo das Christentum vor 600 Jahren stand? - Mir kommt es manchmal so vor.

Das hieße: Man müsste mal vorausschauen können, wie der Islam im Jahr 2620 aussieht. - Da wir dies selbst bei gesunder Ernährung nicht erleben werden, müssen wir diese Erkenntnis anderen überlassen. - Ober wie ein mir bekannter Theologie-Professor gerne gesagt hat: "Diese Frage kommt in meinen eschatologischen Zettelkasten". :D
Dieser Gedankengang geht vom Analogieschluss aus: Der Islam wäre demzufolge dem Christentum näherungsweise analog und würde sich eben um sechs Jahrhunderte verschoben entwickeln, weil er sechs Jahrhunderte jünger sei.
Dies halte ich für einen Fehlschluss, denn der sunnitische Islam unterscheidet sich im Gründungsgeschehen und der theologischen Ausrichtung erheblich vom Christentum. Jesus war ein Friedensstifter, welcher einem Märtyrer-Opfertod starb, Mohammed ein Feldheer.
Aus den ‚Anlässen des Herabkommens' (Asbāb al-nuzūl, أسباب النزول) folgt die historisch-chronologische Einordnung der Suren und daraus das Prinzip der Abrogation. Warum dies ein Problem ist, hatte ich schon mehrfach erklärt.
Stelle Dir die Schwertverse wie einen "Zoll" vor, der alle Verse aus der mekkanischen Phase, die ihnen widersprechen, nicht passieren lässt. Es ist also genau umgekehrt wie beim Christentum. Dort könnte man sich die jesuanische Bergpredigt i.V.m. mit der Feldrede und dem Dekalog als solche "Zoll-Stationen" vorstellen, welche die inhumanen Aspekte der Bibel negieren.
Es gibt sicher andere Auslegungen des Islam. Ich spreche vom Mainstream des sunnitischen Islam, vom Konsens der vier sunnitischen Rechtsschulen, vertreten durch die sehr einflussreiche Al-Azhar-Universität in Kairo, nicht vom Euro-Islam, nicht von der Ahmadiyya Muslim Jamaat und nicht von den Ibaditen im Oman auch auch nicht von den Aleviten.

Bitte höre Dir an, was der Exmuslim Barino Barsoum zu Deiner Frage zu sagen hat.

Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo
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Halman
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman »

Novalis hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Teil einer grundlegenden Reform sollte eine Aufarbeitung der "Jahrtausend lange Sklaverei des Islam" und dem verschleierten und verzögerten "Völkermord der Araber" sein.

Muslime, kannten gut 1300 Jahre lang quasi nur ein einziges Geschäftsmodell. Die Sklaverei! Erst im 21. Jahrhundert fällt ihnen dank des puren Zufalls mit dem Öl und dessen Ausfuhr, ein weiteres in den Schoß. Sie haben nicht nur Millionen von Menschen versklavt und noch viel mehr Leid zugefügt, (bei weitem mehr als alle damaligen, der Sklaverei schuldigen Kolonialländer) Sie hatten „ihre Sklaven“ im Gegensatz zu all anderen Kulturen auch bewusst kastriert, insofern damit auch unzählige verzögerte Völkermorde begangen. Sie hielten sich über Jahrhunderte große Eunuchenheere wie die Geschichte heute lehrt, die sowohl einen essentiell, ökonomischen, und somit darüber hinaus auch einen Sicherungsfaktor für den Machtherhalt inkludierten.
Bei den Antworten denkt bitte daran, dass ich mir auf eine ZDF-Dokumentation stütze und nicht auf Fake News.
Die islamische Kultur hat Menschen wie Deschelal ed-Din Rumi hervorgebracht, weshalb verschweigst Du das?
Weil ich keine Veranlassung sah, in einem Forumbeitrag einen Sufi-Mystiker zu erwähnen. Dass Dir als spirituellen Menschen der Sufismus nahe stehen mag, verstehe ich schon. Dies ändert aber nichts an ein Jahrtausend grausamer Verklavung von Schwarzafrikanern.
Mir ist auch Nasreddin Hodscha bekannt. Sehr lustig. Das, was die ZDF-Dokumention thematisierte ist ganz und gar nicht lustig.
Novalis hat geschrieben:Der Suppenkasper ist doch auch nicht der Maßstab, um die christlich-europäische Kultur zu beurteilen. Als gebildeter Bürger des 21. Jahrhunderts betrachte ich jede Religion mit historisch-kritischen Augen: der Koran ist rein historisch ein Text der
Spätantike
Der Islam entstammt der arabischen Stammeskultur des 7. Jahrhunderts und ist demnach eine 1400 Jahre alte Offenbarungsreligion. Das ist eine enorme Differenz.Religion braucht von Zeit zu Zeit eine Erneuerung.
Ja, allerdings gilt diese gem. den Quellen des sunnitischen Islam als Häresie . Daher entfalten frühmittelalterliche Vorstellungen normative Kraft in der Gegenwart.



Entscheidend ist, wie die Rechtsgelehrten und Imame den Koran deuten. Entscheidend ist, wie die Rechtsschulen den Koran interpretieren, nicht wie westliche Islamwissenschaftler oder wir ihn gerne hätten.
In der Islamdebatte wird häufig der Begriff Islamophobie als Kampfbegriff gebraucht, ganz im Sinne von Ajatollah Khomeini. Dabei ist diese Angst durchaus begründet.
«Islamophobie» dagegen ist kein Vorurteil und kein Ressentiment, es ist die Angst vor dem Islam, die so begründet ist wie die Angst vor Naturkatastrophen, nicht unbedingt durch eigene Erfahrung, aber durch den Augenschein. Es sind die Bilder von 9/11, von Madrid, London, Bali und Djerba. Es sind die Reden von Ajatollah Chomeini und die Auftritte von Machmud Achmadinedschad, die Programme der Hamas, der Hisbollah und der Muslimbruderschaft, die Videos der Selbstmordattentäter, die Steinigung von Frauen und das Aufhängen von Homosexuellen. Es ist die Fatwa gegen Salman Rushdie, und es sind die Proteste gegen die Mohammed-Karikaturen, es ist die Behauptung, Islam bedeute «Frieden» und Dschihad «innere Anstrengung», während Islamisten und Dschihadisten das Gegenteil bezeugen.

«Islamophobie» hat also mit Empirie zu tun. Dabei spielt es keine Rolle, dass nur eine Minderheit der Muslime den Islam in Verruf bringt, solange die friedliche Mehrheit nicht imstande ist, die Minderheit zu bändigen, weil sie vor den Folgen einer Auseinandersetzung Angst hat.
Auch das ist praktizierte Islamophobie.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo
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