Das Problem ist die Setzung. Würde man das nicht dogmatisch setzen, käme vielleicht die Wahrheit raus.closs hat geschrieben:Das stimmt, solange man nicht interpretiert. - Natürlich ist die Analyse "Das Wort logos wird damals SO verwendet und findet sich auch in den außerchristlichen Schriften x, etc" frei von Annahmen "Jesus ist nur Mensch" oder "Jesus ist auch göttlich" - das meine ich mit "Sachebene der HKM", die auch bei der RKK nicht in Frage steht.Thaddäus hat geschrieben:Ob Jesus ein Mensch war oder Sohn JHWH's ist (was immer das genau heißen soll), ist für die Analyse der Quellen unerheblich, denn deshalb ändern sich die Quellen nicht.
Aber hier geht es um schlichte Inhalte und nicht um Plausibilität oder Kalibrierung.closs hat geschrieben:Denkfehler: Was "plausibel" ist, hängt von der "Kalibrierung" ab: Gemessen WORAN ist etwas plausibel?Thaddäus hat geschrieben:Die kanonische Methodik z.B. verstößt schon gegen grundsätzliche wissenschaftliche Minimal-Prinzipien, wie das vertreten von methodischen Annahmen, die die Ergebnisse der Analyse vorwegnehmen.
Wozu braucht man Prämissen? Kann man de n Text nicht ergebnisoffen erforschen?closs hat geschrieben:Nur - es gibt auch andere, aus geistiger Sicht, naheliegende Prämissen wie bspw. "Jesus ist auch göttlich" - und dann ist es im Gegenteil UN-plausibel...
Um solche gegenseitigen Vorwürfe zu vermeiden, sollte man vielleicht setzungsfrei an den Text herangehen?closs hat geschrieben:Da bist Du auf Kosten anderer komplett weltanschaulich verblendet.
Welche Prämissen soll denn die HKM haben?closs hat geschrieben:Aber so zu tun, als habe die HKE KEINE Prämissen und nur die anderen Exegesen hätten welche, ist entweder unredlich oder naiv - letzteres wäre sogar der schlimmere Fall.
Verstehe ich nicht. Es sind Beides Interpretationen.closs hat geschrieben:Wüsste ich nicht, was an Irrwegen hinter dieser Feststellung sein kann, würde ich Dir glatt zustimmen - jawoll: Auf reiner Sacheebene der Textananlyse hast Du vollkommen recht. - Aber eben nicht auf Interpretations-Ebene.
Moment:closs hat geschrieben:Während man von HKM-Vertretern gerne mal hört: "WIeso? Unsere Interpretations-Ebene IST doch Sachebene. WIR haben keine Setzungen".
Von welchen HKM-Vertretern hört man denn diesen Unsinn? Und... von welchen Setzungen ist hier die Rede?
non sequitur.closs hat geschrieben:OK - halten wir fest: "Tatsache" ist letztliche eine anthropozentrische Größe (= das, was ein Mensch für wahr hält, und nicht, was wahr "ist" - weil letzteres gar nicht absolut festgestellt werden kann) - einverstanden?
Tatsachen sind vom Beobachter unabhängig. Was hat es mit einem Menschen zu tun, wenn die Menge der realen Zahlen unendlich ist? Genau das macht die Quantenmechanik so schwer verstehbar, weil dort diese Grenzen verschwimmen; d.h. die Interpretation ist nicht intuitiv.