ZoroastrismusDer Zarathustrismus ist eine monotheistische, um ca. 1400 v. Chr. in Baktrien vom Propheten Zarathustra begründete Schriftenreligion, welche sich auf die Lehren aus der heiligen Schrift "Avesta" stützt. Im Zentrum des Glaubens steht der Schöpfergott Ahura Masda (=Gott), welcher begleitet wird von unsterblichen Heiligen (Amesha Spenta=Engel) sowie vom bösen Geist Ahriman (=Teufel) mit seinen Dämonen. Die Religion ist dualistisch geprägt: "Und im Anbeginn waren diese beiden Geister, die Zwillinge, die nach ihrem eigenen Worte das Gute und das Böse im Denken, Reden und Tun heißen. Zwischen ihnen haben die Guthandelnden richtig gewählt." Das Gute kann ohne das Böse nicht existieren, und umbekehrt. Gebete, Gotteshäuser und Gottesbilder sind dem Zarathustrismus fremd. Statt jener steht die Eigenverantwortlichkeit im Vordergrund.
Faravahar: Das Symbol des Zoroastrismus
Der Zarathustrismus ist die einzige Religion in der Nähe des Judentums und Christentums, welche wirkmächtig und bedeutend genug war, um eine derartige Beeinflussung zu bewirken, soweit ich das sehen kann. Im Judentum gibt es keinen „Teufel“, so wie ihn sich viele Christen vorstellen. Heute ist nicht mehr viel von dem erhalten, was Zoroaster geschrieben hat, aber erhalten blieb die in der Avesta bzw. Zendavesta (dem heiligen Buch der Zoroastrier) erhaltene Sammlung von Liedern (Gäthas), die wohl von Zoroaster selber oder aber von seinen Jüngern stammen. Thematisiert wird darin die ewige Schlacht zwischen Gut und Böse, zwischen guten Gedanken (Vohu Mano) und schlechten (Ahem Nano). Aus jüdischer und islamischer Sicht ist der Satan (Schaitan, arabisch الشيطان, Plural شياطين Shayāṭīn, bedeutungs- und herkunftsgleich mit hebräisch שטן = Satan) letztlich ein Gottesdiener, weil er nur ein Werkzeug im übergeordneten Plan Allahs ist, dem sich niemand entziehen kann.
Der Logik folgend ist der Schaitan niemals ein wirklich ernstzunehmender Widersacher Gottes, eine Art Gegenkraft, weil einzig und allein Gott der absolut Mächtige und darum immer und ausnahmslos überlegen und siegreich mit all seinen Plänen ist. Im Judentum und Islam gibt es auch das Konzept des Teufels, aber es hat eine vollkommen andere Qualität. Der Schaitan ist nur dann gefährlich für den Menschen, wenn er sich Allah nicht völlig ergeben hat bzw. wenn der Mensch sich von ihm abwendet, denn ...
Wenn der Mensch sich vom Licht abwendet, dann immer zu seinem eigenen Nachteil. Wenn sich der Mensch von Gott/dem Göttlichen, der Quelle und dem Inbegriff alles Guten, abwendet, dann kann er selbst zu einem menschlichen Schaitan aus Fleisch und Blut werden. Gott führt zu seinem Licht, wen Er will und Er weiß am Besten über alle Dinge Bescheid. Möge Er uns alle rechtleiten und sein Licht uns alle erleuchten!24:35 Gott ist das Licht der Himmel und der Erde.
alrahman.de: Satane aus Fleisch und Blut im KoranDer Teufel ist laut Koran keine Person oder kein fixes Wesen außerhalb von uns. Er steht eher für den Mangel an Gutem in uns; er ist unsere schlechte Seite, die schlecht zu uns redet. Der Teufel unterliegt jedoch der Kontrolle Gottes, wenn wir also mit reinem Herzen an Gott und an Seine Barmherzigkeit glauben, müssen wir den Teufel nicht fürchten. […] Der Koran zeigt uns, dass wir Zuflucht bei Gott suchen sollen vor dem Teufel, also vor den eigenen Mängeln, die wir wegen dem “Teufel in uns” (und auch um uns) haben – damit z. B. eine Arbeit nicht von diesen Einflüssen belastet wird, um möglichst objektiv zu sein. Der Teufel ist das Abgleiten vom Weg des Lichts – die Versuchung dem Materiellen zu erliegen, statt sich auf Gott zu konzentrieren. Deshalb suchen wir Zuflucht vor dem Teufel, damit unser Herz möglichst rein ist. […]
Friede sei mit euch