PeB hat geschrieben:Du sagst, das Kopftuch werde freiwillig getragen; ich bezweifle das und behaupte, dies geschieht mehrheitlich durch den Druck einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe.
1) Das könnte man vermutlich rausfinden - dazu muss man die jungen Kopftuch-Trägerinnen nur fragen - wie man das macht, wissen Fachleute.
2) Selbst WENN die jungen Frauen lieber ohne Kopftuch herumlaufen wollten, wäre es nicht unsere Sache, dies zu ändern. - ICh kann mich erinnern, dass manche Kinder mit Lederhosen rumlaufen mussten, obwohl sie lieber Jeans getragen hätten - staatlicher Eingriff?
PeB hat geschrieben:Ich glaube nur einer Statistik, die ich selber gefälscht habe.
Prinzipiell richtig - aber diesen Versuch kenne ich persönlich (was jetzt nichts heißen muss), da wir ihn im Marketing gebraucht haben. - Dazu mussten Männer und Frauen eine "Brille" aufsetzen, die gezeigt hat, wo jemand grad hinguckt - Ergebnis: Bei nackten andersgeschlechtlichen Bildvorlagen waren die Geschlechtsorgane des Mannes für Frauen grad mal unter 10% Gegenstand der Blick-Fokussierung - bei Männern waren es über 50%.
Man hat diese Daten gebraucht, um zielgruppengerecht bildlich anzusprechen. - Den Marketing-Agenturen kannst Du hier wirklich vertrauen, denn sie haben keinerlei ideologische Vorprägung, weil es NUR um Geld geht.
PeB hat geschrieben: Die laizistische Türkei unter Atatürk hatte übrigens das Kopftuch im öffentlichen Raum verboten. Dieses Gesetz ist auch noch in Kraft, wird aber nicht mehr beachtet.
Richtig - aber das geschah vor dem Hintergrund eines "Krieges" zwischen Islamismus und Säkularstaatlichkeit - das haben wir bei uns nicht. - Atatürks Staat war nie freiheitlich demokratisch, sondern eher autoritär westlich.
PeB hat geschrieben:Die gleichen Leute, die das Abhängen von Kreuzen in Gerichtssälen betreiben, sind oftmals auch die, die das Kopftuch als gern gesehen in den Verwaltungen propagieren.
Stimmt - woran man sieht, wie bescheuert ideologische Menschen sind.
PeB hat geschrieben:Dabei muss es aber um die gleichberechtigte gemeinsame Teilhabe im Rahmen unserer gesellschaftlichen Vereinbarungen gehen und nicht um die Abgrenzung einer Kultur gegen die andere.
Und da kommt wieder die Frage: Welche Kultur hat Deutschland, wenn man damit NICHT die regionalen Kulturen meint? - Ich kenne keine "gesamtdeutsche" Kultur, außer der überregionalen Kirchen-Kultur, der literarischen Kultur und der grundgesetzlichen Kultur.
Das ist doch das, was viele befragte Ausländer ständig dagegenfragen: "In WAS sollen wir uns denn integrieren?".
PeB hat geschrieben:Nicht komplett, denn Demokratie lebt auch von Rücksichtnahme auf Andere.
Richtig - aber es kann NICHT sein, dass dann jeder beansprucht, das Andere sei rücksichtslos ihm gegenüber: "Ich finde saarländischen Dialekt und saarländische Tracht rücksichtslos mir gegenüber - bitte weg damit". - Hä?