1Johannes4 hat geschrieben:
Ich habe mich auch mal im Internet ein wenig umgesehen, ob sich da etwas finden lässt - und siehe da, da sieht noch jemand diesen Bezug:
Quelle
Danke für das Aufstöbern dieser Quelle. Ich habe noch gar nicht in Angriff genommen nach anderen Quellen zu suchen, aber offensichtlich fällt das anderen auch auf. Dann gehe ich davon aus, dass man nun diesem neuen Gedankengang auch weiter nachgehen kann.
1Johannes4 hat geschrieben:
Also insgesamt denke ich auch, dass bei den üblichen Übersetzungen an dieser Stelle die Glaubensansichten der Übersetzer bzw. der Auftraggeber in die Übersetzung eingeflossen sein könnten.
Das gilt für mich mittlerweile als bestätigt. Wenn, dann erfolgte das ja nicht nur an dieser Stelle. Unlängst haben wir das auch im AT mit der Stelle Jesaja 53.8 wieder festgestellt.
Ausgehend von dieser Annahme wäre nun zu prüfen, welche Änderung damit die weiteren Aussagen erfahren. Spezifisch ist mir der Vers 11-13 immer wieder aufgefallen. Mit Modifikation auf „das Wort“ lautet dann der Text:
Johannes 1,11-13 hat geschrieben:
Es (das Wort) gelangte in das Seinige, und die Seinigen nahmen es (das Wort) nicht an. Soviele es (das Wort) aber aufnahmen, gab es (das Wort) das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die ... aus Gott geboren sind.
Es lässt sich zeigen, dass der Bezug zu „das Wort“ auch deshalb gegeben scheint, da das Nomen „Gott“ als solches auch geschrieben wird, d.h. dafür kein Pronomen steht. Weiters wird die Aussage universeller, denn die Aufnahme des Wort Gottes galt immer schon als Grundlage von Gott angenommen worden zu sein.
Schon bei Abraham wird bestätigt, dass ihm durch den Glaubens Gerechtigkeit zugesprochen wurde. Und Glaube ist nichts anderes als die Aufnahme des Wort Gottes in seinem Herzen. Er nahm damals nicht „Jesus“ an, denn dieser lebte ja noch gar nicht, aber er nahm das an ihn ergangene Wort an.
Das heißt, die Aussage ist auf alle früheren Generationen anwendbar, und m.E. ist das der Gedankengang des Johannes. Wenn wir heute sagen wir nehmen „Jesus“ auf, was meinen wir damit? Wir nehmen das an uns geoffenbarte Wort in Bezug auf seine Person in gleicher Weise auf, wie seinerseits Abraham das an ihn ergangene Wort aufgenommen hatte.
Schmälern wir damit Jesus? Keinesfalls, denn wir nehmen auch jedes seiner Worte auf. Er sprach die Worte Gottes in seinem Fleisch zu uns. Das Wort erfuhr keine Metamorphose eines Geistes, das Fleisch wurde, sondern Jesus redete an Gottes Stelle die Worte Gottes. Es ist dasselbe wie die früheren Propheten ebenso zu denen geredet haben, an die das Wort gesandt wurde.
Der Prozess, der sich vollzog war derselbe. Auch in Jesaja wurde das Wort Fleisch, indem er an Gottes Stelle im Fleisch, d.h. als Mensch geredet hatte. Auch das schmälert nicht Jesus, denn Jesaja war deshalb noch lange nicht der Messias, aber er redete über ihn.
Man muss also Jesu Auftrag das Wort zu uns zu bringen davon trennen, dass er noch mehr an Bedeutung dadurch erlangt hatte, indem er auch der uns versprochene Retter und Erlöser geworden ist, und das deutet Johannes mit Vers 14 an, indem er damit auf seine Einzigartigkeit verweist.