Homöopathie VI

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closs
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Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs »

Pluto hat geschrieben:Chemiker können das sehr wohl.
Chemiker können Aussagen treffen zu Vorgängen, die unterhalb der Elemente stattfinden? - Das ist für mich eine neue Information. - Kannst Du ein Beispiel nennen?
Janina hat geschrieben:Ich dachte, es wäre selbstverständlich, dass die höchste Fachkunde diesbezüglich bei Wissenschaftlern liegt.
Wasbezüglich? - Das "Was" ist doch gerade das Problem.

Die HP postuliert eine Wirkung unterhalb chemischer Ebene (> D 24) und hat dazu kein klar definiertes Modell, das sie wissenschaftlich wasserdicht darstellen können - ihre Grundlage ist die Praxis (Vereinfacht formuliert: "Wir 'wissen' <in Anführungszeichen>, dass wir bei bestimmten Krankheitsbildern signifikant bessere Ergebnisse haben als die Schulmedizin").

Auf welcher Basis kann Wissenschaft nachweisen, dass dieses Postulat falsch ist, wenn die Wissenschaft (in Deinen Worten) ihre eigenen Testmethoden anwendet, an denen sich die postulierte Wirkung der HP anzupassen hätte? - Klar: An ihren Testmethoden. - Aber was sagt das in der Wirklichkeit aus?
JackSparrow
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Re: Homöopathie VI

Beitrag von JackSparrow »

closs hat geschrieben:Auf welcher Basis kann Wissenschaft nachweisen, dass dieses Postulat falsch ist,
Auf Basis der Ergebnisse der "Schulmedizin" bei denjenigen Krankheitsbildern, von denen die Homöopathen wissen, dass ihre Ergebnisse besser sind.
Aber was sagt das in der Wirklichkeit aus?
Wenn die Ergebnisse der "Schulmedizin" schlechter sind, dann sagt das in der Wirklichkeit aus, dass das Postulat der Homöopathen zutrifft.

Wenn die Ergebnisse der "Schulmedizin" besser oder gleich gut sind, dann sagt das in der Wirklichkeit aus, dass das Postulat der Homöopathen nicht zutrifft.
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Janina
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Re: Homöopathie VI

Beitrag von Janina »

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Chemiker können das sehr wohl.
Chemiker können Aussagen treffen zu Vorgängen, die unterhalb der Elemente stattfinden?
Ein Chemiker kann in dieser Aussage keine Bedeutung erkennen.
closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Ich dachte, es wäre selbstverständlich, dass die höchste Fachkunde diesbezüglich bei Wissenschaftlern liegt.
Wasbezüglich?
Reaktionskinetik und Statistik.
closs hat geschrieben:Das "Was" ist doch gerade das Problem.
Nein. Reaktionskinetik und Statistik sind nur Probleme für Leute, die keinen Schimmer davon haben, und trotzdem was darüber erzählen wollen. Aber das ist bei jedem Thema so, hier eben speziell bei HP-Kunden.
closs hat geschrieben:Die HP postuliert eine Wirkung...
Die HP postuliert eine absurde Reaktionskinetik, weil sie von Statistik keine Ahnung hat. Das Gesamtbild ist stimmig.
closs hat geschrieben:Auf welcher Basis kann Wissenschaft nachweisen, dass dieses Postulat falsch ist?
Reaktionskinetik und Statistik.
closs hat geschrieben:Aber was sagt das in der Wirklichkeit aus?
Dass sich alle chemischen Wirkungen im Einklang mit den bekannten Naturgesetzen der Chemie und Physik befinden, und HP esoterischer Schwachfug ist.
Apate 1

Re: Homöopathie VI

Beitrag von Apate 1 »

Dieses Post hatte eine bestimmte Würze, von daher kann ich nicht sagen wie explosiv der Geschmack ist.
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closs
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Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs »

JackSparrow hat geschrieben:Auf Basis der Ergebnisse der "Schulmedizin" bei denjenigen Krankheitsbildern, von denen die Homöopathen wissen, dass ihre Ergebnisse besser sind.
Tucholsky würde sagen: "Jeder hat ja so recht".
JackSparrow hat geschrieben:Wenn die Ergebnisse der "Schulmedizin" schlechter sind, dann sagt das in der Wirklichkeit aus, dass das Postulat der Homöopathen zutrifft.

Wenn die Ergebnisse der "Schulmedizin" besser oder gleich gut sind, dann sagt das in der Wirklichkeit aus, dass das Postulat der Homöopathen nicht zutrifft.
Genau so ist es.
Janina hat geschrieben:Ein Chemiker kann in dieser Aussage keine Bedeutung erkennen.
Eben - und warum können dann Chemiker diesbezüglich Fachleute sein?
Janina hat geschrieben:Reaktionskinetik und Statistik.
1) Ist "Reaktions-Kinetik" nicht ein chemischer Begriff?
2) Statistik geht nur, wenn angemessen ermittelte Daten da sind.
Stromberg hat geschrieben:Und umgekehrt gibt es keine, die dem entgegen stehen würde.
Laut HP gibt es diesbezügliche randomisierte Studien.
Stromberg hat geschrieben:Doof für dich natürlich, dass deine Glauberei nichts mit dieser Realität zu tun haben möchte.
Falscher Ansatz - ich stehe der HP neutral gegenüber. - Aber das ist nicht die Regel. :angel:
Stromberg hat geschrieben:Ersetze "Feld-Realität" einfach mit "closs-Fantasie"
Dito. - Es nützt nichts, wenn wir hier rumalbern - die "Realität draußen" IST unabhängig davon.
Apate 1

Re: Homöopathie VI

Beitrag von Apate 1 »

Dieses Post hatte eine bestimmte Würze, von daher kann ich nicht sagen wie explosiv der Geschmack ist.
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closs
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Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs »

Stromberg hat geschrieben: Der Bitte von kritischen Wissenschaftlern um mehr Präzision an dieser Stelle kommen Homöopathen jedoch vollumfänglich >nicht< nach.
Richtig - sie wissen es selber nicht genau. - Wie bereits gesagt: HP kommt aus der Praxis.
Stromberg hat geschrieben:Hör doch auf zu lügen; du bist es der stets behauptet, Homöopathie wäre in einigen Krankheitsfällen gegenüber der Schulmedizin im Vorteil.
Siehst Du: Wieder mal nicht genau gelesen. - Meine Aussage ist seit jeher, dass ich mir gut vorstellen kann, dass HP KEINE Wirkung hat, wenn gleichzeitig qualitativ angemessen erklärt wird, warum HP-Ärzte (oft) davon leben, dass sie bei gewissen Krankheitsbildern bessere Ergebnisse abliefern.

Die bisher stärksten Argumente:
* 90% aller Krankheiten heilen von alleine aus - die HP steigert diese Selbsthelfungs-Kräfte.
* Alle Fälle, in denen die HP besser als Schulmedizin besser ist, sind per Definition als "Anekdote" zu bezeichnen - als quasi "außer Konkurrenz".

Mit beidem bin ich einverstanden - aber so richtig befriedigend ist es halt nicht.
Apate 1

Re: Homöopathie VI

Beitrag von Apate 1 »

Dieses Post hatte eine bestimmte Würze, von daher kann ich nicht sagen wie explosiv der Geschmack ist.
Anton B.
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Re: Homöopathie VI

Beitrag von Anton B. »

closs hat geschrieben:Die HP postuliert eine Wirkung unterhalb chemischer Ebene (> D 24) und hat dazu kein klar definiertes Modell, das sie wissenschaftlich wasserdicht darstellen können - ihre Grundlage ist die Praxis (Vereinfacht formuliert: "Wir 'wissen' <in Anführungszeichen>, dass wir bei bestimmten Krankheitsbildern signifikant bessere Ergebnisse haben als die Schulmedizin").
Das 'wissen' in Anführungszeichen ist hier schon das Problem. Denn es steht nicht für das vernünftig begründete Wissen, die HP liefere "... signifikant bessere Ergebnisse haben als die Schulmedizin".

Das Original-Modell Hahnemanns hält beobachtungsmäßig nicht, was es verspricht. Modelle in der Form "da wirken Felder bzw. spezifische Kräfte, die wir nicht kennen" sind derzeit bloße JodS11-Körnchen. Worthülsen ohne einen Inhalt, der belastbar wäre.
closs hat geschrieben:Auf welcher Basis kann Wissenschaft nachweisen, dass dieses Postulat falsch ist, wenn die Wissenschaft (in Deinen Worten) ihre eigenen Testmethoden anwendet, an denen sich die postulierte Wirkung der HP anzupassen hätte? - Klar: An ihren Testmethoden. - Aber was sagt das in der Wirklichkeit aus?
"Die" Wissenschaft muss doch ein nicht widerlegbares Postulat nicht widerlegen. Denn so ist es erst einmal unwissenschaftlich. Ein ähnliches, aber anderes Postulat kann vielleicht potentiell falsifizierbar sein. Oder aus dem derzeit nicht potentiell falsifizierbarem Postulat wird durch neue Techniken und Methodiken oder mehr Nachdenken dereinst ein potentiell falsifizierbares Modell. Das richtet sich aber im Zweifelsfall an das Projekt "HP" selber, welches damit zu einem Projekt "HP" innerhalb Wissenschaft werden könnte, derzeit aber nicht ist.

Außerdem kehrt Dein Satz, die Wissenschaft verwende ihre eigenen Testmethoden, "an denen sich die postulierte Wirkung der HP anzupassen hätte", die Verhältnisse schlichtweg um: Denn wissenschaftlich wäre es, aus dem Verständnis der Theorie heraus geeignete Experimente für den Versuch von Falsifizierungen abzuleiten, die ihrerseits vernünftig begründet sind. Nur das verwehrt die HP durch indifferente "Modelle" ja gerade.
Das Problem: Es gibt auch eine Wirklichkeit, wie es historisch wirklich war.
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closs
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Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs »

Stromberg hat geschrieben: und basteln sich in ihrem Kopf ihre ganz eigene "Realität"...
Wie gesagt: Das Bild entstand aus der Praxis. - Und als es aus der Praxis da war, hat man sich gefragt, warum dies so ist (und hat noch keine befriedigende Antwort).
Stromberg hat geschrieben: closs hat geschrieben:
aber so richtig befriedigend ist es halt nicht.

Das darf dein Problem sein.
Nach meinen Ansprüchen ist das in der Tat so.
Anton B. hat geschrieben:Das 'wissen' in Anführungszeichen ist hier schon das Problem.
Richtig - deshalb in Anführungszeichen. - Dieses "Wissen" fußt nicht auf wissenschaftlichen Begründungen, sondern aus so wahrgenommener PRaxis: "It works".
Anton B. hat geschrieben:Modelle in der Form "da wirken Felder bzw. spezifische Kräfte, die wir nicht kennen" sind derzeit bloße JodS11-Körnchen. Worthülsen ohne einen Inhalt, der belastbar wäre.
Richtig - da würden wahrscheinlich sogar die HP-ler zustimmen.
Anton B. hat geschrieben:"Die" Wissenschaft muss doch ein nicht widerlegbares Postulat nicht widerlegen.
Das meine ich eigentlich ebenfalls - das Problem: Die Wissenschaft beansprucht, es widerlegt zu haben.
Anton B. hat geschrieben:Außerdem kehrt Dein Satz, die Wissenschaft verwende ihre eigenen Testmethoden, "an denen sich die postulierte Wirkung der HP anzupassen hätte", die Verhältnisse schlichtweg um
Dazu gibt es einen konkreten Hintergrund: Es ist immer wieder zu hören, dass die Kenntnis einer möglichen Wirkungsweise der HP und Modelle zur HP gar nicht nötig sei, da man HP auch ohne das widerlegen könne/widerlegt habe. Dagegen richtet sich meine Aussage.
Anton B. hat geschrieben: Denn wissenschaftlich wäre es, aus dem Verständnis der Theorie heraus geeignete Experimente für den Versuch von Falsifizierungen abzuleiten, die ihrerseits vernünftig begründet sind. Nur das verwehrt die HP durch indifferente "Modelle" ja gerade.
1) Ja, das ist das Problem.
2) Das Problem auf wissenschaftlicher Seite: Man sieht dies offenbar gelegentlich :angel: ganz anders als Du: "Wozu Modelle - das machen wir aus dem Ärmel".
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