Rembremerding hat geschrieben: ↑So 27. Jan 2019, 17:32Wenn der Glaube an die Liebe zum Feind erklärt wird, kann man nur mehr Satan nachfolgen
Richtig. Doch wenn Christen dann darauf reagieren, in dem sie selbst den Glauben an die Liebe aufgeben und einer feindseligen und negativen Denkweise verfallen, dann ist das ebenfalls das Werk Satans. Wir können den Teufel nicht mit dem Beelzebub austreiben. Nicht die Verfolgung von Christen ist das Problem, sondern die Verfolgung von Menschen, egal welches Glaubensbekenntnis sie haben. Wir müssen begreifen, dass wir zu einer Weltgemeinschaft gehören, nicht nur zu einer bestimmten Nationalität oder religiösen Gruppe - und als Mitglieder der Weltgemeinschaft haben wir gemeinsam die Religionsfreiheit zu verteidigen. Islamische Fanatiker verüben auch Anschläge auf Muslime. Vor einer Weile wurde ein Anschlag auf eine Moschee in Ägypten verübt.
Ich zitiere von Qantara.de (vom 29.11.2017)
In den ägyptischen Medien wurden nun weitere schreckenserregende Details über den Anschlag auf die Moschee am vergangenen Freitag im Dorf Rawda im Nordsinai bekannt, bei dem nach offiziellen Angaben 305 Menschen, darunter 27 Kinder ums Leben kamen. Offensichtlich waren die Einwohner des Dorfes zuvor massiv von militanten Islamisten bedroht worden, ohne dass der ägyptische Sicherheitsapparat etwas unternahm. Beim Anschlag selbst hatten die Terroristen dann alle Zeit der Welt. Das ägyptische Nachrichten Onlineportal Mada Masr zitiert Anwohner und Augenzeugen, die übereinstimmend berichten, dass die Terroristen eine Dreiviertelstunde lang ungestört ihr blutiges Werk verrichten konnten. Zunächst betraten während der Predigt drei Bewaffnete den Gebetsraum, der Platz für 500 Menschen umfasst und begannen wild um sich zu schießen. Einigen wenigen Betenden gelang die Flucht durch die Fenster, bevor die Moschee schließlich vollkommen von bis zu zwei Dutzend Bewaffneten umstellt war. Jene, die dann noch drinnen überlebten, hatten sich unter den Leichen versteckt. Die Angreifer hatten so viel Zeit, dass sie sogar noch die umliegenden Häuser durchsuchten und dort alle Männer erschossen.
qantara.de: Anschlag auf Moschee im Nordsinai
Wenn wir wirklich wollen, dass die Verfolgung ein Ende hat, dann müssen sich Juden, Christen und Muslime gemeinsam solidarisieren gegen jede Form des Fanatismus. Alle Kinder Abrahams, alle wahren Freunde Gottes, alle Liebenden der Welt, müssen eine Allianz bilden. Der Glaube an die Liebe muss weltumspannend und grenzübergreifend gedacht werden. Universeller Gottesdienst - gemeinsames Gebet im Bewusstsein der Vaterschaft Gottes und Bruderschaft aller Menschen - ist der Schlüssel, um Frieden und Gerechtigkeit in der Welt zu etablieren. Die moderne Welt braucht Ritterinnen und Ritter des Herzens, die dem Wahnsinn eine schöne, noble und integre Weise des Seins entgegen setzen.
"Die Bedeutung des ritterlichen Strebens besteht darin, dass wir in unserem Leben in dieser Welt voller Konflikt und Disharmonie den Herausforderungen des Lebens begegnen, uns den Widerständen stellen und danach streben, so gut wir es vermögen, das uns innewohnende Potential von Liebe, Harmonie und Schönheit mehr und mehr zu entfalten. Das ritterliche Ideal ruft uns dazu auf, die Welt, wo auch immer wir uns befinden, mit wachem Blick zu betrachten, stets zu sehen, wo etwas benötigt wird und in Bescheidenheit dazu beizutragen, die Not zu lindern. Das bedeutet, dass man, wohin man auch geht, nicht mehr von dem Gedanken geleitet ist: Was möchte ich, was brauche ich, wie kann ich von der Situation profitieren? Im Gegenteil, jedem Menschen, dem man begegnet, hört man zu und man versucht zu verstehen: Wie kann ich dienen?"
Pir Zia Inayat-Khan
Das ist der prophetische Lebensweg. Die Welt benötigt heute nichts mehr, als Menschen - wenigstens ein paar Einzelne - welche ein lebendiges Beispiel und Vorbild sind. Die große Masse scheint dem Somnambulismus verfallen zu sein. Von der Masse erwarte ich darum gar nichts, aber von erwachten Individuen alles - und welcher Religion die dann folgen, spielt eine untergeordnete Rolle
