Oldies-- Erinnerungen wie es früher war
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Oldies-- Erinnerungen wie es früher war
Hi,
bei FB bin ich in einer Gruppe, die vor nicht allzu langer Zeit gegründet wurde. Das Thema ist "Oldies". Die Gruppe wird sehr stark frequentiert, was ein großes Interesse der Mitglieder an diesem Thema offenbart.
Ob sich genügend User finden würden, um auch hier einen "Oldie-Thread" zu starten?
Voraussetzung für ein gutes Gelingen wäre, und das ist GANZ wichtig: Es dürfen nur eigene Fotos gepostet werden! Keinesfalls Bilder von anderen Webseiten oder gar von Facebook. Sonst könnte es Probleme geben mit dem Copyright, und dann müsste ich den Thread leider entsorgen.
Es müssen nicht unbedingt Fotos sein. Erinnerungen aller Art sind es wert, festgehalten zu werden.
thomas4 kann gut schreiben/ erzählen, sehr bildhaft... habe ich gerade gesehen... ... vielleicht mag er uns die eine oder andere Begebenheit aus vergangenen Zeiten erzählen?
Youtube- Videos mit "Oldies" in musikalischer Ausführung... euch fallen sicher noch andere Zutaten ein.
LG
bei FB bin ich in einer Gruppe, die vor nicht allzu langer Zeit gegründet wurde. Das Thema ist "Oldies". Die Gruppe wird sehr stark frequentiert, was ein großes Interesse der Mitglieder an diesem Thema offenbart.
Ob sich genügend User finden würden, um auch hier einen "Oldie-Thread" zu starten?
Voraussetzung für ein gutes Gelingen wäre, und das ist GANZ wichtig: Es dürfen nur eigene Fotos gepostet werden! Keinesfalls Bilder von anderen Webseiten oder gar von Facebook. Sonst könnte es Probleme geben mit dem Copyright, und dann müsste ich den Thread leider entsorgen.
Es müssen nicht unbedingt Fotos sein. Erinnerungen aller Art sind es wert, festgehalten zu werden.
thomas4 kann gut schreiben/ erzählen, sehr bildhaft... habe ich gerade gesehen... ... vielleicht mag er uns die eine oder andere Begebenheit aus vergangenen Zeiten erzählen?
Youtube- Videos mit "Oldies" in musikalischer Ausführung... euch fallen sicher noch andere Zutaten ein.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Re: Oldies-- Erinnerungen wie es früher war
Ich mache mal den Anfang mit einem Foto aus meiner Kindheit:
Das gute Service, weil Besuch da ist, Kaffeekanne mit Tropfenfänger, ein blütenweißes Tischtuch, der Tortenboden für den Obstkuchen wurde damals noch selbst gebacken. Meine Mutter, meine Schwester (rechts) und ich (im blauen Kleid) um 1963.
Neubaugebiet. Wir wohnten in einem Mehrfamilienhaus ganz unten. Ich glaube, es waren sechs oder acht Parteien in dem Haus. Im Sommer, wenn die Fenster offen waren und wir bereits zu Bett gegangen waren, hörten wir abends die Schiffe auf dem Rhein tuten.
Durch das Blumenfenster sieht man: Die Straße ist noch nicht fertig-- nebenan entstand ein weiterer Neubau. Da sind wir manchmal durch die Fensterlücken in den Keller geklettert. Nein, wir durften das nicht. Betreten der Baustelle verboten. Na ja, wenn man noch nicht lesen kann...
LG
Das gute Service, weil Besuch da ist, Kaffeekanne mit Tropfenfänger, ein blütenweißes Tischtuch, der Tortenboden für den Obstkuchen wurde damals noch selbst gebacken. Meine Mutter, meine Schwester (rechts) und ich (im blauen Kleid) um 1963.
Neubaugebiet. Wir wohnten in einem Mehrfamilienhaus ganz unten. Ich glaube, es waren sechs oder acht Parteien in dem Haus. Im Sommer, wenn die Fenster offen waren und wir bereits zu Bett gegangen waren, hörten wir abends die Schiffe auf dem Rhein tuten.
Durch das Blumenfenster sieht man: Die Straße ist noch nicht fertig-- nebenan entstand ein weiterer Neubau. Da sind wir manchmal durch die Fensterlücken in den Keller geklettert. Nein, wir durften das nicht. Betreten der Baustelle verboten. Na ja, wenn man noch nicht lesen kann...
LG
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Re: Oldies-- Erinnerungen wie es früher war
Erinnerungen an früher habe ich viele.
Bin ja alt genug.
Fotos aber habe ich keine.
Bin ja alt genug.
Fotos aber habe ich keine.
Re: Oldies-- Erinnerungen wie es früher war
Maximiliansau - das ist ja grade hier um die Ecke!
Re: Oldies-- Erinnerungen wie es früher war
Eine Weile absolvierte unsere Familie die Urlaube in einem in Würde gealterten, aber sonst noch fitten Wohnanhänger. Auch auf diese Weise gelangt man zu allerhand amüsanten Erlebnissen, stellte ich bald fest.
So beispielsweise auch zu dem
Zuckerrand
Weil die Essenszubereitung in einem Wohnanhänger für sechs Personen, sagen wir einmal, nicht ganz einfach ist, hatten wir beschlossen, uns tagsüber mit eher schmaler Kost zu versorgen, und dafür abends dann in irgendeinem Restaurant ein opulentes Abendessen einzunehmen. Daß dabei auch der Besuch in einer der amerikanischen Schnellfutterabfütterstätten gehörte, muß nicht extra betont werden. Eher schon die Tatsache, daß wir diese Abendessen genauso genossen haben, wie die andren auch.
Eines Abends beschlossen wir, in einem etwas nobleren Futtertempel zu speisen. Wir fanden auch bald den "Dithmarscher Hof", dessen Speisenkarte sich zumindest nobel las, besonders auf der rechten Seite, bei den Preisen.
Also betraten wir die Stätte des erwarteten kulinarischen Vergnügens, selbstbewußt und mit Schwung im Schritt. Ein großer Tisch war rasch gefunden und so setzten wir uns in Erwartung der kulinarischen Genüsse. Abgesehen von der Tatsache, daß wir hier einmal lernten, daß die Gleichung teuer = gut nicht immer zutrifft hatten wir ein besonderes Erlebnis.
Irgendeine meiner fünf Damen mußte irgendwann einmal die Lokalität zur Entsorgung der persönlichen Stoffwechselendprodukte aufsuchen. (Zuhause sagen wir dazu kurz "Klo", "Lokus", "WC", oder auch "Toilette") Nach ihrer Rückkehr berichtete betreffende Dame von dem aufregenden Interieur besagter Lokalität. Schon im Speisesaal war uns die teilweise bizarre Einrichtung aufgefallen: An dunkeln Holzbalken hingen Uraltpuppen, Spinnräder, Nähmaschinen der allerersten Generation, alte Töpfe und Pfannen und mancherlei andere Flohmarktartikel. All das war mit liebenswürdiger Unbekümmertheit strategisch mehr oder minder geschickt in diesem und auch den anderen Räumen verteilt.
Ähnlich, so berichtete die Rückkehrende, sehe es also im WC aus. Die Neugierde trieb nun nacheinander auch die restliche Weiblichkeit meiner Familie in jene Örtlichkeit, wo sie sich staunend und schaudernd zugleich vom Wahrheitsgehalt des Berichtes überzeugte.
"Papa", sagte eine meiner Töchter, "sieht es bei euch Männern auch so aus?" "Ich war noch nicht dort, keine Ahnung", gab ich zur Antwort, ahnend, daß mein Besuch des männlichen Pendants jener Lokalität nun wohl unmittelbar bevorstünde. Und richtig, ich wurde so ge- und bedrängt, daß ich schließlich keine andere Möglichkeit sah, als mich davon zu überzeugen, wie es denn im WC für Männer aussehe.
In der Tat, der "WC-Bericht" fand in der Herrentoilette seine Entsprechung. Ich erledigte also, was man an solchen Orten zu erledigen pflegt, sah mich noch ein wenig um und schritt dann zurück an unseren Tisch.
"Stimmt", sagte ich zu der kleinen Tischgesellschaft, "darin sieht es ähnlich aus, wie ihr es von eurem WC berichtet habt. Aber der Clou ist", ich machte ein etwas geheimnisvolles Gesicht und senkte meine Stimme dramaturgisch wirkungsvoll, "der Clou ist, daß die Pissoirs mit einem Zuckerrand versehen ist und daß über den Rand eine Zitronenscheibe geklemmt ist und daß das Ganze nach jedem Benutzen von einem Bediensteten des Hauses erneuert wird."
In dem einsetzten Schweigen hätte sich das Fallen der vielzitierten Stecknadel wie das Platzen eines Luftballons ausgenommen. Alle suchten meine Augen um das verräterische Grinsen des Aufschneiders zu entdecken. Doch diese meine Augen verrieten nichts!
"Papa", fragte unsere Älteste, zaghaft, "das meinst du doch nicht wirklich, oder?" "Geh' doch und überzeuge dich selbst", schmetterte ich diesen Zweifel festen Blicks an sie zurück, fest davon überzeugt, daß keine meiner fünf Damen sich der Peinlichkeit würde aussetzen wollen, beim Nachprüfen meiner Behauptung amüsierte, entrüstete oder zweifelnde Blicke oder gar rüde Verbalattacken auf sich zu lenken.
Die sich anschließende Diskussion verlief ausgesprochen amüsant. Ich widerstand mannhaft allen Zweifeln, versuchte, mein kaum noch zu bändigendes Lachen so zu plazieren, daß es niemandem auffiel. Innerlich allerdings war ich ziemlich dicht daran, vor Gelächter zu explodieren. Als dann allerdings - ich glaube, es war unsere Alma - eine der Töchter auf die Idee kam: "Dann fragen wir doch die Bedienung, die muß es ja wissen.", mußte ich versuchen, die Zweifel am Kochen zu halten. Ich schaltete also von amüsiert auf entrüstet und beleidigt um: "Und damit willst du deinen alten Vater dann als Lügner vor der Bedienug hinstellen, ja? Als einen alten Deppen, dem man nicht so ganz trauen kann, weil er", ich deutete auf meine sonnengebrannte Denkerstirne, "da oben nicht mehr richtig tickert, was? Also ich muß schon sagen, so viel Mißtrauen", ich zerknitterte gekonnt mein Gesicht in vaterschmerzliche Vaterfalten, "solches Mißtrauen hätte ich euch nun wirklich nicht zugetraut, ganz ehrlich." Ich hatte mir schon öfter überlegt, ob Schauspieler nicht vielleicht doch ein ganz ordentlicher Beruf wäre...
Leicht verunsichert sah das Völkchen den Papi an. Tabea blickte mir mit dem ganzen Ernst ihrer noch nicht ganz 14 Jahre tief in meine wasserblauen Augen: "Jetzt sei doch mal ehrlich Papi! Gibt es den Zuckerrand mit Zitrone wirklich, oder erzählst du uns Märchen?" "Sieh' selbst nach", umschiffte ich diese Klippe. "Überzeuge dich selber."
Die ganze Fahrt bis zu unserem Wohnanhänger über wurde das Thema auf den hinteren beiden Sitzbänken hitzig diskutiert und die Vier fragten mich immer wieder: "Nu' sag doch Papi, wie war das denn wirklich"?
Noch heute berichten mir unsere Töchter zuweilen mit Augenzwinkern und Ironie in der melodiösen Stimme die aufregend neue Nichtigkeit, daß das Klo, das sie gerade wieder einmal notwendigerweise besucht hatten, auch keine Zuckerränder mit Zitronenscheiben gehabt habe.
So beispielsweise auch zu dem
Zuckerrand
Weil die Essenszubereitung in einem Wohnanhänger für sechs Personen, sagen wir einmal, nicht ganz einfach ist, hatten wir beschlossen, uns tagsüber mit eher schmaler Kost zu versorgen, und dafür abends dann in irgendeinem Restaurant ein opulentes Abendessen einzunehmen. Daß dabei auch der Besuch in einer der amerikanischen Schnellfutterabfütterstätten gehörte, muß nicht extra betont werden. Eher schon die Tatsache, daß wir diese Abendessen genauso genossen haben, wie die andren auch.
Eines Abends beschlossen wir, in einem etwas nobleren Futtertempel zu speisen. Wir fanden auch bald den "Dithmarscher Hof", dessen Speisenkarte sich zumindest nobel las, besonders auf der rechten Seite, bei den Preisen.
Also betraten wir die Stätte des erwarteten kulinarischen Vergnügens, selbstbewußt und mit Schwung im Schritt. Ein großer Tisch war rasch gefunden und so setzten wir uns in Erwartung der kulinarischen Genüsse. Abgesehen von der Tatsache, daß wir hier einmal lernten, daß die Gleichung teuer = gut nicht immer zutrifft hatten wir ein besonderes Erlebnis.
Irgendeine meiner fünf Damen mußte irgendwann einmal die Lokalität zur Entsorgung der persönlichen Stoffwechselendprodukte aufsuchen. (Zuhause sagen wir dazu kurz "Klo", "Lokus", "WC", oder auch "Toilette") Nach ihrer Rückkehr berichtete betreffende Dame von dem aufregenden Interieur besagter Lokalität. Schon im Speisesaal war uns die teilweise bizarre Einrichtung aufgefallen: An dunkeln Holzbalken hingen Uraltpuppen, Spinnräder, Nähmaschinen der allerersten Generation, alte Töpfe und Pfannen und mancherlei andere Flohmarktartikel. All das war mit liebenswürdiger Unbekümmertheit strategisch mehr oder minder geschickt in diesem und auch den anderen Räumen verteilt.
Ähnlich, so berichtete die Rückkehrende, sehe es also im WC aus. Die Neugierde trieb nun nacheinander auch die restliche Weiblichkeit meiner Familie in jene Örtlichkeit, wo sie sich staunend und schaudernd zugleich vom Wahrheitsgehalt des Berichtes überzeugte.
"Papa", sagte eine meiner Töchter, "sieht es bei euch Männern auch so aus?" "Ich war noch nicht dort, keine Ahnung", gab ich zur Antwort, ahnend, daß mein Besuch des männlichen Pendants jener Lokalität nun wohl unmittelbar bevorstünde. Und richtig, ich wurde so ge- und bedrängt, daß ich schließlich keine andere Möglichkeit sah, als mich davon zu überzeugen, wie es denn im WC für Männer aussehe.
In der Tat, der "WC-Bericht" fand in der Herrentoilette seine Entsprechung. Ich erledigte also, was man an solchen Orten zu erledigen pflegt, sah mich noch ein wenig um und schritt dann zurück an unseren Tisch.
"Stimmt", sagte ich zu der kleinen Tischgesellschaft, "darin sieht es ähnlich aus, wie ihr es von eurem WC berichtet habt. Aber der Clou ist", ich machte ein etwas geheimnisvolles Gesicht und senkte meine Stimme dramaturgisch wirkungsvoll, "der Clou ist, daß die Pissoirs mit einem Zuckerrand versehen ist und daß über den Rand eine Zitronenscheibe geklemmt ist und daß das Ganze nach jedem Benutzen von einem Bediensteten des Hauses erneuert wird."
In dem einsetzten Schweigen hätte sich das Fallen der vielzitierten Stecknadel wie das Platzen eines Luftballons ausgenommen. Alle suchten meine Augen um das verräterische Grinsen des Aufschneiders zu entdecken. Doch diese meine Augen verrieten nichts!
"Papa", fragte unsere Älteste, zaghaft, "das meinst du doch nicht wirklich, oder?" "Geh' doch und überzeuge dich selbst", schmetterte ich diesen Zweifel festen Blicks an sie zurück, fest davon überzeugt, daß keine meiner fünf Damen sich der Peinlichkeit würde aussetzen wollen, beim Nachprüfen meiner Behauptung amüsierte, entrüstete oder zweifelnde Blicke oder gar rüde Verbalattacken auf sich zu lenken.
Die sich anschließende Diskussion verlief ausgesprochen amüsant. Ich widerstand mannhaft allen Zweifeln, versuchte, mein kaum noch zu bändigendes Lachen so zu plazieren, daß es niemandem auffiel. Innerlich allerdings war ich ziemlich dicht daran, vor Gelächter zu explodieren. Als dann allerdings - ich glaube, es war unsere Alma - eine der Töchter auf die Idee kam: "Dann fragen wir doch die Bedienung, die muß es ja wissen.", mußte ich versuchen, die Zweifel am Kochen zu halten. Ich schaltete also von amüsiert auf entrüstet und beleidigt um: "Und damit willst du deinen alten Vater dann als Lügner vor der Bedienug hinstellen, ja? Als einen alten Deppen, dem man nicht so ganz trauen kann, weil er", ich deutete auf meine sonnengebrannte Denkerstirne, "da oben nicht mehr richtig tickert, was? Also ich muß schon sagen, so viel Mißtrauen", ich zerknitterte gekonnt mein Gesicht in vaterschmerzliche Vaterfalten, "solches Mißtrauen hätte ich euch nun wirklich nicht zugetraut, ganz ehrlich." Ich hatte mir schon öfter überlegt, ob Schauspieler nicht vielleicht doch ein ganz ordentlicher Beruf wäre...
Leicht verunsichert sah das Völkchen den Papi an. Tabea blickte mir mit dem ganzen Ernst ihrer noch nicht ganz 14 Jahre tief in meine wasserblauen Augen: "Jetzt sei doch mal ehrlich Papi! Gibt es den Zuckerrand mit Zitrone wirklich, oder erzählst du uns Märchen?" "Sieh' selbst nach", umschiffte ich diese Klippe. "Überzeuge dich selber."
Die ganze Fahrt bis zu unserem Wohnanhänger über wurde das Thema auf den hinteren beiden Sitzbänken hitzig diskutiert und die Vier fragten mich immer wieder: "Nu' sag doch Papi, wie war das denn wirklich"?
Noch heute berichten mir unsere Töchter zuweilen mit Augenzwinkern und Ironie in der melodiösen Stimme die aufregend neue Nichtigkeit, daß das Klo, das sie gerade wieder einmal notwendigerweise besucht hatten, auch keine Zuckerränder mit Zitronenscheiben gehabt habe.
- Magdalena61
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Re: Oldies-- Erinnerungen wie es früher war
Als dann allerdings - ich glaube, es war unsere Alma - eine der Töchter auf die Idee kam: "Dann fragen wir doch die Bedienung, die muß es ja wissen.", mußte ich versuchen,
SEHR gut, deine Tochter! Eine intelligente Idee.
Jetzt ziehen sie dich damit auf...Noch heute berichten mir unsere Töchter zuweilen mit Augenzwinkern und Ironie in der melodiösen Stimme die aufregend neue Nichtigkeit, daß das Klo, das sie gerade wieder einmal notwendigerweise besucht hatten, auch keine Zuckerränder mit Zitronenscheiben gehabt habe.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Re: Oldies-- Erinnerungen wie es früher war
... Mit beiderseitigen Vergnügen.
- Magdalena61
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Re: Oldies-- Erinnerungen wie es früher war
Wir sind dort weggezogen, als ich sechs Jahre alt war. Tschüß Rhein. Leider. Ich mochte den Fluß; wir wohnten in der Nähe des Rheindammes, aber es war uns Kindern streng verboten, uns alleine in diese Richtung zu begeben. Manchmal gingen meine Eltern am Sonntag mit uns am Fluß entlang spazieren. Damals trug man Sonntagskleider.Esperanzia hat geschrieben:Maximiliansau - das ist ja grade hier um die Ecke!
Die durfte man nicht schmutzig machen. Also nicht buddeln, keine Steine oder Tiere aufheben und nicht vom Weg abweichen, sondern brav und gesittet den Eltern folgen. Und dann die weißen Lackschuhe, heiß geliebt-- der letzte Schrei, aber etwas unbequem.
Ich mochte die behäbigen Schiffe, die so leise auf dem Wasser dahinglitten. Sie erschienen mir riesig.
Es gab auch Schiffe, die Kohlen transportierten.
Zum Spielen wurden wir zwar nach draußen geschickt, ohne Aufsicht. Deshalb inspizierten wir ja auch, weil eines der Nachbarkinder die Idee hatte, das Neubaugrundstück nebenan, bis irgendjemand petzte und uns das verboten wurde. Aber wir mussten, wenn wir draußen waren, in der Nähe der beiden Mehrfamilienhäuser bleiben.
An der Straßenecke einige Häuser weiter wohnten "Zigeuner" (sagten die Leute). Ich weiß nicht, welche Nationalität sie hatten. Eigentlich sollten wir nicht mit den Kindern von denen spielen. Aber ein kleiner Junge von vielleicht fünf oder sechs Jahren kam manchmal zu uns. Ich hab's damals nicht gerafft, warum wir nicht mit dem spielen sollten.
Der Hof war nicht gepflastert. Noch nicht.
Steine und Geröll und hinten, wo es zum Damm ging, riesige Brennesseln, und dann barfuß laufen-- man hat die Kinder nicht verwöhnt.
Da fuhr ein VW- Bus herum, T2 oder so, der "Milchwagen". Er hielt auf der Straße zwischen den Häusern, dann öffnete der Fahrer hinten die Luke und bimmelte laut mit einer Glocke. Nun kamen alle Anwohner, die Milch kaufen wollten mit ihren Milchkannen. Man musste Schlange stehen.
Meine Mutter schickte mich auch manchmal hin. Drei Liter Milch sollte ich holen... ich war so klein, dass ich nicht über die Theke sehen konnte. Und ich hatte immer Angst, der Milchmann könne mich übersehen und wegfahren, ohne mir Milch zu geben.
Die Kanne musste ich dann in unsere Wohnung tragen, wo meine Mutter die Milch abkochte. (igitt, gekochte Milch... )
Der nächste Umzug führte uns nach Hinterweidenthal, falls du das auch kennst. Die Umzüge waren beruflich bedingt. Mein Vater sollte in Hinterweidenthal für seinen Boß den Aufbau einer Zweigstelle des bekannten und erfolgreichen Unternehmens leitend betreuen. Das war die Zeit des beginnenden Wirtschaftswunders. Die Menschen packten zu, man arbeitete viel und man verlangte viel... an so eine Null- Bock-- Resignation- Stimmung wie sie heute herrscht, kann ich mich nicht erinnern.
In Maximiliansau war ich gerade eingeschult worden, dann kamen der Umzug nach Hinterweidenthal und eine neue Grundschule bis Anfang der 3. Klasse, dann der nächste Umzug nach Weidenthal, 3. Klasse bis Anfang 5. Klasse (mittlerweile im Gymnasium in Neustadt a.d. Weinstraße), von Klasse 5 bis Klasse 7 an der Grenze zu Frankreich bei Rastatt, Tulla- Gymnasium, und mein geliebter Rhein war wieder da, vor allem der Altrheinarm, sumpfig und geheimnisvoll, wo ich im Alleingang mit dem Fahrrad hinfuhr, um Sumpfdotterblumen, Vergißmeinicht und die Schalen der Pfahlmuscheln zu sammeln. Dabei bekam ich schon manchmal nasse Füße.
Heute könnte ein Mädchen von 10-12 Jahren nicht mehr alleine mit dem Fahrrad in menschenleeren Gegenden herumtouren. Kinder können nicht mehr auf eigene Faust die Welt entdecken und Abenteuer spielen, es ist zu gefährlich. Lebensgefährlich, wenn sie den falschen Leuten begegnen.
Dann ging es ab Ende der 7. Klasse ins Schwabenland, und zwei Jahre später weigerte ich mich, für die 10. Klasse nochmals die Schule zu wechseln, nur, weil die Familie schon wieder umgezogen war, und wohnte deshalb bis zum Ende der Schulzeit bei meinen Stadt-Großeltern. Von dort aus fuhren Linienbusse zu meiner alten Schule in Bad Buchau, die ich bis dahin zu Fuß hatte erreichen können.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Re: Oldies-- Erinnerungen wie es früher war
Das kenne ich alles gut!Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 4. Feb 2019, 15:53 In Maximiliansau war ich gerade eingeschult worden, dann kamen der Umzug nach Hinterweidenthal und eine neue Grundschule bis Anfang der 3. Klasse, dann der nächste Umzug nach Weidenthal, 3. Klasse bis Anfang 5. Klasse (mittlerweile im Gymnasium in Neustadt a.d. Weinstraße), von Klasse 5 bis Klasse 7 an der Grenze zu Frankreich bei Rastatt, Tulla- Gymnasium, und mein geliebter Rhein war wieder da, vor allem der Altrheinarm, sumpfig und geheimnisvoll, wo ich im Alleingang mit dem Fahrrad hinfuhr, um Sumpfdotterblumen, Vergißmeinicht und die Schalen der Pfahlmuscheln zu sammeln.
Maximiliansau, Hinterweidenthal, Neustadt an der Weinstraße, Rastatt, und die Altrheinarme.
In der Nähe von Maximiliansau wohnen wir nun schon seit etwa 1992.
Aufgewachsen bin ich in der Nähe von Baden-Baden.
Von dort aus bin ich auch mit dem Fahrrad zu den Altheinarmen bei Greffern gefahren.
Eine Urweltlandschaft, wie auch das Taubergießen weiter südlich.
- Magdalena61
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Re: Oldies-- Erinnerungen wie es früher war
Wow.Esperanzia hat geschrieben: ↑Mo 4. Feb 2019, 23:06 Das kenne ich alles gut!
Maximiliansau, Hinterweidenthal, Neustadt an der Weinstraße, Rastatt, und die Altrheinarme.
Es ist schön, wenn man Erinnerungen teilen kann und jemand weiß, wovon man spricht.
Die Oldie- Gruppe bei FB hat mittlerweile fast 10 000 Mitglieder. Und viele posten alte Fotos- das ist faszinierend.
Dann kennst du die Gegend-- den Teufelstisch, die rote Erde in Weidenthal--- das KFZ- Kennzeichen mit GER oder PS...In der Nähe von Maximiliansau wohnen wir nun schon seit etwa 1992.
Aufgewachsen bin ich in der Nähe von Baden-Baden.
die Gegend ist schön.
Du auch?Von dort aus bin ich auch mit dem Fahrrad zu den Altheinarmen bei Greffern gefahren.
Was hast du dort gemacht?
LG
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