Wenn dir etwas Sorgen bereiten sollte, dann nicht der Islam, sondern eher der Materialismus unsrer Zeit, der eine im Kern nihilistische Weltanschauung vermittelt. Gerne empfehle ich Dir ein Buch dazu: Nihilismus: die Ideologie des Antichristen — Der Glaube an das Nichts als Quell des Untergangs, Edition Hagia Sophia von dem orthodoxen Christen Seraphim Rose. Der Islam vermittelt eine spirituelle Weltanschauung und damit eine positive und lebensbejahende Wertorientierung und Seinsbegründung, weshalb er nicht das Problem ist, sondern viel mehr ein Teil der Lösung und mögliche Antwort auf das Problem des Nihilismus. Es gibt Gründe dafür, weshalb Frithjof Schuon, einer der großen Religionsphilosophen und Gelehrten der modernen Zeit, zum Islam konvertierte.Magdalena61 hat geschrieben:Deinen Glauben teile ich nicht, das ist dir bekannt. Trotzdem streiten wir nicht verbissen miteinander. Irgendwie kann ich dich verstehen, obwohl es mir gleichzeitig auch Sorge bereitet, dass du jetzt den Islam bevorzugst. Du bist mir näher als so mancher Christ
In meinem Falle gibt es zweifellos eine Sympathie für den Islam, doch dabei spielen die Affinitäten der Psyche eine Rolle, also ich fühle eine geistige Verwandtschaft mit den Symbolen dieser Religion. Wer durch Hingabe an Gott Frieden und Heil anstrebt, ist - dem reinen Wortsinn nach - ein M u s l i m; und das trifft auf mich zu. Mit Goethe kann ich darum sagen, dass ich „dem Verdacht nicht abgeneigt bin, selbst ein Muselmann“ zu sein. Goethe verspürte eine Seelenverwandtschaft zum Islam und das ist bei mir ähnlich. An dieser Stelle zitiere ich gerne den Emmauspilger.
QuelleDer christliche Glaube war einst Wurzel der Größe Europas. Im materialistischen Atheismus bzw. im atheistischen Materialismus versinkt es zu einer „Stadt ohne Gott“. Ein modernes und revolutionäres Heidentum will den Sieg erringen und bald wird diese Scheinwelt mit lautem Getöse zusammenbrechen. Es ist ein Kampf geistiger Mächte, eine Auseinandersetzung überirdischer Gewalten, ein Kampf zwischen Himmel und Hölle (Eph 6:12). Die Bosheit hat die Übermacht errungen, weil jahrhundertelang die göttliche Weltordnung zersetzt wurde. Die Menschen stehen nun ratlos in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist.
Der Islam ist mir in jedem Falle lieber und näher, als die „Stadt ohne Gott“. Alḥamdulillāh es ist gut möglich, dass es in der Zukunft eine neue Reformation, eine spirituelle Renaissance des Christentums geben wird. Das ist längst überfällig, meiner Ansicht nach. Dem stehe ich sehr positiv gegenüber. Tatsächlich sind alle religiösen Menschen, insbesondere die „Kinder Abrahams“, Brüder und Schwestern im Kampf gegen den Nihilismus. Es ist an der Zeit die Zeichen der Zeit richtig zu lesen, den Frontverlauf zu begreifen und den Feind zu identifizieren: die gottverneinende und damit letztlich lebensfeindliche Ideologie des Nihilismus. Heute konzentrieren sich viele Menschen auf das Negative, statt das Positive zu sehen, sie sind wie gefangen in einer Spirale der Negativität.
Das ist der Nihilismus.
All das ist ein Zeichen dafür, dass die Menschheit sich erinnern muss: erinnern an die lebendige Gegenwart Gottes. Von Gott - dem Einen - kommen wir und zu Ihm kehren wir zurück.
Wahrlich, im Gedenken Allahs finden die Herzen Ruhe. - Sure 13:28
"Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in Dir. Denn auf Dich hin hast du uns geschaffen" (Augustinus: Bekenntnisse II/4).