Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 25. Mär 2019, 00:13
Kenntnisse in Griechisch und Hebräisch sollte man haben? Dazu Latein?
Es ist unwahrscheinlich, dass ein Christ aufgrund der Begrenztheit seiner Erkenntnis verworfen werden wird. Wirklich heftige Kaliber sind geistlicher Stolz und Götzendienst.
LG
Nein, um die Sprache geht es nicht, dazu gibt es gute Übersetzungen. Es geht um Vernunft, die Gott dem Menschen gegeben.
Schreibe ich heute einen Text, dann wirken darin genauso mein Gemüt, meine Lebensumstände hinein, wie Erlebnisse und Geschehen, die mich formen. Es ist auch ein Unterschied, ob ich etwa eine Hymne, ein Liebeslied, einen Biologieaufsatz oder eine Gebrauchsanweisung verfasse. Ebenso an wen ich schreibe.
Und bei den von Gott inspirierten Texten der Bibel ist es nicht anders. Gott nahm und nimmt den Menschen ernst, er lässt keinen Koran vom Himmel fallen, sondern traut ihnen zu, seine Texte aufschreiben zu können, natürlich mit all der Individualität, die dieser Mensch, diese Menschen haben.
Dies zu ignorieren, am Buchstaben zu kleben, bedeutet folgendes: Man nimmt die Bibel nicht ernst. Man traut dem Hl. Geist nichts zu.
Man meint, es genüge aus meiner heutigen Sicht Buchstabe für Buchstabe Worte aneinanderzureihen und nach belieben, was ich gerade haben will, von Vers zu Vers zu springen. Und da ist es egal, in welcher literarischen Form es niedergeschrieben wurde. All das nur, weil man aus Hochmut dem hl. Geist nicht vertrauen will, dass er einen an den Text heranführt und erkennen lässt, dass da etwa keine naturwissenschaftliche Abhandlung vorliegt, sondern etwas viel tieferes: Grundlagen. Und vielleicht noch ein weiterer Hochmut: Dass man sich nichts sagen lässt, weder von Kirche noch Glaubensgeschwistern.
Es braucht also nicht viel Ausbildung, nur die Demut und das Wissen, vor einem Text zu sitzen, den Gott einem Menschen seiner Zeit an dessen Ort eingegeben hat, in einer bestimmten Form niedergeschrieben und dass heute der Hl. Geist mir bei diesem Text etwas vermitteln will, jenseits des Buchstabens.
Und wer will, kann dann ganz einfach die vier von Gott vorgesehenen Schriftsinne anwenden, um die ganze Tiefe der Botschaft zu ergründen. Alles in seiner Muttersprache, alles in seinem Bildungsstand.
Servus