Karma und Reinkarnation in der Bibel

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west-östliche Weisheitslehre
Spice
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Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von Spice »

Offenbar hat von den Leugnern der Reinkarnation niemand es für nötig gehalten die von mir verlinkten Texte zu lesen. Oder sie haben sie nicht verstanden, denn sonst könnte man nicht mehr darauf beharren, dass Reinkarnation und Karma nichts mit der Bibel zu tun haben. Natürlich nennt die Bibel diese Tatsachen nicht mit den lateinischen oder Sanskrit-Namen, aber der Sache nach, ist es eben in der Bibel enthalten.

Dass sich die frühen Christen wenig damit beschäftigten und man schließlich wie selbstverständlich von einem einmaligen Erdenleben in der Kirchengeschichte ausging, liegt zunächst, wie Reichelt schreibt, in der Naherwartung und der Zeitgeschichte, die seit dem Sündenfall immer mehr zum Materialismus, und damit zum Vergessen der geistig-seelischen Zusammenhänge des Kosmos führte.

Die ersten Kirchenväter, die sich mit der Reinkarnation auseinandersetzten waren der Philosoph Justin (* um100; †165) und Irenäus v. Lyon (* um 135; † um 200). Ersterer erledigt die Reinkarnationslehre mit der Behauptung "diese könne es nicht geben, da die gegenwärtige Seele nicht wisse, dass sie auf Grund vergangener Fehler im jetzigen Leib büße." Irenäus hält sie aus dem gleichen Grund widerlegt.
Der nächste, der sich damit beschäftigte war Theophilus v. Antiochien († um 183). Über ihn schreibt Leo Scheffczyk in „Der Reinkarnationsgedanke in der altchristlichen Literatur“, München 1985: „Mehr von Entrüstung als von gedanklicher Tiefe ist ( ...) das Eingehen des Theophilus v.Antiochien in seiner Schrift „Ad Autolycum“ auf die Reinkarnationslehre bestimmt (nach 180 verfaßt).“
Dann kommt schon Origenes (* 185; † um 254), der die Seelenwanderung lehrte, und dem, trotz seiner Verdammung, Papst Benedikt XIV. zugestehen musste "Er war ein wirklicher ´Lehrmeister` … ein vorbildlicher Zeuge der Lehre, die er
vermittelte ... Ich lade Euch dazu ein, … die Lehre dieses großen Glaubenslehrers in Euren Herzen aufzunehmen." (Quelle)

- Man sieht also, die Ablehnung der Reinkarnation innerhalb der Kirchengeschichte lag nicht an bedeutenden Lichtgestalten des Christentums, sondern an der Dürftigkeit des Intellekts und der mangelnden Durchdringung der christl. Grundlehren.
Faust

Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von Faust »

Spice hat geschrieben: Mi 29. Mai 2019, 08:44Dass sich die frühen Christen wenig damit beschäftigten und man schließlich wie selbstverständlich von einem einmaligen Erdenleben in der Kirchengeschichte ausging, liegt zunächst, wie Reichelt schreibt, in der Naherwartung und der Zeitgeschichte, die seit dem Sündenfall immer mehr zum Materialismus, und damit zum Vergessen der geistig-seelischen Zusammenhänge des Kosmos führte
Das macht Sinn :thumbup: ich würde die Reinkarnation allerdings trotzdem nicht mit der Bibel begründen, auch wenn es legitim ist die biblischen Texte nach Hinweisen zu untersuchen. Sinnvoller finde ich den Ansatz von Prof. Dr. Ian Stevenson, der dieses Thema wissenschaftlich erforschte. Er sammelte Berichte von Kindern, die sich an frühere Leben erinnern. Niemand konnte Seelenwanderung bisher widerlegen, aber es gibt viele Indizien, die dafür sprechen.


thomas4
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Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von thomas4 »

Spice hat geschrieben:Offenbar hat von den Leugnern der Reinkarnation niemand es für nötig gehalten die von mir verlinkten Texte zu lesen.
Warum sollte ich mir durchlesen, von dem ich weiß, das es falsch ist und nicht stimmt? Das ist Zeitverschwendung.
Spice hat geschrieben: aber der Sache nach, ist es eben in der Bibel enthalten.
Den unwiderlegbaren Beweis hat noch niemand führen können.
Spice hat geschrieben:Man sieht also, die Ablehnung der Reinkarnation innerhalb der Kirchengeschichte lag nicht an bedeutenden Lichtgestalten des Christentums, sondern an der Dürftigkeit des Intellekts und der mangelnden Durchdringung der christl. Grundlehren.
Es ist besonders für die Anhänger der Reinkarnation (und andere Irrlehren) wichtig, den Intellekt der Gegner oder Zweifler ihrer Lieblingslehre in Zweifel zu ziehen. Wenn jemand damit seine Lehre "verteidigt" dürfte klar sein, was von einer Lehre zu halten ist, die Andersdenkende in Misskredit zu bringen sucht. Sie taugt nichts und ist ebenso verachtenswert wie die Handlungsweise ihrer Vertreter.
Ams

Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von Ams »

Faust hat geschrieben: Mi 29. Mai 2019, 09:01 ich würde die Reinkarnation allerdings trotzdem nicht mit der Bibel begründen, auch wenn es legitim ist die biblischen Texte nach Hinweisen zu untersuchen. Sinnvoller finde ich den Ansatz von Prof. Dr. Ian Stevenson, der dieses Thema wissenschaftlich erforschte. Er sammelte Berichte von Kindern, die sich an frühere Leben erinnern. Niemand konnte Seelenwanderung bisher widerlegen, aber es gibt viele Indizien, die dafür sprechen.
Ja. Für eine Vertiefung des Themas Reinkarnation (und Karma) sehr zu empfehlen.

Allerdings ist das ja für (die meisten) Christen quasi ein Ding der Unmöglichkeit solange sie ihm Glauben sind... daß die Bibel Reinkarnation und Karma angeblich verneinen/ablehnen/nicht-kennen würde.

Derweil das ja gar nicht stimmt.
Zuletzt geändert von Ams am Mi 29. Mai 2019, 09:27, insgesamt 1-mal geändert.
Spice
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Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von Spice »

thomas4 hat geschrieben: Mi 29. Mai 2019, 09:03
Spice hat geschrieben:Offenbar hat von den Leugnern der Reinkarnation niemand es für nötig gehalten die von mir verlinkten Texte zu lesen.
Warum sollte ich mir durchlesen, von dem ich weiß, das es falsch ist und nicht stimmt? Das ist Zeitverschwendung.
Eben. Man selbst wurde mit Wissen ausgestattet, sodass man nichts mehr lernen muss, nach der Devise "ICH bin der Maßstab."
Spice hat geschrieben: aber der Sache nach, ist es eben in der Bibel enthalten.
Den unwiderlegbaren Beweis hat noch niemand führen können.
Spice hat geschrieben:Man sieht also, die Ablehnung der Reinkarnation innerhalb der Kirchengeschichte lag nicht an bedeutenden Lichtgestalten des Christentums, sondern an der Dürftigkeit des Intellekts und der mangelnden Durchdringung der christl. Grundlehren.
Es ist besonders für die Anhänger der Reinkarnation (und andere Irrlehren) wichtig, den Intellekt der Gegner oder Zweifler ihrer Lieblingslehre in Zweifel zu ziehen. Wenn jemand damit seine Lehre "verteidigt" dürfte klar sein, was von einer Lehre zu halten ist, die Andersdenkende in Misskredit zu bringen sucht. Sie taugt nichts und ist ebenso verachtenswert wie die Handlungsweise ihrer Vertreter.
Du brauchst nur durch Argumente die Reinkarnation widerlegen. Aber dazu müsste man sich natürlich viel Wissen aneignen, wozu Du offenbar zu faul bist.
Wenn Du also keinen dürftigen Intellekt hast, dann zeige das! Lies den Text - das ist ja bei einem gutentwickelten ein Leichtes - und widerlegen, anstatt andere als Irrlehrer zu beschimpfen. Das hat Deine Sorte in der Kirchengeschichte schon genug gemacht, und so Menschen nicht nur verführt, sondern auch verfolgt!
Spice
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Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von Spice »

Faust hat geschrieben: Mi 29. Mai 2019, 09:01
Spice hat geschrieben: Mi 29. Mai 2019, 08:44Dass sich die frühen Christen wenig damit beschäftigten und man schließlich wie selbstverständlich von einem einmaligen Erdenleben in der Kirchengeschichte ausging, liegt zunächst, wie Reichelt schreibt, in der Naherwartung und der Zeitgeschichte, die seit dem Sündenfall immer mehr zum Materialismus, und damit zum Vergessen der geistig-seelischen Zusammenhänge des Kosmos führte
Das macht Sinn :thumbup: ich würde die Reinkarnation allerdings trotzdem nicht mit der Bibel begründen, auch wenn es legitim ist die biblischen Texte nach Hinweisen zu untersuchen. Sinnvoller finde ich den Ansatz von Prof. Dr. Ian Stevenson, der dieses Thema wissenschaftlich erforschte. Er sammelte Berichte von Kindern, die sich an frühere Leben erinnern. Niemand konnte Seelenwanderung bisher widerlegen, aber es gibt viele Indizien, die dafür sprechen.
Ja, selbstverständlich, aber viele Christen haben eine wissenschaftsfeindliche Haltung.
Und da ist es gut, wenn den "Schwachen im Glauben" auch an Hand der Bibel aufgezeigt wird, wie in ihr Reinkarnation und Karma zur Erscheinung kommen. Das ist ja auch faszinierend und sehr befriedigend.
jesher

Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von jesher »

Spice hat geschrieben: Mi 29. Mai 2019, 09:31Und da ist es gut, wenn den "Schwachen im Glauben" auch an Hand der Bibel aufgezeigt wird, wie in ihr Reinkarnation und Karma zur Erscheinung kommen. Das ist ja auch faszinierend und sehr befriedigend.
Machst Du das denn noch? Also anahnd der Bibel nachweisen, dass Reinkarnation und Karma dort vorkommen? Bislang war da nichts, was man so bezeichnen könnte. Was Jesus unter Wiedergeburt versteht, haben wir überliefert bekommen. Was die Juden unter Wieder- bzw. Neugeburt verstehen kann man nachlesen, was bezüglich der Unterschiede zu dem was mittels Heiligem Geist zunächst geistlich und bei Jesu Wiederkehr dann auch leiblich passiert, sehr spannend zu verfolgen ist. Mit einer Reinkarnation oder einem Karma anderer Religionen hat das allerdings nichts gemein.
thomas4
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Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von thomas4 »

Spice hat geschrieben:Du brauchst nur durch Argumente die Reinkarnation widerlegen.
Mit "Gläubigen" Deines Schlages habe ich JAHRE zu tun gehabt und dabei gelernt, dass auch bei Euch Spezis Argumente nichts sind, wovon Ihr Euch überzeugen lassen würdet.
Spice hat geschrieben:Eben. Man selbst wurde mit Wissen ausgestattet, sodass man nichts mehr lernen muss, nach der Devise "ICH bin der Maßstab."
Falsch - die Bibel, Gottes Wort, ist der Maßstab. Und wenn man Deine Lehre daran anlegt, wird die Reinkarnation völlig unsichtbar, denn sie besteht einzig und allein aus menschlichem Gedankengefüge.

Im Übrigen wäre es nett, wenn Du Dich auf die Bibelbereiche beschränken würdest, die denen zugewiesen sind, die eben mit der Bibel nichts am Hut haben. Da gibt es Platz genug für Euch!
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lovetrail
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Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von lovetrail »

Die Hoffnung der Christen ist die Auerstehung und das ewige Leben und nicht eine Wiedergeburt der Seele in einem neuen irdischem Körper.
Der Auferstehungsleib ist pneumatischer Natur.
"Es wird aber jemand sagen: Wie werden die Toten auferweckt? Und mit was für einem Leib kommen sie?
36 Tor! Was du säst, wird nicht lebendig, es sterbe denn.
37 Und was du säst, du säst nicht den Leib, der werden soll, sondern ein nacktes Korn, es sei von Weizen oder von einem der anderen Samenkörner.
38 Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er gewollt hat, und jedem der Samen seinen eigenen Leib.
39 Nicht alles Fleisch ist dasselbe Fleisch; sondern ein anderes ist das der Menschen und ein anderes das Fleisch des Viehes und ein anderes das der Vögel und ein anderes das der Fische.
40 Und es gibt himmlische Leiber und irdische Leiber. Aber anders ist der Glanz der himmlischen, anders der der irdischen;
41 ein anderer der Glanz der Sonne und ein anderer der Glanz des Mondes und ein anderer der Glanz der Sterne, denn es unterscheidet sich Stern von Stern an Glanz.
42 So ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Vergänglichkeit, es wird auferweckt in Unvergänglichkeit.
43 Es wird gesät in Unehre, es wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in Schwachheit, es wird auferweckt in Kraft;
44 es wird gesät ein natürlicher Leib, es wird auferweckt ein geistlicher Leib. Wenn es einen natürlichen Leib gibt, so gibt es auch einen geistlichen". (1. Kor.15,35-44. Elberfelder)
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
Spice
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Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von Spice »

lovetrail hat geschrieben: Mi 29. Mai 2019, 13:40 Die Hoffnung der Christen ist die Auerstehung und das ewige Leben und nicht eine Wiedergeburt der Seele in einem neuen irdischem Körper.
Der Auferstehungsleib ist pneumatischer Natur.
Das ist natürlich richtig. So, wie sich die Hoffnung eines Hindu oder Buddhisten auch auf die Erlösung von allem Leid richtet und nicht auf die Wiedergeburt.
Und wenn Christen heute immer mehr die Wahrheit von Reinkarnation und Karma erkennen, dann ändert sich auch nicht ihre Hoffnung, sondern sie bleibt ebenfalls auf die Auferstehung gerichtet.
Nur haben sie jetzt die Möglichkeit das Schicksal der Menschen, und damit auch ihr eigenes, besser zu verstehen. Sie "glauben" nun nicht nur an die Sünde, sondern sie sehen sie in ihrer ganzen Furchtbarkeit. Jede Krankheit, jedes Gebrechen, jeder Geburtsfehler, jedes schwere Schicksal hat ihren tiefsten Grund in den Verfehlungen früherer Erdenleben. Da bekommt man erst den richtigen Antrieb von der Sünde frei werden zu wollen, und da ergreift man in großer Dankbarkeit die Möglichkeit (Gnade) durch die pneumatische Wiedergeburt (also die Identifikation mit dem Ewigen) im Geist zu wandeln (Gal. 5,5) um einst Unsterblichkeit anzuziehen (d.h. zu erleben, 1. Kor. 15,53). Da man aber sieht, dass keiner in der kurzen Zeit eines Erdenlebens dem "Bild Christi" gleichgestaltet wurde (Rö. 8,29), kann die Heiligung (Hebr. 12,14) nicht damit angeschlossen sein. Der physische Tod macht aber auch nicht vollkommen. Also muss auch der Christusnachfolger wieder hier auf die Erde kommen, um alle Unvollkommenheiten auszumerzen.
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