Wüstenzeit

Rund um Bibel und Glaube
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Laodizea
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Wüstenzeit

Beitrag von Laodizea »

Es fällt auf, das Gott hin und wieder einen Wüstenweg im Leben eines Menschen einbaut.
Wieso eigentlich?
Kennt ihr selbst solche Zeiten in eurem Leben?
Wie z.B. Mose, nachdem er aus Ägypten floh, fristete er ein Leben in Kargheit, bis er zu Ziphora kam und Familie gründete. 40 Jahre lebte er nun in einem völlig anderen Umfeld, indem er sein erworbenes Wissen aus Ägypten nicht brauchen konnte.
Ich glaube das Gott ihm die ganze ägyptische Bildung wieder entfernen musste, damit der Geist Gottes sein Werk an und durch Mose tun konnte.
Jesus sagte dazu dass man keinen neuen Wein in alte Schläuche packen kann und das man keinen Flicken auf ein altes Kleid setzt.
Erst muss der alte Mensch völlig sterben, das Ego kapitulieren und Jesus um Hilfe bitten, dann gibt es ein neues Gewand was keines Flickens bedarf bzw. wir sind ein neuer Schlau mit neuem Wein.
Bei Menschen ist das allerdings nicht möglich, es sei denn der Vater zieht.
Wie man diese Schwangerschaft abkürzen möchte verstehe ich nicht.

Kürzlich versicherte mir ein Ehepaar das sie wiedergeborene Christen seien, in einem Nebensatz erfuhr ich auch, dass sie tatsächlich seit 10 Monaten die Bibel lesen und sie hätten selbstverständlich mit dem AT angefangen!!!

Nein, Gott hat schon mächtig aufzuräumen, bevor der Geist Gottes in unserem Leib Wohnung macht, so dass wir für ihn brauchbare, nützliche Gefässe in seinem Haushalt sind. (So sehe ich übrigens mich selbst, jeden Tag weiter hineinwachsend in das Bild, welches Gott von mir hatte, als er mich schuf).
Wie weit kam Mose, als er im Fleisch los ging um die Ungerechtigkeit zu bekämpfen?
Er wurde zum Mörder und musste fliehen.

Gruss, Laodicea
Höre Israel: Jahwe, unser Gott, ist ein einziger Jahwe!
5. Mose 6,4
Rembremerding

Re: Wüstenzeit

Beitrag von Rembremerding »

40 - Die Zahl der Vorbereitung in der Hl. Schrift.
Auch eine Zeit des Weges mit Gott. Das Volk Israel mit der Stiftshütte in der Wüste, Jesus im Gebet mit seinem Vater bis zur Versuchung. In diesen geistig kargen Zeiten ist also Gott trotzdem immer gegenwärtig beim Menschen - nur der Mensch ist woanders.
Wüstenzeit kann eine Zeit der geistigen Askese sein, eine Reinigung.

Kommt ein Mensch zum Glauben, dann wird er im Herrn wiedergeboren. Doch wie bei einer Geburt ist dieser Jesus in uns, in einem Bild gesprochen, gerade mal ein Baby. Man muss ihn nähren. Die beste Nahrung für ein Baby erhält es von jener, aus der es gekommen - der Mutter, mit der Muttermilch.
Ein wiedergeborener Mensch nährt sich ebenfalls von jenem, von dem er gekommen - von Gott. In seiner Offenbarung und dem Wort.
Verlangt wie neugeborene Kinder nach der unverfälschten, geistigen Milch, damit ihr durch sie heranwachst und Rettung erlangt! (1Petr 2:2 NEÜ)
Dieses Wachstum hat auch damit zu tun, inwieweit der Mensch sich verwandeln lässt, den alten Menschen hinter sich lässt. Paulus sagt dies hier:
Denn obwohl ihr der Zeit nach schon Lehrer sein müsstet, braucht ihr von Neuem einen, der euch in den Anfangsgründen der Worte Gottes unterweist; und ihr seid solche geworden, die Milch nötig haben, nicht feste Speise. Denn jeder, der noch mit Milch genährt wird, ist unerfahren im richtigen Reden; er ist ja ein unmündiges Kind; feste Speise aber ist für Erwachsene, deren Sinne durch Gebrauch geübt sind, Gut und Böse zu unterscheiden. (Hebr 5:12-14)
Doch das Wort Gottes in der Bibel ist nur ein Teil der geistigen Milch. Der andere ist Gottes Offenbarung - Jesus Christus selbst. Allein mit Bibellesen wächst man nicht. Man muss mit dem Herrn in einem reden - und zuhören. Reden im Gebet, zuhören in der Stille, und mit Jesus Gemeinschaft haben, ihn an seinem Leben teilhaben lassen. Damit macht man dem Herrn die größte Freude.

Mit dieser Einstellung verbleibt auch in der Wüstenzeit Hoffnung. Jesus ist auch in ihr immer da, auch wenn man nichts spürt, hört oder erhält. Man ist trotzdem mit ihm unterwegs, ER will uns nur gerade etwas lehren. Vielleicht Geduld, Gehorsam, das Zuhören oder Stärkung der Sehnsucht nach ihm als Vorbereitung für Leid und Versuchung.
Alles wird gut.

Servus :wave:
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Laodizea
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Re: Wüstenzeit

Beitrag von Laodizea »

Rembremerding hat geschrieben: Mo 10. Jun 2019, 08:25 Mit dieser Einstellung verbleibt auch in der Wüstenzeit Hoffnung. Jesus ist auch in ihr immer da, auch wenn man nichts spürt, hört oder erhält. Man ist trotzdem mit ihm unterwegs, ER will uns nur gerade etwas lehren. Vielleicht Geduld, Gehorsam, das Zuhören oder Stärkung der Sehnsucht nach ihm als Vorbereitung für Leid und Versuchung.
Alles wird gut.

Servus :wave:
Ich weiss nicht so recht wie ich dir sagen soll, was deine Worte bei mir auslösen.
Den meissten Teil deines Beitrags kann ich beführworten und ich staune über die Art wie du sprichst, so freundlich, liebevoll, ja oft nett und sogar inspirierend. Deine blumige Sprache täuscht jedoch über die Realität von Gottes Gericht hinweg. Du bist ein Schönredner, doch ich finde mit der zitierten Äusserung bringst du ein völlig falsches Bild der Wirklichkeit ins Spiel und der unaufmerksamen Leser oder der Schriftunkundige können sich leicht verirren wenn sie deine Meinung ungefiltert, ungeprüft übernehmen.
Was würden wohl die Million Toter Hebräer in der Wüste dir gerne sagen wollenzu deinem, alles wird gut.

Nur zwei kamen aus der Wüste wieder raus und das nennst du Hoffnung?! :thumbdown:

Gruss, Laodicea :engel:
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Magdalena61
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Re: Wüstenzeit

Beitrag von Magdalena61 »

"Wüstenzeit" muß nicht immer "von Gott" sein.
Sie kann auch eine Begleiterscheinung; ein Resultat der Nachfolge sein. Weil der Gläubige zermürbt, geärgert, geschädigt und letztlich daran gehindert werden soll, auf diesem Weg an der Seite von Jesus weiter zu gehen. Oder, weil er Menschen und Mächten im Weg ist mit seinem Glauben und dem damit verbundenen Segen, der sich auch auf diejenigen (Nichtchristen) erstreckt, die ihm freundlich gesinnt sind oder ihn in irgendeiner Weise unterstützen.

Auch als Kinder Gottes leben wir in dieser gefallenen Welt. Und manchmal oder öfter muß man Bedrückung ertragen. Ungerechtigkeit... die Herrschaft der Lüge... Gefahren... Schmerzen.

"Denen, die Gott lieben..." Röm. 8,28 werden Wüstenzeiten nicht zum Nachteil gereichen.

Gott geht mit. Und Er kennt den Weg.
Gott hat Wege in der Wüste.
So ist es.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Laodizea
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Re: Wüstenzeit

Beitrag von Laodizea »

So ist es! Schön dich zu treffen :D
Es hängt von jedem Einzelnen ab, was er aus der Wüstenzeit macht.
Josua und Kaleb haben es richtig gemacht. Als Einzige aus einer Million Menschen!

Welcher Mann Gottes war nicht in der Wüste und wurde dort versucht, wie stark, wie echt, wie wahrhaftig sein Glaube war/ist.
Heute steht die Braut in der Wüste.
Was bedeutet das für uns?

Gruss,Laodicea :engel:
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Rembremerding

Re: Wüstenzeit

Beitrag von Rembremerding »

Ein Glas kann halb voll oder halb leer sein.
Die Wüste kann Chance oder Fluch sein.
Wenn Gottes Gericht alles ist, was man von ihm erwartet, dann ist Wüste Verzweiflung, aber:
Ich habe euch vierzig Jahre lang durch die Wüste geführt. Eure Kleider sind euch nicht in Lumpen vom Leib gefallen, deine Schuhe sind dir nicht an den Füßen zerrissen,
ihr habt kein Brot gegessen und keinen Wein und kein Bier getrunken, denn ihr solltet erkennen: Ich bin der HERR, euer Gott. (Dtn 29:4-5 NEÜ)
Eine Wüstenwanderung, obwohl man sie selbst verursachte, kann auch von Gott versorgt sein. Die Israeliten mussten 40 Jahre sich nicht um Kleider und Schuhe kümmern, nicht um Ackerbau und die Kelter, es war Frieden, während um sie herum Krieg und Sklaverei herrschte, und Gott war mit ihnen.
Sie starben, wie alle Menschen starben: weil im Alter ihre Zeit gekommen war.

Deshalb die Frage: Was war für die Hebräer in der Wüste nicht gut?
Für jene, die ständig murrten, war es Gottes Zorn. Für jene, die Gott vertrauten, war es eine Vorbereitung für ihre Kinder auf die Verheißung.

Niemand muss seine Wüstenzeit ständig gut finden oder besonders fromm gar herbeisehnen. Aber sie wird sich keinen Deut verbessern, wenn man nur murrt und nicht zu ertragen beginnt. Man kann Gott anflehen, wie der Psalmist, dass er ein Licht senden möge, mit Gott hadern, doch man darf Gott vertrauen, dass er für die seinen alles zum Guten führen wird.
Wer überall nur Gottes Zorn und Strafe sieht, der hat nicht verstanden, wer am Kreuz diesen Zorn und die Strafe schon längst auf sich genommen hat und zu dem man in der Not fliehen kann.
Maryam
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Re: Wüstenzeit

Beitrag von Maryam »

Also mit dem Ruf Jesus Christus in eine fortan getreuliche Nachfolge, endet doch mit der Zeit allfällige Wüstenzeit/Finsternis für jene, die durch Jesus und seine Jünger/Apostel in der Bibel lernen, dass Abkehr von aller Bosheit= Lieblosigkeit = Gottlosigkeit, somit die wachsen könnende Liebe zu Gott, den Mitmenschen und sich wie eine dauerhaft erquickende Oase in der Wüste ist und sich so ausbreitet das die Oede der einstigen inneren Wüste in ein fruchtbares Land entwickeln kann.

Klar war dies damals zu Jesus Christus Zeiten höchst gefährlich, drohte beherzten überzeugten Konvertiten vom damaligen Judentum zum von Jesus Christus göttlichweise geprägten Christentum, Verfolgung, ja gar Tötung.

Wer sich indes in heutigen Zeiten an Jesus Christen Lehren hält, wird dann wiederum zur Oase für solche Glaubensgeschwister und auch andere Mitmenschen, die noch immer aus was für Gründen auch immer, gelegentliche Wüstenzeiten erleben. Wie will man ein Licht in den Herrn sein und dies leuchten lassen, wo Finsternis herrscht, wenn im inneren derselben noch Finsternis ist?

Mir ist es eigentlich unbegreiflich, wie man als beherzten, gewissenhaften, treuen Nachfolger Christi sich Sorgen vor einem angeblichen Gericht Gottes machen kann.

Es steht ja auch in der Bibel, dass wer überwindet, den Anfechtungen des Satans wiedersteht, belohnt wird. Dies mit bleibendem inneren Frieden, Bewahrung gottseits vor allfällig neuer Wüstenzeit.

lg Maryam
Spice
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Re: Wüstenzeit

Beitrag von Spice »

Wüstenzeiten kommen nicht, weil Gott oder feindliche Mächte das wollen, sondern sie kommen immer wenn tiefgreifende Veränderungen anstehen: Man liebt noch zu sehr das Gewohnte und zu dem Neuen, das einem nun wichtig werden soll, hat man noch kein rechtes Zutrauen und auch kein richtiges Verlangen. So steht man dann sozusagen in einer Art innerem Niemandsland. Ein solches ist aber das Land der Vertiefung, denn hier müssen wir hart an uns arbeiten - "Meditieren", d.h. auf Gottes Stimme hören - um so Lust auf das Neue, das werden soll zu bekommen.
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Laodizea
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Re: Wüstenzeit

Beitrag von Laodizea »

Rembremerding hat geschrieben: Di 11. Jun 2019, 05:53 Ein Glas kann halb voll oder halb leer sein.
Die Wüste kann Chance oder Fluch sein.
Wenn Gottes Gericht alles ist, was man von ihm erwartet, dann ist Wüste Verzweiflung...
Hallo Rembremerding,

kennst du die Bibel so wenig? Du kannst doch nicht ernsthaft den Gott des Gerichts aus deinem Blickwinkel ausblenden und du liegst falsch, wenn du meinst ich habe nur ausschliesslich diese Sicht Gottes.
Es ist der Heilige Geist, der uns gerade diesen Gott erklärt, denn so steht es geschrieben.
Wenn der Fürsprecher kommt, wird er die Welt überführen und aufdecken, was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist.
Johannes 16,8

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Rembremerding

Re: Wüstenzeit

Beitrag von Rembremerding »

Laodizea hat geschrieben: Di 11. Jun 2019, 16:28 kennst du die Bibel so wenig?
Ich kenne sie sogar gar nicht. Ein Buch muss niemand kennen lernen, denn Gott ist Person, kein Buch. Was nützt mir ein Bescheidwissen?
Es ist Jesus, den man kennen lernen darf, von dem das Buch handelt. Jesus lehrt uns im Studium in diesem Buch und sagt von sich, dass er ein barmherziger und gerechter Gott ist und wir bereits alle erlöst - weil und wenn Jesus in uns wohnt und wir in ihm im Glauben.
Lk 6:36, Joh 3:16, Rö 3:24; 1Kor 1:26-30, Eph 1:7 etc.

Vor welchen Gericht hat man dann Angst, wenn man in der Liebe ist und bleibt?
Der Hl. Geist überführt nicht nur den Sünder, er ist auch Zeichen, Anteil unserer Erlösung (Eph 1:14).
Eine Wüstenzeit ist immer dann Strafe, wenn man sie als solche annimmt, oder sie ist Hoffnung, auch wenn man die Tatsachen zum Heil noch nicht sieht, wenn man diese Zeit im Glauben annimmt:
Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht. (Hebr 11:1)
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