Sex ist mehr als nur Kinder kriegen

[Maryam]

In einer Freikirche, in der ich einige Zeit als Gast war, fand ich schon, dass da bezüglich Sexualität eine gewisse Verklemmtheit herrschte, das Wort Sex beispielsweise umgangen wurde mit..."du weisst schon was ich meine".

Eine Frau gestand nach dem Frauengebetsmorgen, dass es für sie manchmal fast unterträglich sei, befremdlich, wenn ihr Mann etwas wollte, was ihr nicht entsprach, anders als sonst üblich gewesen sei. Am liebsten würde sie es ihm mal sagen aber sie traue sich nicht, liesse es einfach über sich ergehen und sei froh, wenn ES vorüber sei.

Da stimmte ihr eine Frau zu. Ihr erginge es ebenfalls so, doch eine Frau dürfe sich ihrem Ehemann nicht verweigern, so stünde es in der Bibel.

1 Korinther 7, 4 Die Frau verfügt nicht über ihren Leib, sondern der Mann. Ebenso verfügt der Mann nicht über seinen Leib, sondern die Frau.5 Entziehe sich nicht eins dem andern, es sei denn eine Zeit lang, wenn beide es wollen, dass ihr zum Beten Ruhe habt; und dann kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versuche, weil ihr euch nicht enthalten könnt.

Sie zitierte natürlich nur den ersten Teil von 7,4. Also von beiderseits lustvollem Sex zwischen Eheleuten kann da wohl keine Rede sein. Als ich mich zu Wort meldete und fand, dass es wichtig sei dies mit dem Ehepartner zu besprechen, was man beim sexuellen Zusammensein gerne hat und tut und was nicht ( statt unbefriedigt einen Orgasmus vorzutäuschen -wie sie Beide vorgaben zu tun-) fanden jene 2 dies als schwierig. Andere Frauen gaben dann Tips wie sie so ein wichtiges Gespräch anpacken könnten, da es ihnen sehr geholfen habe, und die Männer es auch als hilfreich empfunden hätten zu wissen, was Beiden wirklich Freude bereitet.

Auch bezüglich Verhütung beim ehelichen Sex gab es da eine Frau die sagte, dass dies gegen den Willen Gottes sei. Kinder seien ein Geschenk des Herrn und Pille, Spirale oder Kondom würden ja Ablehnung desselben zeigen. Man müsse sich halt an fruchtbaren Tagen enthalten, auch wenn es ihm oder auch ihr schwer fiele.

Also ich denke, wennschon sollte man in christlichen Gemeinden darauf hinweisen, dass es eine falsche Interpretation des 1. Korinther 7.4 sei, wenn Frauen meinten, sie müssten -jedesmal, wenn es dem Mann danach wäre und sie mal nur OHNE Sex kuscheln wollten- den Sex über sich ergehen lassen.

Hilfreiche Broschüren, wie man ein Gespräch zu zweit darüber beginnen kann um beidseits womöglich wieder mehr Befriedigung beim Sex zu haben fände ich wichtiger als ein vielfältiges Angebot an Sextoys etc.

lg Maryam

[Magdalena61]

"Ohne Sex kuscheln" ist frauliches Wunschdenken, würde ich sagen.
Wenn die Frau sich ihrem Mann nähert, löst sie damit bestimmte Reaktionen aus. Darüber sollte sie sich im Klaren sein. Sie kann nicht erwarten, dass ihr Mann sich benimmt wie ein Hund und sich, wenn sie genug gekuschelt hat, brav auf seinen Platz schicken lässt.

Ich glaube, das Problem liegt bei den beiden Frauen woanders. Sie fühlen sich nicht wirklich geliebt, sondern bisweilen "benützt"; kann das sein? Und deshalb haben sie keine Lust auf eheliches Zusammensein --- weil sie emotional zu kurz kommen.

1. Kor. 7,4 ist kein Freibrief, um Sex einzufordern. Man muss alle Verse dazu betrachten. Zum Beispiel Eph. 5,22 und Eph. 5,25-26. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen (aber wann oder in wie vielen Ehen ist das der Fall?), dann klappt es auch mit dem Sex.
Dafür kann man beten.
LG

[Kolibri]

Die Vorstellungen von Liebe und Sex gehen in der heutigen Zeit unglaublich weit auseinander. Und das nicht nur zwischen Christen, Atheisten und Anhängern anderer Religionen, sondern auch unter Christen selbst.

Wir können und wollen euch hier keine Richtlinie für den moralisch korrekten Umgang mit Sexualität geben. Wir machen lediglich ein Angebot, mal über den Tellerrand hinaus zu schauen, und zwar mit einem klar gesetzten Fokus auf deine Partnerin oder deinen Partner!

Vom Grundsätzlichen her nicht ganz verkehrt. Denn mal ehrlich: Wenn man als Christ/in in Sachen Zweisamkeit mit dem Partner/der Partnerin wirklich etwas experimentierfreudig ist – ja, das soll’s geben … – und man sein Sexleben ein wenig kultivieren möchte, ist man (leider) stets darauf angewiesen, die ganz geläufigen Shops anzugehen, die diese Welt so bietet. Dass einem da manches unterkommt, was man am liebsten gar nicht sehen möchte (pornografische Werbung, im Internet Links zu entsprechenden Seiten usw.), ist fast unvermeidlich.

In einem Shop wie dem oben erwähnten kann man sich deutlich entspannter mal etwas umschauen.

Und: Ja, Sex ist tatsächlich mehr als nur Kinderkriegen!
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Ein aktives Sexleben zwischen zwei Partner sehe ich für die Ehe und für ein langes glückliches Leben zusammen als sehr wichtig an. Nichts ist schlimmer für das Gefühl zueinander als wenn man im Alltag abstumpft und kein Verlangen aufeinander mehr fühlt.

Warum also auch nicht mit etwas Fantasie nachhelfen.

Aber in einem haben die Kritiker hier in diesem Thread recht, Sex hat nichts mit Religion zu tun sondern ist , oder sollte zumindestens der private Bereich eines Paares bleiben.

[Chrischi88]

Versteh mich nicht falsch, aber es ist ein Ekel vor der Heiligkeit des Herrn oder willst du Ihm erklären wieso es ein Plastikvibrator auf der Muschi der Frau braucht?

Sorry, aber die gewählte Ausdrucksweise finde ich anstößiger als den Umstand, dass auch der/die eine oder andere Christ/in einen Erotikshop aufsucht. Und warum muss man immer gleich niedere Beweggründe unterstellen, wenn ein Mensch – genauer: ein/e Christ/in – beispielsweise einen Sexshop aufsucht und nach gewissen “Hilfsmitteln” Ausschau hält? Warum reduzierst du die Absicht, sich durch einen solchen Shop zu stöbern, auf die Neugier nach Vibratoren?

Freude aneinander und Spaß am Sex miteinander stehen zunächst einmal nicht der Heiligkeit des Schöpfers entgegen, ganz im Gegenteil: Auch darin wird der Schöpfer geehrt, weil die gute Gabe, die er gegeben hat, zur Freude beider voll und ganz ausgeschöpft wird. Warum nicht auch ein wenig Experimentierfreude dazugehören soll, erschließt sich mir nicht. Davon lese ich in meiner Bibel nichts – bestenfalls in manchem “christlichen Ratgeber” von Autoren, die aus Kreisen stammen, in denen Prüderie leider Tagesordnung ist. Dass da manches als “abstoßend” gilt, ist oft mehr Folge kultureller und anderer Prägungen – wir alle (ja, auch Christen sind davon nicht ausgenommen!) sind in gewisser Weise Kinder unserer Zeit und auch der Kultur, die uns umgibt –, als dass es auf einem Werturteil der Heiligen Schrift basiert.

Wie in fast allem, kann man auch hier auf zwei Seiten vom Pferd fallen. Im Optimalfall sitzt man aber in der Mitte und reitet den Gaul.

Was Sexspielzeug angeht, kann man durchaus geteilter Meinung sein. Manches ist gar nicht so dumm und kann unter Umständen sogar medizinisch sinnvoll sein.

Ein lieber Bruder und seine Frau wussten jahrelang nicht, warum ihr der Geschlechtsverkehr überhaupt nicht behagte. Sie verkrampfte sich ständig und hat es mehr “über sich ergehen lassen” statt selbst auch mal die Initiative zu ergreifen und das Liebesleben mit ihrem Mann aktiv mitzugestalten. Eines Tages – sie experimentierten zufällig mal mit Gleitgel – war das Problem behoben und zugleich die Ursache ihrer Verkrampfung erkannt: Sie passten physiologisch nicht optimal zusammen, das verursachte in ihr unbewusst eine Anspannung, und was da an Körperflüssigkeit ihrerseits abgesondert wurde, reichte nicht aus, um das auszugleichen. Mit dem Gleitgel ging’s plötzlich absolut schmerzfrei. Aber wo kriegt man so was her? Richtig, aus’m Sexshop ...

Willst du den beiden jetzt dieses “Hilfsmittelchen” verbieten, es für “abartig” erklären und von ihr verlangen, lieber Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auszuhalten, obwohl die Lösung so nahe liegt und beide ihren Spaß haben können? Ich käme im Traum nicht darauf, mir das anzumaßen.

Oder wie sieht’s denn mit dem Thema Erektionsstörungen aus? Da gibt es auch allerhand, mit dem Mann das Problem ein wenig in den Griff bekommen kann. Wenn die Durchblutung ein Problem darstellt, kann bspw. ein Penisring von Vorteil sein, um die “Standfestigkeit” zu unterstützen. Wo kriegt man den her? Ach ja, aus’m Sexshop ...

Mann (und Frau) muss nicht “pervers” sein, um auf gewisse Dinge zurückzugreifen. Es gibt auch ganz einfache, natürliche Erklärungen dafür, warum auch Christen Erotikshops durchstöbern.

Bevor ich das Verhalten eines Menschen beurteile – genauer gesagt: verurteile –, muss ich doch erst einmal hinterfragen, welche Motive seinem Verhalten eigentlich zugrunde liegen. Dass wir uns oft anmaßen, durch Verurteilungen zu suggerieren, die Beweggründe anderer Menschen zu kennen – obwohl wir diese ganz und gar nicht kennen –, ist nicht weniger abartig als manches, was einem auch in einem Sexshop begegnen kann.

Beste Grüße

Chrischi88

[Hexenjagd]

Tja womit du dich selbst auch outest Christus noch nicht wirklich erkannt zu haben denn sonst würden solche blaspemischen Aussagen nicht über deine Lippen kommen.

Lg