Rembremerding hat geschrieben: ↑Fr 19. Jul 2019, 06:46 Ursprünglich war die Aufklärung ein christliches Phänomen (etwa bei Pico della Mirandola). Diese Aufklärung wollte nichts "altes" mit "neuem" ersetzen, sondern eben aufklären, die der Sünde geschuldete Trübung des menschlichen Geistes mithilfe von Wissenschaft vermindern. Ihr noch eigen war, dass diese Aufklärung einen holistischen, gesamtheitlichen Blick auf Natur und Geist hatte.
Die Zerteilung der Welt und des Menschen begann erst später.
Die heutigen Versuche, das Christentum "aufgeklärt" zu machen, kommen weitestgehend nicht von anderen Religionen, sondern von den säkulären Weltanschauungen - und in der Tat: Damit wird die "lux aeterna" verdunkelt.Chrischi88 hat geschrieben: ↑Fr 19. Jul 2019, 11:26 Jeder Versuch, das Christentum “aufgeklärt” zu machen, es mit dem “Licht” nichtchristlicher Religionen zu “erleuchten”, verdunkelt es in Wahrheit
Ich habe lange nachgedacht, worin sich verschiedene Aufklärungs-Definitionen unterscheiden und komme zum Ergebnis: Der Unterschied liegt in der Antwort auf die Frage: "Was ist der Maßstab/das Zentrum dessen, was ich Aufklärung nenne?". - Darauf gibt es zwei Antworten:
1) anthropozentrische Aufklärung
2) theozentrische Aufklärung
Die europäische Aufklärung war, wie Rem schon sagt, ursprünglich christlich, also theozentrisch. - Inzwischen ist sie extrem anthropozentrisch und damit theozentrik-feindlich. - Man muss sich bewusst sein, dass der Begriff "Aufklärung" heute etwas ganz anderes bedeutet, als es ursprünglich gemeint war.