Ziska hat geschrieben: ↑Do 29. Aug 2019, 15:09Hatte auch schon vor mir eine kleine Gruppe zu kaufen. So 5 Stück. Es gibt ja tolle winterfeste Hühnerställe.
Wenn sie das ganze Jahr über im Freien sein sollen, würde ich dazu raten, eine Rasse zu wählen, die einen sehr kleinen Kamm hat. Der Kamm ist nämlich etwas kälteempfindlich, da ungeschützt.
Kraienköppe sind gute Winterhühner. Sie sind auch sehr wehrhaft gegenüber Feinden.
Der Hahn sieht etwas blöd aus, das gebe ich zu. Aber die Hennen finde ich hübsch; hätte auch gerne solche. Sie sehen ein bißchen aus wie Großvögel. Den Besitzern gegenüber sollen sie sehr zahm werden. Man bekommt sie nicht an jeder Ecke.
Am wenigsten tauglich sind die Hybridhühner, die für die Hühnerindustrie legen. Sie legen tatsächlich wahnsinnige Mengen an Eiern, 300 im Jahr oder so, aber das laugt sie auch aus.
Italiener legen im ersten Jahr ca. 200 Eier und danach etwas weniger. Aber immer noch genug für uns.
Sie machen ganz schöne Arbeit, wenn man keinen Hof hat, wo sie richtig leben können.
Versorgen und saubermachen muss man sie schon.
Zwei bis drei Mal am Tag kriegen sie Futter und Wasser.
Alle paar Wochen muss man den Stall saubermachen. Alles raus, neu einstreuen, fertig. Stroh kann man in Kleinballen kaufen und Heu mache ich selber. Das geht auch, wenn das Gras mit dem Rasenmäher geschnitten wurde.
Und Futter schneide ich fast täglich mit einer Schere, so sind nach dem Mähen die Kanten auch immer sauber ohne Extraarbeit. Acht Hühner fressen etwa einen 10- L- Eimer voll pro Tag. Gut reingedrückt. Und sie fressen fast alles, das in der Küche anfällt. Gurkenschalen, Apfelbutzen, Kürbiskerne - da sind sie ganz geil drauf.
Wenn ich Essensreste füttere, also etwa einen Rest Nudelsuppe oder Gurkensalat, wasche ich vorher die Gewürze raus.
Weizen, Mais, "Geflügelmix" und Muschelgrit kann man bei WLZ, BayWa oder Raiffeisen kaufen. In großen Regentonnen oder Fässern gelagert ist das Getreide sicher vor Mäusen.
Das war's dann aber auch schon.
Milben, Läuse usw. Das liegt bestimmt dran, wenn sie zu eng gehalten werden.
Wenn der Stall sauber gehalten wird, hat man den Befall durch Ungeziefer im Griff. Läuse hatten wir noch nie. Vogelmilben werden bei Wärme lästig. Dagegen kann man "
Kieselgur"- Pulver in die Ecken, an die Laufstraßen der Milben an den Wänden, auf die Sitzstangen und in den Badesand geben. Das ist ein natürlicher Silikatstaub und die Abwehrwirkung hält eine Weile lang vor.
Dann müßte ich noch wegen der Greifvögel ein Netz drüber spannen...
Ein Dach wäre besser.
Wenn es im Winter schneit, kommt das Netz nämlich immer weiter runter.
Wenn man eine Voliere baut, kann man sie überdachen und auch den Zaun an den Seiten mindestens 30 cm eingraben, zum Schutz gegen Besuche von Fuchs und Marder in der Nacht. Der Auslauf kann größer sein, der muss nicht unbedingt überdacht werden. Hühner mögen kahle Ausläufe nicht so sehr, sie haben Angst vor Raubvögeln. Es ist gut, wenn Bäume oder Büsche da sind, unter denen sie sich verstecken können und die im Sommer einen Schutz gegen die Hitze bieten.
Hühner können nicht schwitzen. Kälte vertragen sie gut, wenn sie sich langsam daran gewöhnen können. Aber Hitze nicht. Es hat schon so mancher Hühnerhalter seine Hennen durch einen Hitzschlag verloren.
Wenn die Temperaturen so heftig sind wie in den letzten Wochen, kühle ich den Stall mit einem Ventilator. Der läuft von etwa 11 Uhr bis zum Abend. Die Hühner lieben ihn. Sie stellen sich in den Wind und lassen die Federn flattern. Und wehe, ich aktiviere ihn nicht rechtzeitig, dann protestieren sie.
Außerdem würden die Nachbarn meckern. Denn Hühner sind ja auch nicht leise.
Wenn du nicht gerade mitten in der Stadt wohnst, sollte die Haltung von Kleintieren erlaubt sein. Ein Hahn muß ja nicht sein. Bestimmt gibt es irgendwo im Internet einen Bebauungsplan. Vielleicht steht da etwas zur Tierhaltung drin. Ansonsten kann man auch bei der Stadtverwaltung nachfragen.
Hühner sind nicht den ganzen Tag laut. Nur, bevor sie legen, da jammern einige dann herum, bis sie das Werk vollbracht haben, und dann, wenn sie das Ei gelegt haben. Unsere machen das allerdings manchmal so:
Eine Henne verkündigt stolz ihre Leistung, und dann feiern
alle mit einem minutenlangen Konzert.
Italiener sind halt lebhafte, laute Hühner.
Es gibt ruhigere Rassen.
Mit den Jahren werden sie ruhiger.
Wenn sie sich erschrecken, z.B. weil geböllert wurde, dann gackern sie auch. Ein Hund ist aber lauter, würde ich sagen.
Es reicht, wenn die mal sagen, dass sie unseren kleinen Hund öfter hören würden, als den Schäferhund, als der noch lebte...
Wir nehmen auch Rücksicht auf die Nachbarn. Sonst hätte ich nämlich auch noch einen Hahn. Und die Hunde dürfen draußen nicht sinnlos bellen.
Aber: Nicht alle Nachbarn sind nette Menschen.
Warum soll man sich so einschränken lassen? Bei denen bellen Hunde... jaulen extra laute Motoren... dröhnen Bässe...
Einigen, die etwas netter sind, habe ich, wenn die Hennen zuviel legten, im Laufe der Jahre eine ganze Menge Eier geschenkt.
Ich werde das in der neuen Welt machen,
Es ist nicht schwer, Hühner zu halten. Es gibt auch Zwerghühner, alle möglichen Rassen. Die sind klein- brauchen nicht so viel Platz-- ich finde aber, sie sind lauter als die großen Hennen.
LG