Weniger ist mehr?

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Smoke
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Weniger ist mehr?

Beitrag von Smoke »

Hallo,
ich würde gerne etwas mit euch Diskutieren. Worauf könntet man im Leben verzichten? Also rein Materiell. Handy, PC, Auto, Markenklamotten und so weiter? Wie sehr würde euch dieser Verzicht beeinflussen? Würdet ihr immer noch glücklich sein oder klammert man sich so sehr an materiellen Dingen fest, dass es ohne diese keinen Sinn mehr im Leben gibt?

Bei mir ist es ja so, dass ich gerne mal auf das eine oder andere verzichte. Es kommt immer auf die Funktion des jeweiligen Stückes an. Nehmen wir mal das Handy. In der heutigen Zeit ist es ja immer so, dass man immer das neueste haben will, egal wie viel es kostet. Das sehe ich etwas anders. Die "alten" Handys bzw. Smartphones haben auch gute Werte. Für den allgemeinen Gebrauch reichen die völlig. SMS, Telefonieren. Dafür braucht man nicht unbedingt ein Smartphone mit Touchscreen. Ein altes Tastenhandy reicht da völlig aus. Musik hören, sollte ja mit den "alten" Handys auch gehen. Es ist ja so, dass man mittels Smartphone immer und überall erreichbar sein kann. Durch die GPS Funktion weiß dann jemand, wenn er es richtig macht, wo sich diese Person befindet. So etwas hat man mit "alten" Handys nicht.

Mich Interessierter welche Meinung ihr zu diesem Thema habt. :wave:

Mfg: Smoke
"Der klügste Krieger ist der, der niemals kämpfen muss."
Sunzi, Die Kunst des Krieges, 500 v. Chr.
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Bonnie
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Re: Weniger ist mehr?

Beitrag von Bonnie »

Hallo smoke,

Was das Handy angeht bin ich auch sehr genügsam. Dank des sponserings meiner Kinder habe ich allerdings ein Smartphone. In Ermangelung eines Festnetzanschlusses ist es auch die einzige Möglichkeit mich zu erreichen. Und da ich ein sehr orientierungsloser Mensch bin, ist es oft auch hilfreich mal eben nachzuschauen WO ich mich verlaufen habe.

Vor Jahren bin ich sehr lange Zeit ohne Fernsehen und Internet ausgekommen, da es einfach nicht möglich war. Hie und da mal eine Stunde. Ich denke, wenn ich wollte würde ich das wieder genauso auf die Reihe bekommen. Um das Leben zu entschleunigen wäre das sicher eine gute Maßnahme.

Markenklamotten habe ich noch nie gebraucht, auch die den größten Flatscreen-Fernseher oder den neuesten Laptop (ich arbeite noch mit Vista :lol: ) nicht. Solange Dinge funktionieren und das tun, wofür ich sie habe, ist es mir egal, ob sie neu oder alt sind. Ein Auto habe ich schon fast 10 Jahre nicht mehr. Allerdings lebe ich auch in der Großstadt mit einem guten ÖPNV. Den Rest kann ich mit dem bekannten hellgrünen Fernbusunternehmen bewältigen.

Da ich eigentlich schon immer mit wenig klar gekommen bin, und auch so erzogen wurde, macht es mir wenig bis nichts aus auf Dinge zu verzichten, die für andere wichtig sind. Oft wird das Leben sehr vereinfacht dadurch.

Worauf ich allerdings nicht verzichte und was wichtiger ist als alles Materielle, sind Fahrkarten, um mehrmals wöchentlich in meine Gemeinde zu fahren und um mich mit Freunden zu treffen. Dafür spare ich gerne an anderen Dingen.
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
Hebräer 11,1
Rembremerding

Re: Weniger ist mehr?

Beitrag von Rembremerding »

Im christlichen Kontext gibt es Fastenzeiten. Man kann sie zum Anlaß nehmen, bewusst seine Abhängigkeit von Dingen zu überprüfen, in dem man sie sein lässt.

Das Smartphone scheint inzwischen das wichtigste Utensil des Menschen geworden zu sein. Ich besitze privat keines, aber ich sehe es durchaus als etwas positives an. Es sollte sein, dass der Mensch sich weiter kollektivieren kann und voneinander lernen. Der Mensch hat Vernunft bekommen, sollte sie nutzen, und Achtsamkeit für den Augenblick und seine Umwelt zeigen.

Es gibt viele kleine Dinge, auf welche man verzichten kann, bevor sie irgendeine Ideologie verbietet: Z.B. die Plastiktüte für die Melone, alle 2 Jahre eine neue Möblierung, Plastik-Party-Kram, Teebeutel mit Metallklammern, ein überdimensioniertes Auto als Leasing, Einweg-Kram, einen aufgeräumten eigenen Garten mit Baumarkt-Flair, das Internet ausdrucken, etc. ;)

Servus :wave:
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Kolibri
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Re: Weniger ist mehr?

Beitrag von Kolibri »

Ich habe 14 Jahre in meienr Kindheit gelebt, da gab es weder Fernseher noch I Phones, selbst zur Schule musste ich oft Stundenlang laufen.

Und ich fühle mich heute noch am wohlsten wenn ich all diese Dinge nicht habe, sondern auf meinem Land bin, da habe ich so viel zu tun, da brauche ich weder TV PC noch I Phone und wenn ich in Afrika für 2 Monate unterwegs bin, reicht mir meine Kamera, mein Mann und meine Tochter, natürlich nicht in dieser Reihenfolge.
joris

Re: Weniger ist mehr?

Beitrag von joris »

Smoke hat geschrieben: Sa 7. Sep 2019, 23:53 Worauf könntet man im Leben verzichten? Also rein Materiell. Handy, PC, Auto, Markenklamotten und so weiter?
Wenn man sich in der Welt so umschaut, so kann man auf ganz viel verzichten. In vielen Ländern haben die Menschen nicht so viel Zeugs wie wir hier in Deutschland. Sobald man einigermaßen gut wohnen kann und genug Nahrung und Trinkwasser hat, ist es im Grunde schon ausreichend.

Allerdings ist unser Land hier schon reichlich kompliziert. Ein paar weniger Formulare oder Regeln könnte man gebraucht. Unser Steuergesetz sucht auf der Welt seines Gleichen. Generell ist hier so viele geregelt, dass man sich je nach Lebenssituation ganz viele Sachen anschaffen muss. Da ist vieles sinnvoll, vieles aber auch nicht. Trotzdem lebe ich hier gern, solange wie ich soll.
Spice
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Re: Weniger ist mehr?

Beitrag von Spice »

Smoke hat geschrieben: Sa 7. Sep 2019, 23:53 Hallo,
ich würde gerne etwas mit euch Diskutieren. Worauf könntet man im Leben verzichten? Also rein Materiell. Handy, PC, Auto, Markenklamotten und so weiter? Wie sehr würde euch dieser Verzicht beeinflussen? Würdet ihr immer noch glücklich sein oder klammert man sich so sehr an materiellen Dingen fest, dass es ohne diese keinen Sinn mehr im Leben gibt?
Ich nehme mal an, dass Du noch recht jung bist. Wenn man da zu bestimmten Gruppen dazugehören will, kann man natürlich auf vieles, z. B. Markenklamotten, nicht verzichten.

Man muss also, um verzichten zu können schon wissen was man will und was das Leben überhaupt zu bieten hat. Du kannst Dir ja mal die Frage vorlegen, was suchen die Menschen? Wenn ich Dir auch jetzt schon das Ergebnis sage, sollte das Dich nicht abhalten, zu fragen, ob meine Antwort wirklich stimmt. Aber ich sage, alles Bestreben des Menschen hat kein anderes Ziel als glücklich zu werden und glücklich zu bleiben.
Dann wäre zu fragen, kann man glücklich werden und bleiben, wenn das Glück von äußeren Faktoren abhängig ist? - Da wird es ja durch die Wechselfälle des Lebens immer gefährdet und ist nie vollkommen. Wo ist es also zu finden? - In der Unabhängigkeit von Menschen und Dingen, also im Ewigen (Gott).
Je mehr man also im Ewigen sein Glück sucht, um so mehr kann man verzichten, um so glücklicher wird man!
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Magdalena61
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Re: Weniger ist mehr?

Beitrag von Magdalena61 »

Spice hat geschrieben: Mo 9. Sep 2019, 10:00 Wenn man da zu bestimmten Gruppen dazugehören will, kann man natürlich auf vieles, z. B. Markenklamotten, nicht verzichten.
Was ist an Markenklamotten verwerflich?
Wenn man nicht gerade künstlich überteuerte Wahnsinnspreise bezahlt, sind Marken im Vergleich mit den No- Name- Wegwerfprodukten klar im Vorteil, das ist meine Erfahrung.

- Es sind nicht so viele Schadstoffe enthalten
- Die Qualität ist besser, sodass die Kleidung wesentlich länger hält
- Fertigen lassen die Firmen leider fast alle in Billiglohnländern. Renommierte Marken können sich, wenn sie nicht Kunden verlieren wollen, keine Skandale leisten. Also müssen sie ein bißchen besser aufpassen, unter welchen Bedingungen ihre Sklaven arbeiten als Handelsketten, bei denen das durchschlagendste Argument "billig" ist.
- Markenkleidung sitzt besser und verursacht seltener Allergien und Hautreizungen.
- Unter'm Strich gerechnet schneidet Markenware überwiegend wesentlich günstiger ab als Ramsch.

Seit Jahren trage ich keine Billig- Jeans mehr, sondern hauptsächlich Lee und Wrangler, weil diese meine Lieblingsmarken sind. Und natürlich kaufe ich lieber Neuware als die gebrauchten Hosen eines Fremden aufzutragen.

Da ich mir die Originalpreise nicht leisten kann, suche ich bei ebay nach "Ladenhütern". Meine Größe ist etwas individuell, Länge 29-30 ist am besten für mich; die gibt es nicht so häufig, weil die meisten Leute größer sind als ich, dafür kauft sie dann aber auch nicht so schnell jemand weg, wenn mal eine verfügbar ist. Jeans mit längeren Beinen muss ich unten umschlagen.

"Modern" ist mir egal, ich liebe die Karottenjeans mit den weiten Taschen. Selbst bei ebay sind die kaum zu finden. Deshalb muß man dranbleiben mit der Suche und immer wieder schauen. Für eine neue Jeans bin ich bereit, 35 Euro zu investieren. Die hält dann nämlich gut, und die Knie kann man einige Male flicken, wenn sie durch sind.

Mit T-Shirts etc. ist es genauso. Markenware kann man viel öfter waschen und damit länger tragen. Es kommt auch auf die Marke an. Natürlich verblassen mit der Zeit die Farben. Aber die Shirts bleiben in Form und sind über Jahre hinweg tragbar.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
joris

Re: Weniger ist mehr?

Beitrag von joris »

Bei Markenware fallen mir die Outlets ein. Diverse Produzenten haben bereits bestätigt, dass sie ganze Chargen speziell für die Outlets herstellen. Geringere Qualität und teilweise andere Produktionsstätten. Der niedrige Preis wird nicht nur vollständig kompensiert, sondern teilweise in der Marge sehr lohnenswert für den Produzenten.
Spice
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Re: Weniger ist mehr?

Beitrag von Spice »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 9. Sep 2019, 13:05
Spice hat geschrieben: Mo 9. Sep 2019, 10:00 Wenn man da zu bestimmten Gruppen dazugehören will, kann man natürlich auf vieles, z. B. Markenklamotten, nicht verzichten.
Was ist an Markenklamotten verwerflich?
Ich habe da nur die Jugendlichen im Auge, bei denen Du nichts gilst, wenn du nicht Schuhe oder sonstwas einer ganz bestimmten Marke hast und man also danach beurteilt wird.
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Magdalena61
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Re: Weniger ist mehr?

Beitrag von Magdalena61 »

Ja, in Jugendcliquen kann der Druck schon ernorm hoch sein.

Wenn ich mich nicht ganz falsch erinnere, wurden meine Kinder auch teilweise verächtlich angemacht-- sie hatten nur wenig Markenkleidung, und sie hatten Flicken auf den Jeans.
Deswegen mochte einer meiner Söhne die geflickten Hosen dann nicht mehr in die Schule anziehen.

Ich würde es besser finden, wenn andere Eltern die Jeans ihrer Jungs auch erst einmal flicken, anstatt sie gleich zu entsorgen. Umwelt? Nachhaltigkeit? Was nützt es, vegan zu essen und elektromobil zu fahren, wenn man in anderen Bereichen des Lebens eine gedankenlose Wegwerfmentalität lebt?

Es gibt aber nicht nur die Jugendlichen mit den reichen Eltern und Großeltern, die den Kindern und Enkeln die teuren Designerklamotten finanzieren. Sondern es gibt auch viele Kinder, deren Eltern nicht viel verdienen oder sogar von Hartz IV leben. --

Ich versuchte, meinen Kindern klar zu machen, dass sie, obwohl wir nie H4 bezogen, eine Vorbildfunktion übernehmen und somit auch etwas gegen die Ausgrenzung von Kindern aus finanziell schlechter gestellen Familien tun können.

Wenn Markenware günstig zu haben war, kaufte ich auch mal diese, und die Teile wurden dann noch mehrmals an die jüngeren Geschwister "vererbt".
Aber meine Kinder hatten noch ein anderes Plus: Selbstgestrickte Pullover. Unikate.
:)

Manchmal fragt man sich, ob es nicht besser wäre, wenn hierzulande auch "Schuluniformen" eingeführt würden. Damit keiner sich über seine Klassenkameraden erheben kann. Es ist nur zu befürchten, dass diese ziemlich teuer ausfallen würden. ZU teuer auch für unsere Verhältnisse. Weil diejenigen, die darüber entscheiden und die Modelle heraussuchen würden, in der Regel zu den Besserverdienern gehören oder sogar verbeamtet sind.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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