Das esoterische Evangelium

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lovetrail
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Das esoterische Evangelium

Beitrag von lovetrail »

Hallo!

Weil mich Magdalena darum gebeten hat, möchte ich kurz skizzieren, worum es sich bei der esoterischen Lesart des christlichen Evangeliums handelt und worin ich die Gefahren für (potentielle) Christen sehe.

Zunächst einmal behauptet die esoterische Lesart, dass das allgemeine christliche Verständnis der Bibel nur oberflächlich wäre und sich ein tieferes und breiteres (esoterisches) Verständnis der Bibel finden ließe.

Nun ist es freilich so, dass es manchmal einen tieferen Sinn gibt. Die esoterische Lesart geht aber soweit, dass Jesus nicht mehr als der Herr der Herrn, als Erstgeborener aller Schöpfung, sondern nur mehr als ein Meister/Avatar unter mehreren betrachtet wird.

Damit zusammenhängend wird dann oft gesagt, Jesus und Christus wären nicht ein und diesselbe Wesenheit, sondern der Christus habe den irdischen Jesus überschattet. (Der irdische Jesus soll hingegen mehrere Reinkarnationen durchgemacht haben)
Eine andere Variante davon: Jeder habe das Christusbewusstsein und sei im Grunde ein Sohn/ eine Tochter Gottes, habe dies aber vergessen.

Ein Meister soll also sich selbst, sein inneres Licht, sein Christusbewusstsein, sein höheres Selbst... realisiert haben. (= Erleuchtung). Ein Meister wäre in diesem Sinne also ein bloßes Vorbild, eine Vorlage für Wahrheitssucher im allgemeinen.

Ins Hintertreffen gerät da natürlich die Sünde des Menschen. Bzw die Sünde bestünde dann primär in der Unwissenheit/Ignoranz gegenüber dem wahren Selbst bzw in einer fälschlichen Identifikation mit dem Irdischen.

Somit wird das Geistige per se als erlösend gewertet, wobei der Gegenspieler dann der Materialismus wäre.
Das verkennt aber die Bosheit in den geistigen Regionen, die gefallenen Engel, die Weltbeherrscher der Finsternis.
Zudem übersieht man in diesem Dualismus von Materie und Geist leicht negative Eigenschaften wie den Hochmut.

In einer Variante werden diese dunklen Mächte überhaupt geleugnet und lediglich geistigen Äusserungen des Menschen zugeschrieben. (primär wiederum der Unwissenheit und der Gier)

Erlösung findet also in einer Selbsterkenntnis statt, welche letztendlich darin besteht, sich selbst als göttlich (Gott) zu erkennen. Der Weg nach Innen wird also propagiert.
Somit bekommen östliche Religionen wie Hinduismus und Buddhismus Vorbildcharakter.

Bücher in diesem esoterischen Feld sind u.a. "Gespräche mit Gott", "Ein Kurs in Wundern", "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart" (Eckhart Tolle), "Das Wassermann Evangelium", "Die Wiederkunft Christi - die Auferstehung des Christus im eigenen Inneren" (Yogananda)
https://www.yogananda-srf.org/lineagean ... istus.aspx

Dass diese Lehren unvereinbar mit der biblisch bezeugten Lehre Jesu Christu sind, sollte jedem echten Christen einleuchten.
Die Gefahren bestehen darin, Sünde kleinzureden, das Heil in sich selbst und nicht in Gott zu suchen, Jesus zu relativieren, seine Liebe und sein Opfer zurückzuweisen. Die Gnade genügt nicht, der Mensch muss sich nun selbst erlösen. (zB durch Yogatechniken, Innenschau, esoterische Philosophie).
Das kann alles in bester Absicht geschehen, da man versucht einen gemeinsamen Nenner der Religionen zu finden und alle Konflikte in "love and peace" aufzulösen. Allerdings werden die traditionellen Christen dabei nicht geschont, da diese meist die stärksten Gegner sind.

Siehe dazu auch die Bücher von den Theosophinnen Helena Blavatsky und Alice Bailey.


Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit offenbart worden ist, der Sohn des Verderbens;
der sich widersetzt und sich überhebt über alles, was Gott heißt oder Gegenstand der Verehrung ist, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich ausweist, dass er Gott sei. (2. Thess.2,3-4. Elb.)


Soweit mal einige zentrale Punkte von mir dazu. Kann gerne ergänzt werden.

LG lovetrail
Zuletzt geändert von lovetrail am Di 17. Sep 2019, 19:38, insgesamt 1-mal geändert.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
joris

Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von joris »

Das Thema erinnert mich an die Korinther und die Kolosser und daran, wie Paulus auf solcherlei vermeintlich hohe bzw. tiefe Gedanken reagierte. Der Apostel teilte die Bedenken des TE.
Rembremerding

Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von Rembremerding »

Das Betörende an diesem esoterischen Christentum ist, dass es dem Individualismus der heutigen Tage entgegen kommt. Selbst gilt es sich zu erlösen, Schuld und Sünde (so weit sie überhaupt erkannt/akzeptiert wird) kann man mit sich selbst klären. Der Wohlfühlcharakter dieser Erlösung meint, man muss sich selbst nur etwas gönnen wollen.
Die Methoden, die sich daraus ergeben, sind im Höchstmaß egozentrisch: Etwa Yoga, Meditationstechniken, "Lichtarbeit" etc. haben keinerlei kommunikativen Anspruch. Die Auseinandersetzung mit dem Mitmenschen erschöpft sich darin durch ihn im besten Fall sich selbst weiter zu entwickeln. Meist ist dies auch konsequent: Denn das esoterische Christentum will im Grunde unpersönlich sein. Gott wird dann nur mehr zu einer Energie, man selbst und der Nächste besteht aus Energien.
Fatal dabei ist, dass man meint, auch mit "bösen, schlechten Energien" arbeiten zu können. Aber indem man sich mit ihnen befasst, ergreifen sie, denn man ist schutzlos.

Moral, Sitten, so weit sie überhaupt einen Stellenwert erlangen, erhalten in diesem esoterischen Christentum mit ein bißchen Jesus als "Marke" eine Graduation. Die Würde des Menschen, des Nächsten, hat einen Zweck zu erfüllen, ist nicht mehr absolut. Man betrachte den modernen Humanismus: Etwa den Gedanken, man müsse die Vermehrung des Menschen aufhalten, damit die Natur, die Erde erhalten bleibt (Die Natur als Götze), oder eine Voranstellung des Klimas vor dem Leben allgemein (eine Wettergott-Verehrung), wobei hier nicht falsch verstanden werden darf, dass man die Umwelt nicht schützen und bewahren soll oder es etwa keinen menschengemachten Klimawandel gibt. Eine andere Götzenverehrung ist der Wahn des Menschen nach steter Gesundheit und Jugend.

Seit 9/11 wird Religion allgemein für viele als Gewaltpotential betrachtet, das verschwindet, wenn man Glaube und Religion abschafft oder in einem Einheitsbrei neutralisiert. Das esoterische Christentum greift in diesen Wunsch nach einer Wohlfühl-Spiritualität, in der, wie im Relativismus alles im Leben, Glaube ebenso relativ zu werden hat.
Verlierer dabei ist immer die Wahrheit, die jedoch eine tiefe Sehnsucht im Menschen bleibt. Im Supermarkt der Spiritualität wird der individuelle Glaube konfiguriert, um möglichst ohne Widerstand das maximale Wohlfühllevel zu erreichen. Dazu kommt eine Ungeduld sowie allgemeine Oberflächlichkeit, die geistige Dinge nicht mehr zu durchdringen vermag und oft scheinbar dasselbe der Einfachheit halber als das Gleiche annimmt.

Servus :wave:
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lovetrail
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Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von lovetrail »

Danke für die Ergänzung! Wichtige Punkte! (Individualismus, Gott als unpersönliche Kraft, Wohlfühlen...)
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
Faust

Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von Faust »

lovetrail hat geschrieben: Di 17. Sep 2019, 18:34Eine andere Variante davon: Jeder habe das Christusbewusstsein und sei im Grunde ein Sohn/ eine Tochter Gottes, habe dies aber vergessen
Ja, in etwa so sehe ich das :thumbup: das würde ich jedoch anders formulieren: jeder Mensch hat das Potential zum Christus-Bewusstsein. Der Same der Erleuchtung ist in allen Menschen, aber nur wenn er richtig bewässert wird, kann er sich entfalten. Offensichtlich haben noch nicht alle Menschen das Bewusstsein eines erleuchteten Menschseins erreicht, wie wir es in Jesus erkennen können, doch das sollte uns nicht davon abhalten in diese Richtung zu gehen.
Ein Meister soll also sich selbst, sein inneres Licht, sein Christusbewusstsein, sein höheres Selbst... realisiert haben. (= Erleuchtung). Ein Meister wäre in diesem Sinne also ein bloßes Vorbild, eine Vorlage für Wahrheitssucher im allgemeinen.
Richtig. Darum verehre ich Jesus als großen Meister, Propheten und Lehrer der Wahrheit, aber ich betreibe keinen Personenkult. Alllerdings mit der Beifügung: der Jesuskult ist zweifellos eher ein heilbringender Kult, wenn man ihn mit anderen, schädlichen Kulten vergleicht. Darum sehe ich keine Veranlassung meine christlichen Brüder und Schwestern von diesem Kult abzubringen, falls er ihnen zum Heil dient. Jeder soll nach seiner Façon selig werden. Swami Vivekananda hat meine Sicht auf Jesus sehr gut zum Ausdruck gebracht Christ, the Messenger:
In his lecture Vivekananda has compared the entire human existence to an ocean, where an individual's life is like waves. He has compared human lives with the waves rising on the ocean, and then falling down. Jesus is like a big wave that comes very rarely. Vivekananda called Jesus "The great soul, the Messenger."
Er sagte, dass uns in Christus das tiefste Wissen zur Verfügung gestellt wird: die Identität von Mensch und Gott, „Atman“ und „Brahman“ in dem spirituellen Vokabular des Vedanta. Das ist die „esoterische“ Sicht auf Jesus, die über die exoterische Religionslehre hinaus geht. Er betonte auch, dass es hilfreich sei Gott in der Gestalt eines Menschen zu verehren, so wie im „Gottmenschen“ Jesus Christus. Andererseits kritisierte er aber auch, dass viele Christen die Offenbarungen des Göttlichen in den anderen Religionen verleugnen, beispielsweise in Buddha. Ich würde noch hinzufügen: Muhammad :engel: ich bin der Ansicht, dass alle großen Meister der Weisheit verehrt werden sollten. Ich hoffe sehr, dass sich das Christentum der Zukunft in eine zunehmend esoterisch-mystische Richtung entwickelt, veraltete Dogmen über Bord wirft und die Haltung zu den anderen Religionen neu überdenkt. Jesus spielt eine Schlüsselrolle in der spirituellen Evolution der Menschheit, aber wir sollten die anderen Propheten und Gesandten Gottes nicht vergessen:
Die Propheten (I) Amina Adil (Die Lebensgeschichten der Gesandten Gottes nach arabischen und türkischen Quellen. Erster Band: Von Adam bis Jesus)
Die Propheten (II) Amina Adil Die Lebensgeschichten der Gesandten Gottes nach arabischen und türkischen Quellen. Zweiter Band: Sayyidunâ Muḥammad
:wave: :Herz2:
Zuletzt geändert von Faust am Mi 18. Sep 2019, 01:08, insgesamt 2-mal geändert.
Ams

Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von Ams »

Jesus hatte das auf Erden höchst möglichste Bewustsein erreicht und daher den Titel "Gesalbter Gottes" zurecht getragen.

Jeder Mensch hat nicht nur das Potential ebenfalls dazu... sondern es ist seine Erfüllung.

Die Nachfolge Jesus bedeutet: Step by Step sein Bewustsein solange zu erweitern bis man - symbolisch gesprochen - den Himmel erreicht hat.

Buddha nannte es: Nirvana. Jesus: Das Reich Gottes.

Der Weg dorthin ist das schrittweise ablegen... aller falschen Vorstellungen über die Wirklichkeit und über einem selbst.

"Ich und der Vater sind Eins" ... ist das Ziel von Jesus und Buddha gewesen. Beide hatten es erreicht.

Ihre Nachfolger... folgen ihnen nach.

Keiner kann Jünger/in Jesus sein... wer nicht bereit ist sich Selbst beständig zu transzendieren.

"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst".

Solange bis man bei Gott angekommen ist. Bis das Bewustsein den Himmel berührt hat.

Bis alle falschen Vorstellungen über die eigene Wirklichkeit fallen gelassen wurden.
abc

Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von abc »

lovetrail hat geschrieben: Di 17. Sep 2019, 18:34 Weil mich Magdalena darum gebeten hat, möchte ich kurz skizzieren, worum es sich bei der esoterischen Lesart des christlichen Evangeliums handelt und worin ich die Gefahren für (potentielle) Christen sehe.
Hallo lovetrail, ein wichtiges Thema, insbesondere für ein christliches Forum. Zudem möchte ich dir ein Lob aussprechen, denn du hast die Problematik gut aufbereitet - dein Erstbeitrag stellt eine gute erste Übersicht dar - Danke.
abc

Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von abc »

Ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der esoterischen Lesart innerhalb der christlichen Nachfolge ist sicherlich jenes Konzept, das in seiner Mitte das sogenannte 'Christus-Bewußtsein' verankert hat.

Die Theosophische Bewegung und ihre Gründerin hast du bereits namentlich erwähnt. Man könnte noch ergänzen, daß man Anfang des 20. Jahrhunderts versucht hatte, einen indischen Jungen, Jiddu Krishnamurti (*), als wiederverkörperten Christus zu etablieren.

Rudolph Steiner, damals noch Mitglied der theosophischen Bewegung, lehnte diese Vorgabe entschieden ab und begründete in der Folge die Anthroposophische Gesellschaft, in der die Christuswesenheit eine zentrale Rolle spielt.

(*) Jiddu Krishnamurti, für den man einen eigenen Orden geschaffen hatte, nabelte sich mit der Zeit von der theosophischen Bewegung ab und löste auch den Orden auf.
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Magdalena61
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Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von Magdalena61 »

lovetrail hat geschrieben: Di 17. Sep 2019, 18:34Weil mich Magdalena darum gebeten hat, möchte ich kurz skizzieren, worum es sich bei der esoterischen Lesart des christlichen Evangeliums handelt und worin ich die Gefahren für (potentielle) Christen sehe.
Danke.
Zunächst einmal behauptet die esoterische Lesart, dass das allgemeine christliche Verständnis der Bibel nur oberflächlich wäre und sich ein tieferes und breiteres (esoterisches) Verständnis der Bibel finden ließe.
Das wissen (viele) Christen auch, aber das "tiefere Wissen" ist nicht esoterischer Natur, sondern hat mit dem Studium hebräischer Spezialitäten zu tun.
Die esoterische Lesart geht aber soweit, dass Jesus nicht mehr als der Herr der Herrn, als Erstgeborener aller Schöpfung, sondern nur mehr als ein Meister/Avatar unter mehreren betrachtet wird.
Und wer sind die anderen?

Wenn man nichts weglässt, das geschrieben steht, kommt man an Jesus und an seiner Lehre nicht vorbei.
Damit zusammenhängend wird dann oft gesagt, Jesus und Christus wären nicht ein und diesselbe Wesenheit, sondern der Christus habe den irdischen Jesus überschattet.
(Der irdische Jesus soll hingegen mehrere Reinkarnationen durchgemacht haben)
Na ja. Das kann man nicht mit der Bibel begründen.
Eine andere Variante davon: Jeder habe das Christusbewusstsein und sei im Grunde ein Sohn/ eine Tochter Gottes, habe dies aber vergessen.
Und deshalb werden bestimmte Techniken erforderlich, um Kontakt mit der geistlichen Welt aufzunehmen und das "Karma" zu verbessern?
Diese spirituellen Übungen zielen dann vermutlich darauf, das Böse im eigenen Leben zu vermindern, um frei zu werden von den Bindungen des Bösen, des Irdischen; von den Bindungen an die Welt.

Das könnte man als Gemeinsamkeit sehen- die Bibel fordert wiederholt dazu auf, den Willen Gottes zu tun, den neuen Menschen anzuziehen, die Sünde zu lassen. Der Mensch muss sich dafür entscheiden, gegen die Sünde in seinem Leben anzugehen, aktiv.
Ein Glaube ohne die entsprechenden Werke ist nutzlos; errettet nicht. Jak. 2,20.
Ein Meister soll also sich selbst, sein inneres Licht, sein Christusbewusstsein, sein höheres Selbst... realisiert haben.
Und-- hat schon einmal jemand damit Erfolg gehabt?
God bless you all for what you all have done for me.
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Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von Magdalena61 »

Bzw die Sünde bestünde dann primär in der Unwissenheit/Ignoranz gegenüber dem wahren Selbst bzw in einer fälschlichen Identifikation mit dem Irdischen.
Das ist nicht falsch. Der Sünde des Menschen liegen oftmals ein falsches Weltbild und verkehrte Ziele zugrunde. Und:
Wir sündigen, weil wir den Willen Gottes entweder nicht kennen oder unbedarft auslegen, und, weil wir schmerzliche Defizite verspüren, die wir kompensieren wollen.
Man muß berücksichtigen: Selbst die Landeskirchen interpretieren den Begriff "Sünde" unterschiedlich.
Somit wird das Geistige per se als erlösend gewertet, wobei der Gegenspieler dann der Materialismus wäre.
Was ist mit dem "Geistigen" gemeint?
In einer Variante werden diese dunklen Mächte überhaupt geleugnet und lediglich geistigen Äusserungen des Menschen zugeschrieben. (primär wiederum der Unwissenheit und der Gier)
Das wäre also die esoterische Version von: "Ich habe nichts als den Tod verdient, weil ich durch und durch verdorben bin"- m.E. ist das ziemlich schräg- eine überflüssige Selbstgeißelung.
Erlösung findet also in einer Selbsterkenntnis statt, welche letztendlich darin besteht, sich selbst als göttlich (Gott) zu erkennen.
Wozu brauchen sie dann Jesus? Nur als Vorbild?
(S.o.)

Ich glaube nicht, dass der Weg, wie du ihn oben beschreibst, funktioniert. Wahre Erkenntnis ist eine Geistesgabe. Und wenn ich mich nicht vom Geist Gottes beschenken lasse, was wiederum nur möglich ist, wenn ich das Wort im Glauben angenommen habe, dann muß ich aus anderen Quellen trinken.

Die Frage ist: Wie verhalte ich mich, wenn ich es mit Menschen zu tun habe, die o.g. Glaubenssätze vertreten?
Die Gefahren bestehen darin, Sünde kleinzureden, das Heil in sich selbst und nicht in Gott zu suchen, Jesus zu relativieren, seine Liebe und sein Opfer zurückzuweisen.
Es gibt aber auch für diese Menschen eine Chance.
Joh. 14,21
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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