Ams hat geschrieben: ↑Di 24. Sep 2019, 12:58
Gibt es die Pansophie noch irgendwo?
Jetzt rein im naturwissenschaftlichen Bereich nicht, dafür ist alles schon viel zu spezialisiert, atomisiert.
In der Geisteswissenschaft hat die Philosophie und Theologie Felder, welche die Pansophie beachtet.
In der Religionswissenschaft ist Pansophie natürlich ein Forschungsbereich.
Rein als Denksystem findet man die Pansophie vermischt mit anderen Denkarten etwa in der Anthroposophie.
In geheimen Gesellschaften (hier nicht Geheimgesellschaften!), wie etwa die Freimaurer, ist Pansophie Teil derer Lehren und Philosophie. Ebenso in der Geheimgesellschaft der Rosenkreuzer.
Ich wußte nicht mal was Pansophie ist und las mal Wiki
Comenius verwendete auch den Begriff Pantaxia. Seine Lehre von der Pansophie gliedert sich in acht Weltsysteme:
1. mundus possibilis: die mögliche Welt
2. idealis seu archetypus: ideale oder archetypische Welt
3. intelligibilis seu angelicus: intelligible oder engelhafte Welt
4. materialis seu corporeus: materielle oder körperliche Welt
5. artificialis: künstliche Welt
6. moralis: moralische Welt
7. spiritualis: spirituelle Welt
8. aeternus: ewige Welt
Comenius meint hier die Welt der menschlichen Wirksamkeit.
Dort, wo wir Natur in Kultur verwandeln, wo wir mittels Materie selbst schöpfen, gestalten.
Wir leben inmitten dieser von uns künstlich angelegten Welt, die uns in den Dingen dient.
Comenius hat ein bedeutendes pädagogisches System geschaffen, “omnes omnia omnino doceantur”, (Allen alles allseitig lehren). Durch Bildung, so meint er, kann der Mensch die durch seinen Sündenfall selbst erschaffene Unordnung wieder ordentlicher gestalten und sich damit Gott und dessen eigentlich gewollten Welt wieder nähern. Dabei denkt Comenius auch an eine moralische Bildung.
Er ist Begründer der "Christlichen Friedenserziehung".
Eines seiner berühmtesten Zitate:
„Eine bestimmte Ordnung für Personen und Handlungen muß da sein. Die einen müssen herrschen, die anderen unterthan sein, und jeder muß wissen, was er an seinem Platz und zu seiner Zeit zu thun hat. Aber alles geschehe freiwillig, ohne zwingende Gewalt und vernunftgemäß, ohne List und Betrug. Denn die menschliche Natur will menschlich regiert werden, sie läßt sich lieber führen als ziehen, lieber überreden als zwingen; ist sie doch nach dem Ebenbilde Gottes vernunftbegabt und frei und mit dem Rechte freier Selbstbestimmung geschaffen.“ Johann Amos Comenius: Unum necessarium. Das einzig Notwendig. Verlag Eugen Dietrichs 1904, Seite 131-132.