Darstellung der Zeugen Jehovas (neu)

Rund um Bibel und Glaube
Benutzeravatar
Kolibri
Beiträge: 598
Registriert: Fr 21. Jun 2019, 16:14
Wohnort: Ostschweiz

Re: Darstellung der Zeugen Jehovas

Beitrag von Kolibri »

Hiob hat geschrieben: Fr 11. Okt 2019, 12:21
Kolibri hat geschrieben: Fr 11. Okt 2019, 10:13 Natürlich muss man immer jede Information und Veröffentlichung hinterfragen, aber was ist mit ehemaligen Mitgliedern der JH die dann ähnliches berichten ?
Das bist entweder wahr oder unwahr - ich weiß es nicht. - Es ist auch vorstellbar, dass es bei dem einen wahr ist und beim anderen nicht - oder dass die eine ZH-Gemeinschaft ihren Glauben "stalinistisch"/ideologisch lebt und die andere nicht. - Wir wissen es nicht.

Dass die öffentliche medialgesteuerte Auffassung nur das aufnimmt, was negativ ist, sagt nichts darüber aus, wie es im Durchschnitt ist. - Wie gesagt: Ich weiss es nicht - aber darauf kommt man nur, wenn man WIRKLICH kritisch ist und kein Mainstream-Vieh ist.
deswegen sind für mich persönliche Erfahrungen und Berichte wichtig wie die von Bonnie um wenigstens ansatzweise zu verstehen was dort passiert, alles was ich selber schreibe und Berichte ist as was ic herlebt habe, was ich so verstehe oder vergleiche mit eigene Erfahrungen, die meisten oder viele ziehen links Auszüge oder Versen ran um sich daran zu orientieren und sie jemand vorzuhalten um Recht zu bekommen, mag sein das es für diesen gut ist, für mich nicht
Hiob
Beiträge: 7477
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Darstellung der Zeugen Jehovas

Beitrag von Hiob »

Kolibri hat geschrieben: Fr 11. Okt 2019, 12:49 deswegen sind für mich persönliche Erfahrungen und Berichte wichtig wie die von Bonnie um wenigstens ansatzweise zu verstehen was dort passiert
Da fragen wir doch Bonnie gleich mal, ob sie ihre Erfahrungen für repräsentativ hält oder ob es ihrer Einschätzung nach Unterschiede gibt.
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26234
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: Darstellung der Zeugen Jehovas

Beitrag von Magdalena61 »

Bonnie hat geschrieben: Fr 11. Okt 2019, 05:55
Magdalena61 hat geschrieben: Fr 11. Okt 2019, 05:33
Solche Berichte würde ich mit sehr großer Vorsicht betrachten.
Das ist auch meine Erfahrung. Es gibt fürchterlich hasserfüllte Seiten im Internet, die auch vom Wahrheitsgehalt her mit Vorsicht zu genießen sind.

Aus diesem Grund habe ich den Link zu diesem kurzen Video eingestellt, das von der WTG gemacht wurde, es beantwortet Nevis' Frage.
Das Video endet, ohne die Frage: "Kam diese Familie wieder zusammen?" zu beantworten.

Es ist tragisch und mit viel Leid verbunden, wenn Familien zerbrechen. Jemanden aus der Familie ausschließen, weil er die Glaubens- Überzeugung der Eltern nicht mehr mittragen will, obwohl er nichts Kriminelles tut und auch sonst die Familie nicht schädigt, würde ich nicht machen. Das hat etwas von emotionaler Erpressung an sich.
Und von der Bibel her sehe ich dafür auch keine Rechtfertigung. Wenn Gott so mit uns umgehen würde...

Wie soll man denn jemanden gewinnen, wenn man den Kontakt zu ihm abbricht und ihn behandelt wie einen Aussätzigen?

Der Ausschluß aus der Gemeinde steht auf einem anderen Blatt. Die Kriterien dafür werden in 1. Kor. 5 genannt. Leider wird die biblische Gemeindezucht in Gemeinden mit totalitär- autoritären Strukturen oftmals mißbraucht. Dafür werden sich die leitenden Mitglieder, die hier nicht den Willen Gottes taten, eines Tages verantworten müssen. Und ich glaube, das läuft dann nicht unbedingt zahm ab. Mühlstein.

Jesus will Überzeugungstäter. Authentische Nachfolger. Menschen, die nicht mit einer christlichen Maske herumlaufen, sondern die durch und durch Christ sind.
Jesus will nicht Jünger, die gar nicht Ihn meinen, sondern sich nur zu ihm halten, weil sie Angst haben, verdammt zu werden oder weil sie befürchten, ihr soziales Umfeld zu verlieren, anstatt endlich auf eigenen geistlichen Füßen zu stehen.

Wenn "schwarze Schafe", die vom Ausschluß bedroht sind, ihre wahren Überzeugungen verleugnen und möglicherweise auch noch heucheln und ihre inneren Vorbehalte verstecken, nur, um ein Mitglied der Gruppe zu bleiben, dann, fürchte ich, dienen sie nicht wirklich JHWH, sondern mit einiger Wahrscheinlichkeit dem Götzen "Gruppenzugehörigkeit". Ich hoffe, JHWH ist ihnen gnädig und ist barmherzig mit ihrer Schwachheit.

Angenommen, ein erwachsenes "Kind" lebt im Ehebruch. Dann werde ich diese Sünde nicht schönreden. Und vielleicht ist es auch notwendig, ein wenig auf Abstand zu gehen, so lange das "Kind" sich im Zustand der Auflehnung befindet, denn dann ist es rationalen Argumenten ja auch gar nicht zugänglich.
Aber ich bleibe ansprechbar.

(M)ein Kind bleibt mein Kind. Auch dann, wenn es Wege geht, die ich nicht gutheißen kann und die ich mit großen Bedenken sehe.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Nevis

Re: Darstellung der Zeugen Jehovas

Beitrag von Nevis »

Könnt ihr euch das vorstellen:

Falls jemand aus der katholischen Kirche austritt, hätten alle Katholiken weltweit das strenge Verbot, mit jenen "Abtrünnigen" auch nur ein Wort zu wechseln? :?:

Absurd!

Solch ein [....] Verbot kennen nur die ZJ.

Ist das "christlich"?
Nevis

Re: Darstellung der Zeugen Jehovas

Beitrag von Nevis »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 11. Okt 2019, 16:20 Wenn "schwarze Schafe", die vom Ausschluß bedroht sind, ihre wahren Überzeugungen verleugnen und möglicherweise auch noch heucheln und ihre inneren Vorbehalte verstecken, nur, um ein Mitglied der Gruppe zu bleiben, dann, fürchte ich, dienen sie nicht wirklich JHWH, sondern mit einiger Wahrscheinlichkeit dem Götzen "Gruppenzugehörigkeit".
@ Gruppenzwang
Ja, das wäre dann der "Gott" jener ZJ.
Benutzeravatar
Bonnie
Beiträge: 944
Registriert: So 24. Feb 2019, 14:53

Re: Darstellung der Zeugen Jehovas

Beitrag von Bonnie »

Nevis hat geschrieben: Fr 11. Okt 2019, 19:54
Solch ein [....] Verbot kennen nur die ZJ.
Das wiederum stimmt nicht!
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
Hebräer 11,1
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26234
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: Darstellung der Zeugen Jehovas

Beitrag von Magdalena61 »

Nevis hat geschrieben: Fr 11. Okt 2019, 19:54 Falls jemand aus der katholischen Kirche austritt, hätten alle Katholiken weltweit das strenge Verbot, mit jenen "Abtrünnigen" auch nur ein Wort zu wechseln? :?:
Früher war ein Austritt aus der Kirche nicht so harmlos wie heute.
@ Gruppenzwang
Ja, das wäre dann der "Gott" jener ZJ.
Es gibt auch noch andere Freikirchen, die sich einigeln und von anderen christlichen Gemeinschaften abgrenzen.

Wenn dann Mitglieder, die in einer solchen Gemeinde aufgewachsen sind und aufgrund der gewollten Distanz zur "Welt" fast nur in dieser Gemeinde soziale Kontakte entwickeln konnten, ausgeschlossen (oder rausgeekelt) werden, ist das für die Ausgestoßenen traumatisch. Manche verlieren völlig den Boden unter den Füßen.

In meinen Augen ist das unverantwortlich, und zwar in jedem Fall, dem keine der in 1. Kor. 5 genannten Ausschlußkriterien zugrunde liegt.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Benutzeravatar
Travis
Moderator
Beiträge: 9071
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

Re: Darstellung der Zeugen Jehovas

Beitrag von Travis »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 12. Okt 2019, 00:21 Früher war ein Austritt aus der Kirche nicht so harmlos wie heute.
Als meine Eltern heiraten wollten, gab es einigen Stresse mit der RKK. Mein Vater ist nicht katholisch. Bis heute nicht. Der Stress führte dazu, dass er mit Kirchen (egal welche) nichts mehr zu tun haben wollte. Jahrzehnte lang nicht.

Er hällt Katholiken für Heuchler, weil sie sich mies verhalten, zur Beichte gehen, alle Schuld meinen loszuwerden und bereits auf dem Heimweg wieder anfangen sich mies zu verhalten. Bei meinen Großeltern hat er das jahrelang gesehen.

Es sind also nciht nur die WTG Anhänger, die schwierige Regeln mit schwierigen Menschen zu verbinden haben.

Seit mein Vater bei uns lebt, bekommt er das Gegenteil von Heuchlern vor Augen geführt. Wir hoffen, dass Gott ihm Licht gibt... nicht nur in den Augen sondern auch im Herz.
- Foren Concierge -
"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26234
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: Darstellung der Zeugen Jehovas

Beitrag von Magdalena61 »

Travis hat geschrieben: Sa 12. Okt 2019, 06:50 Er hällt Katholiken für Heuchler, weil sie sich mies verhalten, zur Beichte gehen, alle Schuld meinen loszuwerden und bereits auf dem Heimweg wieder anfangen sich mies zu verhalten. Bei meinen Großeltern hat er das jahrelang gesehen.
Ein "Opfer" um Gott "ruhig zu stellen", abzuspeisen; um sich freizukaufen, jedoch ohne Reue und Buße/ innere Umkehr. Wie bei Kain. Und vermutlich mit denselben Folgen wie bei Kain: "Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer, aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an". 1. Mose 4, 4-5.

Aber auch dein Vater wird irgendwann die Verantwortung für seine Entscheidungen selbst übernehmen müssen. Mit bequemer Selbstrechtfertigung "ich konnte (oder wollte) ja gar nicht anders, weil der... weil die...dies und das gesagt oder getan haben" wird er bei Gott nicht landen können.

Mein Vater war ähnlich gestrickt. In seiner Kindheit war der Pfarrer des Dorfes ihm gegenüber krass schuldig geworden. In der Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs hatte die Kirche eine ganz andere Stellung in der Gesellschaft und eine viel umfassendere Macht über die Kirchgänger als heute. Auch im Umgang mit Kindern, das war aber eher ein gesellschaftliches denn ein speziell kirchliches Problem. Da wurde schon viel Unrecht getan.

Aber irgendwann wird man doch erwachsen. Und man sieht, dass nicht alle Katholiken/ Pfarrer... "so" sind.

Das Gleiche gilt für alle anderen Konfessionen auch.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26234
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: Darstellung der Zeugen Jehovas (neu)

Beitrag von Magdalena61 »

Viele Christen sprechen den ZJ die Zugehörigkeit zum irdischen Leib Christi ab. Das würde ich nicht tun.

Meine Gedanken dazu:
Wer die Gottheit Jesu nicht er- und anerkennen kann, der ist vielleicht ein Nachkomme der 10 verlorenen Stämme, die über die ganze Erde verstreut sind. Wenn Israel nun, da Gott das so beschlossen hat, den Messias nicht erkennen kann, bis die Vollzahl der Heiden zum Glauben gekommen ist, dann ist es doch besser, diese Gläubigen TUN schon einmal, was Jesus will. Und in diese Richtung mit der Betonung der Notwendigkeit der Werke geht ja auch die Lehre.

Andere (ehemalige Heiden), die nicht zu den 10 Stämmen gehören, wählen als irdischen Standort halt andere Kirchen und Gemeinden und bitten hoffentlich um klare Führung, bevor sie sich für die Mitgliedschaft in einer Gemeinde entscheiden.

Die Lehre der Trinitarier ist auch nicht ohne Fehler und Irrtümer. Dazu kommen gemeindetypische Besonderheiten.

Was den Gemeinschaftsentzug bei "Abtrünnigen"; "Ketzern" betrifft, so denke ich, damit wird viel Mißbrauch betrieben, um menschliche Interessen durchzusetzen und das Volk in Untertänigkeit zu halten. Geistlicher Mißbrauch hat mehr Gemeinsamkeit mit autoritären Strömungen des Islam als mit Jesus.


Die ZJ sind sehr aktiv und auch ziemlich geduldig darin, Menschen die Bibel nahe zu bringen. Und auch die NWÜ enthält noch genügend Gotteswort, dass Gott zu denen, die Ihn von Herzen suchen, Kontakt aufnehmen kann. Das ist meine private Meinung. Wer es anders sieht, kann gerne widersprechen. :)

Ein Nichtchrist wird mit der Bibel und den Ansprüchen Jesu konfrontiert. Er wird mit hineingenommen in eine Gemeinde.

Die Auseinandersetzung mit Inhalten kommt später. Sie kommt eigentlich bei jedem Christen, der das Basiswissen intus hat und anfängt, eigenständig zu denken und zu forschen. Irgendwann wird er von seiner Gemeinde gezogenen Grenzen stoßen. Und es kann sein, dass es ungemütlich wird in seiner Gemeindefamilie; dass er nach Monaten oder Jahren der Auseinandersetzung seine Zelte abbrechen und auf Wanderschaft gehen muss.

Der Verlust der Gemeinschaft, in die man integriert war, egal, ob der Austritt selbst entschieden oder aufgezwungen wurde, ist mit teilweise traumatischen Erfahrungen verbunden, mit dem Schmerz der Desillusionierung und des Abnabelungsprozesses. Ich glaube, diese Phase lässt sich auf dem Weg in die geistliche Mündigkeit nicht umgehen oder vermeiden.

Gott zieht uns den vertrauten Boden unter den Füßen weg oder lässt es zu, dass andere das tun. Wir sollen Jesus nachfolgen und nicht einem christlichen Guru, und sei dieser noch so weise... oder einer Denomination oder Organisation.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Antworten